1.Mai Rostock: 14 Stunden Gesa Waldeck

Antifa aus Berlin 08.05.2006 00:08 Themen: Antifa
Stasi-Knast reloaded:
14 Stunden mit Kabelbindern gefesselt in einer ollen Ost-Sporthalle festgehalten!
Grundrechte mit Füssen getreten!
(Ja, ich weiss, der Beitrag kommt 'n bisschen spät)
Die ganze Scheiße fing damit an, das ich und 40 andere menschen vor `nem
Schuhladen oder so 100 meter von der DGB-Veranstaltung entfernt standen.
Doch wenn es nach den Bullen/Kühen geht haben Antifas nicht einfach so vor
`nem Schuhladen zu stehen.Also fingen sie an (wohlgemerkt obwohl wir mit den Rücken zu ihnen waren uns bereits von ganz alleine in die befohlene Richtung bewegten und immer wieder sagten: "Stop,nicht schlagen,wir gehen ja schon") uns weg zu drängen und uns ein bisschen mit ihren Tonfas zu prügeln. Und irgenwie muss ja so`n Bulle/Kuh auch mal "Erfolge" vorweisen und das geht natürlich am besten wenn "mensch" sich so`n paar Zecken als Trophäe mitnimmt. Und gleich 40 auf einmal? Na da sind se dann aber wirklich die Oberchecker auf der nächsten Grillfeier.Also fingen die assis an uns zu kesseln[ca.12.00].Da eine Flucht unmöglich war und ich auch schon die letzten Hoffnungen aufgegeben hatte, dass der Mossad uns hier wieder rausholen würde, dachten wir ,dass der DGB durch seine Bühne vielleicht wenigstens auf uns aufmerksam machen könnte.Aber dafür waren sich die Arschlöcher zu deutschland und drehten als Reaktion auf unsere Rufe lieber noch die Musik ein Bisschen lauter.Nachdem wir ca. eineinhalb Stunden
eingekesselt waren wurden wir einzeln aus dem Kessel gebracht exzessiv
abgetastet und in den Bussen verstaut.Nach weiteren eineinhalb Stunden
fuhren dann die Frauen in die Gesa Ulmenstraße und wir in die Gesa
Waldeck.Nachdem wir dann min. eine Stunde in den stehenden Bussen warten
mussten wurde ich mit den worten:"Das Grinsen wird dir schon noch vergehen", in das Gebäude begleitet. Als erstes kam die Bestandsaufnahme der persönlichen Sachen in den "Büros" (also eigentlich waren es
Umkleidekabinen) danach brachten sie mich mit Kabelbindern gefesselt in die "Zelle"(eine olle verkommene Ostsporthalle)(also spätestens jetzt fühlte ich mich wie im Film "Goodbye Lenin"). Dort saßen dann auch schon die anderen "bösen, kriminellen Zeckenschweine" auf ekligen harten Sportmatten (15 Sportmatten/41 Personen).Von den Matten aufstehen durften wir nicht und ab und zu wurde zwecks Fingerabdrücke nehmen und Porträtfotos schießen immer eine Person gleichzeitig rausgerufen und nach 15 min. wieder zurückgebracht. Nachdem wir die Bullen/Kühe alle 5 min. nach Essen, Drinken und telefonieren gefragt hatten brachten sie uns nach 6 Stunden 15 Becher Wasser die wir uns dann zu 41st teilen mussten.Auf die Frage nach einem Telefon sagten sie uns hier gäbe es keins.
Auf die Frage was wir denn schon an die 20 mal hätten klingeln hören antworteten sie das wäre kein Telefon. Als wir wissen wollten ob sie denn wüssten , dass sie gegen Grundrechte verstoßen, antworteten sie kurz und knapp mit: "JA".Und wenn wir die Cops nach ihrer Dienstnummer fragten wurden wir einfach nur ausgelacht(nicht etwa ,dass ihr scheiß norddeutscher Dialekt nicht schon nervenzerrend genug war).
Aber immerhin hatten sich "law and order" endlich eine Rechtfertigung für das Kidnapping zusammengereimt (Landfriedensbruch).
Nach alter Stasi-Manier wurden wir völlig ausgedurstet,halb verhungert und total übermüdet 10 Stunden nach unserer Festnahme zum Verhör gebracht.
Uns wurde vorgeworfen wir hätten Beamte mit Fäusten angegriffen danach mit Steinen geworfen und dann eine Barrikade gebaut (Jetzt hätte eigentlich nur noch der Vorwurf des Kinder stehlens und Brunnen vergiftens gefehlt). Aussagen machte niemand.
Nach dem Verhör durften dann auch endlich die Minderjährigen ein Gespräch
mit ihren Eltern führen damit diese dem "Freund und Helfer" bestätigen konnten das sie auch ohne Abholung freigelassen werden dürften.
Nach dem Verhör wurden wir dann nach weiteren 4 Stunden des Rumkomans(ca.2 Uhr), auf Nachdruck der roten Engel (des EA),die wir schon aus dem Kessel heraus angerufen hatten, freigelassen. Vor der Gesa warteten dann, auch von unseren Befreiern organisiert, Essen und Autos.
Freiheit!...
Bitte alle Festgenommenen ihre Gedächtnisprotokolle an den EA-Rostock mailen ( ea-rostock@gmx.de).


Letztendlich lässt sich noch sagen:
Lichtenhagen und Waldeck wir vergessen nie!
Sofortige Infektion durch Vogelgrippe für alle Menschen mit norddeutschem
Dialekt!
Und an die Rostocker Bullen:
Eure Gesichter haben wir uns gemerkt.
Mensch sieht sich immer zwei mal im Leben ,Heiligendamm 07!





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Ergänzungen

Prozesserfolg zu ähnlichem Fall in Leipzig

ANITFAnt 08.05.2006 - 18:26
Unabhängig von der Qualität der Schilderung des Vorfalls sollten sich die betroffenen tatsächlich überlegen, ob es Sinn macht, gegen das Vorgehen der Polizei Klage einzureichen. Dabei sollte jedoch im Vorfeld genau abgewogen werden, ob damit Strukturen oder Personen zu sehr in das Blickfeld des Staates geraten. In Leipzig wurde 2005 zu einem ähnlichen Vorfall (Worch-Demonstration) ein erfolgreicher Prozess gegen die Sächsische Polizei geführt: siehe www.ANTIFAnten.org/berichte

@ANITFAnt

HamburgerAntifaschist 09.05.2006 - 14:16
einer unserer anwälte hat bereits die vertretung in diesem fall übernommen und wird widerspruch / klage gegen das verhalten der polizei einlegen. da sogar die vorgefertigten vordrucke (scheinbar hätte jeder fall einzeln geprüft werden müssen) des haftrichters gegen das gesetz verstießen ist die aussicht auf erfolg gar nicht mal so gering, WM-/G8-Gipfel-Übung hin oder her. wir werden sehen ob/was und wann etwas dabei rauskommt. bis dahin sollten wir uns in geduld und schweigen üben + den spaß am widerstand nicht nehmen lassen.

solidarische grüße aus hamburg
(vor allem nach göttingen, das ja jetzt bereits in bullenhand ist)

Eine weiteres Protokoll

Der mit dem Apfel 09.05.2006 - 18:32
Antifa-Demo in Rostock am 1. Mai!

Wir befanden uns ca. 100 Meter von der DGB-Feier entfernt, als man uns vollkommen willkürlich vor dem Schuhladen „Gesundschuh“ kesselte. Bereits gekesselt, wurden wir aufgefordert „uns zu verpissen“(wie sich die Bullen gerne ausdrückten), jedoch gestaltet es sich sehr schwierig den Platz zuräumen, da man bereits eingekesslet war (ca.11:30). Die einen Bullen trieben uns mit Hilfe ihres Schlagstockes in die Arme der andern, die uns ihrerseits auch mit massivem Schlagstockeinsatz entgegentraten. Nach geschätzten 1,5 Stunden wurden wir der Reihe nach abgeführt und aufs gründlichste untersucht, bevor man mich ich in eine 0,35 Quadratmeter große Einzelzelle mit gefesselten Händen steckte (ca. 1:00). Nach mehrfachem Drängen wurden mir meine Kabelbinder von den Händen genommen, da es irgendwann auch dem dümmsten Bullen einleuchten musste, dass ich in meiner Einzelzelle mich mit niemandem schlagen konnte , geschweige denn irgendetwas zerstören konnte, da ja nun mal in so einer Zelle absolut gar nichts vorhanden ist. Hier drin saß ich nun schätzungsweise 6-7 Stunden, jeglicher Kontakt zu anderen Inhaftierten wurde mir nicht gestattet und wenn einem Bullen grad mal danach war auszurasten und durch den Gang zubrüllen, schlugen er mit Vorliebe mit seinem Schlagstock gegen meine Tür.
An der Gesa 2 angekommen wurde ich aus unserem umfunktionierten Reisebus rausgeholt, schon vollkommen ausgedurstet, da man uns in diesen 7 stunden lediglich ein 0,2 Glas mit ekelhaftestem Leitungswasser gab (dieses auch nur nach intensivstem Bitten), von etwas zu Essen konnten wir nur träumen. Man brachte mich in den Vorraum einer Sporthalle, um ein erstes Foto von mir zumachen, hier wurde ich von „ganz einfachen Streifenbullen“ bewacht, die zu mir immer, wenn grad keiner von den anderen Bullen in der Nähe war flüsterten : „ Ihr müsst hiergegen rechtlich vorgehen , das geht hier alles nicht mit rechten Dingen zu , das kann man sich nicht gefallen lassen!“. Die brachten mich in die ehemaligen Umkleiden der Stasisporthalle, in der es nun galt meine gesamten Wertgegenstände mir abzunehmen und mich aufs gründlichste auf Drogen (deren Gebrauch mir ja ansehen kann, wie mir gesagt wurde) und auf Waffen zu durchsuchen. Dafür war es nötig, dass ich mich vollkommen entblößen musste und mich in einer Tour im Kreis drehen musste, dabei hatte man im Schnitt 2 ständige Beobachter und dann waren da noch diverse andere Schaulustige Polizisten und Polizistinnen(18:30) . Ich fragte ununterbrochen, ob ich mal endlich telefonieren könnte und wie es eigentlich mit Essen und Trinken aussehe, da ich nun vor gut 13 Stunden mein Frühstück zu mir genommen hatte, welches sich auch grade mal auf ein Toast beschränkte. Man antwortete mir viel versprechend : „ Geh mal da um die Ecke da bekommst du dann alles was du brauchst!“ , den sarkastischen Unterton begriff ich erst als ich um die ecke getreten war, dort wurde ich von hinten gepackt , meine arme wurden zusammen gedrückt, sodass ein nächster mir ohne Probleme die Kabelbinder anlegen konnte. Ich wurde mit den Worten „Viel spaß, dann!“ in eine vollkommen unterkühlte Halle gestoßen, in der es 15 Matten für 42 Inhaftierte gab. Diese Halle sollte für die nächsten 7-8 Stunden mein Aufenthaltsraum sein. Von hier bekam ich die Brutalität der deutschen Polizisten und deren unglaublich Freude daran zusehen und zu spüren. Wer den Bullen nicht passte, weil er beispielsweise seine Rechte einfordert, der wurde ausgelacht und kurz mit nach draußen genommen, damit man nach der psychischen Folter, nun endlich zu der, von vielen Bullen ersehnten, physischen Folter übergehen konnte. Kurzerhand wurden jedem, der nur ganz kurz auf sich aufmerksam machte die Kabelbinder festgezogen, die einem auf Grund ihrer scharfen Kanten die kompletten Handgelenke und Unterarme aufschnitten. Es vergingen keine 5 Minuten in den niemand irgendwelchen Schimpfwörter an den Kopf geworfen bekam und wenn sich jemand erdreistete dem Übermenschen – Polizist - zu beleidigen stand dieser schneller als man dachte mit gezogenem Schlagstock vor einem und sprach wildeste Drohungen aus. Sowieso war sehr auffällig, dass die Aggressivität antiproportional zum Alter der Polizisten verlief – unser Pech, dass so viel junge Bullen vor uns standen.
Nach und nach wurde wir einzeln zur Vernehmung geführt (hätte nie gedacht, dass ich mich jemals so über Handschellen freuen würde, die haben nämlich keine scharfen Kanten). Die Vernehmung verlief nach Stasimanier, vollkommen ausgehungert und ausgetrocknet wurde man mit Informationen überhäuft, denen man in seinem Zustand gar nicht folgen konnte. Ich habe nur gesagt, dass ich jegliche Aussage verweigere und das war’s. Nun kam das Highlight des Tages : der Apfel!!! Mir wurde ein ganzer Apfel geschenkt. Und ich durfte telefonieren zwar musste ich das selbst bezahlen aber es wurde nach ca.13-14 Stunden Haft bitter nötig mal meine Mitmenschen zuinformieren, wo ich eigentlich bin.
Dem grünen unkoordinierten Haufen wuchs ihr selbst eingehandeltes Unterfangen von Minute zu Minute mehr über den Kopf, sodass sie mich und noch 6 weiter zur ED-Behandlung in die Polizei Direktion Rostock brachten. Dort haben 2 vollkommen arrogante und überhebliche Jung-Polizisten uns bewacht bis wir dann schließlich um 3:00 nachts in die Freiheit entlassen wurden.

An dieser Stelle noch mal einen schönen Dank an die Antifa- Rostock, die uns sehr freundlich empfangen hat und uns nach mehr als 19 ohne Essen endlich was zu essen gegeben hat.( War sehr lecker!!)

Und nun nochmal sachlich

Apfel 09.05.2006 - 20:01
Nachdem ich mir die Emotionen runtergeschrieben hatte, hier nochmal ein etwas sachlicherer Bericht!

Gedächtnisprotokoll 2.5.2006

Antifa-Demo in Rostock am 1. Mai!

Wir befanden uns ca. 100 Meter von der DGB-Feier entfernt, als man uns vollkommen willkürlich vor dem Schuhladen „Gesundschuh“ kesselte. Bereits gekesselt, wurden wir aufgefordert „uns zu verpissen“, die war jedoch auf Grund der Kessel-Situation unmöglich (ca.11:30). Nun wurden wir von den Polizisten von einer Seite zur anderen unter Einsatz des Schlagstocks getrieben. Nach ca. 1,5 Stunden wurden wir der Reihe nach abgeführt, aufs gründlichste untersucht. Jetzt wurde ich eine 0,35 Quadratmeter große Einzelzelle mit gefesselten Händen steckte inhaftiert (ca. 1:00). Nach mehrfachem Drängen wurden mir meine Kabelbinder von den Händen genommen. Ich saß in dieser Zelle ca. 6-7 Stunden. Jeglicher Kontakt zu anderen Inhaftierten wurde mir nicht gestattet. An der Gesa 2 (Waldeck) angekommen wurde ich aus unserem umfunktionierten Reisebus rausgeholt. Innerhalb der letzten 7 stunden bekamen wir jeder ein 0,2 Glas mit Leitungswasser (dieses auch nur nach intensivstem Bitten), und nichts zu essen. In dem Vorraum der Sporthalle wurde ein erstes Polaroid von mir gemacht. Die dort anwesenden Streifenpolizisten rieten mir: „ Ihr müsst hiergegen rechtlich vorgehen, das geht hier alles nicht mit rechten Dingen zu , das kann man sich nicht gefallen lassen!“. Man brachte mich in die ehemaligen Umkleiden der Stasisporthalle zur Leibesvisitation. Dafür war es nötig, dass ich mich vollkommen entblößen musste und entwürdigend im Kreis drehen musste, im Beisein diverser Polizisten und Polizistinnen (18:30).Auf mein Fragen nach einem Telefonat wurde mir sarkastisch geantwortet: „ Geh mal da um die Ecke ,da bekommst du dann alles was du brauchst!“ , den sarkastischen Unterton begriff ich erst als ich um die ecke getreten war, dort wurde ich von hinten gepackt , meine arme wurden zusammen gedrückt, sodass ein nächster mir ohne Probleme die Kabelbinder anlegen konnte. Ich wurde mit den Worten „Viel spaß, dann!“ in eine vollkommen unterkühlte Halle gestoßen, in der es 15 Matten für 42 Inhaftierte gab. In dieser Halle wurden wir die nächsten 7-8 Stunden inhaftiert.
Derjenige, der es wagte nach seinen rechten(oder nur nach dem WC) zufragen wurde von den Polizisten verhöhnt und gegebenenfalls nach draußen gebracht, wo er die Übermacht der Polizisten zuspüren bekam .Es wurden jedem die Kabelbinder strammer gezogen, der sich bei den Polizisten bemerkbar machte, die inhaftierten wurden permanent mit Schimpfwörtern beleidigt und mit dem gezückten Schlagstock bedroht
Nach und nach wurden wir einzeln zur Vernehmung geführt. Mir wurde ein Apfel geschenkt und ich durfte telefonieren. Nach einem unkoordinierten hinundher wurde ich gemeinsam mit 6 anderen schlussendlich zur ED-Behandlung nach Rostock gebracht und letztlich um 3:00 freigelassen.


An dieser Stelle noch mal einen schönen Dank an die Antifa- Rostock, die uns sehr freundlich empfangen hat und uns nach mehr als 19 ohne Essen endlich was zu essen gegeben hat.( War sehr lecker!!)

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