Senattsitzung an der Uni Bonn verhindert!

freie Bildung Bonn 27.04.2006 19:15 Themen: Bildung
Gut 500 Studierende versammelten sich heute im Innenhof des Hauptgebäude der Uni Bonn und drangen in den Senat ein, so dass die Sitzung abgebrochen werden musste. Über Studiengebühren in Bonn wird der Senat vorraussichtlich in seiner nächsten Sitzung am 1.6. entscheiden.
Um ein Zeichen gegen Studiengebühren zu setzen versammelten sich heute morgen um 9 Uhr etwa 500 Studierende im Innenhof des Hauptgebäudes der Uni Bonn. Um 9:45 gingen die Studierenden zum Senat. Rektor Winiger wollte nur ca. 50 Studierende als Gäste zulassen und verbot Transparente. Die zunächst 50 Studierende im Senatssaal überreichten Forderungen: Es soll eine Urabstimmung geben mit einem für den Senat bindenden Ergebis und Demokratisierung des Senats.

Als die Türe des Senats wieder aufgeschlossen wurde, strömten die vor dem Senat wartenden Studierende in den Senatsraum und die Sitzung musste abgebrochen werden. Die Protestler errichteten eine Mauer mit Tischen und Stühlen. Eine andere Gruppe von ca. 200 Studierenden versuchte, in das Rektorat zu gelangen, allerdings war die Tür dahin bereits versschlossen.

Im Anschluss gab es ein Plenum und eine Spontandemo durch die Fußgängerzone und durch die Hörsäle. Auf dem Plenum bildeten sich Gruppen, die den weiteren Protest vorbereiten werden.

Der Senat der Uni Bonn wird vorraussichtlich am 1. Juni über Studiengebühren in Bonn entscheiden. Aktuelle Infos zum Protest in Bonn auch unter www.freie-bildung-bonn.de
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Ergänzungen

Falschdarstellungen im General Anzeiger Bonn

/**/ 28.04.2006 - 11:31
Wütende Studenten stürmen Senatssitzung in Bonn

Protestaktion gegen Studiengebühren eskaliert - Demonstranten zertrümmern Inventar - Rektor Winiger gibt Wortführern Gelegenheit, ihre Forderungen vorzutragen

Von Jan Philipp Burgard

Bonn. Fluchtartig und sichtlich schockiert verließen die Senatsmitglieder der Bonner Universität am Donnerstagmorgen den Festsaal des Hauptgebäudes, als rund 400 Studentinnen und Studenten mit Transparenten und Trillerpfeifen bewaffnet den Sitzungssaal stürmten, um gegen die Einführung allgemeiner Studiengebühren zu protestieren. Indem die Demonstranten Tische umwarfen und Stühle zertrümmerten, machten sie ihrer Wut und Enttäuschung über den bevorstehenden Beschluss Luft.

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Angefangen hatte alles im Innenhof des Hauptgebäudes, wo sich rund 80 Studierende zusammenfanden, um Sprechchöre wie "wir sind hier und wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut" zu skandieren und Unterschriften für eine Urabstimmung zu sammeln. Dazu aufgerufen hatte der Studentenzusammenschluss "Freie Bildung Bonn".

Um 9.30 Uhr zog die Gruppe dann unter dem ohrenbetäubendem Lärm durch die Flure und betrat die Hörsäle, sodass viele Professoren ihre Vorlesungen unterbrachen und sich immer mehr Studenten anschlossen. "Diese Gruppendynamik gibt einem das Gefühl, vielleicht doch noch etwas bewegen zu können", sagte Geschichtsstudentin Maria Tarnow, die sich spontan hatte begeistern lassen.

Viele Studenten beobachteten das Geschehen eher skeptisch: "Im Verhältnis zu insgesamt 30 000 Studierenden ist die Beteiligung an der Bewegung immer noch gering. Viele Kommilitonen sind auch schon genervt von Flyern, Unterschriftenlisten und der oft populistischen Art, in der demonstriert wird", kommentierte Romanistik-Student Thomas Söhn die Aktion.

Als die Gruppe den Festsaal erreichte, unterbrach Rektor Matthias Winiger die Senatssitzung. Zwar stand das Thema Studiengebühren nicht, wie fälschlicher Weise von "Freie Bildung Bonn" angekündigt, auf der Tagesordnung.

Dennoch gab der Rektor einigen Wortführern die Gelegenheit, dem Senat ihre Forderungen nach mehr Beteiligung in Beschlussgremien vorzutragen. Als Winiger nach 15-minütiger Diskussion die wenigen eingelassenen Demonstranten bat, die Sitzung wieder zu verlassen, erstürmte die vor der Tür wartende Menge den Raum und besetzte die Plätze der flüchtenden Senatsmitglieder.

Für Tobias Riegg von "Freie Bildung Bonn" war die Aktion "ein gelungener Warnschuss, um Präsenz zu zeigen". Rektor Winiger zeigte sich "sehr enttäuscht". Trotz der Eskalation, bei der ein Sachschaden von mehreren hundert Euro entstand, kündigte er an, die "ausgestreckte Hand nicht wieder zurückzuziehen". Die endgültige Abstimmung über die Einführung der Studiengebühren soll voraussichtlich am 1. Juni fallen.


Richtigstellungen:

Schade, denn bewegte Bilder einiger Kameras im Saal sagen mehr als tausend Worte. Mit Erstaunen muss jeder Teilnehmer der gestrigen Protestaktion an der Uni Bonn den Artikel des General-Anzeigers zur Kenntnis nehmen, der davon berichtet, dass die Situation im Senatssaal gewaltsam eskalierte.
Wer den Ausführungen des verantwortlichen Redakteurs und Augenzeugen Jan Philipp Burgards folgt, muss zu dem Schluss kommen, dort haben die Barbaren mitten im Senat eine Orgie veranstaltet.
Eine Kostprobe: "In dem die Demonstranten Tische umwarfen und Stühle zertrümmerten, machten sie ihrer Wut und Enttäuschung über den bevorstehenden Beschluss Luft."
Fakt ist: Die GA-Berichterstatter waren Augenzeugen des gesamten Geschehens in den Räumlichkeiten. Mit keinem Wort wurde erwähnt, dass die Studierenden aus den Stühlen und Tischen eine symbolische „Gebührenmauer" errichten wollten und es in Folge dessen zu einem teilweisen Einsturz dieser „Mauer“ kam. Die Sachbeschädigung wurde ausdrücklich bedauert und war offensichtlich nicht beabsichtigt. Aber dieser winzige Umstand, der alles in ein friedlicheres Licht rücken würde, ist den Journalisten offenbar entfallen.
Sehr realsatirisch ist in diesem Zusammenhang auch das das dazu gehörige Foto, auf dem die Protestteilnehmer die Stühle verrücken, um Platz für weitere Studierende zu schaffen und über den weiteren Verlauf der Aktionen zu reden. BILDunterschrift: "Nach Protesten im Innenhof gegen die geplanten Studiengebühren stürmen Studenten die Senatsversammlung, werfen die Tische um und zertrümmern Stühle." Kein weiterer Kommentar nötig.
Ein weiteres Beispiel:
"Fluchtartig und sichtlich schockiert verließen die Senatsmitglieder der Bonner Universität am Donnerstagmorgen den Festsaal des Hauptgebäudes, als rund 400 Studentinnen und Studenten mit Transparenten und Trillerpfeifen bewaffnet den Sitzungssaal stürmten, um gegen die Einführung allgemeiner Studiengebühren zu protestieren."
Fakt ist: Nicht alle Senatsmitglieder verließen den Saal. Einige zogen es vor, dem Dialog eine Chance zu geben. Mal ganz abgesehen von der mit Kriegstermini durchsetzten Ausdrucksweise, die den Eindruck erweckt, die Senatoren wären zu irgendeinem Zeitpunkt bedroht gewesen. Gewaltanwendung wird ausdrücklich und prinzipiell abgelehnt, auch das war für die anwesenden GA-Reporter deutlich zu hören.
Fazit: Wer den General-Anzeiger mit seriöser Berichterstattung über das aktuelle Zeitgeschehen verbindet, wird von diesem Artikel sehr enttäuscht sein. Unprofessionelle Verkürzungen und ein sonst nur von einschlägigen Revolverblättern erwarteter Hang zur tendenziösen Skandalisierung zeugt davon, dass im harten Konkurrenzdruck um knackige Schlagzeilen die weniger spektakuläre Wahrheit manchmal auf der Strecke bleibt.
Schade, denn die bewegten Bilder einiger Kameras in Saal sagen mehr als tausend Worte.



La

2G 28.04.2006 - 13:08
Methode est hexagonale. Ni Dieu , ni Schavan, ni Studiengebühren!
Wer nur so tut als würde er kämpfen - zahlt... zu Recht!

Pas de CPE - pas de soldats au Congo - pas de système de santé à deux vitesses - pas d´études payantes - pas de déportations - pas de visites de Rice - pas de große Koalition.