Berlin: MYFEST 2004 - Dokumentation

michael bayer 26.04.2006 04:24 Themen: Repression
Dokumente zur Veröffentlichung - das sog. "Myfest" in Berlin als Projekt zur Bekämpfung der Linken.
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Daher nun als Erstveröffentlichung entgegen dem Mainstream Protokolle vom sog. "Myfest" in Berlin. Wie in diesem Jahr bereits in Presseartikeln in bürgerlichen Berliner Zeitungen öffentlich wurde ist das sog. "Myfest" als direktes Mittel vorgesehen um jegliche Demonstrationen am 1. Mai im Bezirk Berlin-Kreuzberg SO36 (benannt nach einem vormaligen PLZ-Bereich) zu verhindern.

Seit 1987 hat es traditionell immer wieder Demonstrationen in diesem Bezirk gegeben, die u.a. dazu führten, dass selbst die SPD im Bezirk soziale Mißlagen anerkennen mußte und Berlin verschiedene soziale Progamme für deklassierte Jugendliche auflegen musste.

In diesem Jahr, kurz vor der WM und ein Jahr vor dem G8-Gipfel scheint es den Regierenden besonders daran gelegen zu sein, jeglichen sozialen Protest aus Kreuzberg SO36 heraus halten zu wollen.

Über die verschiedenen Methoden wurde auf Indymedia und in anderen Medien bereits ausführlich informiert.

Um einen genauen Überblick darüber zu bekommen, möchten wir hier exklusiv Aufzeichnungen von der Vorberitung des sog. "Myfest 2004" veröffentlichen - Vorbereitungen, die sicherlich im Jahre 2006 viel ausgefeilter sind.
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Ergänzungen

Korrektur etc

X-Berg 26.04.2006 - 13:54
Demonstrationen zum 1.Mai von antikapitalistischen Gruppen gibt es schon wesentlich länger als 1987 und traditionell waren sie immer wesentlich besser besucht, als die Gewerkschafts-Bratwurst-Demos. Auch Auseinandersetzungen mit der Polizei nach Übergriffen auf die Demos gabs immer wieder. Was seit 1987 anders ist, ist ein Krawall-Ritual. Dieses geht auf den damaligen rechtsextremen Innensenator Lummer (heute Herausgeber der Nazizeitung DZ und Autor der Jungen Freiheit sowie Mitglied in rechtsextrem Grppen/Verbänden) zurück. Er befahl der kasernierten Polizei einfach das traditionelle Kreuzberger Kiezfest platt zu machen. Das gelang auch zunächst. Doch daraus wurde im Laufe des Abends ein Kiezaufstand und die Bullerei flog raus. In den nächsten 2 Jahren wiederholte sich das so ähnlich und bald war ein Ritual geboren ("1.Mai in Kreuzberg heisst Krawalle"). Allerdings wurde das im Laufe der 90er immer mehr von Hools und Action-Kids getragen, verschiedene Versuche, dem 1.Mai wieder ein primär politisches Gesicht zu geben scheiterten. Auch an der Strategie der Polizeiführung, den 1.Mai zum Aufstandsbekämpfungstrainig zu machen. Aber auch von dogmatisch-kommunistischen Sekten gibt es eine Eskalationsstrategie, weil man Randale mit Revolte verwechselt oder sich von den Behörden finanzieren lässt. Übrigens hat sich Schönbohm (der in Brandenburg gerade den gefallen KZ-Aufsehern gedenkt) ein ähnliches Denkmal gesetzt wie Lummer: die Walpurgisnacht in Pberg. Er liess nach dem Vorbild Lummer ein ebenfalls traditionelles Straßenfest grundlos plattmachen. Auch daraus entwickelte ich ein Ritual.
Ich finde diese Zusammenhänge sehr wichtig, denn diese zu ignorieren bedeutet, den Aufstandsbekämpfungsstrategen in die Hände zu spielen.

Vorschlag

icke 26.04.2006 - 14:48
Vielleicht sollten wir einfach das MyFest "unterwandern" und uns dort stärker einbinden. Dann wird daraus irgendwann wieder unser Kiez-Fest, mit unseren politischen Inhalten. Vielleicht lässt sich ja noch nebenbei Geld vom Bezirksamt abzwacken ;-) Einige linke Projekte sind ja schon eifrig am MyFest beteiligt. Das "Konzept" der letzten Jahre am 1. Mai in Kreuzberg ist jedenfalls nicht mehr so erfolgreich und von den Bullen mittlerweile schon fest im Griff.

Polizei am 1.Mai

W.Schnäuble 26.04.2006 - 18:09
Hier gibt die Cops
 http://sondereinheit.fateback.com/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ach so! — darkest hour

@ k.A — ich