Fotos Opernball 2006 in FfM
Hier noch einige Fotos zum Frankfurter Opernball sowie den Protesten dagegen.
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Ergänzungen
Weitere Bilder und Bericht
Polizei- und Presseberichte
Frankfurt (ots) - Am Rande des Frankfurter Opernballes hat es am
Abend in der Innenstadt zahlreiche Sachbeschädigungen durch
Kleingruppen von Demonstranten gegeben. Dabei wurden Scheiben von
Geschäften eingeschlagen, geparkte Fahrzeuge beschädigt sowie
Mülltonnen in Brand gesteckt. Die Polizei nahm im Laufe des Abends
über 20 Personen fest.
Etwa 350 Demonstranten hatten sich zuvor am Nachmittag zu einem
von der Versammlungsbehörde ohne Auflagen genehmigten Aufzug unter
dem Thema: "Gegen Opernball 2006 - Luxus für alle" in der
Kaiserstraße (Kaisersack) versammelt und waren anschließend friedlich
durch die Innenstadt zur Alten Oper gezogen. Nachdem der
Versammlungsleiter gegen 19.45 Uhr die Abschlusskundgebung für
beendet erklärt hatte, versuchte eine Gruppe von Demonstranten eine
Gitterabsperrung vor der Alten Oper zu durchbrechen, was durch den
Einsatz starker Polizeikräfte verhindert werden konnte. Dabei warfen
einzelne Demonstranten u.a. Feuerwerkskörper auf die eingesetzten
Beamten.
Insgesamt verlief die Ankunft der Ballbesucher nach bisherigen
Erkenntnissen weitestgehend störungsfrei. Lediglich einige Gäste
wurden durch Demonstranten verbal angegangen.
Kleingruppen von 10 bis 15 Personen zogen später in die Innenstadt
und begingen die eingangs geschilderten Sachbeschädigungen.
Die endgültige Bilanz der begangenen Sachbeschädigungen, die Höhe
des dabei entstandenen Sachschadens sowie die Gesamtzahl der
festgenommenen Personen lag zum Berichtszeitraum noch nicht vor, da
die polizeilichen Maßnahmen noch nicht beendet waren.
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PolizeiPresseMitteilung von Sonntag, 11.06 Uhr:
rankfurt (ots) - Wie bereits berichtet, ist es gestern Abend am
Rande des Frankfurter Opernballes in der Innenstadt zu gewalttätigen
Aktionen von Demonstranten gekommen. Nach Ende der
Abschlusskundgebung gegen 19.45 Uhr gelang es mehreren gewalttätigen
Kleingruppen innerhalb von nur 15 Minuten zahlreiche Scheiben von
Geschäften in der Großen Friedberger Straße, Bleidenstraße,
Hasengasse, Goethestraße, Liebfrauenberg sowie an der Hauptwache
einzuschlagen sowie zahlreiche Pkw zu beschädigen. Nur durch
schnelles und konsequentes Nachsetzen und Einschreiten der Polizei
konnte größerer Schaden verhindert werden. Über die Höhe des
entstandenen Sachschadens können noch keine Angaben gemacht werden.
Die Polizei nahm im Laufe des Abends 15 Personen vorläufig fest, die
sukzessive wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Verletzte auf Seiten
der Polizei sind nicht zu beklagen. Auch aus den Reihen der
Demonstranten wurden ebenfalls keine Verletzten gemeldet.
Mehrere hundert Demonstranten hatten sich zuvor am Nachmittag zu
einem von der Versammlungsbehörde ohne Auflagen genehmigten Aufzug
unter dem Thema "Gegen Opernball 2006 - Luxus für alle" in der
Kaiserstraße (Kaisersack) versammelt und waren anschließend durch die
Innenstadt bis zur Alten Oper gezogen. Dabei verlief die
Demonstration nicht so friedlich, wie nach ersten Erkenntnissen
zunächst gemeldet worden war. Die inzwischen vorliegenden Berichte
der eingesetzten Beamten belegen, dass es bereits kurz nach Beginn
des Aufzuges vom Bahnhof in Richtung Hauptwache ausgehend von
Versammlungsteilnehmern, besonders im vorderen Drittel des Aufzuges
immer wieder und mit zunehmender Heftigkeit zu Auseinandersetzungen
mit den Zug begleitenden Beamten kam. An einer Engstelle im Bereich
des Kaiserplatzes musste nach Angriffen auf die Einsatzkräfte durch
drei Beamte Pfefferspray eingesetzt werden. An dieser Stelle
gemeldete Sachbeschädigungen an Pkw wurden bei der anschließenden
Absuche jedoch nicht bestätigt. Nach einer kurzen Zwischenkundgebung
an der Hauptwache erreichte der Demonstrationszug, der inzwischen auf
450 bis 500 Personen angewachsen war, kurz nach 19.00 Uhr die Alte
Oper. Die während dieser Zeit stattfindende Zufahrt von
Opernballgästen wurde in keiner Weise beeinträchtigt. Lediglich zu
Fuß aus Richtung Fressgass´ ankommende Ballbesucher wurden durch
Gegendemonstranten vereinzelt verbal attackiert.
Noch während der Abschlusskundgebung versuchten Demonstranten
mehrfach die polizeilichen Absperrungen an der Alten Oper zu
durchbrechen, was durch den Einsatz starker Polizeikräfte verhindert
werden konnte. Dabei wurden die Beamten mit Feuerwerkskörpern
beworfen.
Aufgrund dieser Vorkommnisse wurde die Demo im Einvernehmen mit dem
Versammlungsleiter für beendet erklärt.
Bereits am Samstagvormittag haben sowohl Polizeibeamte als auch
Zeugen im Bereich Hauptwache, Taunusanlage und Junghofstraße mehrere
pyrotechnische Gegenstände (Silvesterknaller) aufgefunden, die von
bislang unbekannten Tätern im weiteren Umfeld der Alten Oper
versteckt wurden. Des Weiteren wurden mehrere zum Teil in
Plastikbeuteln und leeren Getränkedosen versteckte Behältnisse
gefunden, bei denen der Verdacht besteht, dass sie brennbare
Substanzen enthalten.
Der gewählte Zeitpunkt und die Art der Ablage, unter anderem in
Papierkörben der Parkanlage und unter Buschwerk, lassen den Schluss
zu, dass sie von gewaltbereiten Störern des Opernballes rechtzeitig
vor dem Veranstaltungsbeginn dort gezielt deponiert wurden. Offenbar
lag es in der Absicht der Täter, etwaige polizeiliche Kontrollstellen
beanstandungsfrei passieren zu können.
Die Gegenstände wurden gesichert und zwecks weiterer
kriminaltechnischer Untersuchung zum Hessischen Landeskriminalamt
transportiert. Ein Untersuchungsergebnis liegt bislang nicht
vor
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BILD-Zeitung, 27.2.06:
Während drinnen die Gäste feiern, tobte vor der Alten Oper eine Schlacht: 600 Polizisten gegen 200 Autonome
Die Krawall-Nacht
Splitterne Scheiben, bernnende Müllcontainer, versteckte Brandbomben - während drinnen die Promis Walzer tanzen, herrschte vor der Alten Oper Krieg: Vermummte Rowdy-Banden lieferten sich stundenlange Straßenschlachten mit der Polizei. Die Schdäden gehen in die hunderttausende.
Das Protokoll der Krawall-Nacht:
16 Uhr: Am Kaisersack sammeln sich 500 Protestler ("Gegen Opernball 23006 - Luxus für alle"). Vermummt mit Schals, Kapuzen, Sonnenbrillen. Mittendrin: Die Alt-Linke Jutta Ditfurth (54).
16.15 Uhr: "Deutschland verrecke"-Sprechchöre, Polizisten entreissen der johlenden Menge ein 15-Meter-Tau.
17.04 Uhr: Der Zug geht los - gesichert von 600 Polizisten! Immer wieder treten und bespucken die Rowdys die Beamten: "Bullenschweine". TRotzem bleiben die "Cops" ganz ruhig, wollenso verhindern, dass die Lage eskaliert.
18 Uhr: Handgemenge am Kaisaerplatz. Drei Beamte wehren sich mit Pfefferspray.
Ein Vorauskommando der Polizei entdeckt an taunusanlage, Hauptwache und Junghofstraße Depots: Giftiges Rauchpulver, Knaller Raketen im Gebüsch.
19.05 Uhr: Die protestler kommen an der mit Sperrgittern abgeriegelten Oper an. Sofort fliegen Flaschen, Steine, Böller auf die Polizei. Leuchtspurgeschosse schlagen am Opern-Eingang ein. Wasserwerfer fahren vor. Der Mob krakeelt: "Luxus für alle - sonst gibt´s Krawalle!"
19.20 Uhr: Randalierer reissen die Absperrung neider, Polizisten kontern mitn Schlagstöcken, Tränengas.
19.45 Uhr: Aus dem Lautsprecherwagen dröhnt: "Es muss brennen, es muss knallen!" DerStartschuss für die Mega-Randale?
19.46 Uhr: Hunderte Protestler stürmen in Fressgass und Goethestraße. Altglascontainer werden umgestürzt, bewaffnet mit Flaschen sprinten Autonome in die Gassen, hüpfen auf Autos, zünden Mülltonnen an. Plündern eine Baustelle, decken sich mit Steinen ein.
20.10-22.00 Uhr: Bei Noris-Bank, McDonald´s, Tchibo, Sportarena, Valleverde und Garten-Amt werfen die Randalierer dutzende Scheiben ein.
23 Uhr: Ende des Schreckens! 15 Demonstranten festgenommen, hunderttausende Euro Sachschaden - und die 600 eingesetzten Polizisten uns Hessen, Thüringen und Baden-Württemberg haben endlich Feierabend...
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Frankfurter Neue Presse, 27.2.06
Demonstranten schlugen Scheiben ein
Die rund 2300 Gäste des 25. Opernballs blieben von den Demonstrationen auf dem Opernplatz weitgehend unbehelligt. Das lag vor allem daran, dass die Polizei den Platz weiträumig abgesperrt hatte. Zudem übertönten die Walzerklänge, die der Veranstalter Manfred Pasenau laufen ließ, alle Schlachtrufe. Dennoch nahm die Polizei am Samstagabend 15 Randalierer fest. Sie hätten nach der Abschlusskundgebung zahlreiche Schaufensterscheiben in der Innenstadt eingeschlagen sowie Autos beschädigt, teilte die Polizei mit. Demonstranten hätten auch versucht, die Absperrgitter am Opernplatz zu überklettern und Feuerwerkskörper auf die Polizei geworfen. Verletzt wurde nach ihren Erkenntnissen niemand. Zu der Höhe des Schadens gab es zunächst keine Angaben. Alle Festgenommenen waren am Sonntag wieder auf freiem Fuß.
Bereits am Samstagnachmittag waren knapp 500 Menschen in einer genehmigten Demo unter dem Motto «Gegen den Opernball 2006 – Luxus für Alle» vom Hauptbahnhof zur Alten Oper gezogen. Bereits dort hätten Demonstranten auf Polizisten eingeschlagen, die sich mit Pfefferspray gewehrt hätten. (dpa/bö)
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Frankfurter Rundschau, 27.2.06
Randale um die Alte Oper
15 Festnahmen bei Ball-Demo
Frankfurt · Bei Protesten gegen den Frankfurter Opernball nahm die Polizei am Samstag 15 Demonstranten fest. Sie sollen mehrere Schaufenster in der Innenstadt eingeschlagen und Autos beschädigt haben. Die Ballgäste blieben davon weitgehend unbehelligt.
Kaum sind die letzten Besucher in der prunkvoll erleuchteten Oper verschwunden, geht es wie auf Stichwort los. Scharenweise rennen Demonstranten in Goethestraße und Freßgass'. Als erstes kippt ein Glascontainer auf die Seite, Flaschen landen klirrend auf dem Bürgersteig. Mehrere Demonstranten greifen zu, die Scheibe einer Boutique geht zu Bruch. Die ersten Hundertschaften klappen die Helmvisiere herunter und setzen nach. In einem Hinterhof der Alten Rothofstraße sieht man, wie Beamte Demonstranten festnehmen. Eine andere Gruppe Polizisten greift sich die Demonstranten, die sich in einem Restaurant verstecken wollen.
Wer sich am Samstag gegen 19.45 Uhr in der Innenstadt aufhielt, dem konnte mulmig werden. Mehrere Hundertschaften Polizei durchstreiften das Gebiet zwischen Opernplatz und Konstablerwache auf der Suche nach randalierenden Demonstranten. Diese sollen nach Ende der Abschlusskundgebung des Protestzugs gegen den Frankfurter Opernball mehrere Schaufenster eingeschlagen und zahlreiche Autos beschädigt haben, berichtete Polizeisprecher Karlheinz Wagner. Innerhalb von nur 15 Minuten seien Scheiben entlang der Großen Friedberger, Bleiden- und Goethestraße zu Bruch gegangen, ebenso auf dem Liebfrauenberg und an der Hauptwache. Im Laufe des Abends landeten 15 Personen in Gewahrsam; bis Sonntagvormittag waren sie wieder auf freiem Fuß.
Schon am Samstagnachmittag, als rund 500 Linke unter dem Motto "Gegen den Opernball 2006 - Luxus für Alle" in einer genehmigten Demo vom Hauptbahnhof zur Alten Oper zogen, war es zu Rangeleien gekommen. Mehrere Demonstranten hätten Polizisten getreten, sagte Wagner. Die Beamten antworteten mit Pfefferspray. Zu kleineren Ausschreitungen sei es auch bei der Kundgebung am Opernplatz gekommen. Demonstranten hätten versucht, die Absperrgitter zu überklettern und Feuerwerkskörper auf die Polizisten geworfen. Verletzt wurde nach Aussage des Sprechers niemand.
Stunden zuvor hatten Polizisten Silvesterkracher und Behälter mit brennbaren Flüssigkeiten sichergestellt, die Unbekannte rings um die Alte Oper deponiert hatten. Die Polizei geht davon aus, dass Demonstranten die Sachen dort platzierten, um Polizeikontrollen passieren zu können. bos
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News Frankfurt, 27.2.06
Opernball: Innen Party – draußen Krawalle
500 Randalierer zogen wie Vandalen durch die City. Zwei Hundertschaften der Polizei trennten Krawall- macher von den Opernball-Gästen. Bilanz: 15 Festnahmen, eine Spur der Verwüstung quer durch die City
EINGEWORFENE Schaufenster, abgefackelte Mülltonnen, unzählige beschädigte Autos, 15 Randalierer festgenommen. Das ist die Bilanz der Krawalle des Opernballs 2006. Doch ihr Ziel erreichten die Krawallmacher auch in diesem Jahr nicht: Denn die Opernballgäste, gegen die sich die Wut der gewalttätigen Demonstranten richtet, bekamen von alledem kaum etwas mit. Nur eine Hand voll Ballbesucher, die über die Fressgass’ zur Alten Oper liefen, musste ein paar undefinierbare Beschimpfungen über sich ergehen lassen.
Kaum war die Demonstration gestartet, gab es schon Ärger
Zum Staunen brachte aber selbst die Polizei die Schnelligkeit, mit der die Demonstranten zu Randalierern mutierten. Anfangs liefen die 500 Protestler in ihrem Aufmarsch „Opernball 2006 – Luxus für alle“, der nachmittags am Kaisersack startete, noch einigermaßen friedlich durch die City. Abgesehen von ein paar heftigen Übergriffen der Demonstranten auf die 200 Polizisten, die den Korso begleiteten. Mit ein paar „Schüssen“ Pfefferspray wurden sie aber wieder ruhig gestellt. Als sich der Protestzug nach dem Ende der Abschlusskundgebung um 19.45 Uhr auflöste, „war das, als würde man kleine Kinder mit Fußbällen in einen Porzellanladen lassen“, beschreibt ein Beobachter die Szenerie. Die Protestler spalteten sich in mehrere gewalttätige Minigruppen auf und zogen randalierend durch die City. Innerhalb von 15 Minuten wurden unzählige Schaufensterscheiben in der Großen Friedberger Straße, Goethestraße, Liebfrauenberg, Bleidenstraße, Hasengasse sowie an der Hauptwache eingeschlagen. Und Autos, die auf der Route der kleinen Gewaltgruppen standen, fielen ebenfalls der Wut der Demonstranten zum Opfer.
Währenddessen versuchten andere Trupps die Polizeiabsperrungen an der Alten Oper zu durchbrechen, die Absperrgitter zu überklettern. Doch sie liefen gegen die Polizisten an wie gegen Burgmauern. Auch ein Beschuss mit Feuerwerksraketen konnte die Mauer aus Polizisten nicht „sprengen“.
15 Festnahmen, zum Glück keine Verletzten, aber hoher Schaden
Nach dieser Aktion wurde die Demonstration als offiziell für beendet erklärt, und die Polizei kassierte einen Krawallmacher nach dem anderen ein. Insgesamt wurden 15 vorläufig festgenommen, nach Überprüfung aber wieder freigelassen. Verletzte gab es auf beiden Seiten keine. Die Höhe des Sachschadens stand bis gestern nicht genau fest. Erste Schätzungen: weit über 100 000 Euro. slag
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FAZ, 27.2.05
26. Februar 2006 Der Star des Abends war eindeutig die Tischdekoration: Lara-Joy Körner steckte sich die bunten Leuchtstäbe gedankenverloren ins Haar, Shawne Fielding Borer lenkten sie vom Tischgespräch ab, und Dunja Rajter begutachtete gemeinsam mit Roberto Blanco die glitzernden Blumengestecke auf ihrem Tisch.
Gegen Ende der Mitternachtsshow kam die Dekoration sogar massenhaft auf der Tanzfläche zum Einsatz. Als Chris Thompson, Sänger von Manfred Mann's Earth Band, seinen Hit „Blinded by the light” anstimmte, reckten sich unzählige Hände in die Luft, die ihre neonbunten Lampen in Takt der Musik schwangen. Nicht nur in diesem Moment mutete die Veranstaltung eher an wie ein Konzert in Abendgarderobe als wie ein Ball. Gäste, die zum Queen-Song „We will rock you” rhythmisch auf den Boden stampften, bestimmten eher das Bild als Walzertänzer.
Vielleicht lag es an der Rockmusik, daß der Altbundeskanzler und Schirmherr des Balles, Helmut Kohl, schon kurz nach Beginn der Mitternachtsshow mit seiner Lebensgefährtin Maike Richter den Großen Saal verließ, um im Foyer den sanften Tönen der Hammond-Orgel zu lauschen. Seine Tischnachbarn Roland Koch und Petra Roth schienen die E-Gitarren weniger zu stören: Sie unterhielten sich im Ballsaal bis weit nach Mitternacht.
Demonstranten
Und auch die meisten der 2300 Ballgäste schienen dank Peter Kraus' Auftritt und der Show der SAS-Band, die sich aus Originalmitgliedern ehemaliger Supergruppen zusammensetzt, wieder in vergangenen wilden Zeiten zu schwelgen. Hin und wieder ließ sich vernehmen, wie ein Ballgast dem anderen ein „Weißt du noch?” oder „Erinnerst du dich daran?” zuraunte. Einige Damen gingen so sehr mit, daß die ersten von ihnen sich schon um halb zwölf, barfuß und ermattet von Tanz und hohen Absätzen, auf den Treppenstufen erholten.
Von den Protesten der 450 bis 500 Demonstranten gegen den Opernball blieben die Gäste weitgehend unbehelligt. Daß an der Hauptwache und in der Goethestraße Schaufenster eingeworfen und Autos beschädigt wurden, bekam man kaum mit. Allerdings verzögerte sich die Ankunft vieler Ballbesucher, weil sie mehrere Polizeiabsperrungen überwinden mußten. Wahrscheinlich hätte jedoch die Führung einiger Demonstranten durch die Alte Oper ihre Forderung „Gegen den Opernball 2006 - Luxus für alle” ad absurdum geführt. Was, von außen betrachtet, wie ein Festival der Dekadenz anmuten mochte, trug im Inneren grundsolide Züge.
Preise zwischen 130 Euro für Flanierkarten und 650 Euro für die teuersten Tischplätze stellen sicher, daß Luxus auch auf der Veranstaltung keineswegs demokratisch verteilt war. Daß eine Flasche Wein zwischen 38 und 128 Euro kostete, garantierte, daß die Veranstaltung nicht Züge eines römischen Gelages annahm. Nicht umsonst wird der Frankfurter Opernball, der sich neuerdings „Deutscher Opernball” nennt, als „Bürgerball” bezeichnet - und wie man weiß, liegt dem deutschen Bürgertum Dekadenz ebenso fern wie den linken Demonstranten die Dienstgradabzeichen der Polizisten vom Sondereinsatzkommando.
Posieren
Wenig luxuriös war auch die Februarkälte, die den Eingangsbereich fest im Griff hatte. Die Hostessen in ihren grellbunten Phantasiekostümen hatten offensichtlich Mühe, beim Posieren fürs Foto nicht zu frösteln. Auch die weiblichen Gäste eilten über den roten Teppich geschwind ins Foyer, nachdem sie ihren Pelz an der Garderobe abgegeben hatten.
Noch nicht einmal bei der After-Party im Arabella Sheraton, zu der nur die „VIPs” Zutritt hatten, ließ sich so richtig erschließen, warum Demonstranten eigens aus Berlin angereist waren, um in Frankfurt ein Fanal gegen den Glamour zu setzen. Statt Austern und Kaviar offerierte das Büffet Brathering und Kaiserschmarrn, die Makkaroni mit Hackfleischsoße waren erst recht über jeden Vorwurf der Dekadenz erhaben.
Dafür war es auf der Party wunderbar entspannt. An langen Tischen und auf weißen Ledersofas konnte man sich die Karten legen lassen, sich miteinander unterhalten oder einfach der Musik des Udo-Jürgens-Doubles Andy Rühl lauschen. Das hätte sicher auch Helmut Kohl gefallen.
koksenkotzenkommunismus?
Massiver Polizeieinsatz gegen Demonstranten
Am 25. Februar haben sich um 16 Uhr etwa 300-400 Leute vor dem Frankfurter Hauptbahnhof in der Kaiserstraße (Keisersack) getroffen, um gegen den Deutschen Opernball zu demonstrieren, dessen Schirmherr Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl innehat. Die Demonstration iniziiert hatte die autonome antifa [f], unterstützt wurde die Demo von einem breiten Bündnis aus über 50 linken und antifaschistischen Gruppen (u.a. auch das Rhein-Main-Bündnis gegen Sozialabbau und Billiglöhne). http://opernball.ainfos.de/gruppen.html
Die Losung lautete „Luxus für alle“. Während der Demonstration wurde unter anderem auch gerufen „Alles für alle, und das umsonst!“ Wenn auch diese Losungen zweifelhaft waren und einen Neidcharakter hatten, war das Anliegen der Demonstranten gerechtfertigt, gegen den empörenden Luxus dieses Opernballs zu protestieren, während uns die Leistungen gestrichen werden.
Vor Ort war ein massives Polizeiaufgebot, wie wir es schon lange nicht mehr gesehen haben, in voller Kampfausrüstung. Noch bevor die Demonstration begann, behauptete die Polizei, es seien Wurfgegenstände auf der Demonstrationsroute versteckt worden. Deshalb müssten sich jetzt die Leute entscheiden, mit zu demonstrieren, oder nach Hause zu gehen. Die Polizei kesselte dann den Demonstrationszug völlig ein.
Gegen 17 Uhr setzte sich der eingekesselte Demonstrationszug in Bewegung. Ein 68-jähriger Mitdemonstrierender wollte kurz austreten. Die Polizei ließ das nicht zu und stieß ihn zu Boden. Die Demonstranten ließen sich aber nicht weiter provozieren. Wir hatten den Eindruck, dass die Polizei einige Provokateure in der Demonstration hatte. Ständig wurden Demonstranten auch aus der Polizeikette provoziert und angerempelt. Es wurde nicht zugelassen, dass wir Flugblätter an die Passenten verteilten. Obwohl es sich um eine genehmigte Demonstration handelte, wurde das Demonstrationsrecht massiv eingeschränkt. Die Demonstration verlief jedoch friedlich bis zum Opernplatz.
Trotz des martialischen Aufgebots wurde aber auch deutlich, dass ein Teil der Polizei offenbar von ihrem Tun nicht voll überzeugt waren. Denn einige sagten, sie würden sich hier auch nicht wohl fühlen, müssten aber nach Anweisung handeln. Sie stimmten zu, dass sie viele Überstunden ableisten müssen, ohne sie jemals bezahlt zu bekommen.
Für die Montagsdemonstration
S. M., Frankfurt
P.S.
Von den Randalen, die gegen 20:00 Uhr stattgefunden haben sollen habe ich nichts mitbekommen, da ich gegen 19:00 Uhr die Demo verlassen habe.
Man kann Fotos auch...
Wenn Ergänzung - Dann Klugscheissen :)
Wandernder Polizeikessel in Frankfurt/Main
Demonstration gegen Opernball der Hautevolee. Polizei verteidigte Luxus für wenige
Von Tim Neumann
Rund 500 Menschen protestierten am Samstag abend gegen den 25. Opernball in Frankfurt am Main. Unter dem Motto »Gegen Sozialabbau und innere Aufrüstung! Luxus für alle!« hatten linke und antifaschistische Gruppen sowie das »Bündnis gegen Sozialabbau Rhein-Main« zu einer Demonstration aufgerufen. Dabei kam es zu Übergriffen der Polizei. Nach Augenzeugenberichten sollen einige Demonstranten Fensterscheiben eingeworfen und Mülltonnen angezündet haben.
Gegensätzlicher hätten die Bilder kaum sein können: Unter der Schirmherrschaft von Altbundeskanzler Helmut Kohl waren mehr als 2 000 Gäste aus Politik und Unterhaltung in die Alte Oper gekommen. Bei Eintrittspreisen von bis zu 650 Euro gaben sich u. a. Hessens Ministerpräsident Roland Koch und Frankfurts OB Petra Roth (beide CDU) ein Stelldichein. Und schwangen zum Motto des Opernballs »Let’s enjoy« das Tanzbein.
Weniger Anlaß zur Freude gab es für die Teilnehmer der Demonstration »Gegen Sozialabbau und innere Aufrüstung«. Aufgrund penibler Polizeikontrollen im und vor dem Bahnhof gelangten viele Demonstranten erst mit erheblicher Verspätung zum Treffpunkt. Als der Protestzug mit mehr als einer Stunde Verspätung vom Bahnhof Richtung Alte Oper loszog, glich die Demo einem wandernden Polizeikessel.
Anders als üblich, lief eine Polizeikette nicht nur links und rechts neben der Demo her. Auch unmittelbar vor und hinter dem Demonstrationszug ging die Polizei auf Tuchfühlung. Damit nicht genug: Nach Beginn der Demonstration weigerten sich die Spalier laufenden Polizisten – einige davon unter ihren Helmen mit Sturmhauben vermummt – die Polizeikette zu öffnen, um Demonstranten aus der Demo heraus- oder Passanten in den Demonstrationszug hineinzulassen. Als der Stadtverordnete Eberhard Dähne, Abgeordneter der Linkspartei im Frankfurter Rathaus, gegen dieses Vorgehen protestierte, stieß ihn ein Polizist zu Boden. Dähne zog sich dabei eine blutende Wunde am Knie zu. Die Polizei setzte auch massiv Pfefferspray ein.
http://www.jungewelt.de/2006/02-27/008.php
Walzer?
und es lief die ganze Zeit aus der Oper ein Walzer. Ziemlich berühmt wohl.
und irgendwann hat jemand aus dem Lautsprecherwagen gesagt, dass es ein Walzer wäre von den Nazis benutzt worden, um die Juden vor der Vergasung ruhig zu halten!!!
wenn das stimmt hat mensch noch einen Grund mehr sauer zu sein, wäre cool wenn jemand weiß ob das stimmt, oder was auch immer.
nächstes Jahr kommen wir in die Oper!!!
@ ichwaraufdemOpernball 27.02.2006 19:21
Opernball-Krawaller kamen aus dem Umland
Die Polizei hatte bei den gegen den Opernball gerichteten Ausschreitungen 15 Menschen festgenommen und 48 des Platzes verwiesen. Von 310 Demonstranten wurden die Personalien festgestellt.Die Polizei schrieb fünf Anzeigen wegen Landfriedensbruch, elf wegen Sachbeschädigung und drei wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht.
Noch während der Abschlusskundgebung hatten sich kleine Trupps aus den Demonstranten gelöst, die in der Stadt vor allem Schaufensterscheiben einwarfen – unter anderem bei einem Schnellrestaurant, zwei Banken und dem Gartenamt der Stadt Frankfurt.
Die Polizei hatte zudem entlang der Marschroute der Demonstranten verdächtige Gegenstände gefunden, die für Feuerwerkskörper gehalten werden.
Fotos
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
oha... — AutoGnom
koksen kotzen kommunismus — richtig fett
Geh nach Hause — völlig fürn Arsch
Koksen=Emazipatorisch? — XXX
danke bild — ...
Die beste Parole — Anarchistische KokserInnen
..Auch an.. — (muss ausgefüllt werden)
Wieso kotzen? — rfb2
Ich weiß gar nicht — was ihr habt
luxus fuer niemanden — saltnvin