Freiburg: Presseschlammschlacht gegen Wägler

UnterstützerInnen 07.12.2005 11:48 Themen: Freiräume Medien
Rathaus unter Polizeischutz: "Wegen einem Gaskocher?"
Lokalreporterin an die Leine genommen!?
Onlineportal der BZ hetzt gegen Wagenbewohner!?
CDU unterstützt die klare und konsequente und repressive Linie des GRÜNEN OB

FREIBURG GUTE NACHT!!!!!
Nach den Aktionen des letzen Wochenendes hat nun seit Montag die öffentliche Schlammschlacht in Zeitungen, Radio und der politischen Öffentlichkeit begonnen. Nachdem am Freitag innerhalb der dezentralen Demo-Aktionen einige Schwachköpfe Bierflaschen in die Menge schmeissen mussten, sollen nun laut christdemokratischer Pressemitteilung bei folgenden Demonstrationen diejenigen die volle Verantwortung übernehmen, die zu den Demonstrationen aufrufen.
Nachdem am Samstag bei einer weiteren Protestaktion der Schattenparker alle 24 Fahrzeuge beschlagnahmt worden waren, campierten einige der Wagenbewohner in der Nacht von Sonntag auf Montag vor dem Rathaus, um auf die so geschaffene Obdachlosigkeit aufmerksam zu machen. Morgens um 8.00 Uhr räumte die Polizei mit ca. 30 Behelmten die Campierenden.
Die Begründung dafür erschien postwendend in einer nachmittäglichen Pressemitteilung der Stadt, welche noch am selben Tag fast wörtlich im Internetportal www.baden24.de sowie tags darauf in der Badischen Zeitung erschien. Inhalt dieser Mitteilung war folgendes: Unter der Überschrift "Rathaus unter Polizeischutz" wurde berichtet, dass am heutigen Montag alle Beschäftigten des Rathauses sowie deren Besucher und auch z.B. Hochzeitspaare nur unter Polizeischutz ins Rathaus gelangen können. Grund dafür sind einige Wagenbewohner der Schattenparker, die in der Nacht zuvor offene Feuer auf dem Weihnachtsmarkt bzw. unter den Rathausarkaden in der Nähe von Gasflaschen entzündet hätten usw. und so fort. Erwähnt wurde nur noch, dass ein Teil der Wagenbewohner nun dort immernoch eine Mahnwache abhält.
Die Tatsache, dass diese Wagenbewohner ein Obdachlosencamp errichteten und daß die "offenen Feuer" ein Gaskocher (zum Kaffee und Tee kochen) waren, wurde nicht erwähnt. Warum man das Rathaus einen Tag unter Polizeischutz stehen muss, wenn dort die Besitzer der beschlagnahmten Wagen eine Mahnwache abhalten, Unterschriften für einen neuen Wageplatz sammeln, Flyer verteilen, mit Interessierten über die Situation diskutieren und Theater spielen, wird ebenfalls nicht erklärt.

Es ist schon bezeichnend, wenn die Stadt sich nicht mehr anders helfen kann, als mit derart miesen, billigen Tricks die Wagenbewohner in den Dreck zu ziehen. Gehen da jemandem die Argumente aus?????

Zusätzlich zu all dem hat die Badische Zeitung ihre Lokalreporterin Beate Beule seit gestern wohl an die Leine genommen.
Diese hat seit Beginn der Aktionen vor zwei Wochen alle Ereignisse meist persönlich verfolgt und recht objektive und neutrale Berichte verfasst. Ihr am Montag erschienener Bericht zur Räumung auf dem Vauban am Samstag war wohl einigen Leuten zu positiv für die illegalen, kriminellen und gewaltätigen Schattenparker geschrieben.
Resultat: Am Dienstag wurde auf Seite 1 des Freiburg-Teils Beate Beules Berichterstattung durch einen extrem einseitigen Bericht (s. oben) ersetzt,der den Polizeibericht unwidersprochen zitiert und durch Auslassungen Unwahrheiten produziert. Kein Wort von dem Autofahrer, der in die Menge raste während der Demo, nun sollen die Demonstranten den Autofahrer einfach angeggriffen haben. Den Polizeibericht abschreiben - das nennt man engagierten Journalismus!
B. Beule durfte nur noch auf der vierten Seite des Lokalteils einen kurzen Artikel veröffentlichen, innerhalb dessen sie teilweise gestrige Aussagen zurücknahm.
Eine korrekte öffntliche Meinungsbildung - auch eine Aufgabe einer Regionalzeitung, so popelig sie auch sein mag - ist unter diesen Umständen sicher nicht möglich.

Infos unter www.cinerebelde.org
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

eigene Medien und Berichterstattung stärken

schatt matt 07.12.2005 - 14:59

Video Clip: 1,2,3 - gebt die Wägen frei
 http://www.cinerebelde.org/antifa.php3?id_article=201〈=de

Video Clip "Adventsdemos für mehr Wagenplätze"
 http://www.cinerebelde.org/antifa.php3?id_article=204〈=de


Pressemitteilung vom 7.12:


An die örtliche Presse Kontakt:  freieburg@yahoo.de


Lokale Pressemitteilung vom 7.12.05

Stadt macht Gaskocher der Schattenparker zu offener Feuerstelle

Vor dem Rathaus findet lediglich eine friedliche Mahnwache statt

Eine friedliche Demonstration wird wegen Taten von ein paar Betrunkenen zu einer gewaltätigen Ausschreitung gemacht

Die Stadt Freiburg scheint jetzt in Anbetracht der massiven Unterstüzung in der Bevölerung für die Schattenparker Angst zu haben; sie reagieren mit frei erfundenen Vorwürfen, um eine Verleugnungskampagne gegen die Schattenparker zu führen. Beispielsweise wurde der Platz am Campus entgegen der Behauptungen der Stadt sauber verlassen, hiervon gibt es Film- und Fotonachweise. Außerdem wurde zu keiner Zeit auf dem Rathausplatz Feuer gemacht; es wurde lediglich Suppe und Kaffee auf einem zugelassenen Gaskocher gemacht.

Auch Vorwürfe, dass Passanten und Rathausbesucher belästigt wurden, sind völlig ungerechtfertigt. Neben, und nicht vor dem Eingang des Rathauses findet seit Sonntag eine Mahnwache der Wägler statt. Infotafeln informieren über die Lage der Wägler und Unterschriften werden gesammelt, um ein Bild über die öffentliche Meinung zu machen. Es wird niemand am Kommen oder Gehen im Rathaus gehindert; eine sogenannte “Verteidigung des Rathauses” ist daher völligst fehl am Platz.

Zu der Demonstration am 2.12. wird völlig verschwiegen, dass sie größtenteils friedlich verlaufen ist. Weihnachtslieder singen und Wägler und Gendarm spielen sind wohl kaum als sicherheitsgefährdend einzustufen. Einige angetrunkene Menschen, die nicht der Wagenburgsszene zuzuordnen sind, sind bedauerlicherweise gewalttätig geworden. Zu diesem Zeitpunkt wurde aber die Demonstration schon aufgelöst und deshalb sind die Vorgehensweise dieser Minderheit nicht unter Kontrolle der Wagenbewohner gewesen; vielmehr haben die Wägler versucht die Agressoren zu vertreiben. 110 Menschen für die Taten von ein Paar Betrunkene festzuhalten steht in keinem Verhältnis.

Auch die Protestaktion auf dem Fahnenmastplatz am 3.12. wurde mit Unverhältnismäßigkeit gehandhabt. Die Wagen der Schattenparker sind durch das offene Tor gefahren und parketen dort keine Stunde bevor Polizeikräfte angekommen sind. Ihnen wurde keine Gelegenheit gegeben, das Grundstück ordnungsgemäß zu verlassen. Ohne mit den Teilnehmern zu sprechen, wurde die Aktion von der Polizei für eine Besetzung erklärt, um eine Vorwand zu haben, sämtliche Wagen in Beschlag zu nehmen. Das Demonstrationsrecht wurde nicht stattgegeben; stattdessen wurden stundenlange massive Störungen der Nachbarschaft und des Straßenverkehrs durch die Abfuhr der Wagen von der Polizei verursacht.

Die Behauptung, die Wägler seien nicht obdachlos gemacht worden, ist falsch. Alle Wägler haben zwar Meldeadressen, diese sind aber nicht gleichbedeutend mit einem Wohnsitz. Bis auf eine Ausnahme wohnen alle ausschließlich in ihren Wagen und haben keine Ausweichmöglichkeit.

Infos unter:www.cinerebelde.org

CDU-Hetze in der Badischen Zeitung

BZ-LeserIn 07.12.2005 - 15:22
Regio-Ticker vom Dienstag, 6. Dezember 2005

15:10 CDU unterstützt Salomons Linie gegen Schattenparker

Die Linie der Stadtverwaltung gegen die "Schattenparker" wird von der CDU-Stadtratsfraktion einhellig unterstützt. In einer Pressemitteilung vom Dienstag stärkt sie Oberbürgermeister Salomon und Finanzbürgermeister Neideck den Rücken, "auch weiterhin die Gewalttätigkeiten und Gesetzesbrüche nicht zu dulden." Die Fraktion dankt der Polizei für "ihr besonnenes Vorgehen", so Stadtrat Klaus Schüle. "Durch die Umsicht der Polizeikräfte vor Ort und der verantwortlichen Polizeiführung konnten weitere Schäden und Verletzungen von unbeteiligten Passanten vermieden werden."

20 Jahre

Chaosnavigator 07.12.2005 - 17:39
ist es zwar fast schon her, aber da stand mal ein Artikel in der Zeitschrift SPEX über die Stadt Freiburg....alles in allem ist Freiburg eine selbstzufriedene Stadt im Süden von Deutschland...und daran hat sich bis heute nichts geändert. Neue Ideen oder alternative Lebensarten sind hier nicht willkommen
Frei(burg)räume schaffen-jetzt-

Es geht immer weiter...

Autonom@ntifA 15.12.2005 - 15:25

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige den folgenden Kommentar an

ein Tipp — Hamburger