Unternehmer wirbt für Grundeinkommen
Sehen Sie, ich verdiene einen Teil meines Einkommens damit, die Chefs großer Konzerne zu beraten. Wenn ich die frage, ob sie in Zukunft noch Zehntausende von Mitarbeiter haben werden, dann lachen die laut los. Die Wirtschaftsführer wissen längst, wo die Reise hingeht.
Der US-Ökonom Jeremy Rifkin im Interview mit der Stuttgarter ZeitungImmer mehr Menschen sind also auf staatliche Unterstützung angewiesen. Die daran hängende Bürokratie kostet ein Vermögen. Bedarfsprüfungen, Überprüfung von BAföG-Berechtigungen, Wohngeld etc. - all das ist vielleicht die heute größte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Beamte und raubt auch den Antragstellern Unmengen von Zeit. Zusätzlich unterstützt es den Aufbau des Schnüffelstaates, der seine Bürger stets im Verdacht hat doch noch etwas zu besitzen, bevor er den wirklich Bedürftigen etwas auszahlt. All dies ließe sich vermeiden mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, das jeder erhält, der Bürger dieses Landes ist.
Viele Initiativen wie das "Netzwerk Grundeinkommen"" oder "Freiheit statt Vollbeschäftigung" verfolgen die Idee eines bedingslosen Grudeinkommens und diskutieren Möglichkeiten zu dessen Finanzierung. Götz Werner, Chef der Drogeriemarktkette "DM", ist ebenfalls von diesem Konzept überzeug, wie er schon in mehreren Artiklen und Interviews, z.B. in in der Stuttgarter Zeitung, bei brand eins oder im Handelsblatt erklärte und propagiert die stufenweise Finanzierung über nur noch eine einzige Steuer, eine Mehrwertsteuer von ca. 50%. Der Vorteil: Keinerlei Bürokratie zu Erhebung und Verwaltung von Steuern und der Wertschöpfungsprozess würde über kein staatliches Eingreifen behindert oder verzerrt. Aber werden so nicht Unternehmer stark entlastet? Nein, sagt Götz Werner, da Unternehmer faktisch keine Steurn zahlen:
Jeder Unternehmer weiß, was man mit Steuern macht: Man muss sie einkalkulieren. Alle Steuern, die die Unternehmen zahlen, fließen in die Preise für die Produkte ein. Letzten Endes zahlt immer der Verbraucher.Quelle: http://fuckup.homeunix.net/index.php?Interview%20mit%20Goetz%20Werner%20-%20Stuttgarter%20Zeitung
Wenn also die Steuer- und durch das Grundeinkommen auch die Lohnkostenlast für Unternehmen sinkt, würde dies über den Preiswettbewerb auch an die Verbraucher weitergegeben:
Wenn nur ein einziger Anbieter die gesunkenen Lohnkosten weitergibt um Kunden zu gewinnen, müssen die anderen ihm folgen.Quelle: http://www.unternimm-die-zukunft.de/FAQ.html
Das sehen auch andere so wie der wirtschaftspolitische Korrespondent der Zeit, Wilfried Herz:
[...] Doch wer trägt die Steuerlast wirklich? Wissenschaftler unterscheiden zwischen denjenigen, die die Steuer zahlen, und denjenigen, die ökonomisch die Steuerlast tragen.Bei Verbrauchsteuern ist es eindeutig. So wird die Mehrwertsteuer zwar von den Produzenten und vom Handel an den Fiskus abgeführt, letztlich bleibt in aller Regel die Last beim Käufer und Endverbraucher hängen. Nicht anders ist es beispielsweise mit der Mineralöl- oder auch der Tabaksteuer. Auch dort müssen die Produzenten die Steuer an das Finanzamt überweisen, am Ende werden aber Autofahrer oder Raucher belastet.
Bei den Gewinnsteuern der Unternehmen – der Körperschaftsteuer für Kapitalgesellschaften und der Einkommensteuer für Personenunternehmen – ist das nicht viel anders. »Zu glauben, anonyme Gebilde wie Unternehmen würden die Steuerlast tragen«, so schrieben Volkswirte der Deutschen Bank in einer Analyse, sei »ein Irrtum, wenngleich ein populärer«. Auch bei den Unternehmen findet regelmäßig eine Überwälzung statt. Letztlich werden Personen belastet, nicht die Betriebe.
Bei Aktiengesellschaften mindert die Körperschaftsteuer den Gewinn – zunächst zulasten der Aktionäre. Wird der Gewinn ausgeschüttet, fällt folglich die Dividende geringer aus; wird der Gewinn im Unternehmen behalten, drückt die Steuerlast auf den Aktienkurs. Es ist nahezu selbstverständlich, dass das Management versuchen wird, nicht ausgerechnet die Aktionäre zu verprellen. Wenn der Markt es hergibt, werden sich die Manager bemühen, die fiskalische Belastung (wie andere Kosten auch) auf die Kunden abzuwälzen, indem sie die Preise erhöhen. Dann würden die Konsumenten die Körperschaftsteuer tragen. [...]Quelle: http://www.zeit.de/2005/18/85konom
Mit seinem Portal http://www.unternimm-die-zukunft.de/ sowie mit einer sechstelligen Summe für Anzeigen will Götz Werner nun für seine Idee werben.
Links zum Thema:
http://www.netzwerk-grundeinkommen.de/http://fuckup.twoday.net/stories/1031101/http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564?_seite=1http://fuckup.homeunix.net/index.php?Interview%20mit%20Goetz%20Werner%20-%20Stuttgarter%20Zeitung
http://www.unternimm-die-zukunft.de/FAQ.html(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
cite-tags?
andere Finanzierungsmöglichkeiten
Bedingungsloses Grundeinkommen kriegen alle
Wenn wir über ein bedingunsloses Grundeinkommen reden, dann kreigen das alle. Halt ohne irgendwelche Bedingungen. Von daher ist es unlogisch darüber zu reden, dass Leute mit Kindern mehr bekommen. Jeder Mensch - egal ob jung, egal ob alt, egal ob reich, egal ob arm - kriegt einen festen Betrag. Natürlich ist dann nachher in einem Haushalt mit Kindern mehr Geld als in einem Haushalt ohne Kinder - es addieren sich halt die Beträge, die die einzelnen Menschen bekommen. Aber erstmal bekommt es jeder Mensch. Wenn dass dann zusammengelegt wird (ein Baby kann schwer selber über sein Geld verfügen), dann ergibt sich daraus natürlich ein höheres Gesammteinkommen für die Familie (bei 2 Erwachsenen und 2 Kindern und einem gemeinsamen Haushaltsgeld wären das dann genau 4*Grundeinkommen). Ein Modell, dass Kindern, reichen oder sonstigen Leuten _nicht_ das gleiche Grundeinkommen garantiert, geht in meinen Augen am Ziel vorbei. Wenn eine Familie ein gemeinsames Grundeinkommen bekommt, dann wird damit die Hausfrau nicht aus der ökonomischen Abhängigkeit ihres Mannes, das Kind nicht aus der ökonomischen Abhängigkeit seiner Eltern befreit. Bedingungsloses Grundeinkommen für Alle - und zwar für alle den gleichen Betrag.
Fehler
Es ist überhaupt nicht eindeutig, sondern häng von den Elastizitäten, den Marktbedingungen und möglichen Ausweichstrategien ab.
" Bei Aktiengesellschaften mindert die Körperschaftsteuer den Gewinn ? zunächst zulasten der Aktionäre. Wird der Gewinn ausgeschüttet, fällt folglich die Dividende geringer aus; wird der Gewinn im Unternehmen behalten, drückt die Steuerlast auf den Aktienkurs. "
Jetzt wird es ziemlich wirr! Fakt ist:
Die Gewinnausschüttung nennt man Dividende
bei einer AG.
Die Frage ob der Gewinn ausgeschüttet wird
oder nicht, beinflußt nicht die Steuerlast
einer Kapitalgeselschaft.
"Wenn der Markt es hergibt, werden sich die Manager bemühen, die fiskalische Belastung (wie andere Kosten auch) auf die Kunden abzuwälzen, indem sie die Preise erhöhen. Dann würden die Konsumenten die Körperschaftsteuer tragen."
Das ist unlogisch; der optimumale Preis in der
Gewinnfunktion ist nicht abhängig von einer
Gewinnsteuer.
brasilien
Massig Material: www.archiv-grundeinkommen.de
Zum Thema gibt es ein Archiv:
http://www.archiv-grundeinkommen.de/
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