Film: Der 36. Breitengrad

Cine Rebelde 05.10.2005 00:52 Themen: Antirassismus
Dokumentarfilm und Fiktion über die Südgrenze Europas
Die Festung Europa an ihrer Südgrenze. Täglich kommen die Boote der Guardia Civil in den Hafen von Tarifa und bringen aufgegriffene Flüchtlinge, die auf der Suche nach einem besseren Leben versuchen nach Europa zu gelangen. Täglich enden diese verzweifelt-hoffnungsvollen Reisen mit Festnahmen und anschließender Abschiebung zurück nach Tanger - auf einen nächsten Versuch, der vielleicht irgendwann gelingt ...

Der 36. Breitengrad ist eine imaginäre Linie auf der Landkarte und gleichzeitig ein realer Ort, die Straße von Gibraltar, wo Flüchtlinge versuchen, über das Meer nach Europa zu gelangen.

Der Film zeigt, immer wiederkehrend, die Ankunft der Boote im spanischen Tarifa, das Aufsammeln der Flüchtlinge durch die Guardia Civil, ihren Abtransport in Bussen in Auffanglager.

Gleichzeitig hat Latitude 36 weitere, künstlerische und dokumentarische Ebenen: Optisch verfremdet sieht man eine absurde Welt, in der das Elend der Gestrandeten, ihre Hoffnungen und ihre Verzweiflung den alltäglichen Urlaubsritualen der Strandbesucher gegenübergestellt werden. Ein marokkanisches Kind erzählt von seinen Fluchtversuchen und der Inobhutnahme bei einer spanischen Familie; seine Zeichnungen des Busses, der ihn zunächst aufnahm, werden animiert als absurd-komische Fahrt durch das spanische Hinterland. Junge Araber erzählen, auf der anderen Seite der Meerenge, von ihren gescheiterten Versuchen, nach Europa zu kommen, dazwischen führen die liegengebliebenen Schuhe der in Spanien Angekommenen einen absurden Tanz auf und werden in Bezug gesetzt zu den noblen Geschäften für die Touristen.

Die künstlerische Umsetzung des Themas lässt viel Zeit zum Nachdenken über eine Welt, die parallel zur Segeljacht-Urlaubswelt der Europäer, Tod durch Ertrinken oder zumindest eine ungewisse, oft deprimierende Zukunft für die andeutet, welche es geschafft haben, mit dem Boot nach Europa zu kommen.

Kein Mensch ist illegal ! Freedom of Movement !

36. BREITENGRAD
Spanien 2004, DVD 65 Min.,
Original Spanisch mit Deutschen, Französischen oder Englischen Untertitel


Den Film gibt es auf DVD zu bestellen.

Weitere Infos:
 http://www.cinerebelde.org/antifa.php3?id_rubrique=82&lang=de
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Ergänzungen

@ dev/null -> cat dev/null dev/hda1

Cine Rebelde 05.10.2005 - 13:22
wenn Du Dir unsere Webseite mal genauer anschaust, wirst Du dort jede Menge kostenloser Videoclips zu verschiedenen politischen Themen finden, die frei heruntergeladen werden können. ´Ne komplette DVD lässt sich blos leider nicht online stellen, da wär der Traffic doch etwas arg hoch, wir können daher leider nur ´nen Trailer zum Herunterladen anbieten.
Zum Thema kostenlos, die ganzen Filme laufen bei uns unter creative commons, sind also frei und kostenlos kopierbar. Die Arbeit müsst Ihr Euch blos selber machen, die erledigen wir nicht für Euch. Ausserdem gibt´s nächsten Samstag um 20 Uhr auch noch eine kostenlose Aufführung des Films in der KTS Freiburg.
Der 36. Breitengrad ist eine Produktion, die im Rahmen von Indymedia estecho entstanden ist, ein Indymedia-Projekt, welches länderübergreifend rund um die Meeresenge Gibraltar arbeitet.

Ganze Filme ins Web!

Häschen 05.10.2005 - 18:24
Hallo Cine Rebelde,

es ist mittlerweile schon möglich, Filme komplett ins Netz zu stellen. Schaut Euch in diesem Zusammenhang mal die Plattform video.indymedia.org an. Ein weiterer Tip ist www.v2v.cc

Es würde Sinn machen, einen langen Film mit dem neuen opensource-Codec oggTheora zu codieren- alle komponenten dazu sind kostenlos. Der Film lässt sich so in einer vorführbaren Qualität (verdammt nah an der DVD) im Internet verbreiten- die Dateien haben aber nur einen Bruchteil der Originalgröße. 15 Minuten lassen sich bei 1/2 DV-Auflösung auf ca. 65 MB komprimieren)

Beste Grüße!

an den techi und ansonsten ...

/dev/null 05.10.2005 - 20:34
" Nur zur Info:
Das "KEINSPAM" wird vom CMS ('Mir') automatisch vor jede Kontaktemail gehaengt. Da hat der/die jeweilige AutorIn kein Einfluss drauf."

das ist nett von euch, wusste ich noch nicht - auf anderen sites mußt du selber dafür sorgen - fragt sich nur, wie lange die robots brauchen, um das zu checken, wenn es wirklich zum standard wird - trotdem erstmal gut!

was die site (video) betrifft, hab ich bis jetzt einen video gefunden, der zumindest hier (auf einem linux system) nicht läuft (love and hate parade).
ansonsten läuft hier eigentlich jedes .avi problemlos über xine oder mplayer.
hauptfaktor meiner kritik war im übrigen aber, ganz klar, das ich werbung hier einfach daneben finde - der artikel oben ist werbung für unfreie information. nix dagegen, das ihr eure produkte zu einem eventuell auch fairen preis loswerden wollt, aber sucht euch eine andere plattform - das "warum" hatte ich eigentlich erklärt.

nun denn

video.indymedia.org

Cine Rebelde 05.10.2005 - 23:43
klingt interessant, die Möglichkeit auf video.indymedia.org auch längere Videos zu veröffentlichen, wusste ich vorher nicht. Auf de.indymedia.org ist die Grösse ja auf 20MB beschränkt. Ich werd mich da mal in einer ruhigen Minute dransetzen.

Es geht immer weiter...

Autonom@ntifA 15.12.2005 - 15:38

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