Proteste gegen "Paradise Now" in Köln

anti-cologne 28.09.2005 16:23 Themen: Antifa Kultur
Morgen ist bundesweiter Filmstart des Kinofilms Paradise Now des israelisch-arabischen Regisseurs Hany Abu-Assad. Paradise Now, welcher die palästinensischen Selbstmordanschläge in Israel beschönigt und verharmlost, bemüht sich um Verständnis für das Handeln palästinensischer Selbstmordattentäter. Daher protestierten am Abend des 27. September ein Dutzend AntifaschistInnen gegen die Vorpremiere des Films im Kölner Programmkino »Cinenova«.
Die AntifaschistInnen verteilten Flugblätter und zeigten ein Transparent der Aktionsreihe "Antisemitismus Bekämpfen - ob völkisch, religiös, esoterisch, antizionistisch". Mit einem Offenen Brief wurde zuvor das Kino aufgefordert, sich gegen Antisemitismus zu positionieren und den Film aus dem Programm zu nehmen. Das Cinenova reagierte jedoch nicht.

Wie erst jetzt bekannt wurde, soll das Judenmörderdrama Paradise Now ab dem 29. September auch im Kölner "Cinedom" aufgeführt werden. Damit wird der Film nicht nur im Programmkino Cinenova gezeigt, sondern jetzt auch in Kölns größtem Filmtheater. Mit einem Offenen Brief fordern antifaschistische Gruppen aus Köln und Bonn die sofortige Streichung des skandalösen Films aus den Programmen der Kinos. Die Offenen Briefe sowie weitere Hintergrundinfos gibt es im Internet unter  http://www.antisemitismus-bekaempfen.tk

Die Ausstrahlung des Kinofilms Paradise Now reiht sich in eine Serie antisemitischer Ereignisse in der Domstadt ein: Nur widerwillig wurde ein Vortrag des antisemitischen Rechtsesoterikers Hubertus Mynarek während des Papstbesuchs aufgrund antifaschistischer Interventionen abgesagt. Im Juni 2004 fand in der "Alten Feuerwache" eine "internationale Konferenz" unter dem Motto "Stop the wall! Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel" statt. Dieser folgte wenige Monate später ein "Aktionstag zum vierten Jahrestag der palästinensischen Intifada" in Köln. Dabei fielen die rund 500 Demonstranten durch das Tragen von Hamasfahnen sowie antiamerikanische und antisemitische Parolen auf. Auch am 24. September zogen knapp 100 islamische Fundamentalisten und Antizionisten anlässlich des 5. Jahrestags der Intifada durch die Kölner Innenstadt. Im Anschluss an die Veranstaltungen griffen gewaltbereite AntiimperialistInnen des Initiativ e.V. (bzw. Antifakomitee) mehrere AntifaschistInnen an und verletzten diese (siehe dazu:  http://www.erklaerung.tk) Zudem steht seit Monaten die so genannte "Kölner Klagemauer" auf der Domplatte und hetzt fast täglich gegen Israel.

Und während der Antisemitismus in Deutschland Konjunktur hat und sich immer weniger Protest gegen offen auftretende antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft regt, machen palästinensische Terrororganisationen indessen deutlich, dass auch nach der Räumung des Gaza-Streifens mit weiteren Anschlägen zu rechnen sei. So rief Salah Al-Rakab, Dozent der Islamischen Universität und führendes Mitglied der Hamas in Khan Younis, zur Fortführung des "Heiligen Kriegs" (Jihad) auf: "Wenn ganz Palästina befreit sein wird, können die Waffen der Kämpfer des Jihad in einen anderen Teil des Landes verlegt werden, in dem sie für Allah kämpfen werden, gegen die Feinde Allahs, die Kreuzritter im Irak, in Tschetschenien und in Afghanistan, da der Jihad nicht von der Befreiung Palästinas abhängig ist..."
Seine Worte wurden von antisemitischen Bemerkungen über Juden begleitet, "die weder Allah gehorcht haben, noch den Propheten der Söhne Israels. Ihre Torah hetzt sie dazu auf, Palästinenser zu ermorden – Männer und Kinder... wer denkt, dass es am Tag der Tage jüngsten Tag Frieden mit den Juden geben kann, der lebt in einem Traum, kennt nicht die Wege Allahs und glaubt nicht an den Koran". (Quelle: "Radio Al-Aqsa" vom 21. August / The Intelligence and Terrorism Information Center at the Center for Special Studies C.S.S.)

Paradise Now soll am 29. September bundesweit gezeigt werden. Wir fordern alle Kinobetreiber hiermit auf, ihre Filmhäuser nicht für antisemitische Propaganda herzugeben und den Film umgehend aus dem Programm zu nehmen!

Schluss mit der Verherrlichung antisemitischer Gewalttaten!
Gegen die Rehabilitierung palästinensischer Selbstmordattentäter!

Kritische Meinungen zum Film:  http://www.juedische.at/TCgi/_v2/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=44
Text- und Linksammlung zum Thema:  http://www.honestly-concerned.org/ParadiseNow.htm
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Ergänzungen

Proteste gegen "Paradise Now" auch in Essen

Bündnis gegen Antisemitismus Rhein/Ruhr 28.09.2005 - 16:53
Am Abend des 31.08. protestierten einige Antifaschist/innen gegen die Vorpremiere des Films "Paradise Now" Rahmen einer Open Air Filmreihe der Essener "Lichtburg". In diesem Artikel finden sich die Pressemitteilung, der Text des verteilten Flyers sowie Fotos:

 http://de.indymedia.org/2005/09/126527.shtml

Filmkritik: "Paradise Now"

Olivier Bombarda 29.09.2005 - 12:54
"Paradise Now"

Das tödliche Dynamit unter dem Hemd: Die Palästinenser Khaled und Saïd sollen in Tel Aviv ein Selbstmordattentat begehen. Bewegendes Drama von Hany Abu-Assad.

Sterben für die "Sache"

Vor zwei Jahren machte Regisseur Hany Abu-Assad mit "Ranas Hochzeit" auf sich aufmerksam. "Ranas Hochzeit" erzählt von einer jungen Palästinenserin auf der Suche nach einem Ehemann. Nun wendet sich der palästinensische Filmemacher der Geschichte einer engen Freundschaft zweier Männer in den besetzten Gebieten Palästinas zu, die von einer brutalen, Opfer fordernden Realität zerstört wird. Kais Nashef (Saïd) und Ali Suliman (Khaled) stellen mit viel Feingefühl den Zwiespalt der beiden freien und dennoch in einer tiefen Abhängigkeit gefangenen Hauptpersonen dar, die eine unverbrüchliche Freundschaft verbindet.

Eine Welt ohne Zukunft

Neben seinen beiden Hauptprotagonisten entwickelt Hany Abu-Assad, wie in allen seinen Filmen, interessante Nebenfiguren. Vor allem Frauen. Sie wirken an der Seite der Männer wie das Versprechen einer anderen Welt, Symbole der Hoffnung im allgegenwärtigen Chaos. Lubna Azaba zum Beispiel, stellt in dem Film eine selbstbewusste, emanzipierte Frau dar, die ganz und gar nicht dem Frauenbild entspricht, das man gemeinhin von Palästinenserinnen hat. Trotz einiger humorvoller Szenen bleibt "Paradise Now" ein sehr persönlicher Film über die Unerträglichkeit des Seins zweier palästinensischer Freunde in einer Welt ohne Zukunft.

Es gibt kein Paradies

Hany Abu-Assad vermeidet wohlweislich narrative Tricks und schwerfällige Dialoge. Indem er unzählige Details aus dem Alltag der Palästinenser zusammen fügt, führt Hany Abu-Assad den Zuschauer zu der Erkenntnis, dass Saïd und Khaled sich letztendlich der Aufforderung zum Selbstmordattentat nicht verweigern können. Aus der Gegenüberstellung von "Unvorstellbarem" und "Alltäglichem" erwächst der Schrecken, den die Entmenschlichung des Menschen gebiert.

"Paradise Now" wurde bei den diesjährigen Filmfestspielen in Berlin mit dem Berlinale-Publikumspreis ausgezeichnet.

Bericht vom Filmstart in Berlin

Kuno 30.09.2005 - 23:49
Hier ein Bericht von der Podiumsdiskussion zum Filmstart:  http://myblog.de/classless/art/2042345

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 31 Kommentare

schön

Cologne 28.09.2005 - 16:40
schön, man merkt immer mehr das in Köln mal wieder fundierte Aktionen laufen, die wenigstens mal gut geplant sind und inhaltlich was bieten. Weiter so.

action is on?

kölner 28.09.2005 - 16:50
Sind Aktionen zur Premiere in Köln geplant?

@cologne

wieso nur 28.09.2005 - 16:59
Eigenlob stinkt sagt der gemeine Westfale und recht hat er. Was soll denn so ein dämlicher Kommentar? Die Aktion spricht für sich selbst!

Zionisten demonstrieren auch in Hamburg

antifa 28.09.2005 - 17:11
Beim Filmfest Hamburg wurde im Grindel Paradise Now gezeigt.
Zionisten demonstrierten vor dem Kino gegen den Film und verteilten einen Flyer mit dem Titel "Paradise No! Antisemitische Propaganda stoppen" (oder so ähnlich -ich lese keine zionistische Hetze-).

Nachdem Film hatten wir die Möglichkeit mit dem Regiseur zu reden, da er sich dem Publikum stellte. In diesem Gespräch eröffneten sich mir 2 Informationen:

Zum Einen wird der Film in Israel gezeigt (die deutschen zionistischen Antideutschen (kann man eigentlich nur als Deutscher antideutsch sein?) sind also um ein vielfaches mehr um den Zionismus bemüht als der Staat Israel - schon prall oder?)

Zum Zweiten stellte Hany Abu-Assad fest, dass er gegen Antisemitismus sei (die Palästinenser sind Semiten, gäh) allerdings gegen Zionismus sei, weil er ihn für eine rassistische Bewegung halte und wies daraufhin, dass mit dem ständigen Vorwurf des Antisemitismus (Antisemitismus verurteilte er als Verbrevhen) der wirklich existierende Antisemitismus verharmlost werde.


Smash antisemitism!

ANTIKOELNER 28.09.2005 - 17:11
Sehr schöne Aktion das, is für morgen auch was geplant?

Antisemitismus?

Dagobert 28.09.2005 - 17:19
Also ich habe den Film noch nicht gesehen, aber nach dem was ich darüber gelesen habe, scheint er nicht so platt antisemitisch zu sein, wie es in dem Artikel dargestellt wird. Die Selbstmordattentäter werden nicht als Helden dargestellt bzw. verherrlicht. ( http://www.3sat.de/events/berlinale2005/75066/index.html)
Wenn das, was in diesem Kommentar steht, stimmt, und in dem Film gezeigt wird, was Menschen dazu treibt, sich selbst in die Luft zu sprengen, dann ist das IMHO ein berechtigtes Anliegen für einen Film.
Ich verstehe sowieso nicht, wie im Zusammenhang mit diesem Film sofort wieder diese krassen Antisemitismus-Vorwürfe laut werden können. So, wie ich es verstehe, kommt es bei dem Widerstand der Palästinenser gegen die Israelis (dessen Methoden ich hiermit nicht rechtfertigen möchte) doch auch nicht in erster Linie darauf an, dass die Israelis Juden sind, sondern dass sich die territorialen Ansprüche beider Gruppen überschneiden. Würde man die Israelis beispielsweise gegen eine x-beliebige andere Gruppe austauschen, die sich genauso verhielte wie die Israelis jetzt oder in letzter Zeit, würden die Palästinenser mutmaßlich genauso Widerstand leisten.
Von daher ist der Antisemitismus-Vorwurf aus meinen Augen nicht nachzuvollziehen.

wie wär's?

klappe die erste 28.09.2005 - 18:18
wenn sich einfach möglichst viele leute den film anschauen und sich dann selbst überlegen, ob er nun antisemitisch, antizionistisch, antideutsch oder was weiß ich ist?

aber nein, da stellen sich dann lieber ein paar deppen der wahren lehre vor die kinos und sagen mir, ich darf den film nicht sehen.

wenn ihr davorsteller meint, der film sei antisemitisch, dann habt ihr ihn wohl gesehen oder?
wieso dürft ihr das denn???

Gerade nochmal der Zensur entkommen

--- 28.09.2005 - 21:11

naja, das ist schon besser

schonbesser 29.09.2005 - 00:51
im gegensatz zu eurem blödsinnigen offenen brief mal eine gute aktion dazu. der brief war allerdings nix. wer sich als emanzipatorisch links bezeichnet, sollte keine zensur fordern, sondern lieber parallel zum film, der zum glück gezeigt wird, eine öffentliche diskussion darüber in die gänge bringen. also lieber informieren als zensieren! ich will den film schließlich auch sehen um mir selbst ein blid zu machen.

Ihr habt den Film nicht gesehen

Peter 29.09.2005 - 01:02
Der Film ist doch überhaupt nicht antisemitisch. Habt ihr ihn überhaupt gesehen? In eurer Logik dürfte man keinen Film über Israel drehen oder zeigen.

Zensurindy

ohoh 29.09.2005 - 01:09
also diese begründung von der indy list (weiter oben verlinkt), ist doch echt lächerlich. da werden also konsequent alle artikel zu einem thema oder gar einer gruppe weggelöscht ohne sie auch nur ansatzweise zu lesen, weil diese gruppe auf indy rumgespamt haben soll (wie man bei dem täglichen indymüll überhaupt noch spammen kann, ist da noch eine eher nebensächliche frage)?? gehts noch? erstens kann jeder artikel mit webadressen uä versehen, zweitens entlarven sich die indymods selber. es wird eben schon lange nicht mehr wg konkreten inhalten, sondern auf verdacht, gruppe oder persönlicher ideologie gelöscht. weiter so indy, das niveau kann immer noch ein wenig sinken!

ruf nach zensur?

fsk 29.09.2005 - 01:17
ein rausnehmen aus dem programm ist doch kein ruf nach zensur. wenn menschenverachtende, antisemitische inhalte transportiert werden (und warum kann man sich nicht mal auf das urteil einiger antifaschistischer reporterInnen, kritikerInnen etc verlassen, die den film bereits gesehen haben? der vorwurf des "nicht gesehen" kommt gerade mit dieser pseudo-super-kritischen haltung rüber, wenn es um israel geht), muss ein kino ja diesem müll keinen raum bieten, darum geht es meinem verständnis nach in diesem film. der ruf nach zensur, wäre der nach einem verbot? aber unter dem deckmantel der meinungsfreiheit kann man halt einiges toleriere oder gar gutheissen.

und warum ins kino? den film kann man sich auch später ausleihen oder runterladen, denn "7 euro für den judenmord?"
 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/aanb/achtermai/paradise_flugblatt.pdf

@schonbesser

asterix 29.09.2005 - 01:18
"film, der zum glück gezeigt wird" damit sagst du bereits selbst was von deiner ergänzung zu halten ist. der offene brief war inhaltlich gut aufgearbeitet und verdient es nicht, derart unsachlich diskreditiert zu werden. ich komme nicht aus köln, aber verstehe echt nicht was in dieser stadt abgeht. wer sich mal die website dieser kampagne gegen antisemitismus angesehen hat, weiß wovon ich spreche. ich kann also nur an die leute, gegen die hier die ganze zeit so unsachlich gehetzt wird, nur appellieren: lasst euch nicht unterkriegen, diese penner sind es nicht wert!

@indy: ihr seid einfach nur noch erbärmlich mit eurem zensurfetisch! wenn ihr denkt dass ein beitrag wie dieser indy-ungeeignet wäre, dann seid ihr nicht mehr das projekt, das ihr vorgebt!

@indymods: hört auf politik zu machen!

asterix 29.09.2005 - 03:50
in den letzten zwei wochen wurde auf indy zensiert was das zeug hält. kein beitrag zu den antisemitischen ereignissen in der domstadt hielt hier stand. in köln hat sich der ruf von indymedia in der letzten woche drastisch verschlechtert, schade um so ein lobenswertes projekt!

warum hält es indymedia nicht aus, wie bislang alle politischen strömungen der radikalen linken zu wort kommen zu lassen? bislang hat das doch auch ganz gut geklappt...

aucheinkölner

soll das der richtige weg sein? 29.09.2005 - 13:35
hallo,

ich war ja letzt schon einigermaßen entsetzt, als ich von eurem offenen brief auf x-berg gelesen hatte. das hat mit emanzipatorischer linke nichts zu tun! ich habe den film noch nicht gesehen, will dies aber tun um mir selbst ein bild davon zu machen. sehr gut möglich, dass der film das thema sehr einseitig darstellt (was bei einem film, der die subjektive perspektive von palästinänsischen attentätern zeigt auch kaum anders möglich ist). ich würde daher eine parallel zum film, der auf jeden fall öffentlich gezeigt werden soll, eine informationskampagne starten. wie wäre zum beispiel, wenn ihr stattdessen beim cinenova angefragt hättet, ob ihr infomaterial dazu auslegen könnt, um das publikum zum nachdenken anzuregen.
sicherlich werden auch einige, die ohnehin schon israelfeindliche ressentiments haben sich duch diesen film bestätigt fühlen, aber eine zensur ist sicherlich der ganz falsche weg! leider habe ich den eindruck, dass engstirniger übertrieben einseitigkeit, wie sie von vielen linken bei diesem thema berieben wird, gedanklich genau zu dem führt wogegen mensch eigentlich kämpfen will.

ist ja interessant

shalom 29.09.2005 - 13:55
wenn jemand nicht mit denantideutschen Querfrontlern einverstanden ist, wird er sofort von indymedia zensiert....

mal vom inhalt des films ganz abgesehen - der übrigens auch in israel gezeigt wird und dort nur von der Rechten kritisiert wird, während Linke und auch Opfer von Selbstmordanschlägen sich positiv geäußert haben - ist das Vorgehen der antideutschen genauso wie das der ultrareligiösen in den USA.

Und der Ruf nach "Objektivität" offenbart ein ganz reaktionäres weltbild und eine rechtsextreme Auffassung von Kunst- und Pressefreiheit.

Aber Ignatz Bubis sagte mal: Es gibt leider auch rechtsextreme Juden

Auf die beziehen sich die Antideutschen hier.

Semiten keine Antisemiten?

language is power 29.09.2005 - 13:55
Hartnäckig hält sich das Gerücht, "Semiten können ja keine Antisemiten sein". Selbst der Regisseur des Filmes argumentiert wohl nach einem Kommentar hier so:

"Zum Zweiten stellte Hany Abu-Assad fest, dass er gegen Antisemitismus sei (die Palästinenser sind Semiten, gäh)..."

Dabei ist alles ganz anders...
Semiten bezeichnen eine Sprachfamilie. Wissenschaftlich gesehen gibt es keine semitischen 'Völker', 'Ethnien' etc. Würde diese Definition von Semitismus zugrunde gelegt, wäre Antisemitismus eine Feindschaft gegen eine Sprache.
Der Begriff 'Semit', wie er im Begriff 'Antisemitismus' verwendet wird, hat aber eine ganz andere Bedeutung: nämlich ausschliesslich die 'der Juden als Rasse/Volk'. Eingeführt wurde der Begriff 'Antisemit' durch Rassentheoretiker, diese wollten so den religiösen Antijudaismus in einen politischen und auf 'Rasse' gründenden Antisemitismus überführen. 1944 schlossen die Nazis Araber ausdrücklich vom Begriff des 'Semiten' aus.

Kennt mensch diese verschieden verwendeten Begrifflichkeiten, übersetzt sich die Aussage "Semiten können keine Antisemiten sein" wie folgt:
"Semitischsprechende können keine Juden hassen". Daß da der Sinn fehlt, ist recht eindeutig.

AI

ulmerjung 29.09.2005 - 17:41
Der Film hat übrigens den Filmpreis von Amnesty International gewonnen.
Eine wohl allgemein akzeptierte Organisation (von was auch immer ihr sein mögt, antideutsch, anti blablabla). Glaube kaum das die einem antisemitischen Film einen Preis geben.
Jungx zieht euch den Film rein, hab die Vorschau gesehen und bin echt gespannt. Wieso regt ihr euch bei Kritik an Israel immer über Antisemitismus
auf? Meiner Meinung nach ist der Staat Israel selbst zum großen Teil rassistisch und zwar den Palästinensern gegenüber. Habe selber jüdische Vorfahren von denen nicht wenige von den Nazis umgebracht wurden. Deswegen kann ich erst recht keinen Rassismus von wem auch immer dulden.
Deutschland ist scheisse , aber mit eurem scheiss antideutschen , pro-israelischen Verblendungen ist keinem geholfen !!

KEin Fußbreit den Faschisten , auch keinen israelischen!!

Wie lange...

realist 29.09.2005 - 19:25
Wird es noch dauern bis auch die radikale antifa linke lernt zwischen "den Juden"(die es sowieso nicht gibt) und dem Staat Israel zu differenzieren.
Wer Israel kritisiert hat dafür gute Gründe und ist kein Antisemit.

ZIONISMUS IST SCHEISSE IHR SEID DIE BEWEISE

Antirassist 29.09.2005 - 20:33
Meine Fresse. Ich hab ihn zwar noch nicht gesehen, aber das werde ich noch nachholen. Ich finde die Story hört sich ganz interessant an.

Ihr Antideutschen habt doch echt den Arsch offen und seit kein Stück links.

Nieder mit linkem Dogmatismus.

antisemitismus bekämpfen!

anti-cologne 30.09.2005 - 00:40
aha, jetzt posten auf indymedia schon bekennende antizionisten wie "antirassist"! das ist also das neue indymedia, na dann gute nacht...

ich kann ehrlich nicht verstehen wie solche beiträge hier toleriert werden, während informative beiträge über die antisemitischen aktionen und einrichtungen in köln versteckt werden. was kann denn eine gruppe wie "mad köln" dafür, dass es hier fast täglich über antisemitismus in köln zu berichten gilt!

ps: weiter so und nieder mit den antisemiten!

aucheinkölner

@anti-cologne 30.09.2005 - 01:02
darum geht's ja hier gar nicht, sondern wie üblich nur mal wieder um da altbekannte gehacke, antideutsch vs. alles was sonst noch links ist.
meiner meinung nach blödsinn! kann dat mensch auch sehr schön mal wieder bei einer gegenkampagne zu neuen nationalistenkampagne www.du-bist-deutschland.de sehen. da wird gar nicht mehr nach argumenten gefragt, sondern antideutsche einfach gleich ausgeschlossen. auch unsinn, obwohl ich kein antideutscher bin.

 http://www.punkstelle.de/du_bepisst_deutschland.htm

Danke

Gizmotron 30.09.2005 - 12:03
Danke für den Filmtip!!!
Der Freitag ist gerettet.
Mal sehen,ob ich was antisemitisches in dem Film erkennen kann.

Gegen Indymedia-Zensur und Querfrontler

trotzdem 30.09.2005 - 15:19
ist ja interessant
shalom 29.09.2005 12:55
wenn jemand nicht mit denantideutschen Querfrontlern einverstanden ist, wird er sofort von indymedia zensiert....

mal vom inhalt des films ganz abgesehen - der übrigens auch in israel gezeigt wird und dort nur von der Rechten kritisiert wird, während Linke und auch Opfer von Selbstmordanschlägen sich positiv geäußert haben - ist das Vorgehen der antideutschen genauso wie das der ultrareligiösen in den USA.

Und der Ruf nach "Objektivität" offenbart ein ganz reaktionäres weltbild und eine rechtsextreme Auffassung von Kunst- und Pressefreiheit.

Aber Ignatz Bubis sagte mal: Es gibt leider auch rechtsextreme Juden

Auf die beziehen sich die Antideutschen hier.

AI
ulmerjung 29.09.2005 16:41
Der Film hat übrigens den Filmpreis von Amnesty International gewonnen.
Eine wohl allgemein akzeptierte Organisation (von was auch immer ihr sein mögt, antideutsch, anti blablabla). Glaube kaum das die einem antisemitischen Film einen Preis geben.
Jungx zieht euch den Film rein, hab die Vorschau gesehen und bin echt gespannt. Wieso regt ihr euch bei Kritik an Israel immer über Antisemitismus
auf? Meiner Meinung nach ist der Staat Israel selbst zum großen Teil rassistisch und zwar den Palästinensern gegenüber. Habe selber jüdische Vorfahren von denen nicht wenige von den Nazis umgebracht wurden. Deswegen kann ich erst recht keinen Rassismus von wem auch immer dulden.
Deutschland ist scheisse , aber mit eurem scheiss antideutschen , pro-israelischen Verblendungen ist keinem geholfen !!

KEin Fußbreit den Faschisten , auch keinen israelischen!!

@ Dagobert & Co.

(muss ausgefüllt werden) 30.09.2005 - 19:30
meine "ergänzung" steht eh gleich ganz unten, deswegen ist sie auch kurz. (EDIT: ups... doch nich)
ich finde es grauenhaft den täglichen terror ständig abzutun und zu relativieren mit beschwichtigungsversuchen unter dem motto (ich zitiere nicht wörtlich) "die kämpfen gegen doch nur gegen die imperialistische landnahme". so ein quatsch! wenn du dir die marodierenden hamas-horden im tv anschaust wirst du feststellen dass da sehr wohl ethnische, religiöse, nationalistische, faschistische motive eine rolle spielen. ständig mit dem bösen imperialismus/zionismus zu kommen bedeutet den bombenden palästinenserInnen argumentativ recht zu geben wenn auch bei den mitteln vornehm die nase zu rümpfen.
nein - ich habe den film auch nicht gesehen, ich habe auch keinen bedarf. grundsätzlich zähle ich mich zu keiner sekte, mich stört es nur ebenfalls, wenn das einseitige latent anti-israelische klima in dieser republik durch einen traurigen kampfstreifen angeheizt wird. ich glaube es ist wahrscheinlich dass ein drama über israelische familien deren mitglieder durch selbstmordanschläge militanter palästinenser ermordert wurden, weniger aufmerksamkeit erfahren würde.

ob anti-israelische meinungen und filme auch automatisch als antisemitisch anzusehen sind, ist mir eine zu abgehobene diskussion, denn die grenzen sind fließend. [wobei sich nazis über beides freuen, klar]
in der position der bedrohung, in der sich israel und vor allem dessen bevölkerung anhaltend befindet, bin ich für anschwellende organe und trippelnde fingerkuppen, das schellen von alarmglocken und dann ggf. widerstand und öffentliche entlarvung. aber bei diesem film regt sich bei mir nicht viel außer demonstrativen desinteresse.
ich find´s irgendwie nett, weil bereichernd der demokratie und so, wenn sich antideutsche vor die kinos stellen, aber ich fürchte, dass da wieder ein gewisses risiko der realsatire drinsteckt.

nur mal so

hakoah 30.09.2005 - 19:38
interessanterweise ist der film von einer offiziellen stelle des staates israel mitfinanziert worden.
damit ich jetzt nicht unter kommentar abgespeichert werde, wollte ich doch eigentlich darauf verzichten, darauf hinzuweisen, dass nun auch schon israel hart an seiner eigenen abschaffung mitarbeitet......
vielleicht ist es ja eher so, dass israel, und vor allem die israelische linke, jetzt und gerade jetzt kritische solidarität im friedensprozeß braucht.
auch und gerade von den linken palästinensischen kritikerInnen z.b. der terroristischen anti-israelischen oder antisemitischen selbstmordattentate.
ohne debatte keine lösung, nicht jedes thematisieren dieses Konfliktes ist antisemitisch.
ich halte es für eine bodenlose unverschämtheit, diesen film in zusammenhang mit dem notorischen Judenhasser hubertus mynarek zu stellen. das schadet mit sicherheit der sache israels, und vor allem auch der sicherheit seiner bürgerinnen und bürger.
erez israel. shalom.

Keine Antifaschisten!

Kölschejung 30.09.2005 - 20:36
An dieser Aktion nahmen nicht, wie im Artikel erwähnt, Antifaschistische gruppen Teil, sondern einzig eine Prozionistische Gruppe.

Wie jedem Antifaschisten bekannt sein müsste,sind Palästinser Semiten, folglich kann es auch kein Antisemitischer Film sein.

Kritische Palästinenser in die faschistische Ecke zu stellen, ist eine unzulässige Verdrehung der Geschichte. Die schwierige Situation in und um Israel wird in dem film gut dargestellt, in dem Artikel über die Protestaktion allerdings nicht.

Schade das es immernoch so ewig gestrige gibt, die jeden Dialog und Friedensprozess verhindern wollen.

Die Realität...

Marius 30.09.2005 - 21:53
...hat immer zwei Seiten.
Es ist nur gerecht, wenn sich jeder auch mal mit der Anderen vertraut macht.

P.S.: Warum soll nicht ein Semit Antisemit sein können?
Es gibt doch auch Deutsche die Antideutsche sind!
;-)

Verbindungen

Linksliberaler 30.09.2005 - 21:57
Ich halte es für eine bodenlose Unverschämtheit, diesen notorisch antisemitischen Film mit dem liberalen Kirchengegner Hubertus Mynarek in Verbindung zu bringen.

@asterix

yamel 01.10.2005 - 18:16
"in köln hat sich der ruf von indymedia in der letzten woche drastisch verschlechtert, schade um so ein lobenswertes projekt!"

du solltest vielleicht die meinung von ein paar antideutschen die sich durch engstirnige verblendung, die teilweise schon leicht faschistoid wirkt, auszeichnen, nicht auf alle kölner linke schließen. vieles was von antideutschen erzählt wird ist einfach nur das resultat von unglaublichem halbwissen und völliger fehlinterpretation historischer und aktueller begebenheiten. im grunde ist es eigentlich reinste esoterik, welche ja in "euren" kreisen (ich nehme an, du verstehst dich als antideutsch, wenn nicht tut es mir leid, dass ich dich dieser gruppe zugeordne), pauschal und ohne zu differenzieren, höchste verachtung erfährt.

Gelungene Realsatire

Sta2think 04.10.2005 - 01:25
Euch "Reflex-Antiarabisten" oder "zionistische Durchknaller" zu nennen, ist eindeutig zu wenig, denn ihr seid verkappte Faschisten und verkappte Antisemiten. Man braucht bloß die Begriffe in euren autistischen Hasspamphleten auszutauschen, "Jude" gegen "Palestinenser" und umgekehrt, und man sieht, wie rassistisch, antisemitisch, menschenfeindlich, realitätsfern und barbarisch ihr seid.

Sehr vielsagend ist dabei euer Freud’scher Verschreiber, daß ihr "Antisemitismus" "völkisch, religiös, esoterisch, antizionistisch" "Bekämpfen" wollt (Rechtschreibfehler wie im Original). Da hätte ich dann mit den antizionistischen und den esoterischen Versuchen am wenigsten Probleme.

Der gelbe Halbmond auf der Brust würde euch doch gar nicht weit genug gehen und wäre dann >nicht stringent genug als Modell für einen konsequenten Antifaschismus<. Die Mauer kann euch nicht hoch genug sein und der Horizont ist immer noch ein Stückchen zu breit. Die tatsächlichen Verhältnisse scheint ihr nicht mal ansatzweise zu begreifen, sonst würdet ihr nicht so einen lächerlichen Scheiß schreiben wie "dass auch nach der Räumung des Gaza-Streifens mit weiteren Anschlägen zu rechnen sei." Hallo?

Hier geht es Regierung gegen Regierung, und die Leute bleiben dabei auf der Strecke. Daß ihr euch NICHT auf ihre Seite (und das unabhängig vom nationalistischen Label), sondern auf die der stärkeren Regierung schlagt, und damit Fahnen hochhaltet für offiziell abgesegnete Folter, Atomwaffen, Kapitalismus, Besatzung, Willkür, Apartheit und Unterdrückung, daß macht mich kotzen, wenn ihr deliranten Schwachmaten euch "Antifaschisten" nennt. Begriffsverseuchung!

Selbstmordattentate sind politisch wie militärisch wie moralisch ein Schuß in den Ofen - allerdings angesichts der systemischen Grausamkeiten in diesem Dauerkrieg ein verhältnismäßig kleiner, und einer, der in der Kausalitätskette ganz weit hinten steht (schon bemerkt?), und zusätzlich einer, der so dermaßen offensichtlich die verzweifelte Waffe des haushoch Unterlegenen ist, daß man euch Blindheit vorwürfen würde, wenn man nicht wüßte, daß ihr gar keine Augen habt.