Fotos vom Tag der Befreiung / Berlin

...beigeschmack bleibt: warum haben die bullen die blockierer/innen nicht einfach abgeräumt, wie schon so oft in wunsiedel, dresden,etc...richtig! es kommt nicht gut, wenn am 8.mai, während die halbe welt die niederschlagung des NS feiert, ausgerechnet in berlin/deutschland tausende neonazis marschieren, oder um es mal mit den worten einer RBB-moderatorin zu sagen:"gott sei dank gingen heute keine bilder um die welt, die tausende marschierende neonazis am brandenburger tor zeigen". somit hat die radikale linke ihren beitrag dazu geleistet, dass nicht das bild des hässlichen deutschen um die welt geht...ein geläutertes, sich wieder selbstbewusst gebendes deutschland kann solche bilder nicht gebrauchen. die antifa als handlanger der staatsantifa. diese überlegung sollte zumindest in die nachbereitung des 8.mai mit einfliessen. trotz allem- solidarität mit allen antifas, die am 8.mai und überhaupt aktiv gegen nazis vorgehen!

Wer konkrete Fragen an uns hat (s.o.) kann die gerne an die angegebene Mailadresse schicken. Es ist aber nicht sinnvoll, bestimmte Sachen hier zu diskutieren.

Bilder vom 6 mai in hannover, 7 mai und 8. mai in berlin bei  http://www.antifa-aktion.de/

Much solidarity to all the courageous antifa who shut down the Nazis yesterday! We kicked their ass here in Boston too, but we have a lot to learn from you. Big ups!

... überreste der demo.
auf dem weg vom palast der republik richtung friedrichstraße fiel mir eine große,durchtrainierte glatze mit fotzenleckerbart auf, der zusammen mit einem kleinen würstchen in jeansschlaghose und achtzigerjahre-fascho-haarschnitt am rande der demo mit einer digitalkamera filmte. er trug außerdem einen bundeswehrfeldstecher bei sich. ich holte mir zwei leute zur verstärkung und ging den beiden hinterher,die nun seelenruhig unter den linken demonstranten spazierengingen und leute beobachteten.
ich sprach den großen an, wieso er uns filmt. er meinte,er habe nicht gefilmt und öffnete seine kameratasche. es waren zwei coladosen drin drin.dann verabschiedete er sich "bis später" und weg waren die beiden, ab durch die menge.
ich ärgere mich,dass wir die zwei nicht weiter aufgehalten haben. war irgendwie völlig perplex. naja,nochmal passiert mir sowas nicht. und euch hoffentlich auch nicht. leute: haltet die augen offen!

Auch das noch! Habe auch an der Musueumsinsel eindeutig Anti-Antifa-Affen erkannt, aber keiner war bereit mir das zu glauben bzw. etwas zu unternehmen. Auch wenn der Tag sicherlich erfolgreich war und man diesen selten dämlichen Aufmarsch verhindert hat, so gab es mehrere Dinge die beim nächsten mal noch besser laufen könnten: Faktisch waren einige Nazis bereits ab 09:00 Uhr am Alexanderplatz und schlawendelten völlig widerspruchslos durch die unter der U-Bahn-Gleise befindlichen Einkaufsläden. Weitere 8 dieser häßlichen Zeitgenossen standen demonstrativ eine ganze Stunde vor dem türkischen Gemüse/Obstladen und auch das störte so recht keinen. Da hätte richtig was gehen können, da die Bullen noch am sich organisieren waren. Hier gilt sozusagen der alte Klassiker "The early bird catches the worm."

Schön waren heute die Augenzeugenberichte zur Situation am Ostbahnhof. Nazis versteckt und verteidigt von Italienern... die alte Achse... wie damals: Genutzt hat`s nichts!

Auch fand ich - und dafür kann man mich verbal steinigen - den Großteil der eingesetzten Polizisten ausgesprochen freundlich. Lag vielleicht auch daran dass sie zumindest diesmal eindeutig auch das Ziel hatten die Nazis nicht marschieren zu lassen. Schauen wir mal was beim nächsten Aufmarsch los ist, fallls die NPD unbedingt nochmal eine Blamage in Berlin braucht. Andererseits kamen sie diesmal fast ausnahmslos unfallfrei nach Hause, was bekanntlich auch nicht immer klappte bei den vorigen Versuchen...

Als Fazit bleibt: Der doofe Aufmarsch wurde verhindert. Eine Gruppe von 8 -10 Nazis hat am Ostbahnhof ihre Lektion bekommen und intern darf der braune Sauhaufen jetzt ausdiskutieren wer die Schuld an der Absage des Demonstrationszuges trägt. Sozusagen ein echter Scheißtag für Scheiß-Typen!

Ich war am Sonntag über 9 Stunden unterwegs. Das größte Problem waren natürlich die vielen Fehlinformationen, denn immer wieder hieß es, die Nazis wären losmarschiert. Am Ende waren wir dann wieder am Alex, die Nazis waren in der S-Bahn Station eingesperrt und wurden nach Hause gebracht. Alles was nicht dumm und rechts aus sah musste draußen bleiben, dementsprechend wurde die Menge aggressiv, schließlich wollten wir auch S-Bahn fahren. Unter einem Pfeifkonzert und einem "Nazis raus" Chor wurden dann die Glatzen verabschiedet. Besonders schön war die Demütigung, als die ganze Menge ein Mitleids erweckendes "oooohhhhh" brachte. Kurz eskalierte die Situation, die starke Übermacht an Polizei konnte aber immer wieder die Situation unter Kontrolle bringen. Das war für mich der krönenende Abschluss eines Tages, der gezeigt hat, dass in Berlin kein Platz für Nazis ist!

Es kann schon sein, dass es durchaus das Interesse war, die Nazis nicht marschieren zu lassen. So wie sie behandelt wurden sah es auch ein wenig nach dem "Leipziger Modell" aus. Trotzdem will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, bevor es jemand in den falschen Hals bekommt. Aber alles wurde so benötigt, wie es da war:
Wenn nur 200 Leute unterwegs gewesen wären, wäre denen nichts eingefallen um den Marsch abzusagen,
wären nicht so viele Normalbürger auf der Liebknechtbrücke (der Demoroute) gewesen, wäre das Durchprügeln leichter gewesen,
wären nicht tausende (unzählige) Antifas unterwegs gewesen und hätten in sämtlichen Himmelsrichtungen an den Nebenstraßen gewartet, wäre ein Umlenken der Demo noch möglich gewesen
und auch dadurch dass die Entschlossenheit bewiesen wurde (vereinzelte Durchbruchversuche, Flaschenwürfe), wurde der Polizeiführung klar, dass es nicht nur unschöne Bilder geben wird, wenn die Wasserwerfer angeschmissen und die Nazis durchgeprügelt werden, sondern dass es dann richtig heftig wird und Berlin gebrannt hätte.!

So hat doch alles zusammengepasst, die Polizei war friedlich, wir waren friedlich, das Demorecht wurde nicht ausgehöhlt und trotzdem durften die Nazis nicht den Alex verlassen.

Es wäre schön, wenn die Berliner Polizei das anerkennt und es beim nächsten Mal ähnlich ablaufen kann. Es ist doch egal ob man sich benutzt fühlt oder nicht: die Nazis wurden behindert und wir Linken sind nicht die Bösen, die Autos anzünden müssen um das zu erreichen!
Doch bei der nächsten kleineren Nazidemo, von der die Öffentlichkeit keine Kenntnis nimmt, wird es aber vermutlich wieder rabiater zugehen (müssen).... Leider!

als wir heute (montag) heimfuhren, hörten wir bei MDR5 folgende nachricht:

zitat ( http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/1949046.html)

Neonazis greifen Dessauer Jugendclub an
Auf der Heimreise von der gescheiterten NPD-Demonstration in Berlin haben Neonazis aus Thüringen und Bayern am Sonntagabend in Dessau versucht, ein linkes Jugendzentrum zu stürmen. Die Polizei verhinderte nach eigenen Angaben jedoch Randale und zwang die Neonazis, in ihre Busse einzusteigen und weiterzufahren. Die Busse stammten aus Weimar, dem Wartburgkreis und aus Bayreuth. Die rechtsextreme NPD hatte zum Jahrestag des Kriegsendes eine Demonstration durch Berlin geplant, musste diese aber angesichts tausender Gegendemonstranten auf Druck der Polizei absagen.

zitat ende

wer weiss mehr?

hier:  http://de.indymedia.org/2005/05/115788.shtml

ja ja, die demo war powervoll und die stimmung war nett und es ist schön dass die nazis am ende nicht gelaufen sind - was ich aber nicht verstehe, ist warum sich die berliner antifa-organisatorInnen auf solch eine demoroute einlassen. mal ehrlich: diese demo war die beste möglichkeit, 10-15.000 leute möglichst weit vom naziaufmarsch wegzubewegen und blockaden über lange zeit nur schwer möglich zu machen. für die bullen waren die paar offenen punkte unter der s-bahn bzw. brücken über den kanal mit leichtigkeit mit vier polizistInnen und ein oder zwei hunden abzuriegeln und tausende nazigegnerInnen irrten kilometerweit an der s-bahn entlang, um irgendwie unter die linden zu kommen. dass sie dann tatsächlich dort ankamen, hat - nicht NUR aber auf jeden fall AUCH - mit der entscheidung der berliner innenverwaltung zu tun, die durchgänge zu öffnen. warum dann so eine demoroute, warum so eine demo? ist es dann nicht besser, auf eine demo zu verzichten und gleich zu spontandemos am alex zu mobilisieren? dann hätte möglicherweise auch eine mehrstündige nazikundbegung auf dem zentralsten platz der berliner innenstadt vermieden werden können. ist sowieso ganz schön gruselig, wie angesichts dieses ereignisse bürgerliche medien und antifa einstimmig den "erfolg" der aktionen am sonntag feiern.

Meines Erachtens tut eine etwas andere (kritischere!) Sicht auf den 8. Mai 1945/2005 not (schaut doch mal auf der Homepage vorbei!).