Demobericht München
Nach den schon zahlreich existierenden Fotoberichten hier nun eine Einschätzung des Tages.
Also, ich versuche jetzt einfach mal eine möglichst sachlich-objektive Betrachtung dieses Tages, und mit zumeist bestätigten Angaben darzustellen
und auch ein Resumee daraus zu ziehen.
Doch wird sich auch bestimmt die ein oder andere persönliche und /oder emotionale Äußerung finden, die allerdings lediglich das wiederspiegelt, was und wie ich betreffendes erlebt habe.
10h: Kundgebung der GegendemonstrantInnen am Marienplatz
Laut Presseberichten fanden sich an die 6000 Menschen ein. Diese Kundgebung war doch sehr "bürgerlich" geprägt.
Die meisten Antifas waren zum hiesigen Zeitpunkt schon eher Richtung Theresienwiese unterwegs - Hauptkundgebungsort(Auftaktkundgebung, sowie Rechtsrockkonzertplatz) der Faschos.
Mit äußerst "undeutscher" Verspätung (geplant war 10.30 Uhr)und ohne Hauptorganisator Norman Bordin, den die Polizei wegen Mitführens eines Pfeffersprays vorläufig festgenommen hatte,fing die Auftaktkundgebung der Nazis an. Und spätestens jetzt war klar, dass es wohl doch nicht der erwartete Erfolg in der "Hauptstadt der Bewegung" werden würde. Geradezu lächerliche 300 Nazis hatten sich auf der Theresienwiese eingefunden, um den schlecht zu verstehenden Redebeiträgen zu lauschen.
Außen herum waren wohl an die 1000 GegendemonstrantInnen.
zwischen 12 und 13 Uhr (schätze ich) zogen die Faschos mit ihrer sogenannten "Demo" auf komplett abgesperrter Straße (Doppelgitter an der Straße entlang) zum Sendlinger Tor, oder zumindest fast, denn zahlreiche Menschen stellten sich auf die Tramgleise(über die hätten die Nazis zum Sendlinger Tor müssen)und so mussten die Faschos ihre "Zwischenkundgebung" von der allerdings wohl niemand ausser ihnen selbst was mitbekommen hat(tragisch...)
auf der Straße abhalten.Auf dem Rückweg (gleiche Strecke) zur Theresienwiese kamen per Luftpost noch viele "Geschenke" an die vorübergehenden Nazis.
So ca 14 Uhr:Beginn des Rechtsrockkonzertes
Da begann also das "Konzert", das mehr oder weniger im lärmenden antifaschistischen Mob unterging.
(habe wirklich nur ein paar Wörter verstanden, glaube aber, dass ich nicht allzuviel verpasst habe)
"Musikalisch" gesehen battelten sich die InterpretInnen wohl darin, wer denn mehr KameradInnen mit ihrem "Können" foltern kann, sah mensch doch die meisten Faschos entweder an den gerade angelieferten Dixie-Klos anstehen (waren zu doof, vorher für selbige zu sorgen) oder sich angepisst von plötzlich vom Himmel fallende Gegenständen treffen zu lassen.
Bis ca. 16.30 Uhr quälten sich die KameradInnen noch gegenseitig mit ihrer Anwesenheit, bis dann der gerade wieder freigelassene Norman die Verstanstaltung beendete.
Unter massivem Polizeischutz wurden die Nazis zur U-Bahn am Goetheplatz und den Autos gebracht(wo die Polizei angeblich einige Nazis, die ihre Autos in Westend geparkt hatten, blöderweise in Fröttmaning ausgesetzt hatte, also am anderen Ende der Stadt).
Leider muss mensch sagen, dass viele angereiste Antifas kurz nach Schluss der Faschoveranstaltung München schon wieder verließen. (ging doch jetzt erst los...)
Ironischerweise muss mensch sagen, der Hauptbahnhof war wohl für viele Antifas der befriedigenste Teil und somit wirklich "Tipp des Tages".
Viele verirrte Nazis, wenig Bullen, und couragierte Antifas, mehr muss mensch nun echt nicht dazu sagen....
Hayo Klettenhofer, Münchner Nazi, wollte Norman in nichts nachstehen und wurde am Hauptbahnhof wegen mehrmaligen Zeigens des Hitlergrußes auch noch festgesetzt(angeblich wurde er mit Knarre am Kopf aus seinem Wagen gezogen).
Auf antifaschistischer Seite kam es zu mindestens 85 Festnahmen durch die immer-für-nen-knüppelschlag-bereite Polizei.
Letztlich bleibt natürlich der bittere Nachgeschmack nach jeder Faschodemo aber trotzdem bleibt zu sagen:
eine bittere Niederlage (auf so gut wie allen Ebenen) für die Münchner Neonazis, die bundesweit mobilisiert hatten, und weit hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben sind.
Die Bullen, die zumindest bis dato Theresienwiese alles gut durchorganisiert hatten, wirkten später des öfteren doch etwas desorientiert.
Und zur Antifaschistischen Seite?
Bleibt mir persönlich eigentlich nur zu sagen, war cool, viele auch von etwas weiter angereiste Menschen zu treffen.
Und dass auch in DER Überwachungs-und Bullenstadt schlechthin mensch auch etwas aktiver als es bisher der Fall war, vorgegangen ist(was wohl die verschiedensten und oft sehr situationsbedingten Gründe hatte) zeigt doch sehr gut, dass es immer Möglichkeiten gibt.
Dieser Tag lässt hoffen auf mehr!
Zum Schluss:
Viele Grüße an alle lieben Leute die da waren, und danke auch an die vielen organsisierten hilfsbereiten MünchnerInnen.
Anmerkung:
Für Fehleinschätzungen oder versehentlichern Falschinfos bitte ich um Korrektur.
und auch ein Resumee daraus zu ziehen.
Doch wird sich auch bestimmt die ein oder andere persönliche und /oder emotionale Äußerung finden, die allerdings lediglich das wiederspiegelt, was und wie ich betreffendes erlebt habe.
10h: Kundgebung der GegendemonstrantInnen am Marienplatz
Laut Presseberichten fanden sich an die 6000 Menschen ein. Diese Kundgebung war doch sehr "bürgerlich" geprägt.
Die meisten Antifas waren zum hiesigen Zeitpunkt schon eher Richtung Theresienwiese unterwegs - Hauptkundgebungsort(Auftaktkundgebung, sowie Rechtsrockkonzertplatz) der Faschos.
Mit äußerst "undeutscher" Verspätung (geplant war 10.30 Uhr)und ohne Hauptorganisator Norman Bordin, den die Polizei wegen Mitführens eines Pfeffersprays vorläufig festgenommen hatte,fing die Auftaktkundgebung der Nazis an. Und spätestens jetzt war klar, dass es wohl doch nicht der erwartete Erfolg in der "Hauptstadt der Bewegung" werden würde. Geradezu lächerliche 300 Nazis hatten sich auf der Theresienwiese eingefunden, um den schlecht zu verstehenden Redebeiträgen zu lauschen.
Außen herum waren wohl an die 1000 GegendemonstrantInnen.
zwischen 12 und 13 Uhr (schätze ich) zogen die Faschos mit ihrer sogenannten "Demo" auf komplett abgesperrter Straße (Doppelgitter an der Straße entlang) zum Sendlinger Tor, oder zumindest fast, denn zahlreiche Menschen stellten sich auf die Tramgleise(über die hätten die Nazis zum Sendlinger Tor müssen)und so mussten die Faschos ihre "Zwischenkundgebung" von der allerdings wohl niemand ausser ihnen selbst was mitbekommen hat(tragisch...)
auf der Straße abhalten.Auf dem Rückweg (gleiche Strecke) zur Theresienwiese kamen per Luftpost noch viele "Geschenke" an die vorübergehenden Nazis.
So ca 14 Uhr:Beginn des Rechtsrockkonzertes
Da begann also das "Konzert", das mehr oder weniger im lärmenden antifaschistischen Mob unterging.
(habe wirklich nur ein paar Wörter verstanden, glaube aber, dass ich nicht allzuviel verpasst habe)
"Musikalisch" gesehen battelten sich die InterpretInnen wohl darin, wer denn mehr KameradInnen mit ihrem "Können" foltern kann, sah mensch doch die meisten Faschos entweder an den gerade angelieferten Dixie-Klos anstehen (waren zu doof, vorher für selbige zu sorgen) oder sich angepisst von plötzlich vom Himmel fallende Gegenständen treffen zu lassen.
Bis ca. 16.30 Uhr quälten sich die KameradInnen noch gegenseitig mit ihrer Anwesenheit, bis dann der gerade wieder freigelassene Norman die Verstanstaltung beendete.
Unter massivem Polizeischutz wurden die Nazis zur U-Bahn am Goetheplatz und den Autos gebracht(wo die Polizei angeblich einige Nazis, die ihre Autos in Westend geparkt hatten, blöderweise in Fröttmaning ausgesetzt hatte, also am anderen Ende der Stadt).
Leider muss mensch sagen, dass viele angereiste Antifas kurz nach Schluss der Faschoveranstaltung München schon wieder verließen. (ging doch jetzt erst los...)
Ironischerweise muss mensch sagen, der Hauptbahnhof war wohl für viele Antifas der befriedigenste Teil und somit wirklich "Tipp des Tages".
Viele verirrte Nazis, wenig Bullen, und couragierte Antifas, mehr muss mensch nun echt nicht dazu sagen....
Hayo Klettenhofer, Münchner Nazi, wollte Norman in nichts nachstehen und wurde am Hauptbahnhof wegen mehrmaligen Zeigens des Hitlergrußes auch noch festgesetzt(angeblich wurde er mit Knarre am Kopf aus seinem Wagen gezogen).
Auf antifaschistischer Seite kam es zu mindestens 85 Festnahmen durch die immer-für-nen-knüppelschlag-bereite Polizei.
Letztlich bleibt natürlich der bittere Nachgeschmack nach jeder Faschodemo aber trotzdem bleibt zu sagen:
eine bittere Niederlage (auf so gut wie allen Ebenen) für die Münchner Neonazis, die bundesweit mobilisiert hatten, und weit hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben sind.
Die Bullen, die zumindest bis dato Theresienwiese alles gut durchorganisiert hatten, wirkten später des öfteren doch etwas desorientiert.
Und zur Antifaschistischen Seite?
Bleibt mir persönlich eigentlich nur zu sagen, war cool, viele auch von etwas weiter angereiste Menschen zu treffen.
Und dass auch in DER Überwachungs-und Bullenstadt schlechthin mensch auch etwas aktiver als es bisher der Fall war, vorgegangen ist(was wohl die verschiedensten und oft sehr situationsbedingten Gründe hatte) zeigt doch sehr gut, dass es immer Möglichkeiten gibt.
Dieser Tag lässt hoffen auf mehr!
Zum Schluss:
Viele Grüße an alle lieben Leute die da waren, und danke auch an die vielen organsisierten hilfsbereiten MünchnerInnen.
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Für Fehleinschätzungen oder versehentlichern Falschinfos bitte ich um Korrektur.
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Ergänzungen
Tramgleise
Ich war am Ende auch ein wenig frustriert, war auch zu müde noch mit zum HBF zu fahren. Alles in allem wars aber doch ok, schliesslich müssten die Nazis da so ne Spiessroute ablaufen.
nachbericht.
Wenn man sich jetzt kritisch fragt ob man aus antifa Sicht damit zufrieden sein kann muss man natürlich folgendes bedenken:
Ziel war ja eigentlich die Blockade. Aber da hatte die Polizei und das KVR einfach zu gut geplannt. Gegen Doppelvergitterung und Hubschraubereinsatz gabs einfach keine Chance. Ich war bei ner Gruppe von vieleicht 50 Leuten dabei die den Durchbruch an 2 Stellen versucht haben. Aber überall wo wir uns gesammelt haben kamen sofort die sixpacks mit den USKlern drin angefahren. Durch den Hubi hatten sie einfach ne zu gute Übersicht. Man kann also sagen das Ziel wurde nicht erreicht. Kein Grund den Nazis den "Sieg" zuzusprechen. Den man hat sehr schon gesehen. Ohne Gitter und 1500 Polizisten wärs für die Faschisten böse ausgegangen. Und obwohl überall Polizei war haben dennoch sehr viele was geschmissen.
Viel wichtiger sind eh so aktionen am HBF. Man muss den Faschisten zeigen das sie sich nicht frei in einer Stadt wie München bewegen können.
Zumal 300 Besucher waren echt lächerlich. Bordin festgenommen. Hayo festgenommen. Man würde denken die haben keine Demoerfahrung... Die Nazimasse war ein wildes gemisch aus Skinheads und Dirndlfraktion.
Und um das Rechtsrock Konzert gabs ne Menge Sonne Punkmusik und die meisten hatten sicher mehr Spass als die Nazis.
anmerkungen
2. wenn mensch den ring um die gegendemonstranten verließ und damit auch den lärm in der unmittelbaren umgebung, dann war das konzert auf einmal sehr gut verständlich - wir bemerkten das, als wir uns gegen 16 uhr auf die suche nach dem busparkplatz der nazis machten. die anwohner dürften also recht viel mitgekriegt haben.
3. an alle, die wegen des werfens von gegenständen am samstag verhaftet wurden: organisiert euch nächstes mal bitte besser. achtet darauf, dass ein oder zwei leute aus eurer gruppe werfen und die anderen rückendeckung nach hinten geben. gerade in einer situation wie am samstag, wo die bullen sowohl vor als auch hinter den demonstranten standen, ist das extrem wichtig.
Festnahmen
die Leute die wegen schmeißen von diversen Gegenständen festgenommen wurden, hätten sich wirklich besser organisieren sollen. Zum einen wegen der Polizei und zum anderen hätten sich sich mehr informieren sollen, was ich mitbekommen habe, haben viele Leute ausgesagt und unterschrieben.
So traurig es ist sind genug Leute wegen (versuchter) schwerer körperverletzung oder verstoß gegen das versammlungsgesetz festgenommen worden.
Das ist die Art der Münchner Polizei: Repression gegen Demonstranten um diese einzuschüchtern, dass sie ja nicht mehr nach München kommen.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
hmm, habs anders gesehen — cheche
Träum weiter Fascho! — @cheche
träum weiter ... — cheche