19. März - Europäischer Aktionstag in Brüssel

indymedia germany 21.03.2005 00:22 Themen: Globalisierung
Am 19. März 2005 fand in Brüssel der Europäische Aktionstag
gegen Neoliberalismus und Rassismus statt. Auch Indymedia Deutschland
war nach 10 Stunden Fahrt eingetroffen.

Nach unseren Schätzungen waren mind. 120 000 Menschen eingetroffen. Die offiziellen Schätzungen sprechen zwar von 50 000 Menschen aber dies ist unserer Meinung nach, heruntergerechnet worden.
Fakt ist jedoch eins: Die Menschen in Europa sind nicht glücklich mit dem was da passiert und es ist nicht nur die deutsche Regierung die hier über die Köpfe der Menschen hinweg entscheiden, sondern dies ist ein globales Problem. Wir Deutschen sind also noch viel zu nachsichtig mit unseren Politikern. Wir brauchen mehr Demonstrationen in dieser Größenordnung um
unseren Protest lautstark ausreichend Gehör zu verschaffen.

Hier nun eine erste Fotostrecke zum 19. März in Brüssel.
Am 19. März 2005 fand in Brüssel der Europäische Aktionstag
gegen Neoliberalismus und Rassismus statt. Auch Indymedia Deutschland
war nach 10 Stunden Fahrt eingetroffen.

Nach unseren Schätzungen waren mind. 120 000 Menschen eingetroffen. Die Offiziellen Schätzungen sprechen zwar von 50 000 Menschen aber dies ist unserer Meinung nach, herunter gerechnet worden.
Fakt ist jedoch eins: Die Menschen in Europa sind nicht glücklich mit dem was da passiert und es ist nicht nur die deutsche Regierung die hier über die Köpfe der Menschen hinweg entscheiden, sondern dies ist ein globales Problem. Wir Deutschen sind also noch viel zu nachsichtig mit unseren Politikern. Wir brauchen mehr Demonstrationen in dieser Größenordnung um
unseren Protest lautstark ausreichend Gehör zu verschaffen.

Hier nun eine erste Fotostrecke zum 19. März in Brüssel.

Schon in den Morgenstunden rollten mehr als 1000 Busse Richtung Brüssel und die Bahn setzte mehrere Sonderzüge ein. Dieses Verkehrschaos hätte so manchem Autocorso leicht in den Schatten stellen können.

Die Innenstand war ein Fahnenmeer das in allen Farben schillerte. Auf den
Bühnen standen Redner die in allen europäischen Sprachen zum Widerstand gegen Bolkestein, gegen Sozialabbau, gegen Rassismus und Neoliberalismus aufriefen.

Aus Deutschland war u.a. der DGB, IG Metall und Verdi vertreten, aber auch Attac und sogar kleinere Sozialforen hielten stolz aber auch mahnend und wütend ihre Fahnen hoch.

Ab 13 Uhr war die gesamte Innenstand in der Hand der Demonstranten und als es gegen 13 Uhr auch auf den Tribünen lebendig wurde, nahm der Lärm ohrenbetäubende Ausmaße an.
Mit mehr als 1,5 Stunden Verspätung setzte sich endlich auch der Block der
sozialen Bewegungen in Gang, der jedoch alle 20 Meter ins Stocken kam.

Während dessen heizten Musiker der Menge ein und tausende Aufkleber, Handzettel und Flyer wurden verteilt. Menschen tanzten auf der Straße und hunderte von fliegenden Händlern sahen die Gelegenheit ihre Waren teuer an den Mann zu bringen. Gut beraten waren jene, die sich provianttechnisch gut ausgestattet hatten, denn überzogene Preise waren die Regel.
Gut gings dagegen den Journalisten, die in einem Zelt kostenlos verpflegt wurden und diensteifrig hinter dem DGB-Vorsitzenden hinterher rannte.
Eine eher peinliche Szene, die einmal mehr zeigte das Herrn Sommer eher daran gelegen ist, selbst gut dazustehen.
Zumindestens konnten wir Frau Engelen-Kefer ein kleines Statement entlocken und auch die DGB-Jugend war sich nicht zuschade, mit den freien Medien zu kooperieren.

Unser Eindruck von Brüssel, der Stadt hat der Neoliberalismus nicht gut getan, für eine Europäische Metropole hatten wir mehr erwartet.
Der Zustand der Straßen war deprimierend, Müll säumte die Straßen
schon weit vor der Demonstration, die Polizei für eine Veranstaltung in der Größe eher spärlich gesäht und auch die Absperrungen hinterliessen einen eher traurigen Eindruck der öffentlichen Finanzen. Selbst Berlin hatte vor der Wende nicht halb so verlottert ausgesehen als Brüssel heute. So waren denn auch viele Teilnehmer die sich abseits der offiziellen Wege umsahen, enttäuscht.

Weitere Berichte unter Attac, Verdi, DGB und IG Metall...
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Ergänzungen

NOCH MEHR FOTOS und BERICHTE

takeshi 21.03.2005 - 11:09
Weitere Bilder und Links zu Berichten und Videos finden sich unter:
 http://www.de.indymedia.org/2005/03/109724.shtml

warum nur attac

christian kunz 21.03.2005 - 18:29
auf den bildern sind fast nur attac photos zu sehen,warum im grunde handelt es sich bei attac um eine allerdings sehr aktive sozialdemokratische organisation.sie bedient natürlich das interese der herschenden eine kritische jugend die anfängt fragen zu stellen zu integrieren.

nachtrag

indymedia 21.03.2005 - 19:15
hi,
wir sind noch beim auswerten des filmmaterials, das dauert etwas,
natürlich haben wir noch mehr fotos geschossen, da dürfte dann so
ziemlich alles vertreten sein, was da herum lief und eine fahne hoch hielt...

der zustand brüssels sollte schon zum nachdenken anregen, denn hier sehen wir, das die folgen dieser politik ganz gravierende auswirkungen haben die sich nicht nur auf den arbeitsmarkt, sondern auch auf die Umwelt wie z.b. den zustand der städte und gemeinden auswirkt. ohne die gelder der öffentlichen hand sind viele soziale projekte zum untergang verurteilt, krankenhäuser schliessen, gesundheitsleistungen werden abgebaut und und und ...

es kommt darauf an etwas dagegen zu tun und wir waren in brüssel um gegen die cowboy-mentalität der regierungen europas zu protestieren.


@ christian kunz

von Sektierern genervt 21.03.2005 - 19:55
Lieber Christian. Was Du schreibst ist nicht korrekt. Attac ist keine sozialdemokratische Organisation, sondern ein Netzwerk, in dem sowohl sozialdemokratische als auch anarchistische Strömungen Platz finden. Attac ist zusätzlich wesentlich radikaler als die sich "linksradikal" bezeichnenden Sekten. Während es den Sekten einzig darauf ankommt, sich selbst darzustellen, ihre Dogmen anderen aufzudominieren oder rein verbale Kämpfe auszutragen, findet von Attac wenigstens überhaupt eine progressive Praxis statt. Themen wie Hartz IV und Agenda 2010 werden von radikalen Linken etweder ignoriert oder zu Selbstdarstellung und Missionierung missbraucht.
Ich selbst bin übrigens kein Attac-Mitglied und stehe auch ihnen auch nicht nahe. Mich nervt aber diese Sektenmentalität von Leuten wie Dir. Machst Du noch was anderes außer politisch aktive Menschen zu dissen? Warum hebst Du Dir nicht Deine Kraft auf und tust das, was Deiner Meinung nach von Attac nicht getan wird?

Bolkensteinrichtlinie

(muss ausgefüllt werden) 22.03.2005 - 16:53
Zu deinem Artikel kommen leider die kritisierten Thematiken zu kurz. Beim internationalen Aktionstag, zu dem beim Europäischen Szialforum 2004 aufgerufen wurde, ging es um Aktionen/Demos jeglicher Art. In Brüssel ganz Speziel ging es darum die scheiß unsoziale Neoliberale Politik der EU öffentlich abzustrafen. Des öfteren sah mensch Aufkleber mit "Bolkenstein=Frankenstein" usw.

Die anti-Bush Proteste fand ich eher kontra Produktiv. Hier wollte ein vereintes "Europa von unten" sich gegen ein "Europa der Bosse" stellen.
Die Hauptproblematik gegen die in Brüssel Protestiert wurde, ist, dass sich die EU auf einen Machtkampf mit der USA einlässt. Sowohl in Wirtschaftlichkeit als auch in Militarismus.
Das EU Parlament fördert die beschissene ökonomische Globalisierung und dadurch den Sozialabbau, nur um diesem Machtkampf mit USA etwas entgegen zu setzten. Wir (die BürgerInnen) haben aber nix davon, wenn europäische(oder deutsche) Konzerne im internationalen Wettbewerb massenhaft Kohle scheffeln, dafür aber die Löhne senken, die Wochenstunden erhöhen oder Stellen streichen.
Daher hätte ich mir gewünscht, wenn hier klarer gegen die unsoziale Politik der EU Flagge gezeigt werden würde. Anstatt die Antibush Plakate rauszuholen.
Ich hoffe das sich keiner von dieser Antideutschen-Sekte nun bestätigt fühlt. Ich bin natürlich genauso gegen die scheiß Politik der Neokonservativen US Regierung, jedoch war das auf dieser Demo nicht die Thematik.

Weitere Fotos

Indymedia Germany 23.03.2005 - 09:17
Weitere Fotos findet ihr hier:

 http://de.indymedia.org/2005/03/110045.shtml

noch mehr bilder

takeshi 23.03.2005 - 13:47
noch mehr bilder aus brüssel unhd links zu fotoserien:

 http://de.indymedia.org/2005/03/109724.shtml

Video von Brüssel (1. Teil)

indymedia germany 29.03.2005 - 06:44
Hier ein Video, erster Teil,
vielleicht kann jemand Französisch und die Übersetzung dazu schreiben...

Video - zweiter Teil

indymedia germany 29.03.2005 - 06:47
Hier das nächste video, diesmal aus texas, übersetzung für die nicht englischsprachige bevölkerung wäre echt super...

ps: und nicht gleich wieder meckern, es kommen noch mehr videos

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

???? — Brötchen

das war bestimmt absicht — giscard d'estaing

Einwand — Watcher