Effizienzwochen Uni Freiburg

Streik-VeteranIn 10.02.2005 16:37 Themen: Bildung
Nach der gestrigen Bettelaktion fanden heute in der Effizienzius Rationalis Uni Freiburg zwei weitere Aktionen als Protest gegen die geplante Einführung von Studiengebühren statt. Aus Effizienzgründen wurden beide zusammengelegt. Zunächst eine optimierte 3in1-Vorlesung und anschließend ein Fast-Mensa Coaching. Obwohl es diesmal einige Tröpfchen „regnete“, waren fast 40 Studis beteiligt.
Zunächst referierten parallel 3 Studis über unterschiedliche Themen, da neue Erkenntnisse gezeigt haben, dass mensch auch mehrere Sachen gleichzeitig wahrnehmen kann. Die verschiedenen Wortfetzen, sowie einige unfreiwillige Komik wenn mal wieder alle drei „DozentInnen“ an die Tafel schrieben (einmal viel sie dann auch um), erzeugten bei ZuhörerInnen und Vorbeilaufenden einige Lacher. Am Ende war dann auch auf der Tafel nur noch Datenmüll zu erkennen.
Sinn der Aktion war natürlich aufzuzeigen, dass sich Bildung nicht beliebig optimieren lässt, wie es die Herren aus hoher Politik und Wirtschaft gerne hätten. Durch Studiengebühren entsteht ein höherer Leistungsdruck auf Studis, ihr Studium möglichst schnell abzuschließen. Das wird natürlich auf Kosten von Wissen und Erfahrung gehen. Zudem führt es auch zu einer höheren Konkurrenz untereinander, wie die zweite Aktion zeigt. Schon jetzt ist es in einige herrschafts-fördernden Studiengängen wie Jura so, dass Studis Bücher an falsche Stellen in den Bibliotheken verschleppen, Seiten herausschneiden oder ohne eigenen Bedarch Bücher ausleihen, um KommilitonInnen die Hausarbeit oder das Referatsergebnis zu vermiesen.
Für die zweite Aktion war eine Rennstrecke mit Absperrband abgesteckt, die von der Vorlesung zur Mensa führte. Interessant lies sich bereits bei einigen Studis die autoritäre Zurichtung, nämlich das befolgen der Anweisungen dieses weiß-roten Absperrbandes bemerken. Als Nebeneffekt führte die Aktion auch zu einigen kurzen Sperrungen der Rempartstrasse (Studis fordern schon länger die Sperrung der Strasse für den Autoverkehr). Nach einem kurzen Coaching rannten dann die versammelten StudentInnen los, an der Mensaschlange vorbei und bis zur Essensausgabe an den Wartenden vorbei. Der damit entstandene Konkurrenzvorteil und Studienzeitvorsprung wurde den KommilitonInnen mit einem Flugi vermittelt.

Zum Abschluss bemerkten viele der teilnehmenden Studis, dass Ihnen diese Aktion recht viel Spaß gemacht hatte. Es gibt noch einige Verbesserungsvorschläge, vor allem was die Vermittlung der Inhalte betrifft (nicht dass es schlecht gewesen wäre), die wir beim nächsten Mal versuchen werden umzusetzen. Und zwar findet das Ganze noch mal am Dienstag statt, diesmal im Institutsviertel.

Hir der Flugi Text zur Dokumentation:

Run for time!


Schluss mit der Zeitverschwendung! Wie wissenschaftliche Studien1 belegen, verschwendet der/die durchschnittliche StudentIn 53,45% des Tages mit vermeidbaren, überflüssigen Nebentätigkeiten. Das ändert sich jetzt durch das neue Effizienzprogramm für StudentInnen. Die Fortbewegung zwischen Seminaren wird durch die Einführung von Schnellgehspuren in den Gängen optimiert. Zusätzlich abgehaltene Schulungs- und Trainingsmaßnahmen unterweisen die KundInnen der Career Service Agency in Strategien zur Zeitersparnis während der Mittagspause.
Angespornt werden sie dazu unter anderem durch die Einführung von Studiengebühren. Die halbjährlichen Kosten, sowie die Zinsrückzahlungen für den wachsenden Schuldenberg werden StudentInnen dazu zwingen, ihr Studium mit minimalem Zeitaufwand zu absolvieren.

„Dem Studenten wird ein übertriebenes Konkurrenzstreben eingetrichtert und er wird dazu ausgebildet, raffgierigen Erfolg als Vorbereitung für seine zukünftige Karriere anzusehen.“ (Albert Einstein)

Deswegen beteiligt euch an Aktionen gegen drohende Studiengebühren im kommenden Semester.

1 Career Service Agency, 2004, www.u-asta.de
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Ergänzungen

Link zur Bettle-Aktion

VerlinkerIn 11.02.2005 - 13:22

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

wie oft — muss das denn noch gesagt werden

warum — unkenntlich machen?

Wie wär's mal mit.. — StudentIn