Agenturschluss in Wilhelmshaven

Tinkerbell 03.01.2005 19:32 Themen: Soziale Kämpfe
"Agenturschluss" Spaziergang unter dem Motto "Agenturschluss ist der Kampf ums Ganze im Ganzen" in Wilhelmshaven
Auch in Wilhelmshaven wurden im Rahmen der Agenturschlusskampagne kleinere Aktionen durchgeführt.
Die Polizei bekamen wir nicht zu Gesicht. Die Aktion war nicht angekündigt.
Das Arbeitsamt wurde jediglich belagert. Das Transi aufgehängt. Flyer verteilt und Sekt ausgeschenkt. Da der Andrang auf das Arbeitsamt eher sperrlich war und das Arbeitsamt relativ weit weg vom Sprung ist und gerade zu jener Uhrzeit eh wenige Passanten unterwegs sind, ging es spazierend über Stock und Stein, über Straße und Kreuzung zum Rathaus. Dort hin gelangten wir auch ohne weitere Probleme. Mit ein bisschen Tram tram ging es zur suche nach dem Oberbürgermeister, dessen Büro schnell auf einem Wegweißer ausgemacht wurde. Ein paar Stockwerke mussten wir noch hoch.
*klopf klopf* Nur seine "Sekretärin"(?) öffnete uns. Sie wusste nicht wo der OB war, doch sie wollte mal schauen (in einer Ratssitzung!). Doch da kam er... aus seinem Büro.
Ein bisschen wurde versucht zu reden. Doch irgendwie dominierte eine Person im Gespräch. "Ihr seit doch nur subjektiv..." danke an Ihre Objektivität Herr Bürgermeister. Sekt wollte der Oberbürgermeister Menzel leider nicht, doch er bot uns an in einem halben Jahr zu einem Gespräch vorbei zukommen und dann trinkt er auch einen Sekt mit uns. Denn erst dann seien die Auswirkungen von Hartz4 zu bemerken. Dann musste dem Bürgermeister auch erst mal erklärt werden das auch wir zur Bevölkerung und denen Gehören für die er und alle „Repräsentanten“ Regieren. Ein wirkliches Gespräch kam nicht zustande. Es gab aber sicherlich einige interessante Stellen über die sich noch ab und zu schmunzeln lassen wird.
Doch eins hat der Herr Oberbürgermeister nicht verstanden. Es geht nicht darum, dass die Auswirkungen von Hartz4 am ersten Tag nicht zu merken sind und das HArtz4 viele üble Sachen beinhaltet, nein, es ging uns um das Ganze. Uns ging es nicht darum, dass es blöde Reformen gibt.
Uns ging es darum,
dass es ein beschissenes System gibt in dem eine klare Ausbeutung durch die Wirtschaft besteht (was selbst der Herr Bürgermeister nicht leugnete, nachdem er versuchte den „Sozis“ das ganze in die Schuhe zu schieben)
dass Menschen, die von jenen Entscheidungen betroffen sind, nicht daran mitbestimmen können.
dass wir von der HERRschaft nicht weiterhin von oben die Welt hinunter diktiert bekommen wollen

Wir waren ganz zufrieden und sicherlich mehr als wir uns erhofft haben, und den Sekt beim Meister halten wir uns sicherlich warm. Die Rückmeldungen, die wir bekamen waren meist freundlich und erfreut. Der Sekt ging weg und die Flyer auch.

Organisiert euch!
Nehmt euer Leben selbst in die Hand,
denn es ist euer Leben und unser aller Welt!
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Ergänzungen

muss immer alles

muss nix! 03.01.2005 - 20:16
mit "Sozis" waren nicht Sozialisten oder ähnliches gemeint.
Sondern die, die sich angeblich auf kosten unseres fürsorglichen systems ein schönes leben machen. (es sind jene die bis 15 uhr oder so ihren verdienten schlaf in anspruch nehemn. Nicht die die auf kosten derer leben die alles was uns umgibt aufgebaut haben und jene auch noch an jeder stelle unterdrücken und aussaugen!)

“Wir sind es, die wir die Städte und Paläste gebaut haben. Wir Arbeiter können andere Städte und Paläste an ihrer Stelle aufrichten und soger bessere. Wir haben nicht die geringste Angst vor Trümmern. Wir werden die Erben dieser Erde sein... Hier, in unserem Herzen, tragen wir eine neue Welt. Jetzt, in diesem Augenblick, wächst diese Welt. “
Buenaventura Durruti