Prekarisierte Weihnachtsmänner besetzen Wertheim
Weihnachtsmänner und Christkindl haben am Samstag in Berlin gegen ihre prekären Arbeitsbedingungen protestiert. Sie machten darauf aufmerksam, dass trotz riesiger Umsätze die ArbeiterInnen in der Weihnachtsbranche immer mehr für immer weniger Geld arbeiten müssen. Besonders betroffen sind die Weihnachtsmänner und Christkindl von der Streichung des Weihnachtsgeldes und den Kürzungen des Arbeitslosengeldes im Rahmen von Hartz IV. Da es für sie traditionell wenig Arbeit im Januar gibt, werden ab 1.1. viele von ihnen mit dem lächerlich niedrigen Arbeitslosengeld II auskommen müssen. Um ihren Protest zu bekunden, besetzten sie kurzzeitig die Wertheim-Filiale am Kudamm und solidarisierten sich mit der von Kündigung bedrohten Belegschaft des KarstadtQuelle-Konzerns.
Unter Begleitung der grandiosen Action Samba Band Berlin zogen an die 50 ArbeiterInnen der Weihnachtsindustrie über den Kudamm. Die PassantInnen staunten nicht schlecht über die wütenden Christkindl und Engelein. Auf Flugblättern taten sie kund, was ihnen am kapitalistischen System nicht passt: "Wir haben ein Recht auf ein gutes Leben in Würde, auch in materieller Hinsicht. Die Möglichkeiten sind da. Dass Profite gemacht werden müssen, statt die Bedürfnisse aller zu befriedigen, ist nicht unsere Schuld. Es soll auch nicht unser Problem bleiben (...) Alles für alle, und zwar umsonst!"
Dann enterten sie die Wertheim-Filiale, die proppevoll war mit gestressten KonsumentInnen, die unter Weihnachtsmusik-Dauerterror die letzten Geschenke einkauften. Der Engelein Chor erhob dann auch gleich seine glockenhellen Stimmchen und sang Protestlieder wie "Morgen, Kinder, wirds nichts geben" oder "O du fröhliche, Oh du selige Arbeitsagentur/ hast uns in kalter Nacht/ Ein-Euro-Jobs gebracht". Die Weihnachtsmänner verteilten Bonbons und Mandelkern und solidarisierten sich mit den Beschäftigen bei KarstadtQuelle, von denen Tausende direkt von Arbeitslosigkeit bedroht sind, während die anderen ihre gewerkschaftlich erkämpften Rechte nach und nach aufgeben sollen um die "Krise" zu überstehen. Eine Krise, die bei Karstadt ausschließlich durch Managementfehler wie den wilden Zukauf von Ketten wie "Starbucks", "Runners Point" oder "Sinn Leffers" entstanden ist - der gelungene Versuch, alle möglichen Konkurrenten aufzukaufen und sich dann einfach so lange selber Konkurrenz zu machen, bis nichts mehr läuft.
Nach einer Runde durch die Parfüm-Abteilung ergriff einer der Weihnachtsmänner das Wort und erzählte aus seinem harten Arbeitsalltag und dem der mies bezahlten Angestellten, die in den Call-Centern die Wünsche entgegen nehmen. Eigentlich wollte das Christkind auch noch ans Megaphon, aber einige Kaufhausdetektive und Kleinstmanager zeigten sich unweihnachtlich, zerrten am mitgebrachten Weihnachtsbaum herum und versuchten die Protestierenden auf die Straße zu drängen. Deshalb wurde die Kundgebung auf der Straße fortgesetzt. Es gab noch ein paar Redebeiträge, das Christkind packte aus und auch ein Security-Mitarbeiter berichtete von seinem Frust, für 5 Euro 35 die Stunde die Geschenke vor denen zu bewachen, die sie am meisten gebrauchen könnten.
Am Ende wurde der reich mit Süßigkeiten behängte Weihnachtsbaum an die Bevölkerung verteilt und nach einer letzten Samba-Einlage zerstreute sich die Himmelsschar. Zu böser letzt kam dann allerdings doch noch die Polizei und suchte sich willkürlich zwei Leute raus, die sie für "verantwortlich" hielten und nahm ihre Personalien auf.
Dann enterten sie die Wertheim-Filiale, die proppevoll war mit gestressten KonsumentInnen, die unter Weihnachtsmusik-Dauerterror die letzten Geschenke einkauften. Der Engelein Chor erhob dann auch gleich seine glockenhellen Stimmchen und sang Protestlieder wie "Morgen, Kinder, wirds nichts geben" oder "O du fröhliche, Oh du selige Arbeitsagentur/ hast uns in kalter Nacht/ Ein-Euro-Jobs gebracht". Die Weihnachtsmänner verteilten Bonbons und Mandelkern und solidarisierten sich mit den Beschäftigen bei KarstadtQuelle, von denen Tausende direkt von Arbeitslosigkeit bedroht sind, während die anderen ihre gewerkschaftlich erkämpften Rechte nach und nach aufgeben sollen um die "Krise" zu überstehen. Eine Krise, die bei Karstadt ausschließlich durch Managementfehler wie den wilden Zukauf von Ketten wie "Starbucks", "Runners Point" oder "Sinn Leffers" entstanden ist - der gelungene Versuch, alle möglichen Konkurrenten aufzukaufen und sich dann einfach so lange selber Konkurrenz zu machen, bis nichts mehr läuft.
Nach einer Runde durch die Parfüm-Abteilung ergriff einer der Weihnachtsmänner das Wort und erzählte aus seinem harten Arbeitsalltag und dem der mies bezahlten Angestellten, die in den Call-Centern die Wünsche entgegen nehmen. Eigentlich wollte das Christkind auch noch ans Megaphon, aber einige Kaufhausdetektive und Kleinstmanager zeigten sich unweihnachtlich, zerrten am mitgebrachten Weihnachtsbaum herum und versuchten die Protestierenden auf die Straße zu drängen. Deshalb wurde die Kundgebung auf der Straße fortgesetzt. Es gab noch ein paar Redebeiträge, das Christkind packte aus und auch ein Security-Mitarbeiter berichtete von seinem Frust, für 5 Euro 35 die Stunde die Geschenke vor denen zu bewachen, die sie am meisten gebrauchen könnten.
Am Ende wurde der reich mit Süßigkeiten behängte Weihnachtsbaum an die Bevölkerung verteilt und nach einer letzten Samba-Einlage zerstreute sich die Himmelsschar. Zu böser letzt kam dann allerdings doch noch die Polizei und suchte sich willkürlich zwei Leute raus, die sie für "verantwortlich" hielten und nahm ihre Personalien auf.
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Ergänzungen
habt ihr se nicht alle
der security-typ gehörte doch zur aktion
Video: Stimmen zur Aktion
Heimliche Solidarität des Detektivs
wir haben sie alle
der zweite security mit der schwarzen kappe war einer von uns, also keine sorge, der kann nicht entlassen werden, denn der war da noch nie angestellt.
Danke für die Informationen
Vielen Dank für die bereitwillige Aufklärungsarbeit!
Gabs Feedback?
Was mich besonders interessiert, die Prekären "solidarisierten sich mit den Beschäftigen bei KarstadtQuelle, haben die Beschäftigten eine Reaktion gezeigt? Wurden sie direkt angesprochen? Gabs auch positives Feedback von den Beschäftigten?
Toll war's
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Warum sind die Gesichter — der
@ der — ...