Fotos von der Montagsdemo am 6.9. in Berlin

krasse zeiten 07.09.2004 01:24 Themen: Soziale Kämpfe
Zwischen 7000 und 12.000 Menschen haben am 6. September in Berlin auf der so genannten Montagsdemonstration gegen Hartz IV demonstriert. Es gab zwei Auftaktkundgebungen (einmal MLPD, und einmal ohne), aber eine gemeinsame Demonstration zur SPD-Parteizentrale.
Auf vielen Transparenten und bei Parolen wurde sich dabei auf das "Volk" bezogen, das sich nun gegen die "Volksverräter" in den Parlamenten wehre. Vor der SPD flogen ein paar Farbeier, es wurde etwas gerangelt. Und dann gingen Volk & Volker wieder nach Hause.

Weil das Hochladen bei Indymedia immer noch ziemlich umständlich ist, gibt's die restlichen Fotos (insgesamt 48) auf unserer Internetseite unter  http://www.krasse-zeiten.de/foto.php?dir=montagsdemo

P.S.
Die Fotos, ebenso wie die hier bei Indymedia gezeigten, unterliegen dem Copyright und dürfen ohne vorherige Absprache nicht verwendet werden. Warum das so ist, steht hier:  http://www.krasse-zeiten.de/show.php?art=kontakt#copyright
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Ergänzungen

volk und gesellschaft

eremit 07.09.2004 - 08:15
und wieder: volk lesen, nazis denken... warum?
 http://de.wikipedia.org/wiki/Volk

liegt es daran, dass manche menschen sich nicht mit ihrer umwelt identifizieren können/wollen? warst du schon immer ein eigenbrödler? hat dich die gesellschaft schon immer ausgestossen oder warst du das vielleicht selbst? zuhause, aufm klo, da bin ich kaiser....

auch mal nicht schlecht, erst lesen, nichts vorurteilen, dann meinung...

was das posten von bildern betrifft - wenn es schon so schwierig sein soll bilder zu posten - hast du schon mal ohne cookies versucht auf der krasse zeiten seite etwas zu suchen? viel spass beim dauernd auf die startseite zurückwerfen lassen...
auch hier wieder: erst denken, dann maulen.

noch was zu "volk":

xx 07.09.2004 - 12:20
Immerhin hat sich die MLPD auf einem Redebeitrag diesmal kritisch mit dem besonders auch von ihr häufig verwendeten Begriff Volk auseinandergesetzt und dabei klar gemacht dass er nicht "völkisch" zu verstehen sei.

komische site: volksauftstand.tk

Volker 07.09.2004 - 12:30
Weiß jemand mehr über diese site? Eigenartige Farbgestaltung, auch bei den Flyern, in schwarz, rot auf weißem Grund. Kreuz im O von "Volksaufstand" das an ein Keltenkreuz erinnert, aber auch ne Zielscheibe sein könnte. Man will nicht Linksradikal sein aber auch nicht Nazi. Alles irgendwie dubios.

Betr.: volksaufstand.tk

tut nix zur sache 07.09.2004 - 12:58
was ist volksaufstand.tk? das ist eine von vielen homepages von christoph kastius. kastius ist ein dampfplauderer und schaumschläger von der art eines kim schmitz. auf telepolis gibt es einen guten artikel über ihn:  http://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/18183/1.html

@eremit

a. von krasse-zeiten.de 07.09.2004 - 13:53
Nun, unter wikipedia finde ich:

"Sprachlich steht Volk als Fügewort für eine große Anzahl (schlecht abzählbarer) Individuen, die durch ein gemeinsames (verwandtschaftlich gesehenes) Merkmal verbunden sind."

Ein verwandschaftlich gesehenes Merkmal, soso.

Und

"Die Politikwissenschaft behandelt das Thema meist unter Nation. Im Unterschied zum "Volk" schließt eine Nation die Menschen auf Grund politischer Aktionen zusammen. Nationalstaaten, die sich primär als Staat eines Volkes verstehen, also homogene Nationalstaaten sind, tragen ihre inneren Streitigkeiten seltener als ethnische Konflikte aus als inhomogene Vielvölkerstaaten, Beispiel: "Russland". Zur "Volksherrschaft" insgesamt siehe die "Demokratie"."

Na, da danke ich doch sehr.

Und was das Suchen bei krasse-zeiten.de angeht: Sorry, wir haben eine externe Suchmaschine eingebunden, auf die wir keinen Einfluss haben, ob sie Cookies verwendet oder nicht. Aber einem geschenkten Gaul...

zum Wikipedia-Artikel

@eremit 07.09.2004 - 14:44
Zu dem verlinkten Artikel bei Wikipedia:

Die einzige dort gegebene Literaturhinweis ist

Henning Eichberg: The People of Democracy, Århus 2004, ISBN 87-7955-292-7

Der wiederum ist ein einschlägig bekannter Nationalrevolutionär und Ethnopluralist, Strasser Schüler und Autor z.B. der Zeitschrift "WIR SELBST Zeitschrift für nationale Identität". Dort besticht er mit Artikeln wie "Die deutsche Neurose. Ein Volk auf der Suche nach Identität" oder verfasst Bücher mit dem Titel "Nationale Identität. Entfremdung und nationale Frage in der Industriegesellschaft". So weit davon ist der Wikipedia-Artikel nicht entfernt. Ich würde sagen: Quod erat demonstrandum.

Hier ein paar Infos aus einer Anfrage im Bundestag vom Ulle Jelpke:

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Grupe der PDS
Das Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus und eine Veranstaltung mit dem
"Nationalrevolutionär" Henning Eichberg

Im Deutschen Ostdienst, dem Informationsdienst des Bundes der
Vertriebenen (Nr. 6, 7. Februar 1997, S. 10), wird für den 13. Februar
1997 im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus ein Vortrag von Dr. Henning
Eichberg angekündigt. Vor Jahren wurde das "Haus des Deutschen Ostens"
in "Gerhart-Hauptmann-Haus" umbenannt. Träger dieses Hauses ist eine
gleichnamige Stiftung. Ungeachtet der Umbenennung dieses Hauses fanden
dort weiterhin Veranstaltungen der Vertriebenenverbände statt,
beispielsweise: "50 Jahre Flucht, Deportation und Vertreibung --
Unrecht bleibt Unrecht" (10. September 1995, vgl. Initiativ-Antrag der
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten
Köln, verabschiedet auf Landeskonferenz am 20. April 1996, Duisburg).
Henning Eichberg ist für den 13. Februar als Referent angekündigt
worden. Nach Angaben des Deutschen Ostdienstes sollte er über
"Rübezahl" referieren. Eichberg arbeitete in den 60er Jahren mit dem
"Nationaldemokratischen Hochschulbund" (NHB) zusammen und hatte
Kontakte zu Arthur Ehrhardt, dem Herausgeber der Zeitschrift "Nation
Europa". Eichberg beteiligte sich an der "Aktion Widerstand", verfaßte
1972 die Grundsatzerklärung der "Aktion Neue Rechte" und gründete 1974
die "Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation" (NRAO) mit. Er führte
die an Ernst Niekisch orientierte Fraktion der NRAO in die Gruppe
"Sache des Volkes/Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation" über. Das
nationalrevolutionäre Magazin "wir selbst" entwickelte sich ab seinem
Erscheinen 1979 zu Eichbergs Hausblatt. Eichberg veröffentlichte in den
Zeitschriften "Junges Forum", "Nation Europa", "La Plata Ruf", Nouvelle
École", "actio", "Criticón", "student" (vgl. Handbuch deutscher
Rechtsextremismus, hrsg. v. Jens Mecklenburg, Berlin 1996, S. 454 f.).
Henning Eichberg war Ende der 70er Jahre an der Universität Stuttgart
Hochschulassistent am Lehrstuhl Prof. Nitschkes für Sozialforschung und
ist seit Mitte der 80er Jahre dort als Gastdozent tätig. Der
Fakultätsrat der Fakultät 8 (Geschichs-, Sozial- und
Wirtschaftswissenschaften) hat mit Beschluß vom 11. November 1992 Herrn
Eichberg den Titel eines außerplanmäßigen Professors für historische
Verhaltensforschung verleihen wollen (TAZ, 7. Juli 1993; Stuttgarter
Nachrichten, 7. Juli 1993 und 8. Juli 1993; Europa Vorn, Nr. 55/56,
1993; Margret Feit: Die "Neue Rechte" in der Bundesrepublik,
Organisation -- Ideologie -- Strategie, Frankfurt a. M./New York 1987,
S. 59). Der Senat entschied sich hingegen gegen die Ernennung Henning
Eichbergs zum außerplanmäßigen Professor: Für den Senat waren offenbar
Zweifel ausschlaggebend, "ob Eichberg als Persönlichkeit die nötige
Statur" habe, während die Studentenvertreter Eichbergs politische
Haltung angriffen (Stuttgarter Nachrichten, 8. Juli 1993). Henning
Eichbergs Name findet sich im Vorlesungsverzeichnis der Universität
Stuttgart immer noch auf der Liste der Lehrbeauftragten.
Eichberg verknüpft Argumentationsfiguren der Brüder Strasser, der
europäischen Waffen-SS und der Nationalrevolutionäre der Weimarer
Republik. Er etablierte Begriffe wie "Nationaler Sozialismus", "Dritter
Weg" und "Ethnopluralismus". Er plädiert für einen
"nationalrevolutionären Befreiungskampf" des "kolonialisierten"
Deutschlands (vgl. Handbuch deutscher Rechtsextremismus, hrsg. v. Jens
Mecklenburg, Berlin 1996, S. 454 f.; Margret Feit: Die "Neue Rechte" in
der Bundesrepublik, Organisation -- Ideologie -- Strategie, Frankfurt
a. M./New York 1987, S. 19, S. 49, S. 55, S. 58 bis 60).

wie geht das mit der Kritik "Volks"

Volkskritiker 07.09.2004 - 16:23

Volk = "völkisch"? Stellungnahme dazu

Karl Weiss 08.09.2004 - 02:53
Hier der Link und der text der Stellungnahme der MLPD in rf-news zu der behauptung, der Gebrauch des Begriffs Volk sei "völkisch". Nach meiner Ansicht ist damit die Sache kjlargestellt. Wer diesen Vorwurf jetzt weiterhin verwendet, ohne das hier überzeugend wieder legt zu haben, tut es, weil er seine wirklichen Absichten verstecken will.

 http://www.rf-news.de/rfnews/aktuell/Politik/article_html/News_Item.2004-09-03.4130

02.09.04 - "Wir sind das Volk" - eine "völkische" Losung?

Essen (Korrespondenz): "Wir sind das Volk!", selbstbewusst wird diese Losung bundesweit auf den Montagsdemonstrationen gerufen. An dieser Losung gibt es von manchen Gegnern von Hartz IV die Kritik, dass sie "reaktionär" und "völkisch" sei und faschistischen Kräften Spielraum geben würde. Diese Kritik verdrängt jedoch den historischen Ursprung dieser Losung, der sich die internationale Erfahrung der französischen Revolution zu eigen macht. Sie stammt aus dem Werk von Georg Büchner "Dantons Tod": In der zweiten Szene des ersten Aktes des Stückes heißt es unmissverständlich: "Wir sind das Volk, und wir wollen, daß kein Gesetz sei ...", um dann in der dritten Szene des ersten Aktes nochmals zu betonen: "Keinen Vertrag, keinen Waffenstillstand mit den Menschen, welche nur auf Ausplünderung des Volkes bedacht waren ..."Büchner tritt für das Recht der Unterdrückten auf Widerstand gegen ihre Unterdrücker ein. Dies wird durch die Losung ausgedrückt - der Widerspruch zwischen dem Volk und den Herrschenden - und nicht der zwischen den Völkern. Die Unterstellung, es handele sich hier um eine "nationalistische Losung", schadet - ob die Kritiker dies wollen oder nicht - der notwendigen Einheit der Unterdrückten gegen ihre Unterdrücker.Das Volk in Deutschland ist international zusammengesetzt. Jeder Achte in Deutschland ist ausländischer Herkunft. Die meisten sind Arbeiter und ihre Familien. Die internationale Zusammensetzung und Einheit des Volkes in Deutschland ist den Herrschenden ein Dorn im Auge. Auf der Seite dieser Unterdrücker stehen auch die faschistischen Kräfte. Ihre Hetze gegen Menschen anderer Nationalität und Hautfarbe soll spalten und einschüchtern. Sie haben auf den Montagsdemonstrationen nichts zu suchen. Ihre Spaltung und Hetze ist im Interesse der Schröder/Fischer-Regierung, die die neofaschistische NPD zum Beispiel mit Dutzenden von Spitzeln durchsetzt und instrumentalisiert hatte. Mit dem neuen "Zuwanderungsgesetz", das in großer Koalition - genauso wie Hartz IV - von SPD, Grünen, CDU/CSU und FDP verabschiedet worden ist, wird zugleich die reaktionäre Unterdrückung der in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten verschärft. Die über 2,5 Millionen Arbeiter und Angestellten ausländischer Herkunft zahlen wie ihre deutschen Kolleginnen und Kollegen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Die Inanspruchnahme von Leistungen der Arbeitslosen-, Kranken- und Rentenversicherung ist kein Geschenk, sondern ein durch entsprechende Beitragszahlungen begründeter Anspruch. Das Hartz-IV-Gesetz (offizielle Bezeichnung: SGB II) bedeutet auch eine massive zusätzliche Schlechterstellung vieler in Deutschland lebender Migrantinnen und Migranten. Nach den §§ 7 und 8 des Hartz IV-Gesetzes bekommen nur diejenigen Ausländer Leistungen, die ihren "gewöhnlichen Aufenthalt" in Deutschland haben und denen "die Aufnahme einer Beschäftigung erlaubt ist". Ausdrücklich heißt es, dass "nicht leistungsberechtigt alle Personengruppen sind, die unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen" (§ 7 Abs. 1 SGB II).Das bedeutet zum Beispiel, dass Asylbewerber, die gearbeitet haben, in Zukunft bei Arbeitslosigkeit kein ALG II erhalten, sondern direkt auf das Asylberwerberleistungsgesetz verwiesen werden, dass 30 Prozent unter dem heutigen Sozialhilfeniveau liegt.Mit Hartz IV ist gleichzeitig das Ausländerrecht verändert worden. Wer das ALG II bekommt, kann keine unbefristete Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis oder Aufenthaltsbefugnis erhalten. Der Bezug des ALG II hat negative Konsequenzen auf Einbürgerungen, den Nachzug von Familienangehörigen und kann bei längerem Bezug bis zur Ausweisung gehen.Es ist zu begrüßen, wenn sich die Migranten an den Montagsdemonstrationen beteiligen. Die internationale Zusammensetzung der Montagsdemonstrationen ist eine Stärke und muss entschieden verteidigt werden. Dazu gehört auch das Eintreten für die rechtliche Gleichstellung aller dauerhaft in Deutschland lebenden Menschen unabhängig von der Nationalität. Gemeinsam sind wir stark - das erfordert die Einheit von Ost und West, Frau und Mann, Jung und Alt und von Deutschen und Ausländern!

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Volkes Zorn — 15