Neues aus Pingutopia

- Noch keine Räumung. Die 'Kulanzfrist' scheint aber heute abgelaufen zu sein, wurde uns am Freitag seitens der LEG bedeutet. Damit wurde das ganze locker in die Hände des Polizeipräsidenten (vgl. SEK-Skandal) gelegt. Ganz tolle Aktion, Leute... inwieweit die Polizei das ganze selbst an sich gezogen hat, ist unklar, denn Ende der Woche sah es noch so aus, als hätte die LEG dringenderes zu tun als ein Gelände wieder ungenutzt herumstehen zu lassen.

- Aufgrund der Tatsache, daß ein gewisser Trend zu erkennen ist, 'mal eben beim besetzten Haus was saufen zu gehen', wird wenn keine Veranstaltungen stattfinden auch erstmal kein Barbetrieb sein. Aufräumen, Flaschen wegbringen etc haben so überhand genommen, daß andere wichtige Dinge liegenbleiben mußten. Hätten wir 'ne Kneipe aufmachen wollen, hätten wir nicht 'Soziales Zentrum' drangeschrieben.
Aber wenn zwar nicht die dicke Party ist, heißt, das nicht, daß nichts los ist. Es wird halt einfach chilliger, so wie Donnerstag: den Tag im kommunalen Garten ausklingen lassen.

- Heute abend um 18:00 Uhr ist Kaffee und Kuchen für die Nachbarschaft, als Dankeschön für die Toleranz und das Interesse. Wir arbeiten daran, die bei Parties manchmal leider vorkommende Geräuschkulisse zu dämpfen. Die vergangenen Tage waren nicht nur für uns hart (siehe unten), sondern haben der Nachbarschaft auch viel Toleranz abverlangt... Pingutopia ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt geworden, und soll es auch bleiben. Der Enthusiasmus, mit dem stinknormale BürgerInnen sich dafür engagieren 'endlich einmal etwas tun zu können', ist größer als wir uns vorzustellen gewagt haben.

- Die Wasserversorgung ist immer noch nicht wieder hergestellt. Trotz der Orgaschwierigkeiten haben wir eine knappe, aber ausreichende Versorgung auf die Beine gestellt; die sanitären Bedingungen sind nicht die besten, aber noch im grünen Bereich (Kaffeesatz hilft, am besten von irgendeinem fiesherben Billigkaffee - Gerbsäuren sind gute Bakterienkiller). Sich so intensiv ums Wasserkümmern zu müssen, gerade bei dieser Hitze, zieht aber natürlich Zeit und Energie, die wir gerne ins kulturelle und soziale Angebot stecken würden. Wer in puncto Wasser helfen kann: wir sind immer dankbar.

- Wir haben uns in einem Offenen Brief an die Verantwortlichen und die Öfentlichkeit gewandt. Darin legen wir dar, warum es für alle Beteiligten der beste, befriedigenste und billigste Weg ist, das Soziale Zentrum erst mal zu dulden - bis der Abriß unmittelbar vor der Tür steht, oder gerne auch länger. Die Entscheidung, ob er Streß, Kosten und schlechte Stimmung bei uns und den Menschen im Veedel will (zumal im Vorfeld der Kommunalwahlen) oder wo es bisher schon so gut gelaufen ist, erst mal die Finger von Gewaltmaßnahmen lassen will, scheint damit ganz in den Händen des Polizeipräsidenten Steffenhagen zu liegen.

- Das Gelände wird von einer Fledermauspopulation genutzt. Wir haben auch schon einige Schmetterlingsarten festgestellt, die ziemlich selten sind und die in Köln normalerweise nicht auftreten. Desweiteren sind die vorkommenden Vögel zwar nicht extrem selten (jedenfalls nichts, was wir bislang vorgefunden haben), aber stellen einen reichen und diversen Bestand da. Igel, Eichhörnchen, (Wald)Mäuse und Füchse kommen ebenfalls auf dem Gelände vor, letztere aber offenbar nur 'auf der Durchreise'

- Es könnte in nächster Zeit relevant werden, Kontakt zu einem guten Anwalt oder anderen Rechtsbeistand zu haben, der der Sache (insbesondere dem nichtkommerziellen Aspekt ;-) ) aufgeschlossen gegenübersteht. Kontakt siehe Homepage.

- Weiteres Programm für die nächsten Tage ist in Arbeit und wird bei Gelegenheit hier veröffentlicht.

- Obst im Angebot: Brombeeren, Frühäpfel, Mirabellen. Demnächst auch Pflaumen; vielleicht gibt es irgendwo noch Johannisbeeren, wir haben aber nicht vor, das Biotop plattzutrampeln und den Tieren alles wegzuessen. An das Obst kommt mensch auch von den Pfaden aus.

- Wie immer gilt: alle sind herzlich willkommen, sich im KunsTraum zu betätigen (hinterher Pinsel ausspülen, ihr Säue! ;-) ), in der Vokü zu helfen, im Hinterhof zu chillen, ein kleines Fußballmatch auf dem vorderen Hof aufzuziehen, Garten/Biotop zu genießen und ihre eigenen Ideen einzubringen. Platz haben wir reichlich (mindestens 1 großer Raum steht noch leer).

Kommt vorbei!