Die Wahre Geschichte des Diaz-Überfalls

Übersetzung/rf 07.07.2004 02:04 Themen: Repression
Im Januar 2003 schrieb der Journalist Alessandro Mantovani von der italienischen Tageszeitung "Il Manifesto" einen Artikel über die Hintergründe des Überfalls auf die Diaz-Schule während des G8 2001 in Genua - da er bis heute eine der besten Arbeiten zum Thema ist, wurde er anlässlich der Eröffnung des Vorverfahrens gegen 29 Polizeibeamte wegen den Vorfällen in den Schulen Diaz und Pascoli für die deutschsprachige Öffentlichkeit übersetzt.
Die Wahre Geschichte der Blitzaktion in der Diaz-Schule

Alessandro Mantovani - 07.01.2003

Aus den Vernehmungen der genuesischen Staatsanwälte kristallisieren sich die Verantwortlichkeiten einer Gruppe von leitenden Polizeibeamten aus, die im Juli 2001 im Schulgebäude intervenierten. Die römischen Bereitschaftspolizisten müssen sich wegen 61 Schwerverletzten verantworten, die übrigen Funktionäre wegen den in der Diaz-Schule aufgefundenen Molotow-Flaschen auch der Fälschung und der Verleumdung. Sie riskieren den Abschied von der PS ((Polizia di Stato - Staatspolizei)). Zwei Vizequästoren ((Vizepolizeipräsidenten)) bringen die Flaschen den Vizechefs des Sco ((Sondereinheit "Squadra centrale operativa" - "Zentrale operative Einheit")) und der Antiterrorpolizei Caldarozzi und Luperi. Gratteri, La Barbera und Murgolo waren da, sie schliefen aber. Und hinter dem "Reuigen" und dem "Judas" zeichnet sich der Schatten des Chefs der Chefs der Celere ((Bereitschaftspolizei)) Valerio Donnini ab, dem Vater des Nucleo Speciale Antisommossa ((Nocs, eine Art SEK für die Aufstandsbekämpfung)).

Sie produzierten unter schlafenden Menschen einundsechzig schwer Verletzte, in dem sie gnadenlos auf Köpfe und, bis hin zum Milzbruch, auf Leiber einschlugen. Sie manipulierten Beweise, wie die beiden berühmten Molotows, um 93 Unschuldige verhaften zu können. Nun übergibt uns die Untersuchung, welche die Staatsanwälte veranlasste, selbst Gianni De Gennaro (den obersten Chef der Polizia di Stato) als Zeugen zu vernehmen, diese prominenten Polizisten, die jede Tatsache leugnen, sich widersprechen, die Richtlinien der Verfahrensordnung mit Füßen treten und sich darin überschlagen, alle Schuld auf den römischen Reparto Mobile (ex Celere) ((vergleichbar mit der deutschen Bereitschaftspolizei, aber nicht kaserniert)) von Vincenzo Canterini abzuladen.

Keiner von ihnen will gesehen haben, dass ein Schlagstock erhoben wurde. Von Canterini bis hin zum Präfekten Arnaldo La Barbera wollen Alle das Gebäude "hinterher" betreten haben, "mit den Letzten", in "hinterer Position", "als die Situation bereits eingefroren war" (("Situation eingefroren" = "Lage unter Kontrolle")). Und das Verhalten eines ganz Großen wie Gianni Luperi (ex Ucigos)(()), Nummer Zwei der Antiterrorpolizei im Innenministerium und während des G8 verantwortlich für die Sala Internazionale delle Polizie (( ein spezieller Saal in der Einsatzzentrale, der eigens für die Zusammenarbeit von und mit ausländischen Polizeien eingerichtet wurde)), ist unglaublich.

Im Juli (2002) hat sich Luperi geweigert, den Staatsanwälten Rede und Antwort zu stehen - eine Haltung, die den Privatbürgern (oder Silvio Berlusconi) zugestanden wird, aber für einen leitenden Polizeibeamten, dem die Staatsanwälte den Film vorführen wollten, der ihn mit der Tüte mit den Flaschen in der Hand im Hof zeigt, sicher wenig opportun ist. Der außerordentliche Vizequästor, der jene Tüte brachte, der 37-jährige Pietro Troiani, der geständig ist, weil ihn ein Polizist, der vierunddreißigjährige "Superzeuge" Michele Burgio, der sich inzwischen von der Polizei verabschiedet hat, festnagelte, verweigert seinerseits die Gegenüberstellung mit dem Kollegen Massimiliano Di Bernardini von der römischen Squadra mobile ((MEK)), dem er behauptet, die Flaschen übergeben zu haben. Di Bernardini ist der gleiche Beamte, der auch hat zugeben müssen, dass er nie dem berühmten "Steinhagel" ausgesetzt war, der als offizieller Vorwand für die "Durchsuchung" am Abend des 21. Juli 2001 diente ((was er zuvor behauptet hatte)).

Der Chef des Sco ((Servizio Centrale Operativo - )) Franco Gratteri, Spitzenmann im Kampf gegen die Mafia und Augapfel De Gennaros, macht die Figur desjenigen, der da war, aber vielleicht gerade schlief: es sei alles Schuld der Celerini ((der Bereitschaftspolizei)), sagt Gratteri, der nur so viel Zeit verliert, wie nötig, um Erklärungen über das Trüppchen abzugeben, das er "versehentlich" in das Medienzentrum in der gegenüber liegenden Schule schickte (zerstörte Rechner, gestohlene Festplatten...) versucht, so gut er kann, sich selbst zu berichtigen, nach dem er den Film gesehen hat, der ihn wenige Meter von (seinem Vize) Gilberto Caldarozzi entfernt zeigt, während dieser mit der Tüte in der Hand Luperi tuschelt.

Es ist ratsam, zu wissen, was sie erzählt haben, weil niemand voraussehen kann, wie die hauptermittlung zum G8 2001 ausgehen wird. In Genua beginnt nämlich der erste Grad des Justizverfahrens, der vollständig eine staatsanwaltschaftinterne Angelegenheit ist. Die stellvertretenden Staatsanwälte Francesco Albini Cardona, Monica Parentini, Vittorio Ranieri Miniati, Francesco Pinto und Enrico Zucca müssen nun ihre Arbeit vor dem Chefstaatsanwalt Francesco Lalla schützen, der von Anfang an der Polizei gegenüber der "Verständnisvollste" war. Angesichts der Unmöglichkeit, die einzelnen Schläger zu identifizieren, (über die Zugehörigkeit oder die Nichtzugehörigkeit zur römischen Einheit hinaus), weil fast Alle vermummt waren, kommt die Beschuldigung der schweren Körperverletzung auf Grundlage des Artikel 40 Absatz zwei des Strafgesetzbuchs zustande, der den Polizisten dafür bestraft, dass er eine Straftat nicht verhindert hat - ein Rechtsprinzip, das von der Rechtswissenschaft untermauert wird, aber von Lalla relativiert werden könnte. Andererseits wären die rund Hundert, die der Körperverletzung angeklagt waren bereits frei gesprochen, wenn die Staatsanwälte nicht die Inszenierung mit den Molotows aufgedeckt hätten, wegen der gegen die dreizehn Unterzeichner des Verhaftungsprotokolls und die weiteren anwesenden Funktionäre (neunzehn insgesamt) zusätzlich der Verdacht der mittelbaren Falschbeurkundung und der Verleumdung hinzu gekommen ist.

Donnini, der Geistergeneral

Auch hierfür muss man bei den beiden Molotows anfangen, die am Nachmittag während der Zusammenstöße auf dem Corso Italia vom Vizequästor Pasquale Guaglione aufgefunden wurden, der später den Staatsanwälten gegenüber angab, dass er diese "wiedererkennen" würde. Aus dem Vernehmungsprotokoll erfährt man, dass Guaglione die Flaschen Valerio Donnini übergeben hatte, einer hohen Führungskraft im Innenministerium und Vorgänger Canterinis an der Spitze der römischen Bereitschaftspolizei, Vater der Spezialeinheit für Aufstandsbekämpfung Nocs. Der alten militärischen Schule zu Ehren nent ihn mancher Polizist immer noch "General". Und beim G8 oblag dem General Donnini die "logistische und operative Koordination der Kontingente der mobilen Einheiten, der Flugeinheiten, der Seeeinheiten und der Spezialkräfte" (aus der Anordnung des Innenministeriums). Er war kurzum der Chef der Chefs der Bereitschaftspolizei, eine Art "Geistergeneral", um es mit dem Manifesto vom 12. August 2001 auszudrücken, der als erster seinen Namen öffentlich machte.

Guaglione zufolge soll Donnini gesagt haben: "diese nehme ich weil sie wichtig sind". Der "General" leugnet, gibt aber zu , dass er sie in den Magnum legte, dem Jeep, auf dem er sich zusammen mit dem Fahrer Burgio bewegte. Der junge Mann hat von einer ruppigen Antwort erzählt: "Als der Dottor Donnini angekommen ist, habe ich ihn darauf aufmerksam gemacht, dass es diese Flaschen gab und er hat sich auf sonderbare Weise an mich gewandt, als hätte ich eine dumme Frage gestellt oder eine, die ich grundsätzlich nicht hätte stellen sollen" erklärt Burgio am 4. Juli 2002. Immer am 4. Juli leugnet Donnini: "Ich schließe aus, dass ich auf eine Anmerkung von ihm, an die ich mich überhaupt nicht erinnere, eine derartige mehrdeutige Antwort gegeben habe, die, mit Verlaub, auch die Frucht einer listigen Unterstellung ist, als wäre ich an einer formgerechten Übergabe nicht interessiert gewesen. Jene Pflicht oblag Burgio".

Burgio arbeitete als Fahrer für die Logistik. Zuerst fuhr er Donnini durch die Gegend und am Abend brachte er Troiani zur Diaz-Schule. Und am 10. Juli bestätigte er: "Ich erinnere mich, dass ich mit Dottor Donnini über die Flaschen gesprochen habe und dass er mir grob und genervt antwortete". Guaglione erklärte weiter: "Ich war wegen der Anwesenheit der Flaschen besorgt. Auch ich hätte für die Abgabe der Flaschen im Polizeipräsidium sorgen können und müssen; weil man mich aber seit ich in den Streifendienst getreten war daran gewöhnt hatte, dass man bei jeder Angelegenheit Anweisungen vom anwesenden Vorgesetzten einzuholen hat und ich zuerst Dottor Donnini und dann Dottor Troiani um Anweisungen gebeten hatte, die ich nicht bekam, beschloss ich, keine Initiative zu ergreifen". Die Initiative, die wird Troiani (allein?) ergreifen.

Burgio, der "Reuige" - Troiani, der "Judas"

Am Abend mobilisiert Donnini persönlich die Aufstandsbekämpfungsgruppe für die "Durchsuchung", wenn auch Andere diesen unerklärlichen Rückgriff auf die "Celere" mittragen. Die Molotows liegen noch im Jeep, Burgio hat sie Bloß in die Gepäcklade verlegt. Da triit Troiani aufs Parkett, der sich des selben Fahrers bedient, weil er dem operativen Abschnitt zugeteilt ist, der Donnini untersteht (von dem er wiederum ein "dankbarer" Ex-Schüler ist) In die Diaz Schule müsste Troiani eigentlich gar nicht gehen. Sein Name ist in den ersten Unterlagen auch nicht zu finden. Burgio ist es, der seinen Namen ins Spiel bringt. Als Troiani am ersten August als Zeuge gehört wird, leugnet er - er gibt an, man habe die Molotows außerhalb des Gebäudes gefunden: "Mein Fahrer, Burgio, spricht mich an und erzählt mir, dass im Auto oder in unmittelbarer Nähe, ich weiß nicht ob von ihm oder von Anderen, zwei Molotow-Flaschen gefunden worden waren [...] Ich habe sie sofort Di Bernardini gebracht und bin dann weggegangen". Ald der Staatsanwalt ihn darauf hinweist, dass "in Widerspruch zu den Aussagen Di Bernardinis steht" fügt Troiani hinzu: Ich weiß, Di Bernardini habe ich gesagt, dass meine Leute sie auf dem Schulhof gefunden hatten, oder auf der Treppe zum Eingang. Der Staatsanwalt "merkt an, dass im Beschlagnahmeprotokoll eine andere Variante über die Umstände der Auffindung hervorgehoben wird" (darin steht "in" der Schule, nicht "außerhalb", A. des Redakteurs). Daraufhin sagt Troiani: "Ich bin mir meiner Leichtsinnigkeit bewusst, mein Problem war nur, wie ich diese Flaschen `loswerden' könne". Er gibt auch freimütig zu, dass die selbe Bereitschaftspolizeiabteilung der Di Bernardini angehört ihn mit diesem in Verbindung gebracht hat: "Frau Doktor Manti (eine Kollegin aus seiner Abteilung, A.d.Ü.) hat mir die Nummer des Kollegen gegeben - nein, noch mehr: sie hat selbst die Nummer gewählt. Danach habe ich mich auch mit Burgio unterhalten". Aber zu dem Zeitpunkt ist Troiani bereits ein Beschuldigter - für die Polizia di Stato wird er "der Verräter"; der Judas, der auf dem Frontispiz des Septemberberichts der genuesischen DIGOS ist der Judas von Giotto (Giotto ist ein mittelalterlichen Maler, der als erster die Perspektive als grafisches Mittel einsetzte und u.a. die weltberühmte Franziskus-Kapelle in Assisi mit Fresken versah, d. Ü.) - sein Anblick lässt einem sofort Troiani in den Sinn kommen. Di Bernardini behauptet, dass er Troiani auf Calderozzi verwies, ohne Erkundigungen über die Herkunft der Flaschen einzuholen. Die beiden sind zusammen in der Ausbildung für den gehobenen Dienst gewesen, es scheint, als würden sie nach einer abgestimmten Version suchen, man telefoniert und schickt sich sms zu. Als Di Bernardini aber die Gegenüberstellung mit Troiani will, weigert sich dieser. Und die Molotoes landen wirklich bei Caldarozzi, ein weiteres hohes Tier, das zuerst leugnet und nach Ansicht der Filmszene auf dem Hof sagt: "Ich nehme zur Kenntnis, dass die Aussagen von Troiani und Di Bernardini durch den Film Bestätigung zu finden scheinen. Ich bekräftige, dass ich mich nicht erinnern kann, den Beutel in der Hand gehabt zu haben".

Das Video nagelt die Zweithöchsten fest

Es ist halb eins, das Massaker ist vollbracht. Es ist der Augenblick, der von dem privaten TV-Sender Primocanale dokumentiert (in den Akten mit dem Titel Blue sky 1 und 2 registriert) und am 30. Juli den Beschuldigten gezeigt wurde. Am Eingang (der Schule, d. Ü.) stehen: Luperi und Caldarozzi mit dem Beutel, nicht weit entfernt stehen der Chef der genuesischen DIGOS Spartaco Mortola, Canterini, Gratteri aber auch Giovanni Murgolo, welcher de facto den Präfekten (sprich: Innensenator, d.Ü.) Ansoino Andreassi vertrat, der wegen seinen "Bedenken" im Polizeipräsidium zurückgeblieben war. Murgolo telefoniert lange mit ihm aus dem Schulhof. Beide, die gegenwärtige Nummer zwei des Sisde (Staatsschutz) Andreassi und der Vikarpolizeipräsident von Bologna Murgolo kommen aus der Antiterrorpolizei Marke PCI (Partito Comunista italiano, die heute so nicht mehr existierende KPI) während fast alle anderen aus der Welt der Bereitschaftspolizeien (und De Gennaros) kommen. Trotz der hohen Zahl an versammelten "Superhirnen" - allesamt erfahrene Ermittler - soll keiner etwas unternommen haben, um in Erfahrung zu bringen, wo denn zum Teufel diese Flaschen her kommen, die sich niemandem zuordnen lassen. Sie dienen bloß der Propaganda.

Murgolo aber macht sich die Hände so wenig schmutzig wie möglich, wie auch Gratteri und der gute Präfekt Arnaldo La Barbera, der vor wenigen Monate verblichene ehemalige Ucigos-Chef. Sie machen aber eine elende Figur. Gratteri muss stammeln: "Vielleicht würde ich das, was ich für einen Fehler halte, also dass ich in die Diaz-Schule gegangen bin, nicht wiederholen". Sehr viel schwieriger ist die Lage von Calderozzi, Luperi und besonders vom Genuesen Mortola: er ist es, der die Ortsbegehung macht und das Startzeichen für die Operation gibt, in dem er meldet, dass man ihn aus Kreisen des Genoa Social Forum habe wissen lassen, dass die Schule inzwischen in den Händen von wer weiß wem sei. Schwerwiegend auch die Vorwürfe gegen Filippo Ferri und Fabio Ciccimarra, den beiden jungen stellvertretenden Polizeipräsidenten, die nach Angaben von Di Bernardini und Mortola die Verfasser des später von dreizehn Personen unterzeichneten Verhaftungsprotokolls (die Unterschriften waren 14, aber eine bloß ein unleserliches Gekritzel, das nie zugeordnet werden konnte, d. Ü) waren. Ferri, Jahrgang '68, leitet die Bereitschaftspolizeiabteilung von La Spezia (Stadt in Ligurien); Ciccimarra (Jahrgang '70) leitete die Raubüberfallbekämpfungsgruppe von Neapel und war der Chef der Polizisten, die wegen den Gewalttaten in der Rainero-Kaserne nach dem Global Forum vom 17. März 2001). Sie erzählen, dass sie den Vorwurf der kriminellen Vereinigung später auf dem Polizeipräsidium beschlossen haben - natürlich zusammen mit allen leitenden Beamten - und dass sie auf diese Weise allen 93 (Verhafteten, d. Ü.) die Molotows anhängten. Der Richter für die Voruntersuchungen und die Staatsanwaltschaft selbst werden das nicht akzeptieren: die Inhaftierungen wird nicht bestätigt und genau dadurch kommt es dazu, dass Ermittlungen eingeleitet werden.

Der Vorwurf des Franco Gratteri

Donnini war seinerseits nicht in der Diaz Schule. Der "General"ist ein Zeuge, kein Beschuldigter. Sein Schatten ist aber beunruhigend, selbst Gratteri sscheint dies Nahe zu legen. Am 30. Juli 2002 sagt er nämlich den Staatsanwälten: "Verursacher des Chaos im Inren der Schule könnte jemand von der bereitschaftspolizeilichen Abteilung oder von anderen Abteilungen gewesen sein, so wie die Episode mit dem vorgetäuschten Messerangriff dazu gedient haben kann, die Gewaltexzesse zu verdecken, zu denen es gegen einige Insassen kam; ich glaube, dass auch die Episode mit den Flaschen konstruiert wurde, um das, was geschehen war zu rechtfertigen. Ich bin der Meinung, dass es wichtig wäre, zu bestimmen, wer Troiani befohlen hat, in die Diaz Schule zu kommen" insistiert Gratteri - "es ist möglich, dass er sich unter die anderen gemischt und das getan hat, was die anderen von der Bereitschaftspolizei auch getan haben und dass er sich gedacht habe, das, was vorgefallen war zu verdecken. Viele könnten die konkreten Motive seitens von einer Komponente der Polizei sein, die ich für nicht repräsentativ halte". Es ist die Linie der Spitzen: die ganze Schuld liegt bei der Abteilung von Canterini, das Massaker, die Molotows und der vorgetäuschte Messerangriff (Gratteri gibt zu: "Simuliert") Und wenn Troiani, auch wenn er nicht dazu gehört, sich als Mann aus dieser Abteilung bezeichnet ("wir von der Abteilung", sagt er), ist sein Chef Donnini die Seele, das Gedächtnis und die wahre Nummer eins von ihr.

Eine Reaktion auf den Steinhagel?

Abgesehen von der Messerattacke auf den Polizisten Massimo Nucera, für den eine vorgezogene Beweisaufnahme am 18. Februar (2003, d.Ü.) angesetzt ist, prüfen die Staatsanwälte gerade die einzelne Position der Funktionäre. Bezüglich der Molotows müssen sie die gemeinsame Beteiligung am verleumderischen Vorhaben und das ist nicht immer einfach. Auch wenn die gefälschten Beweise so wie es scheint erst später konzipiert wurden, um das vergossene Blut zu verdecken. Die Durchsuchung hingegen wurde am Reißbrett organisiert, die ihrerseits mit der Geschichte mit dem Steinhagel gegen eine "gemischte Großstreife" (vier Polizeiautos in der Gruppe, zwei reguläre und zwei zivile, d. Ü.) begründet wurde, wie sie am Abend des 21. Juli von Caldarozzi auf Befehl Andreassis und Gratteris und mit Unterstützung vom General Donnini organisiert wurden. Niemand hat je Namen und Nachnamen der (angeblich mit einem Steinhagel... d. Ü.) Angegriffenen gemacht. Nicht einmal Di Bernardini, der zuvor den Dienstbericht verfasst hatte als wenn er dem Steinhagel selbst ausgesetzt gewesen sei und am Schluss gestammelt hat: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich habe das wiedergegeben, was ich" - er weiß nicht von wem - "`de relato' erfahren hatte". Mit der größten Selbstverständlichkeit reden sie alle von der "Durchsuchung" als eine "Reaktion" auf die Steinwürfe. Und von dort bis zum "Vergeltungsakt" ist es nicht weit, besonders für die "Komponente" von der Polizei, die der Chef des SCO nicht liebt
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Ergänzungen

genova soli shirt

disorder 07.07.2004 - 19:43
... es gibt eine neuauflage des genova-libera soli t-shirts. mit dem erlös des shirts werden die menschen unterstützt, die im sommer 2001 gegen das g8 treffen in genua demonstriert haben und aufgrund konstruierter "beweise" noch immer verfahren zu befürchten haben.
bestellt werden kann das benefit-shirt unter:
www.disorder-berlin.de

NOCS = GLADIO

. 13.07.2004 - 14:39
interessant: das nocs-abzeichen enthält, wie zufällig, die abbildung eines kurzschwertes (gladio)! siehe auch: bild in der mitte der verlinkten seite.