Bericht zur Antifademo in BO-Wattenscheid

Bündnis gegen Antisemitismus und NPD-Zentrale 26.06.2004 01:00 Themen: Antifa
Etwa 200-250 Personen versammelten sich am heutigen Freitag Abend in Bochum Wattenscheid, um unter dem Motto "Antisemitismus bekämpfen - Weg mit der NPD-Zentrale" ein Zeichen gegen den morgigen Naziaufmarsch, Antisemitismus im allgemeinen und die NPD-Landeszentrale auf der Günnigfelder Str. 101 zu setzen.
Begleitet von technischen Startschwierigkeiten und einem übertriebenen Polizeiaufgebot startete die Demo gewohnt unpünktlich. Team Green filmte die Demo und versperrte die Sicht auf das Fronttransparent, der guten Stimmung tat dies allerdings keinen Abbruch. Mit Parolen wie "Wer Deutschland mag, muss scheiße sein - wir hauen alles kurz und klein" oder "Gegen jeden Antisemitismus - Nieder mit Deutschland - Für den Kommunismus" wurden auch auditiv die Anliegen der DemoteilnehmerInnen formuliert.

Vom Lautiwagen aus wurde dazu aufgerufen, sich morgen um 10h am Bochumer Hauptbahnhof zu treffen, um von dort aus den antisemitischen Aufmarsch gegen den Wiederaufbau der Bochumer Synagoge zu verhindern. Die Nazis treffen sich morgen um 12h im Bochumer Westen, am Bahnhof Ehrenfeld. Unter der Nr. 0174/7088558 können weitere Informationen erfragt werden. Es gilt morgen die selbe EA-Nr wie heute, diese lautet 0234/3222313.

Die Demo machte auch auf die Aktivitäten des Wattenscheider Nazikaders Claus Cremer aufmerksam. In seiner Wohngegend wurde während eines Redebeitrages über die Funktion des Lokalpatrioten in den Strukturen von NPD/JN und freien Kameradschaften aufgeklärt.

Als sich die Demo schließlich der NPD-Zentrale näherte, tickte die Polizei aus. Die Demo wurde gestoppt, und obwohl im Kooperationsgespräch zugesichert wurde, in Sichtweite des Nazibunkers zu gelangen, wurde dies unter Gewaltanwendung verhindert. In der NPD-Zentrale gaben sich neben bereits erwähntem Claus Cremer der Bocholter NPD-ler Mathias Rochow und die Olsbergerin Daniela Wegener die Ehre. Rochow ist, genau wie Cremer, stellvertretender Landesvorsitzender der NPD-NRW und darüber hinaus für die Zusammenarbeit von "freien Nationalisten" und NPD/JN im Borkener Raum verantwortlich. Wegener ist die Führungperson der "Freien" im Hochsauerlandkreis und Organisatorin von - sowie Rednerin auf Naziaufmärschen. Einige Nazis versuchten sich aus der Zentrale heraus als Anti-Antifas, mit ihren Pocket-Kameras dürften sie allerdings keine nennenswerten Erkenntisse gewonnen haben.

Die versammelten Wattenscheider Bürger machten eins deutlich, nämlich dass sie kein Problem mit ihren Nazinachbarn haben, sondern mit den Ruhestörern und Nestbeschmutzern der Antifa. "Geht mal arbeiten" war nur eine der Sonntagsweisheiten des Trinkhallenmobs, welcher sich gaffenderweise an der Polizeisperre zusammenrottete. Einige Jugendliche und MigrantInnen wussten sich zwar positiv von dem deutschen Mob abzuheben, unterm Strich bleibt die NPD-Zentrale aber wohl ein Fall für die Antifa.

Nachdem unkooperativen Verhalten der Polizei wurde die Demonstration schließlich aufgelöst. Eine kraftvolle und laute Spontandemonstration ohne Polizeibegleitung beendete anschließend den antifaschistischen Abend in Bochum-Wattenscheid.

Fazit:
Trotz technischer Startschwierigkeiten, einer geringen TeilnehmerInnenzahl und einem Boykottaufruf aus Teilen der Bochumer Linken gelang es, eine dynamische, laute und kraftvolle Demonstration durchzuziehen und den Nazis ihr trügerische Ruhe in der Günnigfelder Straße zu nehmen.

NPD-Zentrale abreißen // Naziaufmärsche verhindern.
Antisemitismus bekämpfen // Nieder mit Deutschland.


Don't forget: Morgen, 10h, Bochum Hbf -> Naziaufmarsch verhindern.


*Die Redebeiträge, weiterer Fotos und Hintergründe findet ihr in Kürze auf www.no-nazis.de
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Ergänzungen

Naziafmarsch verhindern/ ehrenfeld dichtmache

bürgerin 26.06.2004 - 11:49
Bahnhof Ehrenfeld dicht machen!
Das Bundesverfassungsgericht hat es 60 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus Nazis erlaubt heute gegen den Bau einer Synagoge in Bochum zu demonstrieren. Die Demonstration soll am S-Bahnhof Ehrenfeld um 12.00 Uhr beginnen.
Die antifaschistischen Gruppen in Bochum rufen dazu auf, den Bahnhof Ehrenfeld dicht zu machen. Möglichst viele Menschen sollen sich gegen 11.30 Uhr dorthin begeben, um den Nazis keinen Raum zu geben.
Der Bahnhof Ehrenfeld ist die erste S-Bahnhof-Station nach dem Bochumer Hauptbahnhof in Richtung Essen. Ab 10.00 Uhr werden vor dem Hauptbahnhof Informationen verteilt.

ich war da

ich 26.06.2004 - 20:08
>naja
a 26.06.2004 13:30
die demo war wohl nur stramm kommunistisch. sind ja nur blutrote fahnen zu sehn. mao hätte seine freude dran. libertäre kräfte wurden wohl ausgeschlossen?


ich war da!!! also ganz so schlimm wars nicht! aber auf ein "für den anarchismus" ruf, folgte eine stramme "rotfront" parole...

Pressemitteilung des Bündnis

antifa 27.06.2004 - 14:49
Bündnis gegen Antisemitismus und NPD-Zentrale, 25.06.04

Kontakt:  demo-bochum@gmx.net

PRESSEMITTEILUNG ZUR DEMONSTRATION GEGEN DIE NPD-ZENTRALE

25. Juni 2004, Antifaschistische Demonstration zur NPD-Zentrale in
Bochum-Wattenscheid.

Etwa 250 Personen versammelten sich am Freitagabend in
Bochum-Wattenscheid, um unter dem Motto "Antisemitismus bekämpfen -
Weg mit der NPD-Zentrale" ein Zeichen gegen den Naziaufmarsch am
folgenden Tag, Claus Cremer und die NPD-Landeszentrale, sowie den
weit verbreiteten Antisemitismus in der BRD zu setzen.

Unter dem an ein Woody Allen-Zitat angelehnten Motto „Ich bevorzuge
Baseballschläger“, setzte sich die antifaschistische Demonstration
gegen 18:45 vom August-Bebel-Platz in Bewegung. Im Bereich der
Sommerdellenstrasse machte eine Sprecherin die AnwohnerInnen auf die
Aktivitäten des dort wohnenden Wattenscheider Nazikaders Claus Cremer
aufmerksam, und klärte über seine Funktion und die Strukturen der
NPD/JN und freier Kameradschaften auf. Die Demonstration zog weiter
bis auf die Günnigfelderstraße, wo Polizeiabsperrungen schließlich
verhinderten, dass sich die Demonstration, wie abgesprochen, dem
NPD-Gebäude nähern konnte.
Die Pressesprecherin des Bündnisses Nicole van der Saar: „Mit der
Demonstration gelang es einerseits Druck auf die Neonazis in ihrem
privaten Umfeld auszuüben, andererseits aber auch zu
problematisieren, dass die Neonazis seit Jahren in Wattenscheid
agieren können, ohne dass dies Protest in der Bevölkerung
hervorruft.“

In der NPD-Zentrale waren neben bereits erwähntem Claus Cremer mit
dem Bocholter NPD-Kader Mathias Rochow und der Olsbergerin Daniela
Wegener, regionale Führerin der „Freien Kameradschaften, weitere
Neonazis anwesend und versuchten die Demonstrationsteilnehmer zu
provozieren. Auf einem Hausdach in der Günnigfelderstraße hatten sich
darüber hinaus vermummte Neonazis mit Videokameras und Fotoapparaten
postiert, welche die Demonstrationsteilnehmer filmten. Anstatt gegen
die Neonazis aktiv zu werden, ging die anwesende Polizei gegen
AntifaschistInnen vor, welche auf die Neonazis aufmerksam machen
wollten und erstattete eine vollkommen überzogene Anzeige.
Hierzu Nicole van der Saar: „Mit diesem Vorgehen und dem Aufhalten
der Demonstration hat sich die Polizei abermals deutlich
positioniert, während Neonaziaufmärsche gewaltsam durchgesetzt
werden, wurde die friedliche antifaschistische Demonstration massiv
behindert.“

Die Demonstration wurde vor der NPD-Zentrale frühzeitig aufgelöst,
eine kraftvolle und laute Spontandemonstration ohne Polizeibegleitung
zurück zum August Bebel-Platz beendete schließlich den
antifaschistischen Abend in Bochum-Wattenscheid.

Trotz der relativ geringen Teilnehmerzahl und der Behinderungen durch
die Polizei gelang es am Vorabend des Naziaufmarschs am 26.06. die
Organisatoren des antisemitischen Aufmarschs öffentlich anzugehen und
in die Defensive zu zwingen. Unter diesem Aspekt war die
Demonstration ein Erfolg.

Für weitere Information stehen wir Ihnen gerne unter
 demo-bochum@gmx.net zur Verfügung,


Mit freundlichen Grüßen,

Nicole van der Saar für das Bündnis gegen Antisemitismus und
NPD-Zentrale.

nazis hatten bürger gewarnt

jugendantifa [lp] 04.07.2004 - 14:46
Die Nazis hatten bevor die Demo von einer "linksextremistischen Horde, die gegen Deutschland und die NPD-Zentrale hetzen will" stattfand Zettel in den Wattenscheider Briefkästen verteilt. Die Faschos warnten in dem Zettel "Ihr leibliches Wohl und die Sicherheit Ihrer Familie darf nicht zum Opfer von gewaltbereiten Linksextremisten werden!" Des weiteren heißt es "Im Weltznetz wird unter einer Schlagzeile, mit der Werbung für den Einsatz von Schlagstöcken (Baseballschlägern), für den linksextremen Krawallmarsch geworben." [alle Zitate von der Internetseite der "Gegenoffensive 2004" von NPD und "Freien Nationalisten"]



Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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schonzeit — autonome gruppen aus dem pott

Oh man.... — (muss ausgefüllt werden)

naja — a

@ a — b

Aber — Hallo

Anti-Antifa?! — Anti-Anti-Antifa