Demo gegen Gebirgsjägertreffen in Mittenwald

die Anna 30.05.2004 15:10 Themen: Antifa Militarismus
Ein kurzer Bericht über die Demonstration anlässlich der alljährlich stattfindenden alljährlichen Pfingsttreffen des 'Kameradenkreises der Gebirgstruppe' im oberbayrischen Mittenwald am Samstag den 29.5.
Allgemeine Info über das Gebirgsjägertreffen gibt’s zum Beispiel hier:  http://www.nadir.org/nadir/kampagnen/mittenwald/
Hier erst mal ein kurzer subjektiver Bericht von der Demo selbst:

Eigentlich sollte es schon um 11 Uhr losgehen, doch daraus wurde erst mal nichts. Vielleicht lag es an der bayrischen Gemütlichkeit, vielleicht aber auch an den schikanösen Kontrollen und Durchsuchungen, die jeder über sich ergehen lassen musste, der keinen Seppl-Hut auf dem Kopf trug. So kamen die Leute, welche mit dem Zug anreisten mit nur 30-40 Minuten Abtasten, Abfilmen, Rucksack- und Taschendurchwühlen im Vergleich noch ganz gut weg, während etwa die Fahrradkarawane aus München etwa drei Stunden aufgehalten wurden.
Als sich zumindest der Großteil der Leute auf dem Bahnhofsplatz versammelt hatte, begannen dann auch schon die Redner (darauf hinzuweisen, dass der Ort der Kundgebung auf der anderen Seite des Lautsprecherwagens sei- ein kleiner Weg und ein Stück Wiese.). Nach einigen recht interessanten Beiträgen startete dann die Demo, durch Mittenwald. Ich bin schlecht im Schätzen, aber es werden so 300 Leute gewesen sein, die durch das Dorf zogen und mit Sprechchören (auf wechselndem Niveau) auf ihre Forderungen aufmerksam machten. Die Eingeborenen antworteten mit höchst originellen Kontern wie „euch haben sie wohl vergessen zu vergasen!“. Insgesamt zeigten sich die Mittenwalder (zumindest die älteren) ziemlich abgeneigt gegenüber den Positionen der Demonstranten. So wurden Leuten die Flugblätter aus der Hand geschlagen, und man konnte an diesem Tag viele bayrische Schimpfwörter lernen.
Die zahlreich anwesenden Bereitschaftsbullen und USKler griffen immer wieder recht unsanft Leute heraus und brachten sie aufgrund ihrer furchtbaren Verbrechen wie Verunglimpfung Deutschlands oder dem tragen von Tarnanzügen nach Weilheim hinter Schloss und Riegel , während sich ehemalige Massenmörder gegenseitig feierten, und die große Tradition von Massakern und Deportation begossen.
Dauernd wurde der Zug durch die Polizei gestoppt, und einmal stürmten sie zu hundert von allen Richtungen heran um die Demonstranten davon abzuhalten falschherum um einen Kreisverkehr zu gehen. Ein kleiner Junge wurde von dieser Aktion so erschreckt, dass er schreiend mit seinem Fahrrad davonsauste. Als auf einem kleinen Platz eine weitere Kundgebung veranstaltet wurde, ließ sich auch mal die Dorfjugend in Form von acht Klischee-Nazi-Skins blicken und versuchte in die Demo zu gelangen. Die Polizisten scheuchten sie allerdings weg, und so müssen die Nazis wohl doch noch ein bisschen auf ihre nächsten Märtyrer warten. Mittlerweile hatten die Bullen 7 oder 8 Leute mitgenommen, die wohl erst am nächsten Tag wieder die Sonne sehen würden.
Nach einer Weile ging’s dann weiter, und bald darauf war man wieder am Bahnhof angelangt.
Dort wurde die Demo aufgelöst, und die weiteren Aktionen und Programmpunkte besprochen.
So gab es noch Vorträge und Reden von Überlebenden der Massaker, eine Open-Mic-Bühne, einen kurzen Besuch beim Gasthof der Veteranen usw., woraufhin ich es dann auch schon bald nach Hause packte. Ich war ganz froh wegzukommen aus einem Kaff, das von einem entsetzten Demonstranten als Nazi-Erlebnispark bezeichnet wurde, in dem sich der Großteil der Leute zu den alten Mördern bekennt, in dem sich hinter der schönen Fassade des malerischen Dorfes mit frisch gestrichenen Fensterläden und Kindern in Trachten, all die Hässlichkeit verbirgt die Deutschland zu bieten hat.
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Ergänzungen

Freude Friede Eierkuchen

Fli Fla Flo 30.05.2004 - 16:55
Tja, Mittenwald ist schon ein bayrisches Vorzeigedorf aus einem schlechten Heimatfilm. Ich kann mich erinnern, dass es letztes Jahr ähnlich schlimm war. Auch wenn der grossteil der Bevölkerung dem ganzen feindlich bzw gleichgültig gegenübersteht, weiss ich noch dass letztes Jahr ein paar Mittenwälder sich auf ihre weise soldidarisch Verhalten haben. Als wir letztes Jahr mit dem Transpi auf der Fussgängerzone standen, erhielten wir ein paar "Daumenhoch" und "zustimmebdes Zunicken" von ein paar Mittenwälder Passanten, vorallen mittleren Alters. Wenn wir den Widerstand gegen das Mörderstreffen weiterhin durchführen, schaffen wir es vielleicht eines Tages innerhalb Mittenwalds einen breiten Widerstand zu schaffen.

@ fliflaflo

hola 30.05.2004 - 17:32
"breiten widerstand in mittenwald"? die leute dort können doch selber ihren arsch hochbekommen wenn sie daran ein interesse hätten. seit jahrzehnten findet das treffen dort statt und es hat ewige zeiten keinen mensch gestört, bis vor drei jahren auswärtige antifas kamen um die internationale öffentlichkeit auf den skandal aufmerksam zu machen. und seitdem kommen die protestierenden doch auch von außen, widerstand aus dem dorf ist wenn dann national.
die volksfrontorientierung einiger teile der kampagne gegen das gebirgsjägertreffen stößt mir echt unangenehm auf. anstatt sich bei der bevölkerung anzubiedern oder die als potentiell subversive masse zu begreifen sollte lieber das jahrzehntelange schweigen attackiert werden. und dazu ist es sicher wenig sinnvoll sich den bürgermeister von mittenwald zum hearing einzuladen, der von der deutschen entschädigung für deutsche daherschwadroniert. und die wohl auch in diesem jahr wieder angebrachten verweise auf die aktuelle irak-politik sind nicht nur falsch, sie befördern einen fatalen geschichtsrevisionismus der die ehemaligen alliierten zu den aktuellen tätern = nazis macht.
deutschland ist wie scheisse an der wand!

kleines Kind

chavesz 30.05.2004 - 20:38
Also manchmal schießen einige von uns doch übers Ziel hinaus - eben nach dem "Gottesdienst" wurden Eltern mit einem etwa vierjährigen Kind als Mörder - Mörder - Mörder beschimpft? Ist das etwa richtig? Und wenn Du oben schreibst, dass ein Kind schreiend weggefahren ist, dann kann man auch verstehen wenn dieses ebenfalls zu weinen begann. Ausserdem sollten gerade die von Auswärts kommen mal eine bisschen langsamer machen - schliesslich haben die Einheimischen das auszubaden, wass die so anrichten. Gerade das Etablieren einer linken Gruppierung in Mittenwald wäre wichtig, ist aber durch solches Verhalten leider nicht zu schaffen. Mein Wunsch - so hart es klingen mag - bleibt daheim oder kommt zumindest etwas aufgeklärter wieder.

der sonntag...

warda 31.05.2004 - 17:38
zum samstag fehlt noch dass ein paar leute kurz vor der polizeikaserne waren um solidarität mit den inhaftierten zu zeigen.
und ich glaub dass es mehr als 300 leute waren, aber dass kann auch daran liegen dass die engen strässchen von mittenwald eine traumhafte akkustik haben, da ist leicht laut sein :-)

sonntag war (mein subjektiver eindruck) in etwa so:
frühaufstehen und los zum kundgebungsplatz, der oben am berg war, etwas unterhalb von dem bescheurtem denkmal wo der feldgottesdienst stattfand.

mensch musste vor 9 auf die strasse nach oben, weil die bullen dann für die linken zugemacht haben damit die mörder nicht gleichzeitig mit uns auf der strasse sind.
aber wies halt so ist, mensch ist pünktlich auf der strasse aber ach! da fliegt die kette, wirklich schnell gehts nach oben nicht, die strass ist etwas eng für 30 leute UND ein auto, da muss schon rücksicht auf langsame verkehrsteilnehmer genommen werden - und wird auch wenn sie im weg sind.
ortsfremde fahren sicherheitshalber langsam, manch einem/r stirbt das auto am berg ab, und so kams dass die vorbeifahrenden jung und alt mörder relativ lang in dialog bzw. anschrei entfernung zu uns waren.

was da so vorbeifuhr sa etwa so aus: alte männer (einige mit frauen), zum teil mit ihren frauen, die allermeisten in tracht, ein paar in grauen uniformen (wehrmacht oder bw kann ich nicht so gut unterscheiden), die wenigsten in zivil.
zum grössten teil in privatautos, zum teil mit zivis (nicht bullen)als fahrer. ein teil in bussen, auch welchen vom bund.
deutlich weiniger junge mörder in bw uniform, ein auto dass an uns vorbei fuhr hatte einen abi03 aufkleber hinten drauf!

die kundgebung oben war nicht direkt an der strasse, sondern etwa 15 m weg und etwas unter strassen niveau, also für edelweissdepen kaum zu sehen.
leute mit transpis, die versuchten in sichtweite der strasse zu stehen wurden zunächst mal nicht weit genug die böschung hochgelassen, dann stellten sich auch noch bullen vpr die transpis und verdeckten diese.
beides wurde von den bullen nach einigen verhandlungen eingestellt.

die kundgebung musste zwischendrin (1130-1230 glaub ich) mal ohne lauti sein, weil der gottesdienst sonst gestört werden würde.

kurz vor beginn dieser zeit wurde eine busladung leute die grad am hovhlaufen waren auf der strasse gekesselt. ein guter anlss um ins tal zu schaun und sich was zu esen zu holen dachten sich einige, wurden aber nicht auf die strasse gelassen, sonder zum teil recht rüde auf s kundgebungsgelände zurückgedrängt. dass dabei keine räder beschädigt wurden war mehr so dusel, als umsicht oder beherrschung von bullenseite.
auf alle fälle krass dass wir das kundgebungsgelände nicht verlassen durften, das ist de fakto einsperren und erinnert en die heurige siko, wo leute die die demo verlassen wollten von bullen in diese zurückgeschubst wurden.

kurz drauf kamen die aus dem kessel hoch, es gab ein grosse hallo und nach ein bisschen gedrängel waren auch keine bullen mehr zwischen den zwei haufen (nicht dass wir sie weggeschubst hätten, die sind halt gegeangen).
dass wäre eigentlich der zeitraum gewesen, wo es so richtig cool gewesen wäre saulaut zu sein, weil war ja kein lauti mehr, dafür aber scheissgottesdienst.
wäre, war aber nicht weil die meisten von der hitze und vom ewigen rumstehten und schreien eh schon so geschafft waren und die sonne oder schatten genossen.
stattdessen gabs nur dumme gespräche mit bullen, wo die halt die klischees von sich gegeben haben die spiesser, bullen, faschos und dergleichen so über uns hben: dreckig (bulle: "ihr seid alle total ungepflegt, viele von den mädels rasieren sich nicht die beine" genosse: "des hat vielleicht was mir emazipation zu tun" bulle: (nur leicht verunsichert)"viele frauen machen das für sich selbst" der herr muss es ja wissen!) und arbeitslos (lieblingsfragen: was arbeitest du, warum bist du nicht arbeiten (am pfingstsonntag))

irgendwann war der gottesdienst vorbei, diejenigen der mörder die mit auto da waren sind hintenrum heimgefahren. wohl auch deshalb weil die strasse mit uns relativ voll war. ein haufen fussgänger lief aber an unserem "spalier" (über mind. 100 m hinweg...) entlang und durfte sich beschimpfen lassen.

fazit:
hochfahren oder gehen und schimpfen war cool und hat die adressaten echt genervt, auch der spiessrutenlauf beim runtergehen war nett.
schade war dass wärend dem gottesdienst zuwenig power da war um nochmal so richtig krach zu schlagen; näxtes mal flüstertüten, pauken & trompeten, den/die verwandteN der/die im gesangsverein seine/ihre stimme trainiert, knallfrösche und kriegselefanten mit trillerpfeifen mitbringen, dann wird lustig!

tradition ist wunderbar - wir kommen wieder näxtes jahr!

schleichts eich, schandis!

Kleine Ergänzung

XXX 31.05.2004 - 19:29
Die Fahrradkarawane mit ca. 30 Teilnehmern wurde bereits am Donnerstag Abend kurz nach Wolfratshausen mit über Wägen der Polizei Wägen der Polizei aufgehalten. Geleitet wurde der Einsatz von Hr. Loy vom Polizeipräsidium Weilheim der auch den Einsatz in Mittenwald großteils leitete. Alle wurden komplett durchsucht, mußten sogar die Schuhe auszeihen und wurden einzeln abfotografiert. Grund für die Aktion war zuerst die Tatsache des Vorwurfs zu den Demonstrationen in Mittenwald zu fahren. Im nachhinein stellte sich allerdings heraus, das der Karawane vorgeworfen wurde, eine Demonstration am Bahnhof Wolfratshausen durchgeführt zu haben. Flyer die Edmund Stoiber als Gebirgsjäger zeigten wurden sichergestellt. 2 Spanier durften nach langem hin und her dann doch noch weitermitfahren. Presse war vor Ort. Ferner wurde ab diesem Zeitpunkt versucht die Karawane laufend per Streifenwagen zu überwachen. Am Freitag Abend um ca. 21.30 kam die Fahrradkarawane dann auf dem Campingplatz an.

Auch sonst sah man das ganze Wochenende über die Polizei, oft in Form von USK durch provozierendes und zum Teil agressives auftreten agieren.
Menschen wurden kontrolliert, ob beim Fahrrad fahren oder in der Früh beim Einkaufen, zeitweise flog der Helikopter über das optisch sonst so idyllische Dorf.

Die Demonstration am Samstag ging fast über eine Stunde später los weil ein zugehöriger Bus von der Polizei aufgehalten und durchsucht wurde.
Die Demo wurde oft von am Rand stehenden Einwohnern beschimpft.
Ein Schild auf dem die Orte der Massaker und Informationen dazu darauf standen welches während der Demonstration durch Mittenwald an der dortigen Kirche angebracht wurde, hielt keine 5 Minuten, es wurde nach dem vorbeiziehen des Demozuges von der Dorfjugend heruntergerissen und in viele Einzelteile zertreten. Am Bahnhof nach Ende der Demonstration schlug die Polizei noch einmal zu und verhaftete 2 Menschen. Dannach verfolgte sie die Leute die zur Eissporthalle gehen wollten und schubste sich den Weg dorthin frei. Auch während des Hearings blieb die Polizei dauerhaft vor der Tür stehen filmte in den Eingangsbereich und beobachtete das Gebäude von allen Seiten. Am späten Nachmittag kam es dann dort noch zu keinem ungewöhnlichen Zwischenfall. Ein angetrunkener Soldat in Dienstkleidung, der sich durch einen Demonstranten provoziert fühlte, drohte diesem lautstark Prügel an, wurde dann aber von der einschreitenden Polizei zurückgehalten. Am Sonntag wurden die Teilnehmer des Gottesdienstes auf dem hohen Brendten von der Polizei auf dem Kundgebungsplatz gefangengehalten um die Anfahrt der Teilnehmenden nicht zu gefährden, trotzdem gelang es einigen Demonstranten bis auf den Gipfel zu steigen, oder zumindest die Autos auf dem Weg dorthin zu blockieren. Sie wurden mit Transparenten und "Mörder, Mörder !" in Empfang genommen.

Lächerliche Verfahren

Timo 31.05.2004 - 23:49
Naja es bleibz noch zu erwähnen,dass die Bulen sich mal wieder mit unsinnigen Verfahren/Festnahmen selber Arbeit machen mussten. So musste ein Genosse die Nacht im Knast verbringen,weil er die "lauteste Stimme" (so die Bullen) hatte. Jener Genossse hatte bei einer friedlichen und stillen Aktion mit Buchstabensschildern ein Ausrufezeichen getragen (wäre es ein Fragezeichen gewesen so hätte man ihn nicht mitgenommen) und wurde auf RGund seiner Stimme zum Verantwortlichen erklärt und mitgenommen. Einem weiteren Genossen wurde mit Haft gedroht,weil er 3 Postkarten(siehe oben) bei sich trug. Naja und der Vorwurf "Verunglimpfung des Staates" scheint in Bayern grade richtig in zu sein,bezog sie sich doch auf mehrere Parolen die in allen anderen Teilen der BRD (noch)keine Probleme mit sich zoegn,bsw. "gegen Krieg und Militär,wir scheißen auf die Bundeswehr". Naja Bullentaktik halt. Abschließend kann man sagen,Mittenwald ist der perfekte Ort um die Geschichte von vor 50-60 Jahren nochmal in echt zu erleben,sind Fasschismus und Hass doch allgegenwärtig. Also,wer Lust auf eine Zeitreise hat,nur zu nächstes Jahr gehts wieder hin.

Zeichensprache und Symbolik kapieren

punze 01.06.2004 - 10:59
meiner meinung nach könnten wir viel mehr unruhe stiften, mehr vielfältige störsituationen herstellen, wenn wir nicht auf den ersten blick schon eindeutig zuzuorden sind.

so finde ich es in mittenwald nicht angebracht als 'zecken', vollkommen in schwarz oder als schmuddelrasta, aufzutreten. dieses auftreten feiert nur sich selbst und mensch nimmt sich mit so einem aufzug subversive mölichkeiten.

ich weiß, ritualisierte symbole sind identitätsstiftend und wenn man einmal in einem schwarzen zusammenhang sicherheit und stärke erlebt hat, mit rastahaaren ständig aneckt, ist man sich der richtigen seite gegen die gesellschaft sicher.

mit einem outfit und einem gesprächsverhalten, welches auf den ersten blick nicht zuordenbar ist, hat man jedoch die sehr effektive möglichkeit der überraschung auf seiner/ihrer seite und erfährt u.U. viel mehr, weil die mittenwalder einem was erzählen.
zecken kriegen nie was erzählt aus der bevölkerung, müßen sich auf spekulationen berufen, halten deswegen an einmal erkannten feindbildern fest bzw., können nicht spielerisch neue situationen herstellen, sind immer auf diejenigen angewiesen, die durch ihr sog. neutralverhalten/-outfit die widersprüche, die kleinen unsichtbaren stimmen, die es sicher auch gibt, erkennen.

während der demo würde es sicher mehr anschlußstellen für potentielle kritische mittenwalder geben, wenn 'wir' nicht ein so abstoßendes hermetisches bild abgeben würden.

die kundgebung am sonntag als eine wichtige möglichkeit sollte sich etablieren und genau dort die heranreisenden beschimpfen und mit den tatsachen konfrontieren.
genauso wichtig finde jedoch ich es mittlerweile als eine, die letztes jahr auch schon dort war, direkt am hohen brendten - im herzen der bestien - für mehr störungen der geschichtsrevisionismusscheiße zu sorgen.

da kommt mensch aber nicht mit schlabberlook hin, sondern muß sich vordergründig dem (diskursiven) mainstream anpassen, um erstmal als 'einer von denen' wahrgenommen zu werden.

viele soldaten, die mich am hohen brendten angesprochen haben als eine vermeintlich zugehörige, waren danach verunsichert/entsetzt/ konsterniert, weil sie ja dachten, die polizei habe alle störenden im griff, schön abgeschottet und weit weg von der feier.

da war es möglich während die pfarrer ihren deutschen segen abhielten, sich miteinander zu unterhalten über die kriegsverbrecher/-n.

ständiges abgefilme und abgeknipse der gebirgsjäger trug sicher auch zur verunsicherung bei, weil sie ja mittlerweile wissen, ds sie einem mörderverein angehören.

mit viel mehr leuten beim nächsten mal ließen sich viel mehr und effektivere situationen umsetzen.

mein apell für nächstes mal: versucht die codes zu kapieren, die eine maximale störvariante herbeiführen.

schwarz und schlabber kann an anderen orten sinvoll sein, aber nicht in mittenwald.

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Peinlich — Mittenwalderin