Urantransport fast gestoppt :-) !

Udo Eichenplanke 07.04.2004 15:50 Themen: Atom
Gestern konnten so an die 30 Leute einen geheimen Urantransport aus der Urananreicherungsanlage(UAA) in Gronau nach Russland aufspüren und den Zug mit der radioaktiven Fracht auch beinahe zum stehen bringen....
Zahlreiche Proteste gegen geheimen Atomtransport nach Russland!

AtomkraftgegnerInnen haben gestern Abend in Steinfurt-Borghorst, Münster und Bad Bentheim gegen einen Atommülltransport demonstriert.
Der Zug mit 19 Waggons transportierte abgereichertes Uran aus der Urananreicherungsanlage (UAA)Gronau nach Russland. Dort soll das Uran veredelt werden und als angereichertes Uran zurück nach Gronau gekarrt werden (das heißt die Dinger lassen sich auch auf dem Rückweg gut stoppen und blockieren!).
Den Anti-Atom-Initiativen im Münsterland ist es damit zum
ersten Mal gelungen, die Geheimhaltung rund um die Urantransporte nach Russland zu durchbrechen und durch mehrere Protestaktionen auf die gefährliche Fracht aufmerksam zu machen. Bei einem Transportunfall könnten weite Landstriche verseucht werden.
Genehmigt werden diese Transporte nur durch den Bundesgrenzschutz und das Eisenbahnbundesamt. Durchgeführt wird der Transport von der Spedition, die in diesem Sommer(mehr Infos:  http://www.wigatom.de und htpp://www.bi-ahaus.de) vergeblich versuchen wird, 18 Castor-Transporte aus Dresden nach Ahaus zu bringen: die Nuclear Cargo!

In Steinfurt-Borghorst hatte ein großes Polizeiaufgebot inkl. eines fetten BGS Hubschraubers den Bahnhof abgesperrt. Trotzdem gelangten mehrere zemonstranten kurzeitig auf die Schienen. Durch den großen Polizeieinsatz angelockt, verfolgten auch zahlreiche Schaulustige gegen 19.45 Uhr die Durchfahrt des Atomzuges.
In Münster gab es zwei Protestaktionen am alten Güterbahnhof und direkt im Hauptbahnhof. Eine Person wurde bei der ersten Aktion vom BGS in Gewahrsam genommen. Der Atomzug stand zwischen 20.40 Uhr und 21.25 Uhr rund 45 Minuten in Höhe Alfred-Krupp-Weg zum Umkoppeln und durchquerte gleich zweimal den Hauptbahnhof MS-(hier gab es weder Begleitung durch BGS oder Bahnschutz!).
In Bad Bentheim stand der Atomzug zwischen 22.15 und 23.55 Uhr wieder ber 1,5 Stunden im Bahnhof. Unterdessen formierte sich am Bahnübergang Höhe Nordring Bahnüberführung Richtung Nordhorn eine spontane Mahnwache von Atomkraftgegnern.
Gegen 0.00 Uhr verließ der extrem lange Zug Deutschland mit Fahrtziel
Rotterdam, von wo aus die Atomfracht nach Russland verschifft wird.

Ihr seht, es gibt noch genug Angriffspunkte, um Urantransporte zu stoppen. Die Transporte sind noch nicht so gut geschützt wie Castor-Transporte-der Zug fährt ohne BGS Begleitung, nur mit dem Zugfüher durch die Gegend!

Die Anti-Atom-Initiativen haben mit ihren Aktionen deutlich gemacht, dass sie auch spontan in der Lage sind, gegen Atomtransporte an mehreren Stellen zu demonstrieren.

Es ist ein Skandal, dass das abgereicherte Uran nach Russland geliefert wird. Selbst abgereichertes Uran kann noch für militärische Zwecke verwendet werden.
Die UAA Gronau muss umgehend stillgelegt werden. Denn in Gronau wird der Atombrennstoff produziert, der die Atomkraftwerke am laufen hält und der später als hochradioaktiver Atommüll in das Zwischenlager Ahaus gebracht werden soll. Wer vom Atomausstieg redet, darf nicht den Beginn der Atomspirale fördern.
Doch die rot-grüne Landesregierung in NRW hat bis jetzt jede Erweiterung für die UAA Gronau genehmigt. Das widerspricht klar dem propagierten Atomausstieg von Rot-Grün!

Die Anti-Atom-Initiativen kündigen an, in Zukunft auch gegen die
Atomtransporte von und zur UAA Gronau verstärkt zu protestieren. Die gestrigen Proteste waren zudem der Auftakt für die heiße Phase des Widerstandes gegen die eplanten Castor-Transporte von Dresden nach Ahaus.

Wir rufen dazu auf, am 18. April in Ahaus und am 2. Mai in Gronau auf den
jeweiligen Sonntagsspaziergängen gegen die hochbrisanten Atomtransporte zu demonstrieren.

Lustig wird es auch am 26. April: 18 Jahre nach Tschernobyl: Atomkraft ist immer noch Scheiße: Große Demo in Münster- um 18.oo am Hauptbahnhof!

Vom 29 April bis zum 2. Mai wird es in Ahaus direkt vor dem Zwischenlager ein erstes Widerstanswochenende gegen die 18 Castortransporte aus Dresden geben. Am 30.April mit einem fettem Umsonst&Draußen Festival! Kommt vorbei und feiert mit!

Bis bald!
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Ergänzungen

Es kann auch gezeltet werden!

camp ikks 07.04.2004 - 16:46
Auf dem Widerstandscamp vom 29. april bis zum 2.Mai gibts natürlich auch eine schöne Wiese auf der ein Camp mit allem drum und dran eingerichtet wird.
Also kommt vorbei!

Zum Urantransport: Herzlichen Glückwunsch-endlich können wir es schaffen der Atommafia an ihrer empfindlichsten Stelle Sand ins Getriebe zu streuen! Die oben beschriebenen Transporte rollen wohl so an die 3-4 mal im Jahr und anscheinend ist es für die Atommafia wohl sehr kostengünstig das ganze Prozedere mit und in Rußland abzuwickeln, so eine offizielle Angabe geneüber dem NDR!

... falscher Zugß

dpa 07.04.2004 - 17:35
also in der Berliner Z. von heute steht dazu folgendes:

Atomkraftgegener stoppen den falschen Zug
20 Atomkraftgegener haben sich am Dienstag im westfälischen Steinfurt-Borghorst gründlich verkalkiliert: Statt eines mit Uran beladenen Zuges auf dem Weg in die Anreicherungsanlage Gronau zu stoppen, hielten die Demonstranten eine Regionalbahnan. Vier Kernkraftgegener sprangen auf die Schienen, später ließen sie sich ohne Widerstand von der Polizei wegführen. Den Uran-Zug hätten die Demonstranten aber um wenige Minuten verpasst, teilte der BGS mit.(dpa)

... also was war da los??

dpa übernimmt einfach bgs presse-mitteilung!

urenco dichtmachen! 07.04.2004 - 18:57
..wie so oft: die presse übernimmt einfach die mitteilungen der bullen:
RICHTIG IST: der personenzug war so unmittelbar vor dem Uran-Zug, daß es nicht möglich war zwischen den beiden Zügen eine abgesicherte Blockade zu bilden. deswegen ein Versuch der Blockade vor dem Personenzug-die Blockade wurde wegen der großen bullen-Überzahl auch schnell geräumt und der Personenzug konnte ohne Probleme durchfahren! Verkalkuliert haben sich da wohl die bullen! Scheiß bgs- seit wenigstens ehrlich, wenn ihr schon was zu erzählen habt!

Fotos dazu

Udo Eichenplanke 07.04.2004 - 22:48

Frage:

N 08.04.2004 - 12:32
Müssen nicht alle Transporte von radioaktiven Materialien vom Bundesamt Für Strahlenschutz genehmigt werden?

Genehmigungen

WigA 08.04.2004 - 22:43
Urantransporte mit abgereichertem Uran sind nicht vom BfS genehmigungspflichtig, weil sie NICHT als normale Atomtransporte gewertet werden. Die Genehmigungen sind vom Eisenbahnbundesamt und vom BGS einzuholen. Deswegen tauchen diese Transporte auch nicht auf den vom BfS veröffentlichten Transporten auf.

Nach offiziellen Angaben finden diese Transporte 2-4mal jährlich statt. Dass es jetzt gelungen ist, einen dieser Transporte dingfest zu machen, ist deshalb ein echter Erfolg.

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