Anordnung an spanische Botschaften...

ich 12.03.2004 22:45 Themen: Weltweit
Übersetzung vom linken spanischen Nachrichtenportal "LaHaine" ( http://www.lahaine.org)

Die Ministerin für äußere Angelegenheiten, Ana Palacio, versandte am Donnerstag ein Rundschreiben an alle spanischen Botschaften, in dem diese aufgefordert wurden, den PolitikerInnen und Medien der jeweiligen Länder zu bestätigen, daß ETA Urheber des Attentats in Madrid sei. Dies meldeten zwei spanische Nachrichtenagenturen, La "Cadena Ser" und "Europa Press".
Die Ministerin für äußere Angelegenheiten, Ana Palacio, versandte am Donnerstag ein Rundschreiben an alle spanischen Botschaften, in dem diese aufgefordert wurden, den PolitikerInnen und Medien der jeweiligen Länder zu bestätigen, daß ETA Urheber des Attentats in Madrid sei. Dies meldeten zwei spanische Nachrichtenagenturen, La "Cadena Ser" und "Europa Press".
Beide Agenturen gaben an, Zugang zu dem Rundschreiben gehabt zu haben, das gemäß "Cadena Ser" gegen 17.oo Uhr losgeschickt worden war, als bereits die Hypothese auftauchte, daß das Al Kaeda-Netzwerk hinter den Attentaten stehen könnte.

Die BotschafterInnen seien aufgefordert worden, "jene Möglichkeiten, die sie haben" zu nutzen, um die Täterschaft von ETA bei diesen Attentaten zu festigen, um "so mitzuhelfen, jeglichen Zweifel auszuräumen", den "interessierte Teile" verbreiten könnten. Abgeschlossen worden sei das Schreiben mit dem Hinweis: "Und wenn es Ihnen opportun erscheint, dann berufen Sie die MEdien ein, um es ihnen darzulegen".

Auch wurde in dem Schreiben betont, daß der Innenminister Angel Acebes "die Täterschaft von ETA basierend auf dem Sprengstoff und den verwendeten Zündern" bestätigt habe, abgesehen von anderen Fakten, die aus "ersichtlichen Gründen" nicht genannt werden können.

Diese Mitteilung wird gerade mal 2 Tage vor den Parlamentswahlen in Spanien veröffentlicht, in einem Moment, in dem die Urheberschaft des Attentates Einfluß auf den Ausgang derselbigen haben könnte.
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Ergänzungen

Zu den Zündern und zum Sprengstoff

dirty worx hater 13.03.2004 - 00:01
Nach einer Meldung von AFP-ASCA soll es sich bei dem für die Anschläge in Madrid verwendeten Sprengstoff nicht um Material des selben Typs, den ETA normalerweise benutzt handeln. Das soll ein Antiterrorfunktionär behauptet haben, den der Privatsender Cadena Ser entsprechnend zitierte. In einem am Ort des Anschlags aufgefundenen Rucksack habe sich Plastiksprengstoff befunden. Dieses Material sei eher typisch für islamische Extremisten, so der Sender. Nach Angaben von Cadena Ser wird der Sprengstoff des Typs "Special C" von der Firma "Rio Tinto" hergestellt. Auch die Zündkapseln, die mit einem Handy im Rucksack lagen, seien spanischer Herstellung. Die Nachrichtenagentur Vasco Press gab an, der Rucksack sei viele Stunden nach dem Anschlag unter zahlreichen Gepäckstücken, die auf eine Polizeistelle transportiert worden waren entdeckt worden. Zwei der anderweitig aufgefundenen, nicht explodierten Rucksäcke wurden von spanischen Sprengstoffspezialisten bereits gezündet, heißt es weiterhin in der AFP-ASCA Meldung. Gezündet - nicht entschärft. Das weckt einmal mehr ungute Erinnerungen: ein nicht explodierter Sprengsatz, der vor gut 34 Jahren nach dem Anschlag auf der mailändischen Piazza Fontana aufgefunden wurde, wurde ebenfalls gezündet, womit, wie sich später zeigte, wichtiges, ja möglicherweise entscheidendes Beweismaterial zunichte gemacht wurde.

Auch der zuletzt gefundene Rucksack wurde gesprengt. El Pais meldete um 18.11 Uhr, dass es sich laut technischen Einheiten der Polizei bei dem Sprengstoff und den Zündkapseln, die gestern in Madrid verwendet wurden, nicht um jene handelt, die normalerweise von ETA benutzt werden. Anhand der Untersuchungen der Polizeiexperten sind die Zündkapseln aus Kupfer, während ETA normalerweise Aluminiumkapseln verwendet. Der in Spanien hergestellte Sprengstoff sei nicht von der Marke Titadine, die üblicherweise von ETA eingesetzt wird. Auch der Aufbau der Sprengsätze sei nicht mit der sonst bei ETA gebräuchlichen Konstruktionsweise vergleichbar. Im Inneren des Rucksacks habe sich ein Kabel befunden, das mit einem Päckchen verbunden war und davon getrennt ein Handy, das bei der Explosion zerstört wurde.

 http://germany.indymedia.org/2004/03/76806.shtml 18:18, 19:50
Infos zum ETA-Dementi:  http://germany.indymedia.org/2004/03/76817.shtml

Noch ein Bericht zum ETA-Dementi

link 13.03.2004 - 00:27

Mehr Berichte

... 13.03.2004 - 01:07
Madrid: Vorwurf - Aznar-Regierung halte Informationen über die Urheberschaft der Anschläge zurück
 http://www.linkeseite.de/index1049.htm