Ahaus-CASTOR: Das BfS und die Autobahn

WigA 21.01.2004 22:15 Themen: Atom
Die Hinweise auf einen frühen Transporttermin für die 18 CASTOREN von
Rossendorf/Dresden nach Ahaus verdichten sich.
1. Der Pressesprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Daiber,
rief heute Morgen das Umweltzentrum in Münster an. In dem Telefongespräch
dementierte er nicht den gestrigen Artikel auf Indymedia. Darin war von einer Genehmigung in den nächsten zwei bis drei Wochen die Rede und einem möglichen Transporttermin noch im Februar. Ihn interessierte nur, woher die Info stammt ...

2. Heute tagten im Regierungspräsidium Münster die Kreisdirektoren aus Borken, Steinfurt und Coesfeld mit Vertretern der Düsseldorfer Landesregierung. Nach Presserecherchen ging es dabei allein um "regionale Verkehrsplanung". Über CASTOR sei dort nicht gesprochen worden, so das ausdrüchliche Dementi des Regierungspräsidiums. Bei einem solchen Spitzengespräch ist aber zu vermuten, dass auch brisante Themen, wie CASTOR mit diskutiert werden - Dementi hin oder her.

3. Das Bundesumweltministerium hat der BI Ahaus schon im November mitgeteilt, dass die 18 CASTOREN aus "Kostengründen" wohl über die Autobahn als Straßentransport rollen sollen! Das wäre seit 15 Jahren der erste große Straßentransport. Damals hatte Umweltminister Töpfer nach dem Transnuklearskandal die Verlagerung der Transporte auf die Schiene veranlasst - aus Sicherheitsgründen !

Deswegen hat der Transport eine besondere Bedeutung für die bundesweite
Anti-Atom-Bewegung und sollte in den nächsten Wochen schwerpunktmäßig angepackt werden.

Hier die zwei möglichen Strecken:

A:Dresden-Chemnitz-Gera-Jena-Erfurt-Eisenach(A4)-Kassel(A7)-Paderborn-Dortmund (A44)-Recklinghausen(A1/2)-Gelsenkirchen-Bottrop(A2)-Dorsten-Ahaus (A31)

B:Dresden-Leipzig(A4/14)-Halle-Magdeburg(A14)-Braunschweig-Hannover-Minden(A2)- Osnabrück-Bad Bentheim(A30)-Gronau-Ahaus


Sollte der Transport doch noch über die Schiene rollen, wären in etwa dieselben Strecken gefragt, wobei das letzte Stück mit allergrößter Wahrscheinlichkeit über Hamm-Lünen-Dülmen-Coesfeld nach Ahaus rollt. Das Privatgleis in Ahaus ist allerdings noch nicht transportfähig.


Macht euch mit den Autobahnabschnitten in eurer Nähe vertraut!
Überlegt euch schnell Autobahn-kompatible Proteste!
Mobilisiert in euren Städten und Dörfern!

Dem CASTOR die Luft rauslassen, bevor er losfährt!

Weitere Infos, s. Indymedia-Berichte der letzten Tage oder www.wigatom.de
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Ergänzungen

Bei Straßentransport Klagemöglichkeit §4AtG

Infomierter gewöhnlicher Bär 21.01.2004 - 23:09
Im Gegensatz zum Bahntransport, muß bei einem Straßentransport nach §4 Absatz 5 Atomgesetz " Der erforderliche Schutz gegen Störmaßnahmen oder sondtige Einwirkungen Dritter" zwingend gewährleistet sein.
Der Nachweis dieses Schutzes ist Genehmigungs-Vorraussetzung für die Transprot-Genehmigung.
Nach Absatz 6 Nr. 6 ist dieser Nachweis für eine Beförderung mit der Eisenbahn nicht erforderlich.

Wir haben in den letzten Jahren gesehen, welcher Aufwand von Seiten der Polizei für die knapp 20Straßenkilometer von Dannebber nach Gorleben erforderlich war.
Und welchen Aufwand innenminster Schönbohm seinerzeit für den Straßentransport aus dem AKW Greifswald für erfordelich hielt.
(Das war noch vor dem 11.09.)

Hier könnte eine Klage gegen die Transportgenehmigung sinnvoll sein,
Wobei sich der / die Kläger natürlich auf die Gefahrenprognosen berufen können, mit denen u.a. allgemeine Versammlungsverbote in Göttingen, und im Großraum Lüneburg-Lüchow-Danenberg begründet wurden.

Aus den o.g. Gründen, halte ich ganz persönlich einen Straßentransport für eher unwahrscheinlich und eine der üblichen Finten zur Verwirrung der kritischen Bürger.

Stopp Castor!

Rheinsberg natürlich

informierter gwöhnlicher Bär 21.01.2004 - 23:24
Entschuldigung, ich meinte natürlich den Transport aus Rheinsberg, nicht Greifswald!

English Translation

Diet Simon 22.01.2004 - 15:41

February looking likely for Ahaus CASTOR transport - will it be on the
autobahn?


Information is accumulating that points to an early date for the
transportation of 18 Castor caskets of highly radioactive nuclear waste from
Rossendorf/Dresden to Ahaus.

1. On Wednesday morning (21 Jan) the media spokesman of the Federal Agency
for Radiation Protection (BfS), Dirk Daiber, rang the Environment Centre
(Umweltzentrum) in Münster. He did not deny our report of the previous day
on IndyMedia which had stated that a permit would come through in the coming
two to three weeks for a transport in February. Daiber was interested only
in where the information came from...

2. Also on Wednesday (21 Jan) there was a meeting at the government
presidium in Münster of the county directors of Borken, Steinfurt and
Coesfeld with representatives of the North-Rhine Westphalian state
government from Düsseldorf. Media inquirers were told it was only about
"regional transport planning". The presidium made much of emphasising that
CASTOR transports were not discussed. It is to be assumed, however, that
controversial issues like nuclear transports will also come up when
administrators of this rank meet, regardless of the denial.

3. The Federal Environment Ministry told the Ahaus civic action group
opposing storage and transports already in November that the 18 CASTORS are
probably going to be trucked on motorways "for cost reasons"! That would be
the first big road transport in 15 years. Following the so-called
Transnuklear scandal over thousands of barrels of nuclear waste being
illegally transported, millions paid in bribes and workers being
contaminated, the then environment minister, Klaus Töpfer, ordered
transports put on to trains for safety reasons!

That is why the transport is especially important to the nationwide
anti-nuclear movement and should be the focus in the weeks ahead.

These are the two possible routes:

A: Dresden-Chemnitz-Gera-Jena-Erfurt-Eisenach (A4) - Kassel
(A7)-Paderborn-Dortmund
(A44)-Recklinghausen(A1/2) -Gelsenkirchen-Bottrop(A2)-Dorsten-Ahaus (A31)

B: Dresden-Leipzig (A4/14)-Halle-Magdeburg
(A14) -Braunschweig-Hannover-Minden (A2) - Osnabrück-Bad Bentheim
(A30)-Gronau-Ahaus

Should it be a rail consignment after all, approximately the same routes
would be likely, with the last piece most probably running via
Hamm-Lünen-Dülmen-Coesfeld to Ahaus. The private rail siding in Ahaus is not
yet ready for transports, however.

Familiarise yourselves with the motorway (Autobahn) sections near you!

Think quickly about autobahn-compatible protests!
Mobilise in your towns and villages!

Give the CASTOR a puncture before it sets off!

For more information see Indymedia reports of recent days or visit
www.wigatom.de.

e-Mail::  wigatom@web.de ¦ Homepage::  http://www.wigatom.de ¦


Litigation possibility


"Infomierter gewöhnlicher Bär" at  http://www.trainstopping.de/ advises that
in case of road transportation §4AtG offers the chance to litigate.

In contrast to rail transportation, in road transportation under §4
Paragraph 5 Atomgesetz (Atom Act) "the necessary protection against
disturbance measures or other interventions by third parties" has to be
assured.
Proof of this protection is prerequisite to licensing the transportation.

According to Paragraph 6 No. 6 this proof is not required for rail
transportation.

We have seen in recent years what vast police input has been necessary for
the less than 20 road kilometres from Dannenberg to Gorleben.

And the efforts interior minister Schönbohm thought necessary for the road
transport from Rheinsberg (which was still before 11.9!).

Hence a suit against the transport permit could make sense, in which the
litigants could cite danger prognoses used to justify bans on general
meetings in Göttingen and in the wider Lüneburg-Lüchow-Danenberg region.

For the above reasons I personally regard a road transport as unlikely, one
of the usual tricks to confuse critical citizens.

Stop Castor!
Homepage::  http://www.trainstopping.de