Uni Hamburg im Streik - Präsidium besetzt!

aie 13.01.2004 15:45 Themen: Bildung
Auf einer VollVersammlung am Mittag wurde an der Uni Hamburg ein uniweiter Streik beschlossen.
Die benötigte Infrastruktur wird gerade durch die Besetzung des Büro des Präsidenten der Uni besorgt.
An der VV nahmen überraschend viele Studierende teil (locker über 1000), von denen sich eine große Mehrheit für einen uniweiten Streik aussprach.
Im Anschluß an die VV startete eine Demo über die Grindelallee, die überraschend vor dem Uni-Hauptgebäude an der Edmund-Siemers-Allee in selbiges abbog und die Büroräume des Uni-Präsidenten Jürgen Lüthje besetzte. Nach kurzer Zeit verließ Lüthje sein Büro und die Studierenden konnten mit der Bildung von AG´s beginnen, die die weiteren Aktivitäten planen.

Bereits gestern fand im Philosophen-Turm ein Warnstreik statt ( http://de.indymedia.org/2004/01/71774.shtml).

Die Proteste richten sich vor allem gegen die massiven Umstrukturierungen in der Hamburger Hochschullandschaft. "Unwirtschaftliche" Studiengänge sind vom Aus bedroht. Die Hochschulstruktur wird mit der Einführung der externen Hochschulräte als oberstes Uni-Gremium entdemokratisiert. Und natürlich werden auch in Hamburg Studiengebühren eingeführt.
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Ergänzungen

PRESSEERKLÄRUNG

.. 13.01.2004 - 15:57
Der streikenden Studierenden der Universität Hamburg

Studierende besetzen Uni-Präsidium

Hamburg, d. 13.01.2004

Der Protest der Studierenden gegen die Hochschulpolitik des Hamburger Senats geht weiter. Studierende der Universität Hamburg besetzten heute das Büro des Uni-Präsidenten Jürgen Lüthje im Hauptgebäude der Universität an der Edmund-Siemers-Allee.

Die BesetzerInnen erklärten das Präsidium zur Streik-Zentrale des zuvor auf der Vollversammlung der Studierendenschaft beschlossenen, uniweiten Streiks.

Die Besetzung ist als Kritik an der Politik des Präsidiums zu verstehen, nach Ansicht der TeilnehmerInnen „autoritär“ und „undemokratisch“ sei.

In eigener Initiative und ohne Beratung mit den zuständigen Gremien hatte der Uni-Präsident im Sommer 2002 den sogenannten „Letter of Intent“ unterzeichnet, mit dem er die Uni zur Umsetzung der Pläne der Dohnanyi-Kommission verpflichtete. Im Gegenzug wurde ihm Planungssicherheit für den Haushalt der Universität zugesagt. Seitdem treibt Lüthje den „Modernisierungsprozeß“ gegen den Willen des Akademischen Senates und vieler Hochschulmitglieder weiter voran.

„Herr Lüthje versucht die im Hochschulmodernisierungsgesetz geplanten Umstrukturierungen gegen die Interessen vieler Studierenden durchzusetzen. Wir fordern seinen sofortigen Rücktritt“, äußerte sich eine Besetzerin.

Beispielhaft für die Politik des Präsidiums ist Lüthjes Verhalten in der Diskussion um eine Studiengebührensatzung für die Universität. „Obwohl sich der Akademische Senat erneut gegen die Einführung von Studiengebühren ausgesprochen hat, nutzt das Präsidium die Chancen nicht, welche die Neuwahl in Hamburg Ende Februar bildet, nämlich eine Gesetzesänderung zum Verbot von Studiengebühren zu erwirken“, sagte einer der Besetzer.

Schon seit Montag den 12. Januar wurde der Philosophenturm auf dem Campus der Universität von Studierenden bestreikt. Mit Beschluß der Vollversammlung der Studierendenschaft, die um 12 Uhr im Audimax stattfand, wurde der Streik nun auf die gesamte Universität ausgeweitet. Der Protest richtet sich „gegen die Ökonomisierung der universitären Bildung nach den Interessen großer Wirtschaftskonzerne“, so eine der streikenden Studierenden. „Außerdem fordern wir mehr Mitbestimmungsrechte für die Studierenden und Angestellten der Uni.“

Der Protest an der Universität Hamburg steht weiterhin im Zusammenhang mit den bundes- und europaweiten Protesten gegen Sozial- und Bildungsabbau.

HAW ???

der Erwin 13.01.2004 - 20:51
ist denn irgendwie auch mal an der HAW was davon zu merken. Warum klammern sich die HAWler bei sämtlichen Aktionen eigentlich fast komplett aus ?
Dat verstoh ih net.

welcher streik?

Student 14.01.2004 - 12:37
ja, es gab gestern eine vv im audimax. die zahl mag aber eher an die 500 gehen als an die 1000. übertreibung in beide richtungen ist eben typisch für bild und indy...

gut, es gab auch einen streik beschluss, jedoch gab es stimmenmäßig (zusammengenommen) mehr enthaltungen und nein-stimmen. daher verwundert es auch nicht, das eben gerade diese 150 - bis max. 250 leuts auf der "spontandemo" sich beteiligt haben.

ja, der streik wurde bisher auch ansatzweise durchgesetzt, jedoch sieht das ganze mehr wie aussperrung als wie ein streik aus - arbeitgeber (genau eure bösen kapitalisten!) lassen grüßen!

wo liegt an der uni eigentlich der unterschied zwischen einem "warnstreik" am philturm und einem uniweiten streik?
bisher sehe ich keinen unterschied! eine kleine gruppe verrammelt den philturm während auf dem restlichen gelände der normale betrieb läuft!

also, postet weiter hier die news vom großen hamburgstreik, jedoch ist eine streik eben mehr als sit-in beim präsi...

good night, 18Uhr...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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@ Stalinorgel — studi

Der dicke Mann mit der Zigarre — massenbewegung ist das ende der sektierer