Berliner Staatsanwaltschaft "ermittelt"

Bernd Kudanek alias bjk 10.01.2004 08:52 Themen: Freiräume
Das Imperium schlägt zurück

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Initiatoren der Schwarzfahr-Aktion eingeleitet. Geprüft werde, ob ein Aufruf zu Straftaten vorliege, sagte der neue Sprecher der Staatsanwaltschaft, Grunwald.
Kommentar und Situationsbericht hierzu später! Zunächst nur soviel:

JETZT ERST RECHT !!!


Bernd Kudanek alias bjk
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Ergänzungen

Es gibt eine Strafanzeige

Mik 10.01.2004 - 10:44
Ein gewisser Markus Kiesel hat Strafanzeige erstattet. Der Typ hat das gestern bei Indymedia angekündigt. Dabei hat er eine dermassen menschenverachtende Sprache an den Tag gelegt und jegliche Kritik an Sozialabbau diffamiert, daß die Mods das rausgenommen haben.
Schade, als Doku für die Menschenverachtung von Rechten und Sozis hätte das eigentlich stehebleiben sollen.
Hier als Doku aber noch mal seine Anzeige:

Staatsanwaltschaft Berlin
Abteilung 11
Turmstr. 91
10559 Berlin


Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erstatte ich gegen nachfolgend aufgeführte Personen Strafanzeige wegen Verdachts der Verwirklichung der Straftatbestände nach den §§ 111 (Aufruf zu Straftaten) und 129 StGB (Bildung einer kriminellen Vereinigung). Daten zur näheren Identifizierung der Personen füge ich, soweit bekannt, mit an. Alle Personen sind wahrscheinlich wohnhaft in Berlin.

1. Yann Eric Doehner, Student, Tel.: 0175 / xxxxxx
2. Peter Grottian, Prof. Dr. an der FU Berlin, Tel.: 0171 / xxxxxx
3. Niels Jansen, Tel: 0170 / xxx, Student an der FU Berlin
4. Luc Join-Lambert, Student
5. Dana Jirous, Studentin, Tel: 030 / xxxxxx
6. Peter Buchholz, Ordensbruder des Franziskanerordens Berlin
7. Heinz Czaplewski, Sprecherrrat AG Leben mit Obdachlosen, Berlin
8. Wolf Dieter Narr, Komitee für Grundrechte & Demokratie, Berlin
9. Sascha Kimpel, Attac Berlin, Sozialforum Berlin
10. Christiante Pförtner, Sprecherrat AG Leben mit Obdachlosen
11. Michael Prütz, Sozialforum Berlin
12. Roland Roth, Prof. in Berlin / Magdeburg
13. Stefan Schneider, Dr., Obdachlosenzeitung Straßenfeger
14. Pedram Shahyar, Student
15. Peter Storck, Pfarrer Ev. Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion
16. Axel Strasser, Student
17. Uschi Volz-Walck, Sozialforum Berlin
18. Peter Zaller, Sozialarbeiter AG Leben mit Obdachlosen
sowie möglicherweise weitere hieran beteiligte Personen.

SACHVERHALT

Auf verschiedenen Seiten des Internets, wie z.B.

1.  http://www.sozialforum-berlin.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=52&mode=thread&order=0&thold=0
2.  http://www.attacberlin.de/80+M5e4ed26bbe3.html
3.  http://jan.spline.de/streik/new_page/index.php?class=ags&mode=single&kat=196&PHPSESSID=f53705284cdd24afd3f8ce4f630561dd (Eine Seite der FU Berlin)

rufen bezeichnete Personen dazu auf, den Straftatbestand nach § 265a StGB am 10.01.04 von 10 bis 18 Uhr auf allen U- und S-Bahnlinien zu verwirklichen, indem dort "schwarz gefahren" wird.

Aufgerufen dazu werden alle Erwerbslosen, SozialhilfeempfängerInnen, Obdachlose, SeniorInnen, MigrantInnen und alle anderen, die weniger als 700 ? pro Monat zur Verfügung haben.

Unter der Vortäuschung einer dazu nötigen Kompetenz durch Benennung von einem breiten Trägerkreis aus Obdachloseninitiativen, HochschullehrerInnen, Studierenden und anderen sozialen Projekten werden die Leser dieser Seiten dahingehend getäuscht, daß es sich hierbei nur um eine Ordnungswidrigkeit handele und die dabei etwaig anfallenden erhöhten Beförderungsentgelte von 40 ? ein dafür alleinig verhängbares Ordnungsgeld sei, welches von den Initiatoren erstattet würde. Die strafrechtliche Relevanz von Schwarzfahren nach § 265a StGB (Geld- oder Haftstrafe bis zu einem Jahr) wird komplett verschwiegen.

Es steht zu befürchten, daß die damit zum "Schwarzfahren" aufgerufenen Personenkreise dieser unzureichenden rechtlichen Darstellung der Beschuldigten vertrauen und auf diesem Wege straffällig werden, mit allen sich hieraus für sie ergebenden Konsequenzen.

Zum Schutze der durch diesen Aufruf daher gefährdeten Personenkreise erstatte ich daher diese Strafanzeige, nachdem sich die unter Nr. 1 bis 5 bezeichneten Personen einer Aufforderung von ihrem Handeln abzulassen, unaufgeschlossen gezeigt haben.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Kiesel

Liebe Berliner Staatsanwaltschaft,

bjk 10.01.2004 - 10:53

hab' leider keine Zeit mehr, auf euch zu warten, muß nämlich gleich auf Schwarzfahrer-Tour gehen und dann ab 13 Uhr zum Brandenburger Tor, um zu dokumentieren, wie Grottian & Co. in Ketten von der Staatsmacht abgeführt werden.

Werde heute mal kein "gelbes" Transpi tragen sondern mich nur mit meiner Mini-Digi-Cam "bewaffnen", da muß ich beide Hände frei haben, will Euch ja in Wort und Bild berichten können, was heute abgegangen ist!

Jetzt erst recht!

Euer bjk

Forum:  http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum

trotzdem!

dresden.umsonst 10.01.2004 - 12:52

viel glück und solidarische grüße von den dresdner umsonst-fahrern!

 http://de.indymedia.org/2003/10/63157.shtml

 http://www.dresden-postplatz.de/dresdenumsonst/index.html

An die Mistgabeln

Bäuerle 10.01.2004 - 16:21
Im Land der Dichter und Denker -
wieder nur Denunzianten und Henker -
Wer 129§ für Schwarzfahren vorschlägt-
sollte vielleicht vorsichtiger sein -
man könnte ihn allzuleicht in die Sparte
weit schwerer Wirtschaftsverbrechen einordnen.

So - recht hat er - sagt er

So Net 10.01.2004 - 17:10
Recht? - Ist der Denunziant etwa die Baumafia?

"...Der Pöbel bekäm die Erlaubnis bald
Zu schimpfen statt zu wedeln;
Die Polizei erhielte Befehl
Zu fahnden auf den Edlen..."

Sind wir etwa eine Demokratie?

Kontroletties und Bullen am Frühen Morgen

Schwarzfahrer 14.01.2004 - 11:13
Heute Morgen haben die Beamten mit den zivilen Outfit,mit Bullen zusammen in Friedichsheim Leute aus der Straßenbahn gezogen,die Richtung Eberswalder-Frankfuhrter Tor fürt, konnte noch mitbekommen das die Personen ins Bullenrevier mit genommen worden sind.
Laut einer Auskunft von Kontrolleure haben sie sich geweigert ihr Ticket noch mal den Leuten zu zeigen und haben wohl einigen Leuten zur Flucht geholfen bei einer Kontrolle.

Ps: achtet auf 2 Leute besonders heute in der Straßenbahn.........
eberswalder richtung Frankfuter Tor:
Glatze, (Rote)Bomberjacke, enge Jeans, addidas Turnschuhe,und Seitentasche
1,89gross und Kräftig gebaut.
der andere jeansjacke(blaue), Pittbull Sweatshirt,schwarze Hose, weiße Addidas turnschuhe,198gross,kurze blondierte haare.
ihr alter ungefähr 20-30!!!!

Also merkt euch die leute, sagt anderen bescheid gebt die Fahrscheine weiter wenn ihr sie nicht mehr braucht.
Macht alle Übergriffe und Kontrollen auf den Linien bekannt!!!

Alles für alle und zwar Umsonst!!!!!







Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 9 Kommentare

Tolle Aktion, aber...

Angelika 10.01.2004 - 11:35
Tolle Aktion & Viel Glück!!!

Aber nehmt doch bitte in der Dokumentation die Telefonnummern raus. Indymedia etc. wird bekanntlich auch von `ner Menge Idioten gelesen, und selbst eklige Anrufe machen keinen Spaß...

Anti-Kiesel = Anti-Faschist

Anti-Kiesel 10.01.2004 - 12:57
Tja, wie man sieht, werden die sozialen Auseinandersetzungen härter. Die Rechten setzen den Staatsapparat für ihre Zwecke ein und der Staat macht sich zum Erfüllungsgehilfen der Rechten gegen soziale Proteste.

Wenn die sozialen Proteste Rücksicht nehmen auf die herrschenden Gesetze, die ja immer die Gesetze der Herrschenden sind, dann werden sie wirkungslos und die Geschlagenen bleiben die Geschlagenen. Nehmen sie keine Rücksicht auf die Gesetze, so drohen die Protestler zu Märtyrern der rechten Justiz zu werden. Das ist die altbekannte Zwickmühle, in denen die Leute auch schon früher immer gesteckt haben.

Das, was dagegen hilft, ist nur Solidarität, Entschlossenheit und Öffentlichkeit hoch drei. Aber so oder so: Opfer wird es geben. Das System fordert seine Opfer so oder so.

Markus Kiesel

xxxx 10.01.2004 - 14:22
wie ist denn die adresse von dem? müsste doch auf der anzeige stehn.

um so einen sollte man sich "kümmern"

Markus Kiesel hat Recht!

Soltau 10.01.2004 - 16:42
Markus Kiesel hat Recht!

Eskalationen

Ping Pong 10.01.2004 - 20:24
Sehr geehrter Herr Kiesel,
ihre Strategie der permanenten Rechtsreform via guter Vorschläge
scheint Maoistisch.
Andererseits liegen sie mit ihrer Handlungsaufforderung fast auf einer
Linie mit der derzeitigen amerikanischen Regierung.
Durch Abwandlung des Beuysschen Satzes "Jeder Mensch ist ein Künstler"
zu "Jeder Mensch ist ein Terrorist" ließe sich in ihnen auch ein
großer Kunstliebhaber vermuten:
Die Transformation des Homo protestikus in einen Homo terroristikus ist eine an und für sich erhabene Idee.
Nur die Profanität der Realität spricht dagegen.
Eine kleine demente Großmutter ohne Fahrschein z.B. zur gefährlichen
Staatsfeindin umzubauen, was die Konsequenz ihrer Denkungsart wäre,
schiene eine lächerliche Idee.
Diese wiederum wäre nur zu rechtfertigen durch erhöhten Profit.
Und diese Idee, dürften sie mit den Maoisten, der amerikanischen Regierung, Josef Beuys Nachlaßverwaltung, und der BVG gemeinsam haben.
Wie sie sehen, hinterlassen sie mich - etwas systemverwirrt.






Verwirrungen und Verirrungen

Markus Kiesel 10.01.2004 - 21:00
Sehr geehrter Herr Pong,

auch wenn mir hier immer wieder fälschlich unterstellt wird, daß ich Schwarzfahrer verfolge, wäre es für Sie von Vorteil nicht nur richtig zu lesen sondern auch einmal über Ihr soziales Gewissen nachzudenken.

Mein Aktionismus richtet sich nämlich ausschließlich und gut begründet gegen diejenigen, welche mit dieser Aktion einer eitlen und egoistischen politischen Selbstdarstellung fröhnen und von Armut Betroffene hierfür opfern wollen. Dazu wurden die Betroffenen entgegen besserem Wissen über die strafrechtlichen Gefahren von Schwarzfahren getäuscht.

Die Intelektuellen hat das Schicksal der von Armut Betroffenen bisher nicht interessiert und dies wird das aller realistischen Vorraussicht nach auch zukünftig nicht ändern. Und doch wollen sie sich in ihren Tempeln der Macht, bei Kirchen und Wohlfahrtsverbänden damit rühmen, für die Betroffenen einzutreten und tun meist das genaue Gegenteil.

Betroffene dürfen für derart eitle Egoismen nicht geopfert werden. Daher trete ich dem entschieden entgegen.

Markus Kiesel

der rächer mit dem bech..., äh, kiesel?

kontikonti 11.01.2004 - 00:52
was schlägt ein herr kiesel denn seinerseits vor? ist ihm bekannt, daß schon seit langem - und seit januar noch mehr, ab april (wenn das arbeitslosen- und das seniorenticket abgeschafft werden) noch einmal viel mehr - menschen gezwungen sind, ohne gültigen fahrschein unterwegs zu sein, weil sie sich eben jenen nicht leisten können? ist ihm bekannt, daß gerade diesen menschen von der breiten öffentlichkeit kein gehör geschenkt wird? ist ihm klar, daß sie trotzdem gehört werden wollen? weiß er, daß ihnen solidarität den rücken stärkt und sie zu protesten ermutigt? daß sich auch arbeits- und obdachloseninis an der vorbereitung der heutigen aktion beteiligt haben? meint er, besser über die motive dieser menschen bescheid zu wissen, als diese menschen selbst? hat er verstanden, daß explizit diejenigen aufgerufen waren, ohne fahrschein zu fahren, die eben bisher noch nicht bei solch einer tat erwischt worden sind? daß das bündnis alle eventuellen kosten übernehmen wird? das studierende den kontis mächtig auf die nerven gingen, um kontrollen zu verhindern? hat er gemerkt, daß auf einmal die abschaffung des sozialtickets in aller munde und in (fast) jeder zeitung ist? hat er bessere ideen, wie solche schweinereien publik gemacht werden können? warum verklagt er nicht senat und bvg/s-bahn gmbh wegen verstoßes gegen das grundrecht auf bewegungsfreiheit? ja, warum eigentlich nicht?! welche art des protestes schlägt er denn alternativ vor? tut er selbst überhaupt etwas gegen den sozialkahlschlag in dieser stadt/diesem land? kann er mehr als nur texte bei indymedia schreiben und anzeigen verfassen? ...
fragen über fragen eines lesenden kontikontis.

Markus Kiesel -Nur ein Durchschnitts Apologet

Muraks Keseil 11.01.2004 - 04:24
Sehr geehrter Herr Kiesel!

Wie schön dass sie die armen, unmündigen Armen in Schutz nehmen. Natürlich ist ein unter der Grenze des Erträglichen lebender Mensch saublöd, und weiss nicht, dass der Rechtsstaat nur darauf lauert ihn wegen Schwarzfahrens für immer hinter Gitter zu bringen. Gut dass es Menschen wie sie gibt, die die Armen da haben wollen, wo sie am sichersten sind - in der Bedeutungslosigkeit. Die Menschen, die sich noch für soziale Gerechtigkeit einsetzen anzuzeigen, ist ein genialer Schachzug. Hut ab! Denunzianten wie Sie braucht unser Land, damit auch morgen noch die arme Bevölkerung ihr Schicksal tapfer, und vor allem ohne aufmüpfig zu werden, erduldet.

Hochachtungsvoll,
Muraks Keseil

Anzeigen richtig formulieren

Happy ScwarzfahrerIn 21.01.2004 - 13:46
Lieber Herr Kiesel
Wenn man eine Anzeige schreibt,dann sollte man sich wenigstens juristisch korrekt ausdrücken.Ansonsden kann der Verdacht entstehen,das es mit Ihren geistigen Fähigkeiten nicht weit her ist.
Nun, nochmal zum mit meißeln:

Der § 265a erfüllt den Tatbestand des (und jetzt AUFPASSEN)

ERSCHLEICHEN VON LEISTUMGEN

umgangssprachlich immer wieder gerne als "schwarzfahren" bezeichnet!

Nichtsdesdotrotz: Der größte Feind in diesen Land bleibt immer noch
der Denunziant!!!!

Naja ick fahr´ weiter schwarz, allet andre iss mir zu teuer!

Nee, nee, nee eher brennt die BVG!!!