Der Streik in Göttingen geht weiter!

Am Mittwoch, den 17.12., fanden sich ca. 300 Studierende am Uni-Campus zu einer Demonstration ein, zu der das Offene Streikforum der Universität Göttingen und das Bündnis gegen Bildungsklau aufgerufen hatten. Diese Demonstration sollte deutlich machen, dass die Proteste gegen Kürzungen und Verschlechterung der Studienbedingungen noch nicht vorbei sind, sondern nach den Weihnachtsferien unvermindert weiter gehen werden.

Die Demonstranten zogen vom Campus durch die Innenstadt zum Weihnachtsmarkt am Gänselliesel. Parallel dazu hatte eine kleinere Gruppe am Wilhelmsplatz unter dem Büro des Uni-Präsidenten Horst Kern eine Lautsprecheranlage aufgebaut. Mit zugeklebten Mündern machten sie auf die mangelnde Gesprächsbereitschaft des Präsidenten aufmerksam, während sie fortlaufend den Forderungskatalog der protestierenden Studierenden vom Band laufen ließen. Später kam auch der Demonstrationszug vom Campus am Wilhelmsplatz an. Über ein "offenes Mikrophon" bekamen alle Beteiligten Gelegenheit, ihre Forderungen direkt an den Präsidenten zu richten. Von Seiten des Bündnisses gegen Bildungsklau waren dabei auch Rücktrittsforderungen zu hören. Die gesamte Aktion verlief jedoch absolut friedlich, so dass sich die begleitenden Polizeieinheiten nach einiger Zeit auf Sichtweite zurück zogen.

Nach etwa einer Stunde hatte sich die große Versammlung aufgelöst. Etwa 20 Personen harrten jedoch noch eine weitere Stunde vor dem Präsidentenbüro aus, bis schließlich einige Mitarbeiter aus dem Gebäude kamen, mit der Mitteilung, Herr Kern würde eine Delegation vom drei Studierenden empfangen. Diese nahmen das Gesprächsangebot an, jedoch nur, um den Präsidenten zu einer Stellungnahme zu bewegen. Auf eine Diskussion mit ihm wollten sie sich nicht einlassen. Thema des Gesprächs waren u.a. die Räumung der Besetzung des Oeconomicums, die Stellung der Universität in der Gesellschaft und die Anerkennung der uniweiten Vollversammlung als höchstes Beschlussgremium der Studierendenschaft.