Palis und Israelis demonstrieren in A`ram

Peter G. 13.12.2003 18:21 Themen: Weltweit
A`ram, auf dem Weg zwischen Jerusalem und der Westbank, soll durch die Apartheidmauer getrennt werden. Dagegen sind heute Israelis und Palaestinenser zusammen auf die Strasse gegangen.
Wenn man von Jerusalem aus in die Westbank faehrt, setzt man sich am Damaskus-Gate der Altstadt in ein Sammeltaxi und faehrt nacht Kalandia, dem Checkpoint, der Jerusalem und die Besetzten Gebiete trennt. Das kostet 3 1/2 Schekel und dauert rund 20 minuten. Seit der "Wiedervereinigung" Jerusalems durch die IOF 1967 betreibt Israel eine Politik der Ausweitung Jerusalems. Der Grund dafuer ist, dass Jerusaelm nicht wie die Westbank besetzt, sondern annektiert wurde. In eventuell stattfindenden Endstatusverhandlungen hofft Israel darauf, dass ihm ganz Jerusalem zugestanden wird, und weitet die Definition "Grossjerusalems" (nicht in Anlehnung an Grossdeutschland oder so, sondern an den englischen Terminus "greater Jerusalem") immer weiter aus. Das geschieht durch Grosssiedlungen, die inzwischen einen Ring um den Osten der Stadt bilden und in denen mittlerweile rund 200 000 Israelis leben. Auf dem Weg nach Kalandia liegt die Stadt A`Ram, die mehr oder weniger in Jerusalem uebergeht und auf der anderen Seite bis zum Checkpoint "fliesst". Die Buerger A`rams geniessen Residenzrecht in Jerusalem, haben also gelbe Autonummernschilder, die ihnen weitgehende Bewegungsfreiheit in Israel und oft auch in den Besetzten Gebieten schenken. Aram steht unter Verwaltung der PA, ist aber innerhalb der Grenzen Jerusalems israelischer Definition und kann so von Palaestinensern aus den Besetzten Gebieten nur unter groessten Schwierigkeiten besucht werden. Wenn die Bewohner A`rams die Westbank besuchen, riskieren sie im besten Fall peinliche Befragungen und im schlechtesten Fall den verlust ihres Residenzrechts und die Verweigerung der Widereinreise.
A`ram ist ein relativ lebendiges Geschaeftszentrum, das von seiner Naehe zu Jerusalem lebt. Jedoch bewegt sich die Mauer unaufhaltsam auf die Stadt zu und wird dem bald ein Ende machen. Die Mauer, ein bis zu acht Meter hohes Ungetuem, wird die 36 m breite Hauptstrasse der Mitte entlang teilen und das Zentrum A`rams wird in der Westbank liegen. In einem Teil der Westbank, der von dem Rest von einem breiten "Sicherheitsstreifen", einem Zaun und einem Checkpoint getrennt wird. A`ram wird ein grosse Gefaengniss aehnlich der Stadt Tulkarem und der Region Qalqilia, die schon jetzt von einem Zaun bzw. einer Mauer umgeben sind, deren Tore sich nur nach der Willkuehr der wachkabenden israelischen Besatzungssoldaten und nie nach 17.00 Uhr oeffnen.
Die Mauer bedeutet ausserdem, dass die Einwohner und die Geschaefte ihr Residenzrecht in Jerusalem verlieren wuerden und somit auch ihre Anbindung an Jerusalem. Schluss mit der relativen Bewegungsfreiheit, mit den gelben Nummernschildern und dem Kontakt zu Freunden und Familien in Jerusalem. Die Bedrohung durch die Mauer fuehrt zu einer massiven Abwanderung. 20 000 der 60 000 Einwohner haben den oestlichen Teil schon verlassen und sind entweder nach Jerusalem oder in den Westen A`rams gezogen.
Angesichts dieser Gefahr haben sich mehrere israelische Friedensgruppen, unter ihnen Gush Shalom und Taayush, zusammengefunden, um zusammen mit der palaestinensischen Stadtverwaltung einen Protesttag zu organisieren. Das Vorbereitungstreffen, bei dem ich letzte Woche war, war ein geschaeftiges und buntes Gemisch aus 25 bis 30 Frauen und Maennern, Jungen und Alten, Palaestinensern und Israelis, die wahlweise in arabisch, englisch oder natuerlich hebraeisch kommunizierten. Dabei, aber nicht dominierend, war Uri Avnery. Die anwesenden Gruppen sind zwar nach wie vor eher isoliert innerhalb der israelischen Bevoelkerung, aber konnten in der Vergangenheit schon bei verschiedenen Aktionstagen gegen die Mauer Erfahrungen sammeln.
Ausgestattet mit meinem Fotoapparat und ein wenig Halbwissen startete ich gegen 12 in Birzeit, um zu der Demo zu kommen, die um 12:30 starten sollte. Die israelischen Organisatoren hatten mehrere Busse organisiert, die ihre Teilnehmer nach A`ram brachten. Die meisten Teilnehmer von Taayush drehten leider wieder um, als sie hoerten, dass die Demonstartion in Richtung Kalandia weiter gehen sollte, weil sie um die Gesundheit ihrer meist aelteren Aktivisten fuerchteten. Die IOF setzt wie alle Polizeien (ausser dass sie eine Armee ist, und Armeen sind normalerweise nicht fuer die Kontrolle von Demos zustaendig) gerne Gummimunition und Traenengas ein.
Leider verspaetete ich mich durch die ausfuehrlichen Kontrollen und die Lahmarschigkeit der Soldaten am Checkpoint um 20 Minuten. Ein Hauptbestandteil der Kondgebung war die Zerstoerung einer Mauer aus Styropor von Schulkindern. Von dieser (puenktlichen) Aktion habe ich nur noch die Haufen Styropor gesehen. Drei Armeejeeps waren das erste sichtbare Zeichen der Kundgebung. Auch drei Krankenwagen standen bereit, die genausowenig wie die Jeeps zum Einsatz kamen. Die Erwartungen von Taayush, die von bis zu 4000 Teilnehmern sprachen (Was die groesste israelisch-palaestinensische Solidaritaetsaktion der Zweiten Intifada gewesen waere), wurden nicht erfuellt. Nach meinen Schaetzungen hatten sich rund 1000 Menschen eingefunden, die meisten Palaestinenser, aber auch viele israelische Aktivisten, von denen ich einige von der vorgestrigen Party in Ramallah kannte und einige "Internationale". Das dominierende Symbol war wohl das von Gush Shalom, das eine israelische und eine palaestinensiche Fahne vereinigt und auch von Arafat am Revers getragen wird. Nicht nur Israelis hielten das Symbol, sondern auch palaestiensische Kinder. Reden wurden in englisch, arabisch und hebraeisch gehalten, von Maennern und frauen, von denen mir eine israelische Frau auffiel, die eine sehr wuetende Ansprache auf Englisch hielt, die den groessten Beifall erhielt. Transparenttexte waren unter anderem folgende: "The Evil Fence", Ghettos for Israelis, Prisons for Palestinians" "Yes to freedom of education, yes to the freedom of movement, make the Apartheid Wall fall", "This Wall is not the answer" und viele mehr. Interessanterweise wehten neben nur einer schwarzen islamistischen Fahne und mehreren palaestinensischen vor allem rote Fahnen ueber den Koepfen, auch eine der refundazione communista, es waren einige Linksradikale Israelis da und eine kleine Gruppe der Maavak, der israelischen Schwester der SAV.
Zusammenfassend war es eine fuer israelische Verhaeltnisse relativ grosse Veranstaltung, sehr friedlich, ohne die groessten palaestinensischen Fraktionen (es war Samstag, in Israel frei und in Palaestina ein Arbeitstag) und sehr bunt gemischt, sehr politisch und konkret. Eigentlich ganz ermutigend. Naja...sag ich mal so, aber es waren zu wenige...

www.gush-shalom.org
www.taayush.org
www.stopthewall.org
www.palestinemonitor.org
www.electronicintifada.net
 http://indymedia.org.il/: seit heute offline, ab Ende Dezember wieder
 http://jerusalem.indymedia.org/news/: eine der schlechtesten indy-Seiten weltweit, aber wers nicht lassen kann...
Mehr ueber A`ram in Gideon Levy`s Artikel in Haaretz:


...und bevor es mal wieder jemand aufdeckt und meint, es den Massen kundtun zu muessen: Es koennte sein, dass Peter G. Berliner Linksrucki ist...
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Ergänzungen

Peter G = Berliner Linksrucki

Karl Marx 13.12.2003 - 20:10
Das dürfte vielleicht einiges über die Parteinahme Peters aussagen. Der Linksruck sitzt immer noch dem uralt-Anti-Imp-Fehlschluss auf, dass "die Unterdrückten" das Gute schlechthin darstellen, während "Bonzen" und die "imperialistischen Staaten" das Böse sind.

Übrigens nichts gegen den Imperialismusbegriff! Aber dann als analytische Kategorie und nicht als moralische!

Israelische Regierung setzt auf Eskalation

Günter 13.12.2003 - 22:57
Demonstration gegen Siedlungsbau in Ostjerusalem
--Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten; Aktivisten von "Peace Now" blockieren Weg eines Bulldozers--

Jerusalem - Israelische und palästinensische Demonstranten haben am Mittwoch gegen den Bau einer jüdischen Siedlung im arabischen Ostteil Jerusalems protestiert. Mit Ölzweigen in den Händen blockierten rund 20 Aktivisten der israelischen Friedensorganisation "Peace Now" den Weg eines Bulldozers. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, die versuchte, die Demonstranten zu vertreiben. Mindestens ein Mann wurde in Handschellen abgeführt, ein anderer lag verletzt am Boden und musste von Sanitätern weggetragen werden. Einige Augenzeugen berichteten, der Verletzte sei von Polizisten geschlagen worden. Andere sagte, er sei von dem Bulldozer überrollt worden.

Die israelische Polizei zog sich nach Einschreiten eines israelischen Abgeordneten zurück. "Sie kommen mit Bulldozern statt Verhandlungen", sagte Ran Cohen von der linksliberalen Meretz-Partei. "Führt das zu Frieden? Das führt nur zum Konflikt." Der Grundstein für das jüdische Wohngebiet Nof Sahav - Goldene Aussicht - wurde Anfang der Woche gelegt. Die Siedlung soll in Jebel Mukaber entstehen, einem arabischen Viertel, das Israel nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 ohne völkerrechtliche Wirksamkeit annektiert hatte. Der Komplex soll 550 Wohneinheiten, ein Hotel und mehrere Schulen umfassen. Nach Ansicht der USA verstößt Israel mit diesem Bau gegen den offiziellen Friedens-Fahrplan, die so genannte Roadmap. (APA/AP; Quelle:  http://derstandard.at/?id=1501818)

Gemeinsamer Protest von israelischen & palästinensischen Friedensaktivisten:
 http://eur.news1.yimg.com/eur.yimg.com/xp/ap/20031203/14/1312381081.jpg

Israelische Polizisten wollen Demonstranten vertreiben:
 http://eur.news1.yimg.com/eur.yimg.com/xp/ap/20031203/14/1487261949.jpg

Situation eskaliert, brutale Repressionen der israelischen Polizei
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AP Photos/Lefteris Pitarakis

Arabische Zeitung über Antisemitismusgründe

Tacko 14.12.2003 - 07:01
In welchem Verhältnis stehen Kritik an der israelischen Regierungspolitik und Antisemitismus zueinander? Für den Kolumnisten der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung Al Hayat, Gihad Al-Khazen, ist die Antwort auf diese derzeit viel diskutierte Frage eindeutig: Zwar verurteilt er den Antisemitismus, macht für seine Konjunktur aber allein die Politik des israelischen Premierministers Ariel Scharon verantwortlich. Unter dem Titel „Die Gründe des Antisemitismus“ erschien der folgende Artikel in Al Hayat am 4.12.2003:

„Es gibt einen verborgenen Antisemitismus in Europa - und [gleichzeitig] gibt es dort derzeit einen neuen Antisemitismus. Die Ursachen des ersten sind historischer Natur. Hinter letzterem steht einzig und allein der Kriegsverbrecher Ariel Scharon. Mit jedem neuen Verbrechen, das der israelische Premierminister verübt, steigt die Zahl der Antisemiten in Europa und der Welt. Ich verurteile den Antisemitismus entschieden und uneingeschränkt […] aber ich verurteile auch Scharon und seine Maßnahmen, die den Antisemitismus nähren. Auch wenn Scharon [selbst] niemanden tötet und keine Zerstörungen anrichtet, so gibt er doch nazistische Äußerungen von sich, die überall auf der Welt die Feindschaft gegen die Juden entzünden, obwohl die meisten von ihnen gar nichts damit zu tun haben.

Zuletzt äußerte sich Scharon auf diese unzivilisierte Art und Weise, als er die 70 Millionen in Europa lebenden Muslime für den neuen Antisemitismus verantwortlich machte. Dabei handelt es sich um eine doppelte Lüge. Erstens, weil die Europäer empfindlich auf die wachsende Anzahl von Muslimen reagieren, über die sie bekanntermaßen nicht gerade begeistert sind; [die Islamfeindlichkeit in Europa also eigentlich das größere Problem darstellt]. Und zweitens, weil jene berühmt gewordene EU-Umfrage die muslimischen Bevölkerungsteile gar nicht umfasst, aus ihr aber trotzdem klar hervorgeht, dass es die rein europäische Mehrheit ist, die Israel als größte Gefahr für den Weltfrieden betrachtet.

Natürlich reicht es bei Scharon nicht aus, nur über eine seiner Unverschämtheiten zu sprechen. Schließlich hat er seine Rede mit der Behauptung fortgesetzt, die Raketenangriffe auf Gaza und Jenin hätten gar nicht zum Anstieg der Feindseligkeit gegenüber Israel beigetragen (so die Times vom vergangenen Dienstag und der Guardian vom Mittwoch [...]). Nur ein Mörder vom Typ Scharons kann sich wohl vorstellen, dass die Feindseligkeit mit dem Töten und den Zerstörungen nichts zu tun hätte. [...]. Der Antisemitismus, so fährt er fort, wolle die Juden daran hindern, sich zu verteidigen.

Das soll wohl heißen, dass sich Scharon in Gaza und Jenin nur selbst verteidigt und gar nicht so viele Frauen und Kinder umbringt, dass selbst die israelischen Piloten dagegen protestieren und die Soldaten ihren Militärdienst verweigern und lieber ins Gefängnis gehen. In der Logik Scharons wären diese israelischen Piloten und Soldaten Antisemiten oder „Verräter“ – so bezeichnet er seine Gegner.

Ich glaube, dass Scharon das israelische Volk betrügt, indem er es in ein Verbrechen hineinzieht, aus dem es keinen Ausweg gibt. Und ich füge hinzu, dass Scharon der größte Terrorist im Mittleren Osten ist. Außerdem ist er der erste Antisemit, weil er die Ursache für den neuen Antisemitismus in Europa und andernorts ist.

Der israelische Professor Yaron Azrahi [?] sagte wörtlich: „Man muss sich daran erinnern, dass Israel während des Friedensprozesses unter Rabin und Perez ein vom Westen bevorzugt behandelter Staat war. Es gab große Unterstützung von Europa und den Europäern. Warum wohl spielte der Antisemitismus in den Tagen von Rabin und Perez, die der Welt vermittelten, dass Israel zum Verlassen der besetzten Gebiete bereit sei, keine Rolle? Scharon hingegen ruft immer wieder Kritiker auf den Plan, die Israel und seiner Politik Verrat vorwerfen. Die Linke sorgt sich, weil Scharons Politik die Zukunft Israels gefährdet, indem sie Gewalt und Antisemitismus fördert.“

Das sagte ein israelischer Gelehrter. Und genau das ist auch meine Meinung. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dass der neue Antisemitismus nicht ohne seine Ursache, also Scharon, gesehen werden kann. [Das wäre auch] Robert Wistrich, dem Direktor des internationalen Zentrums für Antisemitismus-Forschung an der Hebräischen Universität Jerusalem, [entgegenzuhalten], der beklagte, dass die [Kritik an der Verletzung von] Menschenrechten bloß ein Deckmantel für den Antisemitismus sei und dass die Juden und Zionisten als Teil einer Verschwörung zur Erringung der Weltherrschaft dargestellt würden.

Ich verweise Wistrich auf die Worte von Azrahi. […] Dabei kann man ihm keine Unwissenheit unterstellen, vielmehr werfe ich ihm Feigheit vor, weil er nicht Scharon als Ursache des neuen Antisemitismus nennt. Und ich werfe ihm als einem der Helfer des israelischen Ministerpräsidenten die Beteiligung an den Verbrechen vor.
Meine letzte Anklage betrifft den Russen-Minister in der Nazi-Regierung* von Scharon, Nathan Scharansky. Er erklärte, dass der Antisemitismus in Europa politisch wieder akzeptabel würde – ohne allerdings die Gründe für diese Rückkehr zu erklären. Noch einmal: Dieser Antisemitismus hat eine klare, nicht zu leugende Ursache.

Der Autor neigt hier zur Ungerechtigkeit. Würde er sich mit der NS-Propaganda des Dritten Reiches näher befassen, so würde er erkennen, daß die Art und Weise wie sich Israel seit seiner Staatsgründung in der Welt benimmt, bereits von der NS-Propaganda in ihrer Wertung des jüdischen Volkscharakters, wenngleich auch nicht immer in objektiv, so doch auch keineswegs immer falsch beschrieben und damit vorweggenommen wurde. So war der Militärstaat Israel und seine Folgen für die Welt durchaus vorhersehbar, aber wie das Leben so spielt, es gewinnen nicht immer die, die recht haben. So etwas geschieht höchstens im Märchen. – Die Schriftleitung

Die in Israel für den Kampf gegen den Antisemitismus zuständigen Leute erklären, dass es [in Europa] drei Arten des Antisemitismus gebe: den traditionellen, den neuen und den islamischen. Letzterer, meinen sie, sei der gefährlichste und sprechen dabei von den heute 70 Millionen Muslimen in Europa. In diesem Klub arbeiten Geheimdienstler und Beamte des israelischen Außenministeriums - das heißt, dass professionelle Lügner versuchen, die Verbrechen der Regierung Scharon in einem Nebel aus islamischem Antisemitismus und ähnlichem zu verschleiern. Darauf habe ich eine einfache Antwort: Es gab schon zur Zeit von Rabin und Perez 70 Millionen Muslime in Europa aber von ihnen ging kein nennenswerter Antisemitismus aus [...].

Ich sage den Juden [...], dass Scharon eine größere Gefahr für sie als für die Palästinenser und andere darstellt. Sie werden nicht zur Ruhe kommen bis sie den Fehler, ihn zum Premier zu machen, korrigiert haben. Scharon hat nur erreicht, dass die israelische Sicherheit endgültig verloren ist. Er ist verantwortlich für den Untergang des Friedensprozesses und für die Zerstörung von Israels Ruf in der Welt.

Am 23. November verkündete Scharon, nachdem zwei israelische Soldaten getötet worden waren, die den Sicherheitszaun bewachten, dass er sein Treffen mit Mahmud Qurei verschieben wird. Genau das ist doch Antisemitismus. Schließlich tötet Scharon jeden Tag, aber wenn einmal zwei Israelis umkommen, ist er zornig. Als ob allein die jüdischen Gefallenen bedeutsam und die palästinensischen Gefallenen nur Ungeziefer wären, um die niemand weint. Heute ist jeder, der Scharon verteidigt, selbst ein antisemitischer Verbrecher wie er. […]

Mein persönlicher Trost besteht darin, dass die Mehrheit der Juden in Israel und der ganzen Welt den Frieden wollen. Wenn ich die letzten Erklärungen von Scharon gelesen habe, so habe ich auch von dem Rabbiner Arik Asherman gelesen, der der Rabbiner-Hochschule zu Menschenrechten vorsteht. Er bringt sein Leben tagtäglich in Gefahr, wenn er in die palästinensischen Gebiete hinüberfährt um sie [die Palästinenser] zu verteidigen und selbst als menschliches Schutzschild dazwischen geht, um sie vor den Besatzungssoldaten zu schützen. Dieser Rabbiner, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern aus Kalifornien gekommen ist, repräsentiert die Zukunft der palästinensisch-israelischen Beziehungen. Nicht Scharon und seinesgleichen, die Feinde des Friedens und der Menschlichkeit sind.“

"Kein Jude wird in Palästina bleiben"

z 14.12.2003 - 07:29
verrät sich selbst:


Hamas-Anführer Rantisi: "Kein Jude wird in Palästina bleiben"
Zehntausende radikale Palästinenser feiern 16. Jahrestag der Gründung der Organisation


Jabaliya - Mehrere zehntausend Anhänger der terroristischen Palästinenserorganisation Hamas haben sich am Freitag im Flüchtlingslager Jabaliya im Gazastreifen versammelt, um an den 16. Jahrestag der Gründung der Organisation zu erinnern. "Ich schwöre vor Allah, dass kein einziger Jude in unserem Land Palästina bleiben wird", sagte Hamas-Anführer Abdelaziz Rantisi. In der Frage des Status von Jerusalem und des Rückkehrrechts der Flüchtlinge werde es keine Zugeständnisse geben.

Die Teilnahme an den Gesprächen der Palästinenserorganisationen über eine Waffenruhe vergangene Woche in Kairo sei nur ein "strategischer Schritt" gewesen. Die Hamas werde keinen Millimeter von ihrer Position abweichen, versicherte Rantissi seinen Anhängern, die sich nach dem Freitagsgebet versammelt hatten. Die Hamas war zu Beginn der ersten Intifada am 14. Dezember 1987 gegründet worden. Der Bewegung gehören 700 bis 1.200 Kämpfer an. Ihr bewaffneter Arm, die Ezzedin-el-Kassam-Brigaden, ist für zahlreiche anti-israelische Anschläge verantwortlich. (APA)

Komisch

Peter G. 16.12.2003 - 12:07
Da schreibt man hier nen ziemlich sachlichen Artikel ueber ne Demo, an der auch Israelis teilnehmen und so, und sofort posten irgendwelche Spinner Ihr Gesamtwissen zum Antisemitismus, zum Islamismus etc. Irgendwie ziemlich reflexhaft.
Und, Karl, mein kleiner peinlicher Counterpart, genau wegen dir, auch wenn du dich anders genannt hast, habe ich die letzte Zeile geschrieben, weil ich die Schnauze voll habe von Leuten, die staendig irgendwelche vermeintlichen Konspirationen zufdecken muessen. Genau den gleichen Kommentar hast du unter dem letzten Artikel von mir gepostet. Wie PEIEIEIEIEIEIEINLICH du bist...

Peter G.! Gut für Bauchdenker!

x 16.12.2003 - 23:45
Zimlich sachlicher Artikel von Peter G.

IDF heißt Israel Defence Force, und nicht IOF!
Arpartheitsmauer ist inkorrekt, da es sich um eine Verteidigungsanlage gegen arabische Terrorbanden handelt. (Mit denen Peter G. studiert und feiert, und demonstriet.)
Und er spricht von Palästinensern und Israelis, meint er jüdische Israelis und moslimische Palästinenser, wenn ja sollte er es benennen, denn ansonsten bleibt dies nur Propagandadreck (für Bauchdenker). Selbstverständlich wollen viele Israelis den Frieden, daß ist nicht strittig. Das Problem lieber Peter G. ist, was Du vielleicht aufgrund Deiner Innensicht, als arabischer Student nicht begreifst, daß die millitärisch Schwächeren, nicht die friedlicheren Menschen sein müssen.

Peter G. wird auch von seiner arabischen Uni mitbekommen haben, daß sich viele seiner Komulitonen gegen einen Friedensprozeß ausgesprochen haben, da der Kampf gegen Israel dann in Frage gestellt würde. (ARD Reportage über Züricher Initiative)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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über mir — rico, hannover rules

ach Karl — wer wills wissen?