Göttinger Universität wird gewaltsam geräumt!

Streikende der Universtät Göttingen 08.12.2003 17:43 Themen: Bildung

Seit heute morgen befindet sich die Universität Göttingen im Besetzungsstreik. Auf Anordnung des Uni-Präsidenten Horst Kern wird in diesem Moment die Universität gewaltsam von mehreren Hundertschaften Polizei geräumt.

Nach nur wenigen Stunden des Besetzungsstreiks rief der Präsident Horst Kern die Polizei mit dem Auftrag die besetzten Gebäude zu räumen. Die streikenden Studierenden hatten sich unterdessen auf ein Gebäude - das Oeconomicum - konzentriert.
Dieses Gebäude sollte als Freiraum allen Studierenden offen stehen. Hier sollte es möglich sein, sich mit den Hintergründen der derzeitigen Kürzungswelle zu beschäftigen, kreative Aktionen zu planen und der gleichen mehr.
Nachdem die Polizei das offen-stehende Gebäude gewaltsam betrat, versuchte sie das Gebäude zu räumen. Dabei zersörten sie unter anderem eine Glastür vor der Studierende saßen.

Fotos in Kürze an dieser Stelle und unter bildungsklau.de

http://www.bildungsklau.de

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gibt's in Frankreich auch

kommentar 08.12.2003 - 18:55

... ist an mehreren französischen unis auch schon vorgekommen;
zeiugt aber immerhin davon, daß ein besetzungsstreik sinnvoll, da der obrigkeit schädlich ist, sonst wäre der präsident nicht so aus dem häuschen ...

Freiraum?

Wer aus Göttingen 08.12.2003 - 21:05

Ich habe da mal eine Verständnisfrage - wie kann ein "Gebäude als Freiraum allen Studierenden offen stehen", wenn niemand hereingelassen wird? Mir jedenfalls wurde der Zutritt am Montag Morgen verweigert.

freiraum!

hansi 08.12.2003 - 21:17

das oec war für alle offen, ich weiß nicht was du gemacht hast, dass dir der zutritt verweigert wurde...

Tatsächlich Freiraum

Nacho 08.12.2003 - 22:27

Ich kann das bestätigen, das Oec war die ganze Zeit offen, und ich bin immer reingekommen, wenn ich wollte. Allerdings hielten die Streikposten alle auf, die Schein-Relevante Veranstaltungen besuchen wollten. Dadurch sollten die, die nicht Streiken wollen minimal gestört werden (die Veranstaltungen würden später statt finden, und sie hätten solange "frei"). Diejenigen, die Streiken wollten, hätten so die Möglichkeit gehabt dies ohne Konkurrenzdruck zu tun. Indem jemand den Streik brach, hat er also faktisch seine Kommilitonen gezwungen, das selbe zu tun.

Noch was zum Thema Legitimation + Recht. Natürlich haben wir nicht das *juristische* Recht auf sowas. Aber viele von uns sind überzeugt, das *moralische* Recht (oder sogar die Pflicht) zu haben, für unsere Ideen einzustehen und zu Streiken. Wie ich zum freundlichen Polizisten gesagt habe, der mich rausgezerrt hat: "Sie tun ihren Job, ich meinen.". Ich denke, unser Job war zu Streiken und es allen Kommilitonen möglich machen, mit *uns* gleichzuziehen.

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