Studiprotest - wieder 1000ende in Berlin

Allesfüralleundzwarumsonst 29.11.2003 18:47 Themen: Bildung
Heute, Sonnabend, den 29.11. sind zum wiederholten mal innerhalb zweier Tage mehr als 10.000 Studierende auf den Straßen Berlins protestieren gegangen(Donnerstag 20.000). Anschließend kam es zu spontanen Straßenbesetzungen, - rennen und gemeinschaftlichen S-Bahnfahren. Die Eigendynamik letzter Aktionsform ist irre und zieht mittlerweile immer wieder hunderte StudentInnen an...Die Polizei ist trotz der Erfahrung aus den letzten Tagen Anfangs doch wieder Hilflos hinterhergelaufen...
Die Demo ist auf Grund der eintönigen Straßenführung(immer unter den Linden lang) eher etwas lahm gewesen, aber es wird von Tag zu Tag immer bunter. Es waren mehr Transpis gesellschaftskritischer gegen den Sozialabbau als ganzes gerichtet, als zu Beginn der Proteste und die Bevölkerung hat scheinbar eine gewisse Sympathie für das "Treiben".
Vom TU-Lauti wurde zudem für den 13.Dezember ein weitere Mobilisierung und das Zusammenwirken aller vom Sozialkahlschlag betroffenen Menschen propagiert. Dazu wollen die StudentInnen Ihren Protest mit Gewerkschaften, Betriebsräten, Arbeitsloseninitiativen, MigrantInnen, sozialen Einrichtungen etc. bündeln und massenhaft zu Protesten aufrufen. (Herzliche Einladung aus Berlin an alle in allen Bundesländern - kommt - wir freuen uns - alle gemeinsam gegen Bildungsklau, Sozialabbau, Billiglohn und Arbeitszwang - fragt bei Euren Freunden an - wir machen den Regierungen im Bund und Ländern Feuer unter Ihrem Arsch!!!) Die Demo wurde mit deutlich mehr Polizei, als bei den letzten Samstagdemos begleitet. Am Roten Rathaus war alles von Grünen abgesichert... Nach der Demo gab es zum wiederholten mal spontane Straßenproteste mehrer hundert StudentInnen und NichtstudentInnen, die Polizei bekam es in der erste halben Stunde kaum in den Griff... Straße am Alex blockiert, Straßenrennen bis Hackeschen Markt, gemeinschaftliches S-Bahnfahren... In der Friedrichstraße angekommen, mit Rufen wie: Bildung für alle und zwar umsonst etc. kam es vorerst zu letzten Straßensperrungen. Die verdutzten konsumierende Mitbevölkerung sah Dinge, die es hoffentlich bald noch mehr, öffter und überall im Land und der Stadt gibt. Wilde Proteste mit einer Dynamik die ich in Berlin lange nicht mehr erlebt habe. Schneller als die Polizei erlaubt - sein und mit skandierenden Sprüchen die Menschen wachrütteln - irre, schön. Leider kam es im Zusammenhang mit dieser Protestform nach Augenzeugenberichenten zu kleineren Rangeleien mit der Herren und Damen der Staatsmacht, mindestens 6 MitstreiterInnen wurden Ihre Personalien an selbige an der Friedrichstraße los... Wer weiß mehr? Wo lief was? Und wo gehts weiter? Heute Abend Soliparty im TU-Hauptgebäude. Übrigends es regt sich solidarische Unterstützung aus bisher nicht von Kürzungen betroffenen Fachhochschulen in Berlin - mals sehen, die 4 Protest-Woche kann beginnen!!!
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Ergänzungen

kann ich bestätigen

lirumlarum 29.11.2003 - 19:09
Ich war auch beim Rennen und Blockieren dabei. So etwas habe ich noch nicht erlebt, hunderte Leute laufen kreuz und quer, sammeln sich, rennen los, sperren die Straße und verschwinden bevor die Polizei richtig einschreiten kann und machen das Spiel immer wieder in der gesamten Ostinnenstadtzentrum.
Leider fehltes am Ende an einer ausgefeilteren Informationsstruktur, damit mensch sich nach dem Auseinanderlaufen wieder treffen kann. So ist im Einkaufsgetümmel der Friedrichstraße die Sache dann einfach untergegangen, weil die Polizei uns vereinzeln konnte und wir keine späteren Treffpunkte hatten. Dennoch wirklich gute Aktion!!! Mehr und überall davon. Was ich besonders toll(manchmal aber auch traurig) finde: Mehrheitlich sind es nicht gerade die üblichen Verdächtigen der linken Szene, die dieses Katz- und Mausspiel mit beeindruckender Wirkung auf die Passanten umsetzen, sondern junge undokmatische und Kritische Leute, die sich nicht einfach einsortieren lassen, aber bereit sind neue Wege zu gehen.

weiter so!

dabeigewesener 30.11.2003 - 12:16
solche blockade aktionen sollten viel mehr statt finden, denn nur so kann man die massen erreichen und den bullen zeigen, dass sie mit uns nich umspringen können wie die wollen...

am hackeschen gab es auch ne festnahme durch 3 zivten, die aber leicht zu erkennen waren...bei solchen festnahmen sollte man aber nich hin gehen und "keine gewalt" rufen, sondern versuchen den festgenommenen zu befreien...

solche bloackaden sind halt spontan, und deshalb sollte man am ende der demo etc. nich gleich nach hause gehn ;)

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feine action — runningman

super! — alex