wanderTagX und Blech-Propfen

die Göhrde ist ein Öhr 11.11.2003 20:17 Themen: Atom
Für die Strecke von Lüneburg bis Dannenberg brauchte der Castorzug über 5 Stunden. Immer wieder gelang es Demonstrierenden in kleinen und größeren Gruppen, sich auf das Gleis zu begeben.
Um 9 Uhr 35, als der Transport den Bahnhof von Uelzen passiert hatte, hieß es "Aufbruch" für insgesamt über 500 Menschen, die an eigens hierfür eingerichteten "Jausenstationen" auf den Beginn des wanderTagX warteten. In Pulks ganz unterschiedlicher Größe brachen sie in Hitzacker und Harlingen auf, um "zu schauen, wie weit sie gehen", wie es im Aufruf hieß. Angenehm überrascht wurden sie von der Nachricht, daß etwa 25 Kilometer entfernt in Rohstorf 70 Leute von x1000quer mit einer Sitzblockade den Zug gestoppt hatten.

Normalerweise braucht die Bimmelbahn -bei zwölf Haltestellen- 58 Minuten für diese Strecke. Jetzt zog sich die Fahrt von 9.55 Uhr bis 15.35. Indem Einzelpersonen, Zweier- und Dreiergrüppchen überall auf den Bahndamm kletterten, wurden die Ketten der Polizei auf einer Länge von etwa sieben Bahnkilometern so weit auseinander gezogen, daß es für Blockierer möglich war, durch die Reihen zu schlüpfen. Daran konnten auch die Pferdestaffeln, die in ungewohnt großem Maßstab eingesetzt wurden, nichts ändern.

Begünstigt wurde dieses Vorgehen durch schöpferische Dusselligkeit. Vor den Jausenstationen hatten Wanderwillige ihre Fahrzeuge kreuz und quer abgestellt, so daß die Wannenkolonnen an der Durchfahrt gehindert waren. Mehrere Einsatzhundertschaften waren deshalb mehrere Kilometer zu Fuß unterwegs, bis sie an ihren Zielort gelangten.

Durch eine Wegsperrung durch landwirtschaftliches Gerät verzögerte sich der Abzug der Polizeitrupen anschließend um Stunden.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

English extract of above

diet simon (translating) 11.11.2003 - 21:44
The Castor train needed more than five hours from Lüneburg to Dannenberg. The 12-stop stretch takes normal passenger services 58 minutes. Small and large groups of demonstrators kept getting on to the tracks. At 9.35, when the train had passed Uelzen station, about 500 people were getting ready at “refreshment stations”. In groups of different sizes they made for Hitzacker and Harlingen “to see how far they’d go” (their demo slogan). A pleasant surprise was the news that about 25 kms away 70 people had stopped the train in Rohstorf with a sit-down blockade.
The train took from 9.55 to 15.35. Single people, groups of two and three, kept climbing on to the tracks everywhere, which pulled apart the police rows so far along seven km that blockaders were able to slip through their ranks. This could not be prevented by mounted troupes, used in unprecedented numbers. The procedure was advanced by creative stupidity. Near the refreshment stations, strollers had left their vehicles any old way, so that police convoys were hindered from getting through. Which forced several hundred police to walk several k ms to their destinations. A way blockage by farming implements in the end delayed the departure of the police troops by hours.