BERLIN mittwoch 12h audimax: vv der hu-studis

mastermindchaos 08.11.2003 15:06 Themen: Soziale Kämpfe
plakate für die studentische vollversammlung mittwoch 12h audimax humboldt-uni berlin unter den linden 6. b there or b square
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Ergänzungen

Presserklärung des ReferentInnenrats

Nüm, Arno 08.11.2003 - 15:55
Der ReferentInnenrat der HU hat folgende Pressemitteilung
dazu veroeffentlicht:

Protest-Vollversammlung am 12.11.
an der Humboldt-Universität

Nachdem die Technische Universität Berlin sowie die Hochschulen in Frankfurt, Marburg und Gießen aufgrund der katastrophalen Unterfinanzierung sowie neuerlichen Plänen zu Studiengebühren in den Streik getreten sind, wird am Mittwoch, den 12. November, auch an der Humboldt-Universität zu Berlin eine studentische Vollversammlung stattfinden. Alle Studierenden sind aufgerufen sich um 12:00 Uhr vor dem Audimax im Hauptgebäude, Unter den Linden 6, einzufinden.

Hintergrund für den Protest sind zum einen die massiven Streichungen an den Berliner Universitäten, der ganze Institute, Fachbereiche und Fakultäten zum Opfer fallen sollen, zum anderen die unverschämten Studiengebührenpläne des Berliner Senates und die undemokratische Verfasstheit der Hochschulen.

Ziel der Vollversammlung ist es ersten Protest zu artikulieren, Informationen über die dramatische Lage der Humboldt-Universität an die Studierenden weiterzugeben und über das weitere Vorgehen und mögliche Protestformen zu beraten.

Die Referentin für Lehre und Studium meint: "Die Studierenden realisieren langsam, was der Kahlschlag an den Universitäten auch für sie selbst und ihr Studium bedeutet, es brodelt an der HU"

Der Referent für Finanzen erklärt: "Wir begreifen die Hochschulkürzungen und Studiengebühren als Teil des allgemeinen Sozialabbaus, insofern gibt uns auch die Demonstration vom letzten Sonnabend mit 100.000 TeilnehmerInnen Mut, den Kampf dagegegen aufzunehmen."

Infos für alle, bitte

Sandra 13.11.2003 - 20:43
Leider habe ich hier überhaupt zum ersten Mal derartige Flyer zu Gesicht bekommen, obwohl ich auch gleichzeitig bezweifeln möchte, dass diese von irgendwem ernst genommen werden... Lautet das Stichwort nicht gerade KONSTRUKTIVE Kritik? Wir wollen doch nicht als eine Horde wildgewordener, wichtigtuender "Anti-Alles-se" abgestempelt werden, sondern vor allem auch ernst genommen werden, oder?
Und was ist mit der INFORMATION von Studierenden? Ich fand den kleinen Zwischenruf auf der letzten (Bio- und LAF-) VV wirklich leider sehr auf den Punkt getroffen: "Wer ist wir--- ist wir Ihr oder ist wir wir..." Sicherlich sollte man sich bis zu einem gewissen Grad selbst informieren, aber wenn man (gerade als "Ersti") nicht mal weiß, wo man derartige Infos überhaupt herkriegen soll...?
Die Fachschaft hatte zuvor doch selbst darüber geklagt, dass sie Informationen immer erst so kurzfristig erhalte...
Ich möchte einfach nur sagen, dass wir es uns im Moment nicht leisten können, auch noch gegeneinander zu arbeiten, und dass dies aber nunmal die Folge ist, wenn man sich übergangen fühlt und scheinbar eine Meinung aufgezwängt bekommt.
Jetzt bin ich ja wenigstens auf Indymedia gestoßen, und werd's auch gleich mal weiterleiten, denn so wie ich das mitgekriegt habe, gibt es auch in unserem Semester ein hohes Potential, aber niemand weiss halt, wie man's anfangen soll...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 6 Kommentare

hört auf zu studieren - fangt an zu denken!

eg0l 08.11.2003 - 16:25
darum beispielsweise: rote ruhr uni 2003! ( mehr infos:  http://www.rote-ruhr-uni.org )

Diskriminierung durch Refrat

Susanne 13.11.2003 - 22:27
Ich finde das Plakat mit dem abgebildeten Jesus massiv diskriminierend, weil es mich in meinen religiösen Gefühlen verletzt. Es kann nicht richtig sein, dass religiöse Symbole - auch wenn sie nur noch für eine Minderheit relevant sind - derart missbraucht werden. Wieso werden ausschließlich die Symbole des Christentums missbraucht? Warum ruft ihr nicht gleich mit einem Judenstern zum Streik auf oder mit einer Buddha-Statue?

Es ist eine Frechheit von diesem Scheiß-Refrat sowas abzudrucken. Damit werden die religiösen Empfindungen von einer Minderheit ins lächerliche gezogen. Und wenn man meint, das Religion angeblich nur Opium fürs Volk sei, dann frage ich mich doch, wozu man überhaupt die Symbole derjenigen benutzen muss, von denen man sowieso nichts hält. Auf jeden Fall, werde ich bei diesem Streik allein schon wegen dieser Diskriminierung nicht mitmachen.

Doofköppe!

@Diskriminierung durch Refrat

Martin 14.11.2003 - 17:31
Ich möchte den Hinweis von Susanne ausdrücklich unterstützen, auch wenn irgendwelche Mots meinen, diese Ergänzung nach unten verbannen zu müssen. Ich habe diesen Beitrag sehr gerne gelesen. Bei der Abbildung einer "Jesus-Figur" für eigene politische Ziele, handelt es sich um eine massive Diskriminierung, von denjenigen die damit religiöse Gefühle verbinden. Solche Abbildungen haben vielleicht bei Faschos, aber nicht bei Indymedia etwas zu suchen. Im übrigen schafft sich der Refrat durch diese Diskriminierung ganz bestimmt keine Freunde.

Jesus

Grungni 14.11.2003 - 18:45
Hi! Ich bin auch einer derjenigen, die mit Jesus religiöse Gefühle verbinden. Wenn ich aber das Neue Testament lese und mir dann vorstelle, wie er z. B. im Tempelvorhof aufgetreten ist, dann finde ich die Frage, was er täte, käme er heute auf die Welt, mit dem Text des Plakates mit hoher Wahrscheinlichkeit richitg beantwortet. Als gläubiger Christ verletzt mich das in keiner Weise. Bedeutet Religiosität für Euch, dass man aus seinem Glauben keine Schlussfolgerungen auf das Heute ableiten darf???

Wo ist die konstruktive Kritik?

Sandra 14.11.2003 - 21:07
Obwohl das ja wie gesagt auch nicht gerade konstruktiv ist, freue ich mich doch, mit meiner Kritik nicht ganz alleine zu sein... Ich bin zwar nicht wirklich religiös und finde das Jesus- Plakat genauso daneben wie die anderen auch... Ich mein' ---hey, würde Bart sich um Studigebühren sorgen?--- Spaß beiseite... Wo bleibt die Botschaft? Hat irgendwie so "Autobahngebühren? Ich hub Euch was"-, sprich BZ- Niveau. Schade, dass man dann also am Samstag (13:00 Brandenburger Tor) nicht geschlossen auftreten kann, denn mit diesen Plakaten möchte ich mich jedenfalls nicht in Verbindung bringen lassen, und ich könnte mir vorstellen, dass es einer Menge anderer Leute auch so geht.

@Diskriminierung durch Refrat

Nachgefragt 15.11.2003 - 01:48
Joi, finde ich auch diskriminierend. Es ist super bezeichnend für Indymedia, dass sie sofort jeden kritischen Gedanken in die Verbannungs-Ecke schieben. Noch interessanter ist es jedoch, dass das Thema die LeserInnen dennoch interessiert. Mittlerweile ist der Text in der Verbannungsecke größer als im eigentliche Forum. Aha, dann mal fröhliches aufwachen an die Zensur. Die kritische Frage, ob hier nicht tatsächlich religiöse Gefühle missbraucht werden, ist durchaus berechtigt und Hinweise darauf stellen durchaus eine inhaltliche Ergänzung dar. Wenn ich einen Demo-Aufruf kolportieren will, trampele ich doch auch nicht auf die völlig sachfremden Gefühlen von religiösen Gruppen herum. Was soll das Ganze? Na, dann mal viel Spaß beim löschen dieses Gedankens!