Voll Versammlung gegen Kürzungen

HoPo-Referat - AStA der TU Braunschweig 06.11.2003 18:44 Themen: Bildung
Große Zustimmung für Resolution gegen die Hochschulkürzungen

800 Studierende sind sich einig: Die Kürzungen im Hochschulbereich müssen bekämpft
werden. Deshalb verabschiedete heute die Vollversammlung der Studierendenschaft der
Technischen Universität (TU) einstimmig eine Resolution gegen das
Hochschuloptimierungskonzept (HOK), Studiengebühren und die Beschneidung der
Hochschulautonomie.
Die Studierenden fordern von der Landesregierung die sofortige Rücknahme der Kürzungen an den niedersächsischen Hochschulen und den Studierendenwerken. "Wir kritisieren die kurzsichtigen Bestrebungen zur Ausrichtung des Bildungsangebotes auf rein ökonomische Interessen scharf", heißt es in der Resolution. Die Mangel- und Streichungspolitik im Bildungs-, Kultur- und Sozialsektor habe nachhaltig zur nicht nur durch die PISA-Studien
dokumentierten dramatischen Bildungssituation beigetragen. Deshalb bekunden die Studierenden ihre Solidarität mit den Protesten gegen Sozial- und Kulturabbau.
Der Präsident der TU, Prof. Dr. Litterst, erläuterte den aufgebrachten Studierenden die dramatischen Auswirkungen auf die einzelnen Fachbereiche der TU. Dabei honorierten die VersammlungsteilnehmerInnen die kritischen Äußerungen am HOK mit tösendem Applaus.
Immo Junghärtchen, AStA-Vorstand der TU, forderte die Studierenden auf, sich zu organisieren und gegen die Kürzungen zu protestieren: "Es ist unsere Bildung, es wird unsere Forschung, unsere Gesellschaft wird es sein. Das geht aber nur, wenn Ihr auf die Füße kommt.Seien wir realistisch und fordern das Unmögliche: Wir brauchen nicht weniger Bildung, wir brauchen mehr! Wir brauchen mehr Geld, wir brauchen mehr Profs, wir
brauchen mehr Technik, Wir brauchen Kultur und Sozialleistungen, wir brauchen freie, unabhängige Bildung für alle!"
Außerdem machte Ralf Reischwitz als studentischer Vertreter im Studentenwerk deutlich, dass die ebenfalls vorgesehenen erheblichen Kürzungen bei den Studentenwerken in Niedersachsen Auswirkungen für jeden Studierenden haben wird. Probeweise könne jeder Studierende eine Woche lang die höheren Preise für Gäste in der Mensa zahlen, um heute schon zu merken was in Zukunft ein Mensaessen für Studierende kostet. "Wer heute nicht gegen die Kürzungen aufsteht, wird es übermorgen an seinem noch schmaleren Geldbeutel merken."

Die Studierenden der TU wollen am kommenden Mittwoch ihre Forderungen auf der landesweiten Großdemonstration gegen die Kürzungen in Hannover unterstreichen. Für die Demonstration unter dem Motto "Bildet die Rettung" haben sich breits über 10.000 Studierende der niedersächischen Hochschulen angekündigt.
Weitere Informationen unter http://www.tu-braunschweig.de/asta/protest/vollversammlung

Dort zu finden sind der volle Text der Rede von Immo Junghärtchen und die verabschiedete Resolution.

Weitere Informationen unter http://www.tu-braunschweig.de/asta/protest/vollversammlung

Dort zu finden sind der volle Text der Rede und die verabschiedete Resolution.
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Ergänzungen

Update 7.11. - 12:00

streikendeR 07.11.2003 - 12:26
Hallo alle,
nach einem netten Ausklang des ersten kompletten Streiktages geht es heute wieder weiter:
seit 7:30: "Mathegebäude" besetzt, es stehen Streikposten, die die Studis informieren an den Türen.
8:00 Studierende fahren U-Bahn, Polizei ist da, BVG setzt Sonderzüge ein
8:30 öffentliche Vorlesung in der S7, Unterschriften werden gesammelt, Reaktionen der Fahrgäste fast durchweg positiv.
weiterhin ganztägig: Infopunkt im besetzten AudiMax (H105), Aktionsgruppen in den Studierendencafés und Iniräumen und den Räumen des AStA
nächster sicherer Termin: 14 Uhr Infotreffen im AudiMax (H105), danach unter Umständen spontane Aktionen.
ich werde versuchen auch weiterhin Updates zu stellen.

Bitte an Mods

streikendeR 08.11.2003 - 13:36
Das gestrige Update gehörte zu der TU Berlin  http://de.indymedia.org/2003/11/65157.shtml), ich muss wohl auf der falschen Seite gewesen sein (Streik ist eben anstrengend). Könnt ihr das bitte verschieben? Danke

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 3 Kommentare

Braunschwein ganz weit vorne...

Sprengring 06.11.2003 - 19:30
O.K. die Verfasste Studierendenschaft der TUBS hat es im letzten Semester schwer gehabt. Burschen-AStA, etc...
Aber was sie sich jetzt 'leistet' ist auch nicht von schlechten Eltern. Auf der VV redet der Uni-Präsident. Nicht ein kurzes Grußwort sondern eine ellenlange weinerliche Rede. An der Resolution hat er auch noch 'mitgedichtet'. Wessen Interessen da vertreten wurden ist wohl klar!
Die Reso wurde dann auch noch einstimmig angenommen. Nach der VV wurde wieder studiert. Brav Braunschwein! Da habt ihr euch von den Burschen prima konditionieren lassen.
Falls ihr Alternativen sucht schaut euch mal an, was in Berlin so abgeht.

studentinnen in die produktion

kulturrevulotionär 06.11.2003 - 19:46
wesentlich tragischer finde ich hier, die ständisch-erzreaktionäre haltung der studierenden. allerdings verwundert das nicht mehr nach einem blick in die sozialerhebung des studentenwerks. dieses pack würde am liebsten sozialhilfeempfänger als sklaven verkaufen, damit die öffnungszeiten der bibliotheken verlängert werden.
und wer mich jetzt für nen spalter hält kann sich ja mal an der uni münchen in bwl oder jura reinhocken, das sind nicht die leute meiner solidarität. diese eingebildete elite weis ganz genau was sie will
an der tu oder den fh´en siehts auch nicht besser aus.

universitäten zu getreidespeicher, studentinnen auf die reisfelder im voralpenland

deutschland abschalten

an den Kulturrevolutionär

iJay 07.11.2003 - 14:04
In der Resolution steht unter anderem:
"Die Mangel- und Streichpolitik im Bildungs-, Kultur- und Sozialsektor hat nachhaltig zur nicht nur durch die PISA-Studien dokumentierten dramatischen Bildungssituation beigetragen. Auch deshalb bekunden wir unsere Solidarität mit Protesten gegen den Sozial- und Kulturabbau."

und weiter

"Die Anpassung der Bildungsinhalte und Mechanismen an Interessen von Wirtschaft und Politik kann nicht widerstandslos hingenommen werden. Bildung muss in erster Linie dazu dienen, ein faires und bewusstes Zusammenleben zu ermöglichen. Sie muss die Möglichkeit eröffnen, gesellschaftliche Entwicklungen unabhängig vom Urteil Anderer zu erkennen, zu verstehen und zu begleiten. Ein von außen geregelter Zugang zu ihr darf nicht dazu führen, herrschende Verhältnisse kritiklos hinzunehmen und nicht mehr zu hinterfragen. Auch darum wollen wir keine elitäre Bildung, sondern bestmögliche Bildung für alle."

Es ist somit klar, dass hier nicht nur an die eigenen Claims gedacht wird, sondern solidarisch mit anderen Menschen (und Protesten) gekämpft wird. Das war für die Studierenden sehr wichtig, dies in die Resolution einzubringen.
Bitte lesen vor dem meckern!