zwei führende Ultra Rechte gestorben

egal 26.10.2003 03:34 Themen: Antifa
der Grünen Mitgründer und zuletzt lebende Ikone, aller Nazi Organisationen allen voran der NPD, der Ökobauer BALDUR SPRINGMANN ist gestorben

genauso wie der intellektuelle Rechtsaussen
der Soziologe und Parteienkritiker ERWIN K. SCHEUCH
Grünen-Gründer Baldur Springmann tot
Der Ökobauer, Volks- und Deutschlandtümler verließ die Grünen schon in den frühen Achtzigern. Er starb mit 91 Jahren
 http://www.taz.de/pt/2003/10/25/a0092.nf/text

Infosammlung zu Springmann
 http://de.indymedia.org//2003/07/56507.shtml


Die NPD Zeitung und ihr Pressefest mit dem Stargast Springmann
(die ersten 4 Seiten der NPD sind gerade down)
 http://www.deutsche-stimme.de/Sites/Pressefest2003.html
 http://www.deutsche-stimme.de/Sites/06-03-Kongress.html
 http://www.ds-verlag.de/Sites/09-03-Titel.html
 http://www.ds-verlag.de/Sites/09-03-Gastkolumne.html
 http://www.freier-widerstand.net/texte/03/03/20030811150448.shtml
 http://www.wno.org/newpages/nws01.html
 http://www.jlosachsen.de/Berichte/Berichte_U030809.html

-------------------------
-------------------------

Erwin K. Scheuch hat das Zeitliche gesegnet

Je älter, desto zorniger
Zum Tod des Soziologen Erwin K. Scheuch, des Kämpfers gegen den Klüngel
Stephan Schlak
 http://www.berlinonline.de/.bin/mark.cgi/berliner-zeitung/feuilleton/284651.html

-------------------------

15.10.2003
Entrüstung und Empirie
Zum Tod des Kölner Soziologen Erwin K. Scheuch

Vor zwei Jahren erhielt Erwin K. Scheuch den Baltasar-Gracían-Kulturpreis der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung. Die wissenschaftlichen Interessen und die politische Haltung des Kölner Soziologen fanden im Namen der Stiftung wie im Namengeber des Preises ihren angemessenen Ausdruck. Angeber und Aufschneider, Schmeichler und Karrieristen wollte im 17. Jahrhundert der spanische Jesuit Baltasar Gracían in einem Buch treffen, dem er den Titel ?Handorakel und Kunst der Weltklugheit? gab. Damit war annähernd auch die Zielgruppe beschrieben, gegen die sich in seinen letzten Lebensjahrzehnten der Zorn Erwin K. Scheuchs richtete. Als Aufforderung zum Widerspruch musste man es daher empfinden, dass bei der Verleihung des Gracían-Preises der Laudator Hermann Lübbe ausgerechnet die ?Entrüstungsabstinenz? des Preisträgers hervorhob.


Erwin K. Scheuch aber, der 1970 zu den Mitbegründern des ?Bundes Freiheit der Wissenschaft? gehörte, entrüstete sich oft und fand zunehmend Gefallen daran. Die rebellierenden Studenten nannte er in einem bereits 1968 veröffentlichten Buch ?Wiedertäufer der Wohlstandsgesellschaft?. Viele seiner Bücher trugen ähnlich aggressive Titel: Es waren Fehdehandschuhe, die er mit Schwung, wenn auch nicht immer mit Weltklugheit seinen Gegnern entgegenwarf. Scheuch, der sich 1961 in Köln habilitierte, ging anschließend nach Harvard und kehrte drei Jahre später wieder nach Köln zurück. In Köln war 1919 durch den Oberbürgermeister Konrad Adenauer das erste deutsche Forschungsinstitut für Sozialwissenschaften gegründet worden. Ihm gab nach dem Zweiten Weltkrieg der Emigrant René König entscheidende Impulse. Mit König war Erwin K. Scheuch, der wohl oder übel die Rolle des Kronprinzen spielen musste, maßgeblich an der Entwicklung der ?Kölner Schule? beteiligt. Zur ?Frankfurter Schule? bestand nicht nur eine Regionalkonkurrenz: König und Scheuch, die sich in ihrer Lust an Polemik nicht nachstanden, erzogen ihre Schüler bewusst zu nüchterner Empirie. Auf der soziologischen Landkarte blieb Frankfurt für sie eine Hochburg der Spekulation.


In Köln gründete Scheuch bald nach seiner Rückkehr das ?Institut für vergleichende Sozialforschung?. Nicht nur die international vergleichende Perspektive wurde für die Arbeiten des Instituts entscheidend, sondern auch ein starkes Interesse am Ausbau und an der Weiterentwicklung empirischer Methoden der Sozialforschung.


Wichtige Impulse zur Professionalisierung der Soziologie gingen von Köln aus. René König, Erwin K. Scheuch und später Renate Mayntz hatten dafür den Boden bereitet. Erwin K. Scheuch verstand sich selbst als einen Konservativen. Als Konservativer war er zu besonderen Überraschungen fähig. Er veröffentlichte, meist zusammen mit seiner Frau Ute, eine Reihe von Büchern, deren Zielgruppen keineswegs herkömmlichen konservativen Feindbildern entsprachen. Er geißelte den Größenwahn von Managern (?Deutsche Pleiten?) und den Einfluss der Lobbies im Bundestag, beklagte die mangelnde Mobilität der leitenden Angestellten in der Wirtschaft, attackierte den Parteienstaat (?Cliquen, Klüngel und Karrieren?), warf den Kirchen, die zum Verbot der Sekten aufriefen, Glaubensneid vor (?Die neuen Inquisitoren?), kritisierte den Hegemonialanspruch der USA, diskutierte mit der Spitze der PDS über ?Die Linke und die Macht?, und auf dem Umschlag des Buches, in dem er sich über das Spendenunwesen der Parteien entrüstete (?Die Spendenkrise. Parteien außer Kontrolle?) prangte das Foto Helmut Kohls.

Weithin bekannt wurde er durch eine lokale Affäre: seine schonungslose Aufdeckung der Korruption in Köln. Dort benutzt man für diesen Tatbestand einen ausgesprochen gemütlich klingenden Begriff: ?Kölscher Klüngel?. In seiner Heimatstadt bleibt Konrad Adenauer unvergessen, weil er die bis heute gültige Definition des ?Kölschen Klüngels? geliefert hat. Auf Hochdeutsch: ?Man kennt sich und man hilft sich?. Adenauer konnte nicht ahnen, dass an dem von ihm begründeten Forschungsinstitut Scheuch dem Kölschen Klüngel einmal den Prozess machen würde. In Köln ist Erwin K. Scheuch am 13. Oktober im Alter von 75 Jahren gestorben.
WOLF LEPENIES
 http://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel2161/

-------------------------
Erwin K. Scheuch ist tot

Der Kölner Soziologe Erwin K. Scheuch ist am Montag im Alter von 75 Jahren gestorben. Der streitfreudige Wissenschaftler hatte sich immer wieder mit scharfer Kritik an den Parteien und der angeblichen Selbstbedienungsmentalität der Politik in die öffentliche Debatte eingemischt. Scheuch lehrte bis zu seiner Emeritierung 1993 an der Kölner Universität. Zu seinen bekanntesten Büchern gehört das mit seiner Frau veröffentlichte "Cliquen, Klüngel und Karrieren" und "Die Spendenkrise - Parteien außer Kontrolle".
 http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/news/51633/

-------------------------

1970 gehörte Sch. zu den Mitbegründern des Bundes Freiheit der Wissenschaft e.V. (BFdW), eines Verbandes von Hochschullehrern, die u. a. dem Anspruch eines "wertfreien", ideologisch neutralen Wissenschaftspluralismus in Forschung und Lehre Geltung zu verschaffen suchten. Zeitweilig als Pressesprecher öffentlicher Wortführer des BFdW führte Sch. von 1980 bis 1986 den Verband als Vorsitzender.
 http://www.bund-freiheit-wissenschaft.de/html/vorstand1.html

Berliner Zeitung Dienstag, 12. November 2002 Deutsche Unis vor dem Ruin
Bund Freiheit der Wissenschaft warnt vor weiterer Amerikanisierung har.
Der Kölner Soziologe Erwin K. Scheuch, Pressesprecher des Bundes, stellte in seinem Vortrag "Vorbild Amerika" die Amerikanisierung der Hochschulen infrage.
 http://www.bund-freiheit-wissenschaft.de/html/pressemitteilungen.html

Burschenschaftlicher Abend mit Prof. Dr. Erwin K. Scheuch in Bielefeld  http://www.burschenschaft.de/dokumentation/ba_scheuch_bielefeld.htm

-------------------------

beim rechten Think Tank
 http://www.swg-hamburg.de/
Prof. Dr. Erwin K. Scheuch Universität Köln
 http://www.swg-hamburg.de/Vortrage/vortrage.html

-------------------------

Prof. em. Dr. Erwin K. Scheuch
 http://www.wiso.uni-koeln.de/soziologie/scheuch/
 http://www.wiso.uni-koeln.de/soziologie/scheuch/scheuch.htm

 http://www.perlentaucher.de/autoren/9000.html

-------------------------

die aktuelle Junge Freiheit feiert Scheuch auf Seite 3+4 (PDF) ab

Ein Mahner
Zum Tod von Erwin K. Scheuch
Thorsten Thaler
 http://www.jungefreiheit.de/
 http://www.jf-buchdienst.de/jf.htm
das aktuelle Passwort ist jf 2472
für die Zukunft: die Zahl wird alle paar Monate geändert und ist immer hinten in der Printausgabe auf der Leserbriefseite im Kasten unten zu finden )
ihr könnt so die Ausgabe als PDF oder HTML Datei lesen

-------------------------
Pressemitteilung:
Berlin, den 30. September 2003
Der Parteienkritiker Erwin K. Scheuch erhebt schwere Vorwürfe: SPD in NRW arbeitet mit Linksextremisten zusammen
 http://www.jf-archiv.de/archiv03/403yy68.htm

-------------------------

Pressemitteilung:
Berlin, den 03. Juni 2002
Schon 2000 Unterschriften gegen NRW-Verfassungsschutz
Appell für die Pressefreiheit bundesweit veröffentlicht
 http://www.jf-archiv.de/archiv02/232yy67.htm

-------------------------

Pressemitteilung:
Berlin, den 13. März 2002
Der Kölner Parteienkritiker Erwin K. Scheuch erhebt im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT schwere Vorwürfe gegen die SPD: ?Das ist Korruption?
 http://www.jf-archiv.de/archiv02/112yy64.htm

-------------------------

"Die Bundesrepublik ist in einem Maße parteipolitisiert, wie es eine Demokratie an sich nicht sein sollte."

Erwin K. Scheuch, emeritierter Soziologie-Professor in Köln, in einem Interview mit dem "Deutschland-Magazin", Nr. 4, April 2002
 http://www.jf-archiv.de/archiv02/172yy57.htm

-------------------------

FKBF verleiht Baltasar Gracián-Preis an Erwin K. Scheuch
 http://www.deutschland-bewegung.de/presse2001.html

-------------------------

NAZISEITE
Theoretisch haben sich auch die rechten Parteien auf den richtigen Weg begeben. In ihren Programmen finden sich Forderungen nach mehr direkter Demokratie, nach Einführung beziehungsweise Erweiterung von Volksbegehren und Volksentscheiden. Auch der Ruf nach Wiederherstellung einer wirksamen Gewaltenteilung, nach Chancengleichheit der Parteien und einer unabhängigen Justiz gehört zum programmatischen Standard der politischen Rechten. Dabei geht man weitgehend konform mit Wissenschaftlern wie Hans Herbert von Arnim und Erwin K. Scheuch. Auch die Direktwahl des Bundespräsidenten durch das Volk wird rechterseits thematisiert.
 http://freewebhosting.hostdepartment.com/s/stoerti/120403.html

-------------------------

Erwin K. Scheuch / Ute Scheuch
"Deutsche Pleiten"
Manager im Größen-Wahn oder der irrationale Faktor
 http://www.perlentaucher.de/buch/9285.html

-------------------------
Der Kölner als solcher beherrscht das Klüngeln (manchmal) in Perfektion
Von Erwin K. Scheuch und Ute Scheuch
DOKUMENTATION: Was die Leser des Buches "Ganz unter uns" nicht lesen dürfen
 http://www.journaille.de/spd-spendenskandal/tk02-08-29dok.htm

-------------------------

Klüngelkritik wegzensiert
Interviewer: Pascal Beucker
 http://www.journaille.de/spd-spendenskandal/tk02-08-29b.htm

-------------------------

Die Spendenkrise. Parteien außer Kontrolle.
von Erwin K. Scheuch, Ute Scheuch
 http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499229285/booksnewasin/302-9371960-7743234

 http://www.gavagai.de/skandal/spenden/HHD38.htm

-------------------------
Scheuch, Erwin K.; Scheuch, Ute
Manager im Größen-Wahn
ROWOHLT TB. 2003 9,90 EUR
 http://www.frauenbuch.de/htm/fb21680119.htm
-------------------------
Scheuch, Erwin K.; Scheuch, Ute
Bürokraten in den Chefetagen [ rororo Taschenbücher ]
Deutsche Karrieren, Spitzenmanager und Politiker heute. (rororo aktuell)
ROWOHLT TB. 1995 6,60 EUR
 http://www.frauenbuch.de/htm/fb951320180.htm

-------------------------
Die neuen Inquisitoren. Religionsfreiheit und Glaubensneid 1.
von Gerhard Besier (Herausgeber), Erwin K. Scheuch (Herausgeber)
 http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3720152774/asearch/302-9371960-7743234
Die neuen Inquisitoren. Religionsfreiheit und Glaubensneid 2.
von Gerhard Besier (Herausgeber), Erwin K. Scheuch (Herausgeber)
 http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3720152782/asearch/302-9371960-7743234
 http://www.buchtresor.de/cdrez/cd0009rez03_m.html

-------------------------
Sozialer Wandel 1. Theorien des sozialen Wandels. - Erwin K. Scheuch
 http://www.guenstig-einkaufen-de.com/B%C3%BCcher/Kategorien/Geist-Wissen/Soziologie/Theorien/PIDNR54666d52626e61687452/Sozialer-Wandel-1-Theorien-des-sozialen-Wandels-Erwin-K-Scheuch/

-------------------------
Tagesspiegel: Die Berlin-Krise Erwin K. Scheuch: "Klüngel braucht Undurchsichtigkeit" Der Soziologe über Parallelen zwischen Köln und Berlin
 http://berlin.spd.de/servlet/PB/menu/1015743/

-------------------------
Erwin K. Scheuch: Gründe für den Geburtenrückgang jenseits des individuellen Zeugungsverhaltens
 http://www.single-generation.de/wissenschaft/erwin_k_scheuch.htm

-------------------------
Die Frage Lebensstil
Autor: Erwin K. Scheuch Soziologe und Publizist
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1996/0106/politik/0036/index.html

-------------------------
Berliner Morgenpost, 18. 4.99:
«Ranglisten sind grober Unfug»
Der Soziologe Prof. Erwin K. Scheuch über das Hochschulranking des «Spiegel»

-------------------------
Der Kölner Soziologe Prof. Dr. Erwin K. Scheuch warf in der Kölnischen Rundschau der Studie einen Mangel an "methodischem Bewußtsein" vor, seine Uni erreichte den vorletzten Platz.
 http://www.tu-chemnitz.de/spektrum/99-2/tu1.html

-------------------------

Warum sich so viele Frauen dem bewaffneten Kampf anschlossen, blieb für Psychologen, Kriminologen, JournalistInnen ein Rätsel. Der Soziologe Erwin K. Scheuch konstatierte einen »Bruch mit der abgelehnten Weiblichkeit« (Spiegel 20/1981) ? einmal mehr ein hilfloser Versuch, die Frauen für ihre unglaublichen Taten einfach zu entweiblichen.
 http://www.copyriot.com/unefarce/no4/ladies.html

-------------------------

Erwin K. Scheuch
deutscher Soziologe; Prof. (em.) Dr. rer. pol.

Geburtstag: 9. Juni 1928, Köln
Klassifikation: Soziologen
Sozialwissenschaftler
Nation: Deutschland

Internationales Biographisches Archiv 30/1997 vom 14. Juli 1997 (mi)
Ergänzungen um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 12/2001


Herkunft

Erwin Kurt Scheuch, kath., Sohn eines Buchhalters, wurde am 9. Juni 1928 in Köln geboren.

Ausbildung

Er besuchte das Gymnasium in Köln und wurde 1944 noch als Flakhelfer rekrutiert. Von 1949 bis 1953 studierte Sch. in Köln Volkswirtschaftslehre und Soziologie. Einen einjährigen Studienaufenthalt an der University of Connecticut/USA während dieser Zeit schloß er als Bachelor of Arts (B.A.) ab. Dem Examen als Diplom-Volkswirt 1953 folgte 1956 die Promotion. 1961 wurde Sch., ebenfalls in Köln, habilitiert.

Wirken

Während seiner Studentenzeit hatte er als Korrespondent für verschiedene Zeitungen, auch für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) sowie, ab 1952, als Assistent des UNESCO-Instituts für Sozialforschung gearbeitet. Nach der Diplomprüfung bis 1959 am Kölner Forschungsinstitut für Soziologie tätig, ermöglichte ihm ein Stipendium der Rockefeller Foundation 1959 ein Forschungsjahr an mehreren amerikanischen Universitäten, darunter in Berkeley. Bevor er 1962 erneut, diesmal als Dozent für Sozialpsychologie an der Harvard University, in die USA ging, lehrte er in Köln Soziologie. Nach seiner Rückkehr 1964 nahm Sch., zum außerordentlichen Professor berufen, diese Tätigkeit wieder auf. Ein Jahr später wurde er Ordinarius für Soziologie sowie Gründer und Direktor des Kölner Instituts für Vergleichende Sozialforschung, das mit der Kodirektorenschaft von Renate Mayntz (u. a. "Soziologie der Organisation") im Jahre 1974 in Institut für Angewandte Sozialforschung der Universität Köln umbenannt wurde. Darüber hinaus übernahm er die Leitung des Zentralarchivs für empirische Sozialforschung, Europas ältester und größter sozialempirischer Datenbank, sowie die Leitung des Soziologischen Seminars der Universität. 1970 beteiligte Sch. sich an der Gründung des Bonner Informationszentrums für Sozialwissenschaften.

Sch. gilt als eher "konservativer" Wissenschaftler, dessen Ruf als Soziologe sich seinen methodologischen Arbeiten auf dem Gebiet der empirischen Sozialforschung - auch im internationalen Vergleich - und zur Wissenschaftstheorie verdankt. Zunehmend beteiligte er sich an der öffentlichen Diskussion aktueller politischer Fragen und evozierte mit provokanten Thesen - oft im Gegensatz etwa zu Jürgen Habermas - den Widerstreit der Meinungen. Aufmerksamkeit sicherten ihm früh schon seine Beiträge zu medienpolitischen Fragen sowie seine Partei- und Wahlanalysen. 1970 gehörte Sch. zu den Mitbegründern des Bundes Freiheit der Wissenschaft e.V. (BFdW), eines Verbandes von Hochschullehrern, die u. a. dem Anspruch eines "wertfreien", ideologisch neutralen Wissenschaftspluralismus in Forschung und Lehre Geltung zu verschaffen suchten. Zeitweilig als Pressesprecher öffentlicher Wortführer des BFdW führte Sch. von 1980 bis 1986 den Verband als Vorsitzender.

Ins Zentrum öffentlicher Diskussionen geriet Sch. mit einer Studie unter dem Titel "Thesen zu einer strukturellen Erneuerung der politischen Führung", die die CDU-Wirtschaftsvereinigung von Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegeben hatte und die erklären helfen sollte, so der Autor, "warum während der achtziger Jahre der Sachverstand sich immer mehr aus der Politik entfernt hatte" (RHEIN. MERKUR, 13.3.1992). Auf 25 Schreibmaschinenseiten kamen er und seine Frau Ute, häufig Mitautorin seiner Arbeiten, am Beispiel vor allem der Stadt Köln zu vernichtenden Schlußfolgerungen im Hinblick auf Parteienklüngel, Ämterpatronage und die Selbstbedienungsmentalität von Politikern. Nachdem das im Dez. 1991 der Öffentlichkeit vorgestellte Papier "klammheimlich unterdrückt" (Scheuch) und u. a. die These, die 80er Jahre seien ein Jahrzehnt der Korruptionsskandale gewesen, etwa vom Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel (CDU) als "ausgesprochen schädlich" verurteilt worden war (Hbl., 5.2.1992), erschien die Untersuchung im April 1992 als Buch. Was das Ehepaar unter dem Titel "Cliquen, Klüngel und Karrieren" zu einem "fast book ausgeweitet" haben soll, stieß in der angeheizten Debatte über Politik- und Parteienverdrossenheit auch auf Kritik. Sch. schlage noch "die Schlacht des Konservativen von 1968" und ziehe nicht in Betracht, daß sich u. a. Politiklandschaft und Berufsmuster grundlegend gewandelt hätten, entrüstete sich DIE ZEIT (10.4.1992). Die Junge Union (JU), Bonn, erkannte dem Ehepaar eine Auszeichnung besonderer Art zu und "belohnte" die unbequeme Studie mit einem "Schwarzen Kaktus".

Vor dem Hintergrund der hessischen Kommunalwahlen ging Sch. im Frühjahr 1993 der Frage nach, weshalb die "Partei der Nichtwähler" immer größer werde. Schonungslos attackierte er u. a. die "Lebensferne" der Karrieren der Berufspolitiker, die zur Bildung einer politischen Klasse beitrage, die "entfremdet von den Lebensumständen der Menschen" sei, "für die sie eigentlich tätig sein sollte" (RHEIN. MERKUR, 12.3.1993). Der Skandal um die bayerischen CSU-Spitzenpolitiker Max Streibl und Edmund Stoiber ("Amigo"-Affäre) veranlaßte ihn zum Plädoyer für Strafvorschriften für Abgeordnetenbestechung, womit er sich in Übereinstimmung auch mit den Vorschlägen einer Kommission befand, die Bundespräsident Richard von Weizsäcker zur Reform der Parteienfinanzierung eingesetzt hatte. Ohne Erneuerung der Parteien, so Sch. zuvor in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt, werde Deutschland in eine "schwere Systemkrise" treiben (Hbg. Abl., 24.1.1993).

Nicht nur zum Ärger seiner an Kummer gewöhnten CDU wiederholte der "Korruptionsforscher" im Herbst 1995 seine beißende Kritik am Kölner "Klüngel" und führte am Beispiel des Kölner Oberbürgermeisters Norbert Burger (SPD) auf, wo dieser "höchstbezahlte Ehrenamtliche Deutschlands", der neben seinen Bezügen als Landtagsabgeordneter und einer hohen Pension allein an "Sonderaufwandsentschädigungen" monatlich über 9.000 Mark erhalte, seine Sondereinkünfte habe. Die Bundesrepublik, schlußfolgerte Sch., entwickele sich "zur besten DDR, die es je gab" (FR, 23.11.1995). Im Sommer 1995 hatte er die geplanten Diätenerhöhungen im Bundestag ins Visier genommen und gefragt: "Wer kann die Chuzpe haben, für 672 Abgeordnete zu behaupten, sie seien jeder 20.000 Mark im Monat wert?" (Weltbild, 9.6.1995). Anfang März 1997 geriet Sch. in die Schlagzeilen, weil er - nach 25jähriger Mitgliedschaft - die CDU verließ. Er hatte es als "unerträglich" empfunden, so Sch., "wie kaltschnäuzig im Zusammenspiel von CDU mit einigen Politikern von SPD und GRÜNEN die Kritik an den vorgeblichen Dienstflügen von Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) vom Tisch gewischt wurde".

Mit Ablauf des Jahres 1993 hatte Sch. - nach 28 Jahren - die Leitung des Instituts für Angewandte Sozialforschung an Prof. Wolfgang Jagodzinski abgegeben. Obwohl emeritiert, blieb er auch der Lehre treu und hielt etwa im Wintersemester 1996/97 an der Kölner Universität eine Vorlesung über die "Soziologie der Massenkommunikation".

Werke

Veröffentlichungen u. a.: "Soziologie der Wahl" (65), "Wiedertäufer der Wohlstandsgesellschaft" (69), "Der Überdruß an der Demokratie" (70; m. Ritter u. Sontheimer), "Haschisch und LSD als Modedrogen" (70), "Grundbegriffe der Soziologie" (72 ff.), "Soziologie der Freizeit" (73; neue Aufl. 77), "Kulturintelligenz als Machtfaktor" (74), "Wird die Bundesrepublik unregierbar?" (76), "Soziologie der Freizeit und des Konsums" (77; m. Scherhorn), "Das Forschungsinstitut" (78), "Der öffentliche Dienst und die Medien" (79; m. a.), "Historical Social Research" (80), "Datenschutz und Forschung" (81), "Gesundheitspolitik zwischen Staat und Selbstverwaltung" (82), "Empirische Sozialforschung in der modernen Gesellschaft" (83), "Zwischen Wohlstand und Bankrott" (84), "China und Indien - Eine soziologische Landvermessung" (87), "Infrastruktur für die Sozialforschung" (87; m. Mochmann), "Arbeitszeit kontra Freizeit?" (88), "Volkszählung, Volkszählungsprotest und Bürgerverhalten" (89; m. Gräf u. Kühnel), "Perspectives des sciences sociales en Allemagne aujourd'hui" (91), "Cliquen, Klüngel und Karrieren" (92; m. Ute Sch.), "Parteien und Politiker in der Bundesrepublik (alt) heute" (92), "USA - ein maroder Gigant? Amerika besser verstehen" (92; m. Ute Sch.), "Empirische Sozialforschung über Entwicklungsländer" (92; m. Reichert u. Seibel), "Bürokraten in den Chefetagen" (95; m. Ute Sch.), "Quantitative Social Research in Germany and Japan" (96; m. Hayashi). Hinzu kommen über 300 Aufsätze und Beiträge in Zeitschriften und Sammelwerken. Sch. ist darüber hinaus Mitherausgeber der "Kölner Beiträge zur Sozialforschung und angewandten Soziologie" (seit 66), von "Politik und Wähler" (seit 67) und der "Studienskripte für Soziologie" (seit 71).

2000: Erwin K. und Ute Scheuch: "Die Spendenkrise - Parteien außer Kontrolle". 2000.
2001: Erwin K. Scheuch und Ute Scheuch: "Deutsche Pleiten. Manager im Größen-Wahn oder Der irrationale Faktor". 2001.

Literatur

1995 erschien unter dem Titel "Die deutsche Gesellschaft in vergleichender Perspektive" eine Festschrift für Sch. (hrsg. von v. Reuand, Pappi und Best).

Auszeichnungen

Sch. ist Träger des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse.

Mitgliedschaften

Mitgliedschaften/Ämter u. a.: zeitweise Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Arbeitsgemeinschaft sozialwissenschaftlicher Institute (71-78) sowie Geschäftsführer der International Federation of Data Organization (IFDO); Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialwissenschaftlicher Institute (ASI; 69-78); Vorstandsmitglied der International Sociological Association (82-86); Präsident des Institut International de Sociologie (IIS; seit 86); Vizepräsident des "Freien deutschen Autorenverbandes". Seit 1970 ist Sch. Mitglied des PEN-Clubs. Er hat zahlreiche Gastprofessuren wahrgenommen, u. a. bei Collège d'Europe, Institute for Advanced Studies, Princeton (73/74), University of Pennsylvania, Philadelphia (75), Auckland University, Neuseeland (76), Universität Stockholm (79), École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris (80), sowie häufig bei den "Akademien der Wissenschaften" in Polen, Ungarn, China, der Sowjetunion und der CSSR.

Familie
Sch. ist mit Dr. Ute Scheuch, geb. Pulm, verheiratet. Der Vater von zwei Söhnen (Rolf, Allen) mag moderne Belletristik und Jazz und spielte lange Zeit Tennis beim TC Rot-Weiß Köln.

Adresse
Hauptstraße 39 c, 51143 Köln; Tel.: 02203/8 76 38

© Munzinger-Archiv GmbH, 1997
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

allerlei Rechtes zum Aktivwerden in Berlin

egal 26.10.2003 - 04:35

Zweifelhafte Bewertung

Socialist. 27.10.2003 - 02:12
Scheuch als "Ultra-Rechten" zu bezeichnen ist doch sehr zweifelhaft. Es sei denn Konservative sind für den Autor gleich "ultra-rechts". Dieser begründet aber seine Titulierung nicht, sondern reiht nur selektiv Artikel und Fakten aus dem Netz aneinander. Scheuch hat aber auch in linken Blättern publiziert und vor und mit Linken gesprochen. Man könnte ihn ebenso gut mit einer selektiven Auswahl von diesen Artikel als Linken "verkaufen"- der Beitrag sagt also gar nichts- erst recht beweist er nicht das "ultra-rechts".

Socialisteingeschickter rechter Querfrontler?

egal 28.10.2003 - 23:43
da ich kein Scheuch Experte bin, jedoch sein Name immer wieder im rechten Kontext auftauchte hab ich, durch einen Zeitungsartikel auf sein Ableben aufmerksam gemacht, im Netz nach Dokumenten gesucht.
Das Scheuch ein intellektueller Faschist ist hab ich dann im Kurztext erwähnt.
Ansonsten laß ich die Dokumente sprechen.

Wer keine Ahnung hat was der "Bund Freiheit der Wissenschaft" für eine Organisation ist und was deren Politik ist sollte besser schweigen.

"Scheuch hat aber auch in linken Blättern publiziert und vor und mit Linken gesprochen."

Wunderbar "Hoch lebe" die QUERFRONT,
hier mal ein paar weitere rechte Vordenker die sowohl in TAZ wie "Junge Freiheit" wirken: Günter Nenning, Franz Alt, Rolf Stolz

falls du Socialist immer das gleiche Pseudonym benutzt, dann sag ich nur Hallo Fascho - die indymods haben leider so ihre Problemchen Querfront postings zu erkennen. Das ist ja auch strategieimmanent.

hier zitier ich mal ungelöschten perfiden, alten Dreck von dir:

Friedman hat eskaliert..
Von: Socialist 17.09.2002 21:32

Es war aber Friedman und nicht Möllemann der den Streit wiederbelebt hat, indem er erneut pauschal und undifferenziert gegen die gesamte FDP hetzte. Friedman auf einem Kongress der DGB-Jugend: "Die Ermordung von Menschen beginnt mit Worten wie denen Martin Walsers oder Jürgen Möllemanns. Zwar gibt es Antisemiten auch in meiner eigenen Partei, der CDU, und in der SPD. Aber keine etablierte Partei verhält sich wie die FDP." Quelle:  http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel2392.php

 http://de.indymedia.org/2002/09/29942.shtml

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an