Zusammenstöße in Cochabamba/Bolivien

inti / Übersetzung: Kh. 14.10.2003 23:11
Zusammenstöße bei einem Fackelzug der Studenten der Universität mit der Polizei am Montagabend 13/10 in Cochabamba, mit der Forderung nach Rücktritt des Präsidenten und Wiederverstaatlichung von Erdöl und Erdgas. Die Demonstration wurde gewaltsam aufgelöst, eine weitere von Fabrikarbeitern war gleich zu Beginn aufgelöst worden.
 http://bolivia.indymedia.org/2003/10/3280.shtml
inti (Bericht von den Barrikaden (((i)) (14/10/2003 10:50)

Fabrik- und Universitätsarbeiter/innen hatten für Montagabend einen Fackelzug angekündigt. Die ersteren wurden durch das gewaltsame Vorgehen der Polizei auseinandergetrieben, als sie kaum begonnen hatten, sich auf der Plaza San Sebastián zu sammeln. Die Student(inn)en führten den Marsch durch, erleuchteten die Nacht (mit ihren Fackeln) und forderten im Chor den Rücktritt der Regierung und eine soziale Revolution.

Diese Aktionen reihen sich in die nationale Protestbewegung ein, die den Rücktritt des Präsidenten Gonzalo Sánchez de Lozada, des mörderischen Gringos, der sein Heimatland verkauft, und die Wiederverstaatlichung des Erdgases und Erdöls aus den Händen der Multinationalen fordert.

Der Fackelzug der Student(inn)en nahm von der staatlichen Universität Cochabamba UMSS seinen Ausgang und zog durch die zentralen Straßen der Stadt. Als er bei der Polizeikaserne angelangt war, traf ein Molotow-Cocktail ein Fahrzeug, das zur Räumung von Blockaden benutzt wird, was eine heftige Polizeiattacke auslöste.

Die Demonstrant(inn)en formierten sich neu und blockierten verschiedene Punkte längs der Avenida Ayacucho y Heroinas. Die Spitzen der Gas-Aktivist(inn)en (Guerreros del Gas) hatten Stellung gegen die Postenkette der Polizisten bezogen, einen Häuserblock von ihnen getrennt. Diese feuerten Gasgranaten ab, die Aktivisten antworteten mit Raketen und Feuerwerkskörpern.

Eine starke Explosion eines Sprengkörpers (carrocho de dinamita) ließ die Polizisten erbeben, sie blieben unbeweglich an ihren Positionen und verharrten dort eine Viertelstunde, bis sie sich in Richtung ihrer Unterkünfte zurückzogen. Als die auf der Plaza Corazonistas postierten Demonstranten das bemerkten, rückten sie etwa zwei Häuserblocks weiter vor. Da griffen etwa 22 Polizisten auf Motorrädern und ein Fahrzeug mit schwerbewaffneten Polizisten an, feuerten Kleinkalibergeschosse und Gasgranaten ab und zerstreuten die Demonstranten.

Diese Karawane der Gewalt patrouillierte durch das ganze Stadtzentrum und beunruhigte mit ihren Sirenen alle Bewohner und die wenigen Passanten, die dabei waren, irgendein Transportmittel aufzutreiben, um nach Hause zurückzukehren.

Die gewaltsame Polizeiaktion rief bei den Einwohnern Empörung hervor. „Dadurch können unsere kleinen Kinder verletzt werden, es wird zum Bürgerkrieg kommen, wenn sie so etwas abfeuern“, sagte eine Señora, indem sie eine leere Patrone vorzeigte, mit der eine Ladung Gummigeschosse abgefeuert worden war.

Nach diesen Zwischenfällen beschlossen die Demonstranten, sich geordnet zurückzuziehen, um für die verschiedenen für Dienstag angekündigten Protestaktionen Kräfte zu sammeln.

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Ergänzungen

Handeln

selva 15.10.2003 - 00:22

Angesichts der Massaker , des Genozides und der Verbrechen an der
Menschlichkeit - begangen am Volk Boliviens :
Start einer Internationalen Kampagne der Internationalen Komission
zur Verteidigung der Menschenrechte ( Indy-Bolivien ; 13.10.03 )


Das Komitee Internationaler Beobachter - das internationale Komitee zur Überwachung der Menschenrechte und des internationalen humanitären Rechts (Comite Observador Internacional -Comite Observador Internacional sobre los Derechos Humanos y el Derecho Internacional Humanitario ) starten hiermit eine internationale Kampagne zur Verteidigung dieser Rechte in Bolivien - unabhängig und in Form eines Aufrufes ,auf der Basis der Neutralität und in Permanenz,mit dem Ziel, das Leid, welchem die Zivilbevölkerung und die beweglichen Protestierenden ausgesetzt sind , zu verurteilen und , im Mindesten, die Wiederherstellung der Würde der Familien der Opfer - als unmittelbare Konsequenz der sich wiederholenden , aktuellen Gewalt , welche gegen die Universelle Erklärung der Menschenrechte , proklamiert am 10.12.1948 , und gegen die Genfer Menschenrechtskonvention von 1949 verstösst , anteilig der Regierung des Präsidenten Sanchez de Lozada , dessen von ihm instruierte Militäringriffe gegen die Gesellschaft/ Zivilbevölkerung bislang 30 Tote ( ) und mehr als 100 unschuldige Verletzte forderten.

Das Komitee unterbreitet die obigen Anklagen der Rechteverletzung den Internationalen Institutionen für Menschenrechte in Genf und den Internationalen Organismen für Humanität - mit dem erklärten Ziel der Einforderung einer internationalen Verurteilung des verstosses Menschenrechte . Dieselben Anklagen sind für die Weltöffentlichkeit einsehbar auf der webside des Komitees:
Website Humanitario Internacional > www.comiteobservateurinternational.wxs.org
In spanischer , französischer und englischer Sprache .Das Komitee ist Mitglied des Amnesty International Groups Ring-Amnesty International FrancoPhone und von The Hague Appeal for Peace (Conferencia de La haya por la Paz Konferenz zur Friedensschaffung , Mai de 1999, en la que participaron / unter Teilnahme von Secretario General de las Naciones Unidas Kofi Annan, los premios Nobel/ die Literaturnobelpreisträger Jody Williams, Jose Ramos Horta, Rigoberta Menchu y el arzobispo africano und der afrikanische Erzbischof Desmond Tutu, entre otros/ u. a. ). Das Komitee organisiert Aufrufe an die Öffentlichkeit und humanitäre Pressekampagnen auf nationaler und internationaler Ebene, auf der Basis aboluter Neutralität und in der Mission der Wahrung und Verteidigung des Lebens und der Bedingungen der Menschenwürde und aller übrigen, entsprechenden rechte und Freiheiten.

Das Comitee ersucht alle BürgerInnen Boliviens und der internationalen Zivilgesellschaft -: Jugendliche, Frauen & Männer - unabhängig von Nationalität , Glaube und Abstammung, per e-mail ihre Zustimmung zur Kampagne zu äussern. Eine E- Mail als : Zustimmendes Einverständniss , Name und Region genügen ( sonstige Daten sind nicht erforderlich ) :

Schliesslich ruft das Komitee dazu auf, die Anklagen gegen die Menschenrechtsverletzungen und den Genozid gegen die Humanität in Bolivien in permanenter Form aufrecht zu erhalten .
Saluda Atte: Serge Tapia- Presidente Internacional y Observador Internacional de Derechos Humanos y el Derecho Internacional Humanitario del Comite Observador Internacional -Comite Observador Internacional sobre los Derechos Humanos y el Derecho Internacional Humanitario,Rosario, Argentina. Phone:+54+341+4354360-
 http://bolivia.indymedia.org/es/2003/10/3218.shtml

Bilder der Konfrontationen und Aufstandgebietskarte:
 http://argentina.indymedia.org/news/2003/10/14087


Feature zur aktuellen Situation in Bolivien
www.de.indymedia.org
aktuelle Berichte:
 Dringende Pressemitteilung des CSUTCB
 Bolivien: 3. Toter durch Kugel in El Alto
 Bolvien: mindestens 2 Tote bei Ventilla
 Bolivien: Zusammenstöße in La Paz am 7/10
 Bolivien: Verbreiterung der Proteste
 Bolivien: Aufstand der Bauern (Hintergrundbericht)
 Bolivien: Armee in Alarmbereitschaft
 Bolivien: Der Kreis um La Paz schließt sich
 Bolivien: Dringender Appell
 Cochabamba: Fotos der Demo am Freitag
 Bolivien: Waffenstillstand im Altiplano
 Bolivien: Massenproteste und 5 Tote
 Bolivien: Zehntausende blockieren La Paz
Bolivien-Feature vom Februar 2003
 Aufstand in Bolivien
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