Junge Union Pressemitteilungen - FORDERUNG EI
Aus Anlass der Pressemitteilungen der Jungen Union zur Verleihung des Rosa Luxemburg Preises an Indymedia möchte ich anhand einer selbstredenden JU-Pressemitteilung von 1995 zeigen wo dieselbe plitisch und weltanschaulich steht. Damals forderte man tatsächlich das Verbot der Verbreitung von Techno-Musik
Pressemitteilung
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AUTOR:
T.G. Kurzmaier
Eil-Pressemitteilung des Pressesprechers der Jungen Union
Haag in OB. vom 31.10.95
FORDERUNG EINES VERBOTS VON TECHNO-MUSIK IM FREISTAAT BAYERN PER GESETZ
Mit der Bitte um Beachtung in Ihrem Medium!
Sehr geehrte Damen und Herren!
In Bezug auf die "Reportage am Montag" mit dem Titel "Die Nacht hat 38
Stunden - Ein Trip durch die Muenchner Szene", gesendet im Bayerischen
Rundfunk am 30.10.95 um 20.15 Uhr, sehe ich mich gezwungen, fuer ein
Verbot von Techno-Musik im Freistaat Bayern zu plaedieren.
Schon im Januar dieses Jahres hatte ich in der Hoerfunksendung "Puriniux"
bei "Antenne Bayern" eindringlich auf die Problematik und die Gefahren von
Techno-Musik hingewiesen. Leider hat es den Anschein, als ob die Macher
und Urheber dieser gefahrvollen Musik auf beiden Ohren taub sind. Die o.g.
Fernsehsendung hat in erschreckender Weise gezeigt, wie skrupellos junge
Menschen in Muenchen in den Teufelskreis von Techno-Musik hineingezogen
und dieser Musik hoerig gemacht werden. Spaetestens zum jetzigen Zeitpunkt
befinde ich es als unabdingbar, diesem wilden Treiben ein Ende zu
bereiten. Konkret fordere ich folgende gesetzliche Unternehmungen in
Bayern:
1. Verbot der Verbreitung von Techno-Musik und aller Musik-
richtungen, die in Verbindung mit Techno stehen, in allen
oeffentlichen Diskotheken.
2. Verbot der Ausstrahlung von Techno-Musik und aller Musik-
richtungen, die in Verbindung mit Techno stehen, in allen
staatlichen und privaten Hoerfunk- und Fernsehprogrammen.
3. Verbot aller Printmedien, d.h. Zeitungen, Zeitschriften,
Magazine etc., deren Zielgruppe Techno-Anhaenger sind.
4. Verbot aller Agenturen, Bueros, Veranstalter etc., die
mit Techno-Musik und aehnlichem Kommerz betreiben.
5. Auftrittsverbot fuer alle "Techno-Kuenstler", Musiker,
Interpreten etc. in allen Discotheken und in allen staat-
lichen und privaten Hoerfunk- und Fernsehprogrammen.
Die CSU, die JU, allen voran Arbeitsminister Norbert Bluem, machen sich
seit geraumer Zeit dafuer stark, dass gesetzwidrig handelnde Sekten wie
z.B. Scientology-Church in Deutschland verboten werden sollen. Genau die
gleichen Anstrengungen muessen nun in Bezug auf die kommerzielle Techno-
Branche unternommen werden.
Bis zu einem Verbot von Techno-Musik muss eine sorgfaeltigere Beobachtung
der Techno-Szene durch die Polizei erfolgen. Die Tatsache, dass auf Techno-
Veranstaltungen illegal mit Drogen gehandelt wird, folglich Drogen
konsumiert werden, beweist eindeutig: Die Techno-Szene ist kriminell!
Ein Verbot von Techno-Musik soll aber vor allem einen Schutz fuer die
Gesellschaft, besonders fuer junge Leute, darstellen. Techno-Musik
ruiniert die Gesundheit! Die negativen Konsequenzen in physischer und
psychischer Hinsicht sind enorm. Es ist erwiesen, dass die
ueberdimensionale Lautstaerke von Techno zu gravierenden Hoerschaeden
fuehrt und die extreme koerperliche Verausgabung durch die totale Hingabe
an die Musik mit und ohne zusaetzlichem Drogenkonsum, - der Zustand des
sogenannten "high sein" -, zu einem Zusammenbruch des Kreislaufs fuehren
kann.
Fazit: Die Reportage von Gestern hat unmissverstaendlich belegt, in welche
Abhaengigkeit Techno-Musik einen Menschen treibt, wie die Musik ihn
vereinnahmt, wie sie buchstaeblich Besitz von ihm ergreift. Das Verbot von
Techno-Musik soll insbesondere ein Schlag gegen den illegalen Drogenhandel
sein und zum Schutz des gesundheitlichen Wohls junger Menschen dienen. Im
Musikbereich gibt es eine Menge von Alternativen, die aufzeigen, dass eine
mit dem normalen Menschenverstand und dem Gesetz konforme Darstellung
moeglich ist.
Im Interesse der Bevoelkerung, der Kultur und der Mentalitaet des
Freistaates Bayern muss dieser Musik Einhalt geboten werden!
Mit freundlichen Gruessen
Tobias-Georg Kurzmaier
- Junge Union Haag in OB -
Pressesprecher
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AUTOR:
T.G. Kurzmaier
Eil-Pressemitteilung des Pressesprechers der Jungen Union
Haag in OB. vom 31.10.95
FORDERUNG EINES VERBOTS VON TECHNO-MUSIK IM FREISTAAT BAYERN PER GESETZ
Mit der Bitte um Beachtung in Ihrem Medium!
Sehr geehrte Damen und Herren!
In Bezug auf die "Reportage am Montag" mit dem Titel "Die Nacht hat 38
Stunden - Ein Trip durch die Muenchner Szene", gesendet im Bayerischen
Rundfunk am 30.10.95 um 20.15 Uhr, sehe ich mich gezwungen, fuer ein
Verbot von Techno-Musik im Freistaat Bayern zu plaedieren.
Schon im Januar dieses Jahres hatte ich in der Hoerfunksendung "Puriniux"
bei "Antenne Bayern" eindringlich auf die Problematik und die Gefahren von
Techno-Musik hingewiesen. Leider hat es den Anschein, als ob die Macher
und Urheber dieser gefahrvollen Musik auf beiden Ohren taub sind. Die o.g.
Fernsehsendung hat in erschreckender Weise gezeigt, wie skrupellos junge
Menschen in Muenchen in den Teufelskreis von Techno-Musik hineingezogen
und dieser Musik hoerig gemacht werden. Spaetestens zum jetzigen Zeitpunkt
befinde ich es als unabdingbar, diesem wilden Treiben ein Ende zu
bereiten. Konkret fordere ich folgende gesetzliche Unternehmungen in
Bayern:
1. Verbot der Verbreitung von Techno-Musik und aller Musik-
richtungen, die in Verbindung mit Techno stehen, in allen
oeffentlichen Diskotheken.
2. Verbot der Ausstrahlung von Techno-Musik und aller Musik-
richtungen, die in Verbindung mit Techno stehen, in allen
staatlichen und privaten Hoerfunk- und Fernsehprogrammen.
3. Verbot aller Printmedien, d.h. Zeitungen, Zeitschriften,
Magazine etc., deren Zielgruppe Techno-Anhaenger sind.
4. Verbot aller Agenturen, Bueros, Veranstalter etc., die
mit Techno-Musik und aehnlichem Kommerz betreiben.
5. Auftrittsverbot fuer alle "Techno-Kuenstler", Musiker,
Interpreten etc. in allen Discotheken und in allen staat-
lichen und privaten Hoerfunk- und Fernsehprogrammen.
Die CSU, die JU, allen voran Arbeitsminister Norbert Bluem, machen sich
seit geraumer Zeit dafuer stark, dass gesetzwidrig handelnde Sekten wie
z.B. Scientology-Church in Deutschland verboten werden sollen. Genau die
gleichen Anstrengungen muessen nun in Bezug auf die kommerzielle Techno-
Branche unternommen werden.
Bis zu einem Verbot von Techno-Musik muss eine sorgfaeltigere Beobachtung
der Techno-Szene durch die Polizei erfolgen. Die Tatsache, dass auf Techno-
Veranstaltungen illegal mit Drogen gehandelt wird, folglich Drogen
konsumiert werden, beweist eindeutig: Die Techno-Szene ist kriminell!
Ein Verbot von Techno-Musik soll aber vor allem einen Schutz fuer die
Gesellschaft, besonders fuer junge Leute, darstellen. Techno-Musik
ruiniert die Gesundheit! Die negativen Konsequenzen in physischer und
psychischer Hinsicht sind enorm. Es ist erwiesen, dass die
ueberdimensionale Lautstaerke von Techno zu gravierenden Hoerschaeden
fuehrt und die extreme koerperliche Verausgabung durch die totale Hingabe
an die Musik mit und ohne zusaetzlichem Drogenkonsum, - der Zustand des
sogenannten "high sein" -, zu einem Zusammenbruch des Kreislaufs fuehren
kann.
Fazit: Die Reportage von Gestern hat unmissverstaendlich belegt, in welche
Abhaengigkeit Techno-Musik einen Menschen treibt, wie die Musik ihn
vereinnahmt, wie sie buchstaeblich Besitz von ihm ergreift. Das Verbot von
Techno-Musik soll insbesondere ein Schlag gegen den illegalen Drogenhandel
sein und zum Schutz des gesundheitlichen Wohls junger Menschen dienen. Im
Musikbereich gibt es eine Menge von Alternativen, die aufzeigen, dass eine
mit dem normalen Menschenverstand und dem Gesetz konforme Darstellung
moeglich ist.
Im Interesse der Bevoelkerung, der Kultur und der Mentalitaet des
Freistaates Bayern muss dieser Musik Einhalt geboten werden!
Mit freundlichen Gruessen
Tobias-Georg Kurzmaier
- Junge Union Haag in OB -
Pressesprecher
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Ihr seid ja echt up to date
pressemitteilung/ briefwechsel deep magazin
1.) im lifestyle-magazin ´deep´ 01/1996 erschien damals ein briefwechsel zwischen dem redakteur Kai-Uwe Müller und Tobias-Georg Kurzmaier, der sehr amüsant zu lesen ist. leserreaktionen dazu gibt es in deep 04/1996, u.a. vom damaligen rockbeauftragten des landes Bayern, Bernd Schweinar.
der gleiche artikel findet sich ebenfalls im buch ´deep in techno´ (schwarzkopf & schwarzkopf) von Marcel Feige auf Seite 234.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
verrückt...
archiv?
auf der ju-seite