Die besorgten Freunde von Horst Mahler

Max Brym 18.05.2003 12:56 Themen: Antifa
Die Nazis und Horst Mahler
Horst Mahler hat besorgte Freunde

Horst Mahler ist kürzlich aus der NPD ausgetreten. Nachdem die nazistische NPD vom Bundesverfassungsgericht nicht verboten wurde, wandte ihr Horst Mahler den Rücken zu. Diese NPD war nach Mahlers Überzeugung „zu parlamentarisch gestrickt“. Mahler will jetzt offen die Gründung eines „vierten Reiches“ anstreben, dazu hat er bereits einen Verfassungsentwurf vorgelegt, indem er natürlich „ die Juden unter Fremdengesetzgebung“ stellen will. Besonders dringlich erscheint diesem Mahler, eine offensive Leugnung der Schoa. In seinem hinlänglich bekannten Duktus schreibt Mahler auf seiner Homepage: „Das deutsche Reich lebt. Die judäo-amerikanische Despotie wird zugrunde gehen“

Wer steht hinter Mahler

Natürlich Holocaust Leugner wie Ernst Zündel und die bekannte Schar offener Nazis. Auf jene kann Mahler voll und ganz zählen Aber es gibt auch klügere Nazis, die Mahler bedauern und höchstens mildes Verständnis für ihn haben. Aus der NPD und vom Kampfbund deutscher Sozialisten werfen ihm viele Freunde „ taktische Ungeschicklichkeit“ vor. Ein Thomas Brehl einst Stellvertreter des verstorbenen Nazis Michael Kühnen, warnt in einem offenen Brief, Mahler davor, sich „nicht zu weit“ aus dem Fenster zu lehnen. Brehl empfiehlt Mahler „ taktisch geschickter“ das System zu bekämpfen. Brehl denkt an eine Kampagne, die sozialdemagogischer ist, um damit die Straße zu erobern. Er bedauert Mahler, er warnt den Kameraden , durch zuviel „offenen Geschichtsrevisionismus“ ( Leugnung der Schoa ) im Gefängnis zu landen. Nach Brehl „ kann die deutsche Geschichte erst gründlich revidiert werden, wenn man selbst ein Machtfaktor ist“. Dieser Kampfbund deutscher Sozialisten hat eine Querfrontstrategie, der KDS versucht die braune Soße mit „linken“ Parolen unters Volk zu bringen. Dabei knüpft der KDS wie andere Gruppen auch, an den weitverbreiteten Antiamerikanismus in Teilen der „Linken“ an. Selbstverständlich sind die KDS- Leute Antizionisten und belobigen Figuren wie Saddam oder Slobodan Milosevic. Der scheinbar linke Jargon in der Rechten ist nichts neues, nur ist dieses Jargon beim KDS ausgeprägter als bei anderen Nazigruppen und es wird eine Querfront ( Leute von links nach rechts ziehen) angestrebt. Der KDS betreibt einen sogenannten „ Rot-Braunen Kanal“ und bietet auf seiner Homepage einen Link zum als links geltenden Querfrontorgan Kalaschnikow an. Natürlich bedauert auch das ehem. KPD Mitglied Michael Koth ( gilt als KDS- Chef ), die sektiererische Entwicklung von Horst Mahler. Die nazistische Rechte lebt stark von Idologieproduzenten die einst ein linkes Profil hatten. Langhans, Mahler, Maschke Oberlercher, und Olles sind die am häufigsten genannten Namen. Jetzt befürchten einige aus der Szene eine ihrer Galionsfiguren, nämlich Mahler durch sein Sektierertum zu verlieren. Die Leugnung der Schoa wird von intelligenteren Rechten nicht in den Mittelpunkt der Propaganda gestellt, sondern der Kampf gegen Israel und Amerika.

Bernd Rabehl und Horst Mahler

Professor Bernd Rabehl ist Soziologe und hält immer noch Vorlesungen an der FU- Berlin. In seiner Studienzeit war Rabehl Berliner SDS Aktivist und ein wichtiger Theoretiker der „Außerparlamentarischen Opposition“. Er vertrat die sog. „ nationale Fraktion“ innerhalb des Studentenverbandes. 1999 referierte er bei den „Bogenhausener Gesprächen“ der rechtsextremen Burschenschaft Danubia in München. Sein Vortragsmanuskript verteilte der Hochschullehrer unter anderem in seinem Seminar in Berlin. In seinem Seminar ließ er auch das ehem. RAF Mitglied Horst Mahler auftreten. Rabehls Verlautbarungen weisen seit Jahren typisch rechtsextreme Argumentationsmuster auf. So meint er, „Denk und Diskussionsverbote“ diagnostizieren zu können und beklagt eine fehlende nationale Identität der „umerzogenen" Deutschen. Dabei gibt sich Rabehl als „Linker“ aus. Das ist im Rahmen der Bemühungen zu sehen, die politischen Standortdefinitionen von „links“ und „rechts“ aufzuheben. Die gewerkschaftsnahe Hans Böckler Stiftung ließ sich allerdings nicht täuschen. Anfang des Jahres 2000 trennte sich die Stiftung von dem Dozenten Professor Rabehl, aufgrund seiner rechtsextremen Gesinnung. Am 05.05.03 druckte das angeblich linke Internetorgan Kalaschnikow einen Artikel von Bernd Rabehl über Horst Mahler ab.

Visionär und Priester

Diesen Titel gab Rabehl seiner Hommage auf Horst Mahler. Liebevoll skizziert Rabehl das Festhalten von Horst Mahler an seiner Familientradition. Rabehl beschreibt Mahler als Menschen, der als Oberschlesier gelernt hat, um die nationale Identität zu ringen. Der Vater von Mahler war Zahnarzt und Parteigänger der NSDAP. Rabehl rechnet es Mahler hoch an, sich nie, auch nicht in seiner ultralinken Phase, von seinem Elternhaus gelöst zu haben. Dann schreibt er dem heutigen Mahler folgende politischen Verdienste zu:“ Mahler spricht aus was die Herrschenden verschweigen“ und „ Mahlers Bedeutung liegt darin, die politischen Tabus dieser Republik offenzulegen“. Was das für Verdienste sein sollen, ließt sich bei Rabehl so : „ Die politischen Eliten gefallen sich darin, Elemente einer Vassallität der deutschen Republik nur bedingt anzusprechen. Der Staat Israel wird als Vermächtnis der jüdischen Stämme gefeiert, ohne diesen Staat als Okkupationsmacht zu betrachten“. Rabehl ist hier mit Mahler einverstanden. Die Differenz besteht in dem Vorwurf an Mahler, sich zu eng an das Dritte Reich anzulehnen. Rabehl ist bei Licht besehen nur für eine raffiniertere Wortwahl und Taktik. Rabehl macht Mahler den Vorwurf, die „nationale Wiedergeburt“ nicht in „ einer europäischen kontinentalen Perspektive zu betrachten“. Nach Rabehl müssen sich die Völker Europas gegen den Hegemon USA auflehnen. Der Nationalismus und Antisemitismus hat nach dem Schema von Rabehl, heute in einem europäischen und antizionistischen Gewand aufzutreten. Zudem steht Rabehl dafür, die „Linke“ zu umarmen um sie braun zu machen. Die Kritik an Mahler besteht darin, ihn des Sektierertums zu bezichtigen. Bedauert wird Mahler von Rabehl, weil er nicht auf der Höhe neurechter Ideologie und Politik ist.

Bedenkliches

Das Querfrontmagazin Kalaschnikow gibt solche Positionen auf seiner Hauptseite wieder. Immer noch schreiben für dieses Organ nicht wenige, die der PDS und anderen linken Gruppierungen zuzurechnen sind. Entweder ignorieren die Genannten, die Tatsache, dass sie mit rechten Querfrontideologen wie Rabehl in einem Organ schreiben, oder sie wissen Bescheid. Auf jeden Fall weiß der sich „links“ gebende Redaktionsstab was er tut. Im Forum von Kalaschnikow wurde in einem Posting der Artikel von Professor Rabehl kritisiert. Daraufhin verteidigten der Redakteur Charly Kneffl ( Ex- DKP Aktivist ) und Anton Holberg ein sog. Trotzkist den Herrn Rabehl .

Max Brym
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Ergänzungen

Semi-Antideutsche Paranoia

extremo 18.05.2003 - 14:18
Wenn Kalaschnikow.net ein Querfront-Projekt sein soll, dann esse ich meinen Hut.

guten appetit, "extremo" ...

18.05.2003 - 14:27

übrigens

smashqfront 18.05.2003 - 15:12
rabehl und pribnow (kalaschnikow) sollten letzhins gemeinsam in frankfurt/oder auftreten. wurde aber nix draus.
zu qfront-activitas: siehe auch den sinistra!-querfront-ticker.

Bahamas und Kalschnikow sind Spiegelbilder

Spalter 18.05.2003 - 16:11
So extrem wie die Bahamas in die eine Richtung geht, geht die Kalaschnikow in die andere Richtung. Nationalrevolutionäre gehören bei der Kalaschnikow zu den Stamm-Autoren. Deswegen wurde dieses Blatt mittlerweile aus fast allen linken Läden genommen, den Account bei partisan.net haben sie verloren. Dasselbe ist auch der Bahamas bei nadir passiert. Aus ähnlichen Gründen.
Kalaschnikow und Bahams sind die extremen Auswüchse autistischer kommunistischer Sektiererei, die irgendwann im Rechtsextremismus endet.

sog. Trotzkist

ohjemineh 18.05.2003 - 16:20
Ein "sog. Trotzkist"? Das sagen immer diejenigen, die die wahre Lehre gefressen haben und für die die anderen "sog. Trotzkist[en]" natürlich Stalinisten sind. Max B. warum sagst du nicht mal welcher der 4ten Internationalen Du angehörst anstatt Deinen ewigen Kleinkrieg mit den immer gleichen kruden Beschuldigungen vom Stapel zu lassen - dieses insbesondere vor dem Hintergrund, dass Du einst selber begeisterter Kalaschnikow-Redakteur warst bis du offensichtlich de facto rausgeschmissen wurdest. Vorher hattest Du nämlich keine Probleme mit den Inhalten.

eigentlich ganz leicht

Peter 18.05.2003 - 16:45
man nehme:
- ein paar unbestreitbare Tatsachen,
- verbinde sie mit Vermutungen und Behauptungen
- rühre kräftig um und pauschalisiere dann ein wenig.
Fertig ist ein Brym-Artikel.

Da wird Kritik an Israel und den USA in lockerem Stil mit Antisemitismus auf eine Stufe gestellt.
Da gibt es DIE NAZIS, die eben diese Kritik üben, aber in Wirklichkeit natürlich alle Juden in's Meer werfen wollen.
Und dann gibt es DIE LINKEN, die auch diese Kritik üben.

Am Ende wird immer das gleiche Resüme gezogen:
Linke schwimmen im Fahrwasser der Nazis. Linke werden von Nazis umarmt. Linke, die Israel und die USA kritisieren, sind eigentlich getarnte Nazis. Diese letzte Schlußfolgerung wird zwar nicht offen ausgesprochen, aber der ganze Text führt darauf zu.

Daß in Wirklichkeit mittlerweile ein sehr großer Teil der Öffentlichkeit Menschenrechtsverletzungen, Krieg und aggressiver Machtpolitik distanziert und kritisch gegenübersteht, ist keine Erwähnung wert.

Daß in der Argumentation sehr wohl zwischen dem aggressiven Kurs der israelischen Regierung und der auch dort vorhandenen Friedensbewegung unterschieden wird, ist keine Erwähnung wert.

Was ist eigentlich Anti-Amerikanismus?
Gibt es auch sowas wie Anti-Mongolismus, Anti-Tschechismus, Anti-Ungarismus?
Durch die sprachliche Nähe zum Antisemitismus soll diese idiotische Wortkreation ein neues Dogma begründen. Heute muß sich jeder, der Sharon kritisiert erst mal dafür entschuldigen, daß seine Kritik durch die vielen "Bryms" als Antisemitismus umgedeutet wird. Morgen muß man sich dann dafür entschuldigen, wenn man Bush kritisiert.

Vor der letzten logischen Konsequenz schreckt Max Brym zur Zeit noch zurück:
Seine eigenen Kritiker als "Anti-Brymisten" zu bezeichnen.

langhans?

grr 18.05.2003 - 18:35
war das nich einer von kommune 1? hat der wirklich die seiten gewechselt oder hab ich mich da verlesen?

zu querfront

antifa der postmoderne 18.05.2003 - 18:50
mahler und co. wird es auch ein referat beim kongress spiel ohne grenzen in münchen geben. es berichtet die kp berlin ( ex- aab), sie wird darauf eingehen, wie die jn versucht die globalisierungskritische bewegung zu vereinnahmen.

todschick38259

todschick38259 18.05.2003 - 21:13
Wäre eine Fanpage zu jeder besagten Person nicht zweckdienlich,um personenbezogene Erfahrungswerte,Fakten und Tatsachen zur Person austauschen zu können.
Alles was rechtlich-juristisch einwandfrei machbar ist,also einer Klage wegen übeler Nachrede oder Verleumdung standhält?Man will sich ja nicht selber schädigen,sondern sich und anderen auf so einer Fanpage,zu jeder Person,über die Person informieren!
Bei anderen ""Stars"" ist das doch auch Gang und Gebe!!
Man könnte dann natürlich noch übergreifend-relevant verlinken,versteht sich!!
Oder??



Die organisiert-kriminelle,elitär bourgeoise Willkür in den Parlamenten abstellen,
Volks und Bürgerentscheide auf allen Ebenen und zu allen Problemen fordern!!
Herrschaft bleibt Herrschaft,
Rechts wie Links und in den Parlamenten!
Viva la libertad!!
No paseran!!
Nichts wird vergeben,
und nichts wird vergessen!!
Links genauso wie Rechts!!

Kabarett für alle

Warhead 18.05.2003 - 21:51
Was habt ihr denn alle??
Was Mahler da verzapft ist doch äusserst amüsant,die Verfassung finde ich äusserst gelungen.Nun zumindest wird ihm für dieses geistige Bäuerchen totale Aufmerksamkeit zuteil.Die Betriebstemperatur steigt,alles geht die Wände hoch,Hotte ist in aller Munde,war mal wieder ein voller Erfolg.Übrigens,da gibts eine provisorische Reichsregierung,die haben seit Jahren schon ihren kruden Krempel im Netz,scheint niemanden ernsthaft zu jucken obwohl wir sogar einen Link zu den Schwachmaten gesetzt haben

Zensurfetischisten

Mohammed Said al Sahaf 18.05.2003 - 23:32
Statt den üblen Verleumder Brym zu löschen, werden die gelöscht, die ihre Meinung zu ihm posten. Hab ich nicht mal was von "Zionmedia"-Vorwürfen gelesen? Will Indy dem entsprechen, opder was?
Also npchmal:

"Mir Brymmts schon wieder" hieß mein Posting

Ich machte und mache mich lustig über die "arabisch-germanische querfront-weltverschwörung"s-Theorien Bryms, der für mich ein Zionist albanischer Nationalist und antislawischer rassist ist. Mein Zweites Statemnt war kurz und knapp:
"Brym du bist ein A******ch"

tut nichts zu sache

und das schon gar nicht 19.05.2003 - 01:02
hey Mohammed Said al Sahaf...

hast wohl ein bisschen zu viel vom Mufti der Bruderschaft gelesen, was?

sobald du antisemitisch postest mußt du dich nicht wundern, wenn du dein posting rausgeschmissen wird... das ist richtig und wichtig!

antisemitismus ist anzugreifen - und da gibts oft nun mal keinen unterschied im fanatismus der deutschen und der araberInnen diesbezüglich... dies gilt es aufzudecken und zu bekämpfen... hier sollte kein ort sein, an dem du gesinnungs-brüder finden solltest! bequatsch dein zeug in nem naziforum...

dein weg ist nicht unserer!

@Spalter

Sarah 19.05.2003 - 01:26
Würdest Du bitte mal darlegen, was Du unter "Kommunismus" verstehst? Du scheinst nicht zu wissen, von was Du sprichst!

Bin 1000% kein Antisemit

Mohammed Said al Sahaf 19.05.2003 - 06:02
Im gegensatz zu den meisten Antideutschen stehe ich in regelmäßigen Kontakt mit einigen israelischen Kommunisten (alle jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft). Ich habe inhaltlich nichts gepostet was ich nicht in ähnlicher Form von diesen GenossInnen mir gegenüber geäußert wurden. 2 dieser Bekannten Sprechen deutsch. ich hab ihnen ein paar Texte der antideutschen gemailt. Jetzt halten sie die (anti-)deutsche Linke für total bescheuert. die lachen die Antideutschen aus und halten sie für geisteskranke Irre. Aber das war schon vorher Meinung. Ich fühle aber enorm bestätigt. Aber die deutschen wissen mal wieder alles besser. Am (anti-)deutschen Wesen soll die Welt Genesen. Ah, noch ein Frage: Ist schon jemand auf die Ideee gekommen, daß wir GenossInne in Israel, USA und anderen Ländern überhaupt keinen Nutzen bringen, wenn wir die Demagogie deren Reaktionäre inhaltlich bestätigen.
Also kelines Denkbeispiel:
Reaktionär in Land A erklärt Land B zur bekämpfenswerten Diktatur. Linkwe in Land A sagen, daß dasd blödsinn ist. Teile der Linken in Land B, die "Anti-B-ländler" berufen sich in ihrem Kampf gegen die Reaktion des Landes B auf die Reaktionäre des Landes A. Die sagen dann: seht ihr, wie dei verfolgte Opposition in Land B nach unserer Hilfe schreit. Wir müssen da einmarschieren. uswusw....
Bzw. ist keinem Bekannt, daß der deutsche Imperialismus im WW1 die russischen Juden dazu instrumentalisiern wollte um das antisemitische Zarenregime zu bekämpfen. Zum Glück und zu Recht war die deutsche Linke trotzdem gegenden Krieg gegen Rußland. Die Einheiot des internationalen Proletariats ist eben wichtiger im Klassenkampf als Einzelne Aspekte internationaler Bürgerlicher oder noch schlimmerer Politik.

Außerdem noch angemerkt: du traust dich auch nur so frech zu sein, weil mich die yankees aus dem Amt vertrieben haben ;)

Wer ist hier wohl der Antisemit

Mohammed Said al Sahaf 19.05.2003 - 06:05
arabischen und deutschen (du meinst NAzideutschen) Antisemitismus gleichzusetzen traut sich nciht mal der Sharon. Solcher Quatsch ist Antisemitismus, Geschichtsrevisionismus (verharmlosung des Holocaust)

Zum Glück ist mein Weg ein anderer

Nochmal Mohammed 19.05.2003 - 06:26
Mein Weg ist der möglichst objektiver Wahrheit, der Vernunft und realer Radikalität....gewiß nicht Deiner

Im übrigen: Hiermit setzt Cpt. Kirk Mr. Spog wegen fortgeschrittenen Schwachsinns vom Posten des 1. Offiziers ab und und nimmt ihn in Arrest

Guter Artikel

Kommisar Memo 19.05.2003 - 12:59
Der Brym hat einen guten Artikel geschrieben. Die Querfrontstrategie ist eine Realität. Die antisemitischen Reflexe, oft schlecht als "ANTIZIONISMUS" getarnt erschrecken. Aber was soll ich von dem Typ halten, der sich nach dem ehemaligen irakischen Informationsminister benennt.

Mohammed Said al Sahaf

19.05.2003 - 14:07
wer sich nach einem informationsminister benennt, der ehr lügenminister genannt werden sollte, der kann doch nicht ernst genommen werden. weil welchen bezug kann ein mensch vertreten , wenn ein bezug zu einem diktatorischen staat zu erkennen ist. das hat doch nix mit emazipatorischer politik zu tun.
für aufklärung und gute informationen aber nicht für verfälschung und lügen....dafür soll indymedia stehn. punkt.

Mein Pseudonym geht dich einen .... an

Mohammed Said al Sahaf 19.05.2003 - 16:08
Ich könnt mich auch Theodora Müller aus Bergisch-Gladbach nenen. Aber Sahaf ist in dieser heutigen Welt ein vom imperialismus Verfolgter, er ist eben kein längst toter, nachdem ich mich auch hätte benennen können. er ist hier und heute und hat den höchsten unterhaltungswert aller Politiker die ich so kenne. außerdem ist es die beste Tarnung, meinen richtigen namen hier zu Posten, damit rechnen die Yankees nicht

Im übrigen sollte auf meinen Zensurvorwurf Indy reagieren und nicht irgendwelche Leute die auch mitreden wollen

ach mohammed

tut nichts zur sache 19.05.2003 - 21:12
du legst ein ähnlich witziges verhalten an den tag wie dein namensgeber...

du verkennst die tatsächlichen umstände (hier in deiner kritik an meinem posting, welches gründlich gelesen werden sollte, bevor du mit billigen konterargumenten daherkommst) deine sprache strotzt vor polemik, du bist gerne mal am austeilen und beleidigst munter drauf los...

wenn das deine art der diskussion ist, dann kann ich mich kurzweilig auch mal auf diese stufe stellen:

deine argumentation, kein antisemit zu sein, fußt also auf den erkenntnissen, die du erlangt hast, nachdem du sonstwas für menschen in israel angemailt hast und die die "antideutschen" positionen für bescheuert hielten. ich habe kürzlich mit einem anarchistischen freund telefoniert und ihm gesagt, dass hier auf indy eine type rumrennt, die sich nach dem irakischen infominister nennt, irgendwas von zion-media faselt und dessen orthographie eine einzige katastrophe ist - er findet dich jetzt schon total blöd -na - merkst du was? stichhaltige argumente, was? und so überzeugend! (achtung - falls es an der fähigkeit fehlt, einen witz zu erkennen: ich würde niemals jemanden ernstlich wegen seiner orthographie kritisieren!)nichtsdesotrotz: bescheuert ist, wer sich mit antisemitismus nicht auseinandersetzt, wer nicht selbstkritisch hinterfragt, ob irgendwo in sich selbst doch irgendwelche antisemitischen ressentiments am start sind, die von einem sich emanzipiert gebenden menschen bekämpft werden müssen. bescheuert ist es sich den namen eines "informationsministers" zu geben, der exemplarisch für ein regime stand, was unterdrückt und gemordet hat und prämien zahlt an die familien der durchgeknallten arschlöcher, die zivilistInnen mit selbstmordattentaten in israel in die luft jagen, WEIL sie jüdinnen und juden sind. sieh dir die charta der hamas an und du weißt was da antisemitismus ist. total bescheuert ist es zu versuchen, ein zirkelschluß-gegenargument zu bringen an einem punkt, an dem eben dieses argument nun mal nix mit dem eigentlichen problem zu tun hat. du sagst mir ich würde arabischen und nazideutschen antisemitismus gleichsetzen und wäre damit ein antisemit. lies mal genau, was ich da oben geschrieben habe... ich rede von oftmals keinen unterschieden im fanatismus des arabischen und deutschen antisemitismus... das ist wohl keine gleichsetzung in der wirkung, als singuläres ereignis in der geschichte ist der holocaust nicht übertreffbar. ABER - und hier kommt der punkt, an dem ich ansetzen möchte und worüber ich wohl auch diskutieren würde - aber ich stells mal als these auf - wenn jemand aus antisemitischen gründen (sic!) sich selbst und jüdische zvilistInnen in die luft sprengt mit dem ziel möglichst viele zu töten, dann ist dieser mensch jemand, den ich als faschisten bezeichnen würde! hier müßte sich natürlich mal über eine geeignete faschismus-definition unterhalten werden... jedenfalls sind so irre wie z.b. die hamas zusätzlich auch noch eliminatorisch drauf (sagt zumindest deren charta aus) - gerade diesbezüglich müssen auch parallelen aufgezeigt werden um die gefährlichkeit dieses drecks zu verdeutlichen... (für sowas haben sich übrigens die antideutschen u.a. stark gemacht und dafür bin ich ihnen dankbar, denn von so leuten wie dir wird eine selbstreflexion bezüglich der leute, denen mensch die treue hält, ja wahrlich nicht zu erwarten sein...)

lange rede... und noch lange nicht alle gedanken aufgeschrieben zu dem thema - geht ja auch gar nicht...

aber ach - nur nochmal so - ich bin kein "antideutscher", aber viele der dinge, die von ihnen angestoßen wurden sind richtig und wichtig - leider sind die letztendlichen ergebnisse der analysen dann meist etwas abgespacet...

freue mich schon auf dein kommendes posting - oder werdens 4 oder 5 oder so?

und wenn du nicht postest werde ich dich braten wie einen räudigen hund, ich werde dich ausweiden und vor allem hast du noch nie einen fuß auf unseren flughafen gesetzt! (Satire sic!)

Wir habe nalles unter Kontrolle

Mohammed Said al Sahaf 19.05.2003 - 21:55
Ich könnte mich auch Eminem nenn, der ist mindestens so PC wie Sahaf. Sahaf ist ein Popstar, kein Politiker. SChau Dir mal das wirken der Antideutschen an. 'Überall, wo sie innerhalb der linekn Fuß gefaßt haben ist sie ge- oder zerstört. Ganze Gruppen werden Gesprengt. So einen großen sSchaden hat könnte die offizielle Politk der herrschenden Klasse garnciht antichten. Links und Antisemitismus oder "Antiseitismus in der Linken" ist wie ein Kreis mit Ecken, die verschieden Teile der Antideutschen fallen sogar bei der Diskusssion wieviele Ecken der Kreis hat übereinander her, daß sogart Elsässer gehen mußte. Die Anit-Ds stellen Grundpositonen der Linken zur Disposition und jeder der nicht mitmacht ist ein Antisemit. Sie schaffen Klone realer linker Strömungen je nach vorliebe nenne sie sich Kommunisten, Anarchisten, Trotzkisten, Antifa ode sonst wie, obwohl sie die Mehrheit der strömungen als antisemitisch Titulieren. Sie arbeiten organisiert und gezielt (zumindest ihre Führer) an der Zerstörung linker Indentität und treiben mit ihren Amokläufen, die allen Vorwürfen der REchten und Anntisemiten erfüllen in deren Arme. Mit sdolchen Leuten gibrt es keine gemeinsmakeiten mehr, der Antideutsche Weg ist gewiß nicht der einer Bewegung mit Perspektive auf eine neue Gesellschaftsordnung sondern theoretisches Hooligantum

Dazu braucht s die Anti-Ds nicht

Mohammed Said al Sahaf 19.05.2003 - 22:29
Die Attentäter Opfern sich, weil kein Perspektive für sie selbst und Palästina gibt. Das machen ja nicht nur Hammas-leute. Der Irak unterstützte die Familien um ihnen zu zeigen, daß es so etwas wie solidarität noch gibt. die zahlungen haben eher eine beruhigende wirkung auf die familien. Unterschiede nach politischen Lagern wurden da nicht gemacht.

Die beduetung der rot-weiß-schwarzen Trikoler vieler arabischer Länder hat übrigens ein bedeutung: schwarz für die dunklke Vergangenheit unter Fremdherschasft und Kolonialismus (Türklen, Franzosen, Briten, Italiener usw.) Das weiß steht für Frieden und Einheit. Das Rot für die Revolution. Das sind schon ganz böse Leute die sich sowas ausdenekn.

Sahaf ist Mitglied der Baath-Partei, nicht der Hammas. In den arabischen Länder gab und gibt es seit Jahrhunderten große und bedeutende jüdische Gemeinden. Niemals nahm der Antijudaismus Formen an wie in Europa wenn er überhaupt zu Tage trat. Christen und Juden waren für islamische Regenten Schutzbefohlene. Wenn wir den Konflikt Israel-Arbien auf Religionen runterverinfachen erledigen wir das Geschäft der religiösen und/oder völkischen Reaktionäre. Das aber fgforcieren die Anti-Ds. Deswegen ist mit diesne Leuten, die in ihrer Argumentastionsweise weit hinter bürgerliche politische Standarts zurückfallen keine Geminsamkjeit möglich

Na klar...

Ari ben Kanaan 20.05.2003 - 21:39
"Die beduetung der rot-weiß-schwarzen Trikoler vieler arabischer Länder hat übrigens ein bedeutung: schwarz für die dunklke Vergangenheit unter Fremdherschasft und Kolonialismus (Türklen, Franzosen, Briten, Italiener usw.) Das weiß steht für Frieden und Einheit. Das Rot für die Revolution."

Naja, die alte deutsche Fahne ist ja auch S/W/R, hat bestimmt 'ne ähnliche Bedeutung....

"Sahaf ist Mitglied der Baath-Partei"

Genau, Mister "Popstar" Sahaf, der arme, vom Imperialismus verfoglte Menschenfreund ist für schon richtig in der Baath-Partei, diesem Garanten der Freiheit und Menschenwürde...


"Niemals nahm der Antijudaismus Formen an wie in Europa wenn er überhaupt zu Tage trat."

Right. Ist ja heute noch so. Nahezu täglich werden in deutschen und französischen Großstädten orthodoxe Juden und junge Leute, die offen zu ihrer jüdischen und teilw. zionistischen Einstellung stehen verbal und tätlich angegriffen. Nur sind die Täter meist Jugendliche aus dem arabischen Raum....
Im übrigen muß man weder "Anti-D" noch 'n Sharon-Fan sein, um Antisemitismus zu erkennen.
F*** you!
Shalom dem Rest hier!

Na da ist aber jemand aufgeregt

Mohammed Said al Sahaf 21.05.2003 - 01:48
Wenns offen agierende Zionisten sind tuts mit nicht leid und ich hab volles Verständnis für die Jugendlichen denen du in rassistischer Manier unterstellst mehrheitlich Arbaer zu sein. Man merke: Dein Kampf gegen den Antisemitismus ist ein Kampf gegen jugendliche Araber, nciht gegen deutscche oder französiche Nazis. frage: Willst du die dann Abschieben [die Araber]? Wenn jemand WEIL er oder sie Jude ist angergriffen wirdb, dann muß man sie oder ihn aktiv vor den Angreifern schützen. KEine frage. Da gibt´s kein Diskussion. In der Tat, man muß KEIN ANTIDEUTSCHER sein um Antisemitismus zu erkennen. Was die machen ist ja ohnehin RAssismus. Rassisten sind am wenigsten dazu geeignet, (deutschen, arabischen, amerikanischen, bahamasischen oder sonstigen) Antismitismus zu bekämpfen.

Entschuldigt mein Rechtschreibfehler, bin wohl nicht (Anti-)Deutsch genug. Das war vorest mein SChlußwort zu dieser Diskussion.

Zu dieser Interessanten "Diskussion"

Muhammar al Ghaddafi 21.05.2003 - 04:31
Die Apartheids-Mauer

von Gideon Levy

Ha'aretz / ZNet 03.05.2003

Für die Israelis ist es ein "Trennzaun", für die Palästinenser eine "Apartheids-Mauer". Für die Israelis scheint es ideal, für die Palästinenser eine existenzielle Bedrohung. Für die meisten Israelis ist es die Zauberlösung für das Übel des Terrorismus. Die Palästinenser fürchten sie zutiefst. Hier zeigt sich wiedermal, man versteht sich nicht. Hier sind zwei Nationen, von denen keine die Ängste der anderen begreift. Trennzaun, Schutzwall, Sicherheit, Krieg gegen den Terror - die Israelis wissen nicht, welchen Preis die Palästinener dafür zahlen. Nach den (jüdischen) Siedlungen, den Außenposten, den Umgehungsstraßen, den Konfiszierungen, der Abriegelung, der Umzingelung, nach Arbeitslosigkeit u. Ausgangssperre nun also auch noch dieses neue Problem für tausende im Zaungebiet lebende Menschen. Erneut wurden sie zu unschuldigen Opfern. Den Bauern hat man ihre Felder enteignet, den Winzern ihre Weinberge zertrampelt, den Schäfern hat man die Weiden genommen, die Grundstücke u. Brunnen von Bauern liegen nun auf der jenseitigen Seite - der jenseitigen Seite des Zauns. Es sind arbeitslose Männer, denen man nun auch noch die letzte Erwerbsquelle vernichtet, ganze Dörfer sind von ihrem Lebensquell abgeschnitten. Ein Zaun - der israelisches Leben schützen soll -, wird willkürlich auf dem ohnehin geschrumpften Land dieser Leute errichtet, nicht etwa auf israelischem Land - Gott bewahre! Aber warum? Weshalb nicht auf israelischem Land? Diese Leute hat niemand gefragt, niemand hat mit ihnen verhandelt, koordiniert. Undenkbar, die bloße Vorstellung, sie um Erlaubnis zu fragen! Wer sind diese Leute schon?

Der Klang der Hämmer trägt weit. Überall in der nördlichen Westbank ist das Geräusch zu hören: Eisen auf Fels. Ein schreckliches Hämmern echot aus den Tälern und von den Hügeln herab. Eine Armada aus Lastwagen u. Bulldozern fährt hin u. her - zerstört die Berge. Was für ein Anblick: zwischen Tul Karm, Dschenin u. Qalquilya ist die Erde aufgebrochen u. vernarbt; wie eine große Wunde zieht es sich hin, längs der gesamten nördlichen Westbank. Was für ein massiver operativer Eingriff: ein Sicherheitspfad, eine Straße für die Patrouillen, eine Beton- Infrastruktur - das alles eine gigantische Narbe. Eine hellgrüne Broschüre ('The Apartheid Wall Campaign'), herausgegeben von den palästinensischen Umweltorganisationen, informiert über die Statistik. Danach werden während der ersten Bauphase 2 Prozent des Westbank-Landes enteignet. Mindestens 30 Dörfer werden einen Teil ihrer Ländereien verlieren, 15 Dörfer zwischen Zaun u. 'Grüner Linie' eingeklemmt, 160 000 - 180 000 Dunams (entspricht etwa 16 000 - 18 000 Hektar) enteignet, 30 Brunnen für ihre Besitzer unerreichbar. Und diese Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die erste Bauphase bzw. nur auf die nördliche Westbank.

Die bevorstehende Katastrophe

An der Zufahrtsstraße zum kleinen Dörfchen Izbet Tabib (es liegt neben der Hauptschnellstraße von Qalqilya nach Nablus) erhob sich diese Woche wieder eine Straßenblockade aus Abfall u. Dreck. Da die Schnellstraße nur von Juden benutzt werden darf, wird dadurch die Abriegelung des kleinen Dörfchens noch perfekter. Nur einem Besatzungsapparat kann soetwas Widerwärtiges in den Sinn kommen: eine Blockade aus Abfall u. Müll. Das alles wird einfach zu einer riesigen, häßlichen u. grausamen Straßenbarriere zusammenrecycelt. Auf dem schmutzigen Pfad, der um die Straßenblockade führt, sitzt in seinem Auto der Gemeinderatsvorsitzende von Izbet Tabib u. winkt uns zu. Die Armee war gestern gekommen, hatte gegraben u. Erde für die Straßenblockaden ausgehoben. Dabei hat man das Wasserleitungssystem des Dorfs beschädigt. Die Bewohner haben nun kein Wasser mehr. Unsere Autofahrt geht durch einen Pinienwald. Wir werden hin- u. hergerüttelt, über Steinbrocken hinweg. Unser Ziel ist das nächste Dorf. In den Außenbezirken von Isla sind rechts neben der Straße bereits die Grabungen für den Zaun sichtbar. In Azun werden große Lastwagen aus Genf entladen. Sie bringen Mehl in weißen Säcken - ein Geschenk des Internationalen Roten Kreuzes. Gleichgültig sehen die arbeitslosen Männer des Dorfes der Entladungsaktion zu. Das hier ist nicht Bagdad oder Kabul. Am Stadtrand stehen die gelben Taxis versammelt. Sie kennen nur eine Route, und die ist kurz: bis zur nächsten Straßenblockade. Auch die Taxifahrer sind arbeitslos.

Im Dorf Jiyus hängt in einem Zimmer des frischrenovierten Rathauses eine Karte mit dem Verlauf der "Apartheids-Mauer". Sie hängt an der Wand im Büro von Abdel Ataf Khaled von der 'Palästinensischen Hydrologischen Gesellschaft' (Palestinian Hydrological Group'). Auf der Karte sind große, breite Purpur- Flecken östlich der 'Grünen Linie' eingezeichnet. "Wir stehen vor einer Katastrophe", sagt Khaled, der Hydrologe. Als Aktivist vor Ort kämpft er gegen die Mauer. Im letzten Juli hätte man über das Dorf eine eintägige Ausgangssperre verhängt. An dem Tag sei die Israelische Armee mit Bulldozern angerückt u. habe Marker in die Dorfgrundstücke gepflanzt. Die Bewohner hätten nicht verstanden, was vor sich ging, hätten nichts begriffen. "Heute wissen wir, das war die Planungs-Phase", so Khaled. Dann ging die Sache weiter. In der ersten Septemberwoche des letzten Jahres fanden Bauern Zettel - überall in ihren Feldern verstreut. Es waren Enteignungsverfügungen, plus Karte. Geht es nach diesen Verfügungen bzw. nach der eingelegten Karte, so Khaled, würde der Zaun 55 - 58 Meter breit. 292 Dunams (etwa 30 Hektar) Land, auf einer Länge von 4 100 Metern, würden dem Dorf enteignet. "Später fanden wir aber heraus, dass es 600 Dunams (etwa 60 Hektar) sein werden - auf 6 000 Metern", so Khaled. Eine Woche später wurde Khaled u. andern Dorfbewohnern von der Israelischen Armee ein Treffen mit Rami von der (israelischen) 'Zivilen Administration' anvisiert. Man werde eine Tour durch das betroffene Gebiet arrangieren. "Die Tour hat die Dorfbewohner geschockt", sagt ihr Vertreter Khaled. "Wir sind doch Bauern, sagten sie. Sie fragten, wird man uns auch weiter erlauben, unsere Grundstücke zu bewirtschaften, die auf der andern Seite der Mauer liegen? Rami sagte 'ja'. Ohne Schwierigkeiten? Ohne Schwierigkeiten, versprach Rami. Sie haben ihm aber nicht geglaubt".

Letzte Chance

Jiyus hat 3 200 Einwohner, 550 Familien. Etwa 300 dieser Familien, so erklärt uns Khaled, leben ausschließlich von ihrer Subsistenzlandwirtschaft, von der Bebauung ihres Landes. Die rund 200 andern Familien hätten von Jobs in Israel gelebt, die nun aber nicht mehr existieren. Auch diese Familien versuchten nun, Bauern zu werden - ihre letzte Chance. Von den insgesamt zur Gemeinde zählenden 12 500 Dunams Land (etwa 1 250 Hektar), Häuser eingeschlossen, lägen jetzt 8 600 Dunams (etwa 860 Hektar) jenseits der Mauer. "Und wir sprechen hier nicht von unfruchtbarem Land", betont Khaled, "das ist kultivierte Fläche. Hier gibt es 120 Treibhäuser. Jedes davon produziert 35 Tonnen Tomaten (oder Gurken) pro Jahr. Und 7 Brunnen, die sich die Dorfbewohner teilen, liegen jetzt auch jenseits der Mauer. 700 Dunams (etwa 70 Hektar) sind Obstgartenfläche, 500 Dunams (etwa 50 Hektar) Früchte- und Gemüsefläche, dazu 3 000 Dunams (300 Hektar) Oliven, der Rest ist Weide". Der Hydrologe erklärt: "65 000 Arbeitstage dieser Gemeinde (Jiyus) liegen jetzt jenseits der Mauer". Und was wird wohl im Sommer aus denjenigen, deren Brunnenwasser auf der anderen Mauerseite liegt?

"Wenn die Felder nicht bewässert werden können, droht eine Umweltkatastrophe", so Khaled. "Davon abgesehen hat die Israelische Armee schon jetzt 6 der 7 Wege zu den Dorffeldern abgeriegelt - noch ehe der Zaun steht. Schon jetzt braucht man zwei Stunden, bis man die Felder erreicht - egal, in welche Richtung. Der ganze Tag geht drauf für den Weg auf die Felder und retour. Die Felderbewirtschaftung ist hier Familiensache. Was geschieht, wenn sie uns eine Gebühr für die Passage auferlegen? Muss ein Bauern dann jedesmal 50 NIS (Schekel) zahlen, damit er mit seiner Familie auf sein Feld kann? Meine Nachbarin hat drei Jahre gearbeitet, bis sie ein bisschen Geld für ein Stück Land beisammenhatte", fährt Khaled fort. "Sie hat sich 8 Olivenbäume gekauft - einen Baum für jedes Familienmitglied. Sie hatte nicht geglaubt, dass die Mauer ausgerechnet bis zu ihren 8 Bäumen hochkommt - dann entdeckte sie rote Zeichen an ihren Olivenbäumen. Sie war geschockt, denn das bedeutet, genau hier wird die Mauer entlanglaufen. Die Bäume haben sie schon alle abgeholzt. Für sie (die Frau) waren die 8 Bäume ihre ganze Existenz. Der Mann, der die 8 Bäume abgeholzt hat, weiß sicher nicht, was für eine Geschichte dahintersteckt. Hier gibt es Menschen, für die die Bäume wie ihre Kinder sind." Und Khaled weiter: "Die Leute hier sagen, wir werden zu Flüchtlingen. Was dann, wenn die Mauer steht, und das Tor bleibt geschlossen? Schon jetzt ist die Situation im Dorf sehr schwierig. Dieses Jahr mussten 45 Kinder aus dem Kindergarten genommen werden, weil ihre Eltern die 35 NIS monatliche Gebühr nicht aufbringen konnten. 60 Familien wurde der Stromanschluss gekappt, weil sie ihre Schulden an die Regionalverwaltung nicht bezahlen konnten. Was wird da erst, wenn die Mauer steht?" Und was verlangen diese Menschen - angesichts der vor ihren Augen entstehenden Mauer? Khaled: "Drei Dinge: Sie sollen uns unkomplizierten, leichten Zugang zu unseren Feldern geben. Zweitens wollen wir unseren Landbesitz behalten. Und wir wollen in Frieden und guter Nachbarschaft mit (den jüdischen Siedlungen) Kochav Yair, Tzur Yigal und unseren übrigen jüdischen Nachbarn leben können". Vor dem Dorf haben sich Teenager versammelt. Sie fordern inzwischen schon etwas anderes: "Geht zurück nach Europa!"

Auf unsere entsprechende Anfrage schreibt die (israelische) 'Zivile Administration': "Für Land, das für den Zaunbau physisch übernommen wurde, kann Geld ausgezahlt werden - für die Überlassung bzw. als Kompensation - sofern der Besitzer den Nachweis über den Besitz erbringt. Für Ländereien, die auf der westlichen Zaunseite verbleiben, gilt: Die Besitzer, oder von ihnen beauftragte Personen, können das Land zu agrikulturellen Zwecken betreten. Der Zugang wird durch Tore gewährleistet. Diese werden entlang des Zaunverlaufs eingerichtet. Unser Sicherheitsapparat wird sich um eine Lösung bemühen, sodass die Bewohner zu ihren Grundstücken und Ländereien passieren können. Nur solche Landbesitzer können allerdings auf Entschädigung rechnen, deren Land physisch beschädigt wurde. Für jede Übernahme von Besitz wurde dagegen ein ordnungsgemäßer Erlass ausgestellt. Dieser Erlass enthält auch eine arabische Version. Zusätzlich wurde der Erlass auf den zu enteignenden Grundstücken ausgelegt sowie im jeweils zuständigen Hauptquartier der 'Koordinations- und Verbindungsbüros des Israelischen Verteidigungsministeriums' ('Offices of Coordination and Liaison of the Israeli Defense Ministry'). In Kenntnis gesetzt wurde auch das palästinensische Verbindungsbüro. Einige Tage nach Verteilung der Enteignungsverfügungen wurden Touren für die Landbesitzer organisiert, und man teilte ihnen mit, welche Grundstücke man zukünftig noch beschlagnahmen werde".

In der unabhängigen palästinensischen 'Al-Quds'-Zeitung ist nachzulesen, es sei geplant, den Bauern, deren Land auf der andern Zaunseite liegt, jedesmal eine Durchgangsgebühr von 10 NIS pro Person abzuverlangen. Die 'Zivile Administration' bestreitet dies allerdings. Die Bauern, die wir diese Woche getroffen haben, wären noch froh über eine solche Gebühr: Schon jetzt läßt man sie nicht mehr auf ihre Felder - dabei ist der Zaun noch nicht fertiggestellt. Da ist zum Beispiel Bauer Abed Khaled aus Jiyus. Er hat 8 Kinder u. 15 Jahre lang in Israel gearbeitet. Jetzt ist er wie alle anderen arbeitslos. Er ist überzeugt, sein Land ist ihm verloren, er sei nun auch noch seiner letzten Existenzquelle beraubt: "Keine Arbeit, kein Land", erklärt er uns diese Woche. "Das Leben ist vorbei".

 http://www.zmag.de/article/article.php?id=623

 http://www.zmag.de/themen/topic.php?t_id=4

@grr - Langhans

bassdart 21.05.2003 - 10:52

Es ist zum Kotzen

Karl Radek 21.05.2003 - 13:38
Der Artikel von Max Brym beschäftigt sich mit Horst Mahler und seinen besorgten Freunden. Einigen wie dem Menschen, der sich nach dem irakischen Informationsminister A.D. benennt, fällt nichts besseres ein, als gegen den Zionismus zu wettern. Der Mensch macht allerdings klar, welche Funktion der bundesdeutsche "Antizionismus" hat,er ist schlecht verkleideter latenter Antisemitismus. Zwei Dinge werden bezweckt: 1. Die aktuelle Naziszene wird aus dem Fokus genommen. 2. Die deutsche Vergangenheit wird entsorgt, und die aktuelle bundesdeutsche Politik heilig gesprochen.

Rabehl und Kneffel schmieren auf bei rbi

Deutschland halts Maul 21.05.2003 - 14:10
Rabehl und Kneffel verbreiten ihre faschistischen Positionen auch im Kalaschnikow-Ableger www.rbi-aktuell.de In deren Forum werden AntifaschistInnen und AntirassistInnen regelmäßig beschimpft.

Häh?

Mohammed Said al Sahaf 21.05.2003 - 16:35
@Deutschland halt´s Maul
Ich bin nicht bereit, jedes Internetmagazin mit ewig vielen Artikeln und noch dazu ohne SScuhfunktion zu durchsuchen. Die Artikel die ich dort gefunden habe weisen nix auf, was auf irgendwie Rechtsextremistisch schließen läßt. Bitte etwass genauer. Falls nicht halt ich Dich für einen Lügner und Verleumdner, was wiederum typisch (Anti-)deutsch ist. Jetzt ist aber wirklich Schluß. Im übrigen bin ich nicht dafür das ganz D das Maul hält. Die ECHTEN Antifaschisten, Kommunisten, Sozialisten, die deutsche Arbeiterbewegung usw müssen Lauer werden. Ihre STimmen sollen sich laut erheben, das imperialistische deutsche System erscchüttern! Die deutschen Nazis ,Bürgerlichen, die Regierung, die Konzeren müssen das MAul halten. Ja genau, Klassenanlyse anwenden auf Deutschland, USA, Israel - alle Länder dieser WElt. Antideutsch ist Antiverstand. Jetz kommt definitv nix Argumentatives mehr von den "Links"rassisten. Also endgültig das letzt postin hierzu. Kalashnikow u. ä. ist und bleibt "nicht antisemitisch", solange keine Beweise erbracht werden statt die bekannten Verdrehungen und wirren Theorien der Anti-Ds

Nicht hä!

Deutschland halts Maul 21.05.2003 - 17:55
Und das im rbi-Forum AntifaschistInnen mit der Erschießung gedroht wird, hälst Du wohl für normal, oder. Nebenbei Arbeiterbewegung: dort werden auch Texte von "Kommunisten" als Kronzeuge für rassistische Argumentationen herangezogen

Bitte?

Ari ben Kanaan 21.05.2003 - 20:16
@irak. Infofritze:
Hab ich irgendwas von Abschiebung gesagt? Du nervst.....

und nochwas...

Ari ben Kanaan 21.05.2003 - 20:34
Was heißt hier Rassismus unterstellen? Alles klar soweit???? Hab lediglich gesagt, daß derzeit viele antisemitische Übergriffe von arab. Jugendlichen begangen wurden. Was bitte ist daran rassistisch, Du Arm*euchter???

Entschuldigung @ "Deutschland halt´s Maul"

Mohammed Said al Sahaf 22.05.2003 - 02:57
Auch wen du dort inhaltlichen Mist schreibst. Zumindest im Forum tummeln sich wirklcih hauptsächlich völkische revanchisten. ich hab beim ersten mal nur ein paar artikel gelesen. diesmal hattest du wirklich recht und ich hab für nicht wie für einen alten baathisten wie mich ( ;) ) nötigen sorgfalt gelesen. aber du solltest genauere urls angeben, wenn du so etwas schreibst. ich entschuldige mich für die oberflächlichkeit mit der ichz deinen vorwurf gegen diese homepage wegwischen wollte.

TOD und VERNICHTUNG dem FASCHISMUS!!!!