Bambule vs. Olympia - 1:0 - Sieg auf ganzer Linie

Die Polizei hatte sich einige Auflagen für die Demo ausgedacht. Ziel war es wohl die Demo möglichst in die Länge zu ziehen und so möglichst lange keine "Störer", wie es im Polizeijargon heißt; auf dem Rathausmarkt bei der Olympiaparty zu haben. Seitentransparente durften nicht länger als 1,50 m sein, es wurde wert auf 1 Ordner pro 50 Teilnehmer gelegt und es sollte nicht gerannt werden. Kein Mut zum Sport am Tag der Olympiaentscheidung. Wann die Demo beginnt wollte die Polizei bestimmen - nämlich erst, wenn die Friedensdemo zu Ende ist.
Folglich war die angemeldete Route durch eine Polizeikette und Wasserwerfer versperrt. Davor sammelte sich eine ganze Demo an. Kurz nachdem SuperNOlympica zur Demo gesprochen hatte, so gegen 13.30 Uhr, ging die Polizei aus dem Weg und die Demo konnte starten. Zuerst ging es eine Runde durch St. Georg. Wieder am Hauptbahnhof machte die Polizei ihr altes Spiel und versperrte den Weg. Die Seitentransparente sollten weg. Keine 3 Minuten später ging sie wieder aus dem Weg. Sämtliche Straßen in Richtung Innenstadt waren wie schon so oft massiv gesichert - zusätzlich zum Spalier. Mindestens 12 Wasserwerfer waren vor Ort. Über die Lombardsbrücke ging es bis zum Stephansplatz zur ersten Zwischenkundgebung. Teilweise könnte das Tempo als rennen beschrieben werden. Nach den Redebeiträgen wurde die Demo für beendet erklärt. Es habe keinen Sinn mit diesem Polizeiaufgebot durch menschenleere Straßen zu ziehen. Erste Folge der Auflösung war, dass die U- und S-Bahnstationen in unmittelbarer Nähe nicht mehr angefahren wurden. So machten sich viele auf Umwegen auf in Richtung Innenstadt.
Der Rathausmarkt war zu erreichen. Eine Innenstadt, wie die von Hamburg, läßt sich eben nicht komplett absperren. Wer auf den Rathausmarkt wollte, mußte teilweise die Gesichtskontrollen von zwei Polizeiketten überstehen. Als besonders unfreundlichen fielen Beamte aus Nordrhein-Westphalen auf. Wahrscheinlich waren sie für Düsseldorf und taten ihr bestes Hamburg schlecht zu machen. In der Menge auf dem Rathausmarkt fanden sich um die 300 Leute zusammen (schwer zu schätzen in den feiernden "Massen", etliche scheinen aber auch nicht auf den Platz gekommen zu sein) und machten mit Parolen und Schildern (s.u.) auf sich aufmerksam. Teilweise reichte es auch in die Live-Schaltungen rein, aber die Leute in der Regie reagierten immer schnell und zeigten das Bild einer anderen Kamera. Während einige Zivilbeamte versuchten die Schilder zu entreißen kamen ganz gemächlich Beamte in Kampfuniformen. Als Düsseldorf aus dem Rennen war wurden die Beamten aus NRW abgezogen und nur die Hamburger blieben vor Ort und versuchten relativ ruhig die "Störer" mit einem DreiSeitenKessel ruhig zu stellen und vom Platz zu bekommen. Knüppeln oder richtig Kesseln hätte sich nicht so gut gemacht. Ähnlich schlecht wäre ein Wasserwerfer gekommen, der Unbeteiligte auffordert den Platz zu verlassen. Ähnliche Situation wie bei der Schüerdemo am 24.3., aber diesmal blieb die Polizei deeskaliert. Als "der Sieger" bekannt gegeben wurde erschien Hamburgs partyerfahrenster Senator Schill zusammen mit dem Sportsenator Lange (ebenfalls für Schulen zuständig) auf der Bühne. Da es nichts zu feiern gab verschwanden sie wieder, bevor sie von vielen entdeckt wurden. Die Party war relativ schnell zu Ende und die Polizisten konnten ihre Heimreise nach Schwerin, Wiesbaden, Dortmund oder sonstwohin antreten.

einige Schilder- bzw. Zettelaufschriften:
SuperNOlympica warns:
- Oh No! It´s Bambule!!!
- Olympia = Zero Tolerance
- Olympia Will Not Be Televised

SuperNOlympica says:
- Make Love Not Olympia
- Don´t Believe The Hype!
- Disarm Schill