Zum Naziangriff in Rudow
.same procedure as every year.
Am letzten Wochenende war es also mal wieder so weit...so weit, so schlecht:
Bewaffnete Faschisten griffen im Berliner Süden, in Neukölln, nichtdeutsche Menschen an. 25 Nazis im Alter von jugendlichen 14 bis Mitte Zwanzig trafen sich am Freitag, den 04.04.03 am U-Bahnhof Rudow, blieben dort als temporäre Alltagsgefahr sitzen und beschimpften bzw. attackierten später am Abend 6 "türkische" Jugendliche, von denen einer durch Schläge mit einer Baseballkeule verletzt wurde. Da der Staatsmacht die rechten Aktivitäten nicht gänzlich verborgen geblieben sind, wurden die Faschisten bereits von einer Zivilstreife der PMS (Politisch motivierte Straßengewalt) beobachtet, die Verstärkung anforderte und zusammen mit 70 Beamten einer Hundertschaft 26 Festnahmen durchführte, also alle Nazis und ein Opfer verhafteten und später auch erkennungsdienstlich behandelten. Am Samstag Morgen waren die Faschisten wieder auf freiem Fuß, Haftbefehle wurden nicht vollstreckt, die Ermittlungen laufen.
Soweit die Meldungen in der Presse, genauer im Tagesspiegel, der Morgenpost und der Taz.
Die Gegend um den U-Bahnhof Rudow ist schon länger Treffpunkt für das faschistische Mörderpotential im Süden Neuköllns. Sie treffen sich am "Ketchup-Imbiss", dessen Betreiber aber KEIN NAZI ist oder auf den umliegenden Plätzen. Die Nazis zeigen Präsenz auf Bezirksveranstaltungen wie den Straßenfesten und dem Weihnachtsmarkt oder direkt auf dem U-Bahnhof Rudow, massiv vertreten ist rechte Propaganda mittels Aufklebern, Sprühereien und faschistischer Wahlwerbung, wenn es denn mal wieder etwas zu wählen gibt.
Seit 20 Jahren, seit Mitte der 80er Jahre ist der Süden Neuköllns immer wieder Ort faschistischer Aktivitäten, ob es sich nun um den Alltagsterror eher unorganisierter Naziskins handelte oder aber um (mittlerweile verbotene) organisierte Strukturen wie die Freiheitliche Arbeiterpartei (FAP) und die "Gesinnungsgemeinschaft der neuen Front" (GdnF) unter dem Anti-Antifa-Kader Oliver Schweigert.
Immer wieder kommt es daher zu Angriffen auf Menschen, die bei den herumlungernden Jungnazis nicht in das passen, was bei den meisten Menschen Gedankenwelt heißt, hier aber wohl kaum so genannt werden kann, weil die Bezeichnung dieser trübseligen Kopfruinen als ein möglicher Ort von Gedankenbildung menschenverachtend wäre.
So hetzten bewaffnete Nazis im September 2001 nichtdeutsche Menschen durch die Straßen und überfielen anschließend gut organisiert eine Konfirmandenfeier, in Treptow griffen Rudower Faschisten im Juli 2000 einen Sudanesen an und bewarfen ihn mit Steinen, gut 40 Nazis randalierten Ende 2001 nach einem Hertha-Spiel auf dem U-Bahnhof Neukölln. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen mit MigranntInnen, denen es glücklicherweise zu gelingen scheint, wenigstens partiell den notwendigen Widerstand leisten zu können.
Zivilgesellschaftliche oder gar linke/antifaschistische Strukturen sind in dieser Region fast nicht vorhanden, die sozialen Strukturen sind von Passivität, Konservativismus und Organisationen gekennzeichnet, die wie z.B. die Rudower CDU/Junge Union immer noch ein wenig rechter sind als anderswo.
Das Potential faschistischer Subjekte vor Ort lässt sich grob in 3 Kategorien unterscheiden.
Zum einen gibt es einen offenkundig bildungsarmen Mob von Menschen aus atomisierten Sozialstrukturen. Dieser setzt sich aus vor allem jungen Frühalkoholikern zusammen, den gerade die Mixtur aus Dummheit, Rassismus und Gruppendynamik gefährlich macht. Dieses Klientel fällt vor allem dadurch auf, sich mit dem faschistischen Teil der "Fußballfans" von Hertha BSC oder dem regionalen Club "TSV Rudow" zu vermengen und so auf der Fahrt zum Stadion auch die angrenzenden Bezirke mit der eigenen Existenz zu kontaminieren. Für nichtdeutsche und linke Menschen gibt es daher in den letzten 2 Jahren verstärkt unangenehme Begegnungen mit größeren, sich aggressiv gebärdenden Gruppen von Dumpfmenschen auf der Strasse, in den U-Bahnlinien U7, U8 und auf dem S-Bahn-Außenring.
Als zweites gibt es einen organisierten Kern von Kameradschaftsnazis, der sich z.B. vor größeren faschistischen Demonstrationen am U-Bahnhof Rudow trifft und von dort mit der U-Bahn oder über den nahegelegenen S-Bahnhof Schönefeld zu den entsprechenden Treffpunkten fährt. Dabei werden dann auch weitere Nazis aus dem Umland aufgelesen. Dieser Personenkreis ist durchweg erwachsen, viele schon Mitte Zwanzig, gut organisiert und kameradschaftstypisch schwarz gekleidet. Selbst der Verfassungsschutz benannte in seinen Berichten die Existenz von mindestens zwei neonazistischen Kameradschaften im Neuköllner Süden.
Als dritte Gruppe existieren in Rudow NPD-Strukturen, innerhalb derer der langjährige Nazikader Rene Betharge Aufbauarbeit mit Jungnazis leistet. Diese Gruppe ist vor allem für massive Propagandatätigkeiten verantwortlich und auf Festen sowie zu Wahlkampfzeiten mit Infoständen präsent.
Auch in den angrenzenden Bezirken wie Britz, Buckow oder Lichtenrade lassen sich mittlerweile Gruppen von Jungnazis antreffen, die ihre Gesinnung offensiv und selbstverständlich im Straßenbild präsentieren. Wenn diese Entwicklung sich fortsetzt, kann es im Süden Berlins zunehmend unangenehmer und potentiell tödlicher für Menschen werden, die nicht ins rechte Weltbild passen.
Antifaschistische Arbeit ist also notwendig und die Zeit läuft dabei vermutlich eher gegen uns. Wir stellen zur Kenntnisnahme noch mal die Bilder der NPD-Nazis hier mit rein, die bereits vor geraumer Zeit auf Indymedia veröffentlicht wurden. Es ist immer gut zu wissen, mit wem man es zu tun hat. Weitere Recherchearbeit bleibt dringender Programmpunkt, sollte mit Blick auf die Präsenz von den PMS-Bullen aber gut geplant sein: Allzu auffälliges Sammeln von Informationen dürfte schnell mit einer Personalienfeststellung enden. Und das will ja schließlich keineR.
Antifa heißt sich schlau machen, taktisch geschickt sein und im richtigen Moment angreifen.
Am letzten Wochenende war es also mal wieder so weit...so weit, so schlecht:
Bewaffnete Faschisten griffen im Berliner Süden, in Neukölln, nichtdeutsche Menschen an. 25 Nazis im Alter von jugendlichen 14 bis Mitte Zwanzig trafen sich am Freitag, den 04.04.03 am U-Bahnhof Rudow, blieben dort als temporäre Alltagsgefahr sitzen und beschimpften bzw. attackierten später am Abend 6 "türkische" Jugendliche, von denen einer durch Schläge mit einer Baseballkeule verletzt wurde. Da der Staatsmacht die rechten Aktivitäten nicht gänzlich verborgen geblieben sind, wurden die Faschisten bereits von einer Zivilstreife der PMS (Politisch motivierte Straßengewalt) beobachtet, die Verstärkung anforderte und zusammen mit 70 Beamten einer Hundertschaft 26 Festnahmen durchführte, also alle Nazis und ein Opfer verhafteten und später auch erkennungsdienstlich behandelten. Am Samstag Morgen waren die Faschisten wieder auf freiem Fuß, Haftbefehle wurden nicht vollstreckt, die Ermittlungen laufen.
Soweit die Meldungen in der Presse, genauer im Tagesspiegel, der Morgenpost und der Taz.
Die Gegend um den U-Bahnhof Rudow ist schon länger Treffpunkt für das faschistische Mörderpotential im Süden Neuköllns. Sie treffen sich am "Ketchup-Imbiss", dessen Betreiber aber KEIN NAZI ist oder auf den umliegenden Plätzen. Die Nazis zeigen Präsenz auf Bezirksveranstaltungen wie den Straßenfesten und dem Weihnachtsmarkt oder direkt auf dem U-Bahnhof Rudow, massiv vertreten ist rechte Propaganda mittels Aufklebern, Sprühereien und faschistischer Wahlwerbung, wenn es denn mal wieder etwas zu wählen gibt.
Seit 20 Jahren, seit Mitte der 80er Jahre ist der Süden Neuköllns immer wieder Ort faschistischer Aktivitäten, ob es sich nun um den Alltagsterror eher unorganisierter Naziskins handelte oder aber um (mittlerweile verbotene) organisierte Strukturen wie die Freiheitliche Arbeiterpartei (FAP) und die "Gesinnungsgemeinschaft der neuen Front" (GdnF) unter dem Anti-Antifa-Kader Oliver Schweigert.
Immer wieder kommt es daher zu Angriffen auf Menschen, die bei den herumlungernden Jungnazis nicht in das passen, was bei den meisten Menschen Gedankenwelt heißt, hier aber wohl kaum so genannt werden kann, weil die Bezeichnung dieser trübseligen Kopfruinen als ein möglicher Ort von Gedankenbildung menschenverachtend wäre.
So hetzten bewaffnete Nazis im September 2001 nichtdeutsche Menschen durch die Straßen und überfielen anschließend gut organisiert eine Konfirmandenfeier, in Treptow griffen Rudower Faschisten im Juli 2000 einen Sudanesen an und bewarfen ihn mit Steinen, gut 40 Nazis randalierten Ende 2001 nach einem Hertha-Spiel auf dem U-Bahnhof Neukölln. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen mit MigranntInnen, denen es glücklicherweise zu gelingen scheint, wenigstens partiell den notwendigen Widerstand leisten zu können.
Zivilgesellschaftliche oder gar linke/antifaschistische Strukturen sind in dieser Region fast nicht vorhanden, die sozialen Strukturen sind von Passivität, Konservativismus und Organisationen gekennzeichnet, die wie z.B. die Rudower CDU/Junge Union immer noch ein wenig rechter sind als anderswo.
Das Potential faschistischer Subjekte vor Ort lässt sich grob in 3 Kategorien unterscheiden.
Zum einen gibt es einen offenkundig bildungsarmen Mob von Menschen aus atomisierten Sozialstrukturen. Dieser setzt sich aus vor allem jungen Frühalkoholikern zusammen, den gerade die Mixtur aus Dummheit, Rassismus und Gruppendynamik gefährlich macht. Dieses Klientel fällt vor allem dadurch auf, sich mit dem faschistischen Teil der "Fußballfans" von Hertha BSC oder dem regionalen Club "TSV Rudow" zu vermengen und so auf der Fahrt zum Stadion auch die angrenzenden Bezirke mit der eigenen Existenz zu kontaminieren. Für nichtdeutsche und linke Menschen gibt es daher in den letzten 2 Jahren verstärkt unangenehme Begegnungen mit größeren, sich aggressiv gebärdenden Gruppen von Dumpfmenschen auf der Strasse, in den U-Bahnlinien U7, U8 und auf dem S-Bahn-Außenring.
Als zweites gibt es einen organisierten Kern von Kameradschaftsnazis, der sich z.B. vor größeren faschistischen Demonstrationen am U-Bahnhof Rudow trifft und von dort mit der U-Bahn oder über den nahegelegenen S-Bahnhof Schönefeld zu den entsprechenden Treffpunkten fährt. Dabei werden dann auch weitere Nazis aus dem Umland aufgelesen. Dieser Personenkreis ist durchweg erwachsen, viele schon Mitte Zwanzig, gut organisiert und kameradschaftstypisch schwarz gekleidet. Selbst der Verfassungsschutz benannte in seinen Berichten die Existenz von mindestens zwei neonazistischen Kameradschaften im Neuköllner Süden.
Als dritte Gruppe existieren in Rudow NPD-Strukturen, innerhalb derer der langjährige Nazikader Rene Betharge Aufbauarbeit mit Jungnazis leistet. Diese Gruppe ist vor allem für massive Propagandatätigkeiten verantwortlich und auf Festen sowie zu Wahlkampfzeiten mit Infoständen präsent.
Auch in den angrenzenden Bezirken wie Britz, Buckow oder Lichtenrade lassen sich mittlerweile Gruppen von Jungnazis antreffen, die ihre Gesinnung offensiv und selbstverständlich im Straßenbild präsentieren. Wenn diese Entwicklung sich fortsetzt, kann es im Süden Berlins zunehmend unangenehmer und potentiell tödlicher für Menschen werden, die nicht ins rechte Weltbild passen.
Antifaschistische Arbeit ist also notwendig und die Zeit läuft dabei vermutlich eher gegen uns. Wir stellen zur Kenntnisnahme noch mal die Bilder der NPD-Nazis hier mit rein, die bereits vor geraumer Zeit auf Indymedia veröffentlicht wurden. Es ist immer gut zu wissen, mit wem man es zu tun hat. Weitere Recherchearbeit bleibt dringender Programmpunkt, sollte mit Blick auf die Präsenz von den PMS-Bullen aber gut geplant sein: Allzu auffälliges Sammeln von Informationen dürfte schnell mit einer Personalienfeststellung enden. Und das will ja schließlich keineR.
Antifa heißt sich schlau machen, taktisch geschickt sein und im richtigen Moment angreifen.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Weitere Infos
http://www.de.indymedia.org/2003/04/48251.shtml
http://de.indymedia.org/2001/09/7959.shtml
Den rechten Konsens durchbrechen - auch für den Berliner Westen!
NAZIS von der STRASSE FEGEN !!!
zum Thema ulex und co
hinweis
Gruss an alle Neukoellner
ihr diskutiert hier mit einem nazi
mit solidarischen grüszen
FREIHEIT FÜR MARCO UND DANIEL UND ALLEN POLITISCHEN GEFANGENEN - WELTWEIT!!!
Also...
@Frank
nazi treff
wenn ihr mal einen treffpunkt der nazis besuchen wollt, dann geht doch mal in die "buckower pinte". die liegt wildhütterweg/johannisthaler chaussee. dort treffen sich alle rechten die aus den anderen kneipen rausgefolgen sind.
also beim nächsten mal bitte mit der formulierung etwas vorsichtiger sein.