Protest in München blieb brav und kontrollierbar
Obwohl 30.000 in München demonstrierten, blieb das Medienecho fast aus. Es wird Zeit zu fragen, woran das liegt und wie sich die Strategie der Anti-Kriegs-Bewegung ändern muss.
Als ich am Montag die Zeitung aufgeschlagen hatte, traute ich meinen Augen kaum: Ich fand einfach NICHTS zu den Protesten gegen die NATO-Tagung.
Woran liegt es, dass 30.000 demonstrieren und niemand berichtet?
Ich denke, der Protest ist zu brav, zu angepaßt. Wenn die Massen demonstrieren, aber die herrschenden nichts zu befürchten haben, bringt das nichts.
Wenn hier jemand vom Münchner Bündnis mitliest: Warum habt ihr das so geplant? Warum gab es kein Konzept zur Blockade/Störung der Konferenz? Ihr schreibt "Es ist nicht Aufgabe einer Protestbewegung den Herrschenden und Mächtigen dieser Welt zu gefallen."
Aber Euer Handeln steht im krassen Gegensatz dazu. Ihr handelt mit der Polizei eine ewiglange Demoroute aus, die auch garantiert nicht in die nähe der Kriegstreibertagung kommt. Anschließend ist gleich für Programm gesorgt, so dass bloß niemand auf die Idee kommt, den Bayrischen Hof aufzusuchen.
Jeder Versuch eines Durchbruchs wurde vom Lautsprecherwagen sabotiert, ausrufe wie "beruhigt Euch, bleibt geschlossen" etc. taten ihr übriges.
Ihr seht Euch in der Tradition der Proteste von Seattle, Prag und Genua. Seattle war ein Erfolg, weil die WTO-Konferenz damals VERHINDERT wurde. In Prag gab es ein Konzept, bei dem über verschiedene Routen versucht wurde, zum Konferenzgebäude zu kommen.
Was ich hier am Münchner Bündnis kritisiere, trifft aber auf die gesamte Friedensbewegung zu. Blockaden, Aktionen zivilen Ungehorsams sind die Ausnahme. Die Kampagne resist ist ein vielversprechender Ansatz, leider kommen zu solchen Aktionen meist nur ein Bruchteil der Leute, wie zu Latschdemos.
Was wäre, wenn 30.000 versucht hätten, die NATO-Tagung zu verhindern? Was wäre, wenn Tausende Militärtransporte blockieren würden (Die Anti-Atom-Bewegung machts vor, siehe Castortransporte)? Was wäre, wenn in Bundeswehrkasernen kein Alltag mehr stattfinden könnte, weil Friedensaktivisten permanent den Alltagsbetrieb stören würden? Wenn Rüstungsfirmen nicht mehr arbeiten könnten, weil täglich Schichtwechselblockaden stattfinden?
Wir müssen der Kriegsmaschinerie entgegentreten, sie daran hindern, ihr mörderisches Alltagsgeschäft zu erledigen.
Für eine offensive, unkontrollierbare Anti-Kriegs-Bewegung!
Woran liegt es, dass 30.000 demonstrieren und niemand berichtet?
Ich denke, der Protest ist zu brav, zu angepaßt. Wenn die Massen demonstrieren, aber die herrschenden nichts zu befürchten haben, bringt das nichts.
Wenn hier jemand vom Münchner Bündnis mitliest: Warum habt ihr das so geplant? Warum gab es kein Konzept zur Blockade/Störung der Konferenz? Ihr schreibt "Es ist nicht Aufgabe einer Protestbewegung den Herrschenden und Mächtigen dieser Welt zu gefallen."
Aber Euer Handeln steht im krassen Gegensatz dazu. Ihr handelt mit der Polizei eine ewiglange Demoroute aus, die auch garantiert nicht in die nähe der Kriegstreibertagung kommt. Anschließend ist gleich für Programm gesorgt, so dass bloß niemand auf die Idee kommt, den Bayrischen Hof aufzusuchen.
Jeder Versuch eines Durchbruchs wurde vom Lautsprecherwagen sabotiert, ausrufe wie "beruhigt Euch, bleibt geschlossen" etc. taten ihr übriges.
Ihr seht Euch in der Tradition der Proteste von Seattle, Prag und Genua. Seattle war ein Erfolg, weil die WTO-Konferenz damals VERHINDERT wurde. In Prag gab es ein Konzept, bei dem über verschiedene Routen versucht wurde, zum Konferenzgebäude zu kommen.
Was ich hier am Münchner Bündnis kritisiere, trifft aber auf die gesamte Friedensbewegung zu. Blockaden, Aktionen zivilen Ungehorsams sind die Ausnahme. Die Kampagne resist ist ein vielversprechender Ansatz, leider kommen zu solchen Aktionen meist nur ein Bruchteil der Leute, wie zu Latschdemos.
Was wäre, wenn 30.000 versucht hätten, die NATO-Tagung zu verhindern? Was wäre, wenn Tausende Militärtransporte blockieren würden (Die Anti-Atom-Bewegung machts vor, siehe Castortransporte)? Was wäre, wenn in Bundeswehrkasernen kein Alltag mehr stattfinden könnte, weil Friedensaktivisten permanent den Alltagsbetrieb stören würden? Wenn Rüstungsfirmen nicht mehr arbeiten könnten, weil täglich Schichtwechselblockaden stattfinden?
Wir müssen der Kriegsmaschinerie entgegentreten, sie daran hindern, ihr mörderisches Alltagsgeschäft zu erledigen.
Für eine offensive, unkontrollierbare Anti-Kriegs-Bewegung!
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Ergänzungen
In TV und Radio war viel berichtet worden
Bauen wir weiter an unabhängiger Berichterstattung und hoffen wir nicht weiter auf die staatstragenden Medien!
Da muß sich gar nichts ändern!
Willste Demonstrant oder Ramboo Rocker sein?
Wenn du dein Aua nicht Formgerecht übermitteln willst, dann solltes du besser zum Film gehen.
vielleicht
http://www.krasse-zeiten.de/foto/munich2003/images/muc03_031.jpg
Mal angenommen, es GEHT ab, und wir würden die Absperrungen stürmen. Mal angenommen, wir KOMMEN bis zum Bayerischen Hof. Spätestens dann wird sich die Polizeitaktik von Pfefferspray in shoot-to-kill ändern. Laß die das auf der Zunge zergehen: to kill.
Was ist deine Strategie für den Fall, daß ein halbes Dutzend Leute vor dem Eingang des Hotels zusammengeschossen wird und krepierend im Schnee liegt?
Literaturtip: US Army Field Manual 21-11 (First Aid for Soldiers), wenn du's WIRKLICH drauf ankommen lassen willst.
Wer ernsthaft vorschlägt, die Konferenz zu stürmen, muß auch einen Plan haben, wie man sich verhält, wenn es die ersten Toten gibt. Alles andere ist Maulheldentum von Leuten, die nix besseres zu tun haben.
Kein Medienecho!
Was den Nutzen von Latschdemos betrifft - es wird doch nicht dabei bleiben: Wer den Hintern hochkriegt, ballt auch die Faust in der Tasche - und irgendwann holt er sie auch raus! Und wenn er dann merkt, das die Faust nichts hilft gegen das Gewehr....!
medienecho
Im Vorfeld wurde in den Mainstream-Medien implizit, aber ziemlich deutlich die 'gute Leute gehen zur Ude-Demo; ein paar Zecken gehen zur Marienplatz-Demo'-Schiene gefahren.
Glaubt ihr allen Ernstes, die Typen schreiben nachher 'sorry, Leute, wir haben euch angelogen, wir haben euch nix als Scheiße erzählt, es war ja ganz anders'?
Niemand macht so was. Auch wir würden es wahrscheinlich nicht machen (wenn man mal betrachtet, wie verbreitet die Realexistierendersozialismus-Apologien immer noch sind...).
Aber es gibt ja immer noch Mittel, zwar im Rahmen des Systems, aber es GIBT sie: Gegendarstellungen z.B. im Fall von Printmedien (und selbst nach Polizeiangaben waren wir ja weitaus mehr als die berüchtigten '7000').
Wer noch nicht mal diese Dinge nutzt, bracht sich gar nicht zu beschweren.
Hui wie toll, im Rahmen des Systems *löl*
ach, halt die klappe
Wo wart ihr eigentlich letztes Wochenende? Hab nicht gerade viel an direkter Aktion mitgekriegt in München. Oder war euch das auch zu sehr 'im Rahmen des Systems'?
ach ja, Direkte Aktion
Viel Spaß beim Kochen; ich meine es ausnahmsweise ernst. Tut mir leid, aber illegaler Widerstand kommt für mich dann in Frage, wenn legale Mittel ausgereizt sind. Und das sind sie einfach noch nicht.
Naja, muß halt jedeR selbst wissen.