junge welt leugnet irakische Täterschaft an Giftgas - Massaker

egal 02.02.2003 22:12 Themen: Militarismus
Der Artikel 'Bushs erfundener Genozid' von Rainer Rupp (jw 3.2.03) suggeriert zumindest in der Überschrift, der gut dokumentierte Giftgas -Angriff auf Halabja im Jahr 1988 sei eine reine Erfindung von Bush. Rupp übernimmt dabei vorbehaltlos die fragwürdige und in sich widersprüchliche Aussage eines ehemaligen CIA-Miarbeiters. Zahllose Dokumentationen und Berichte von JournalistInnen, (irakisch-kurdischen) AugenzeugInnen oder Menschenrechtsorganisationen also frei erfunden?
Wie die (ebenfalls jw - Autorin) Karin Leukefeld ( http://www.nadir.org/nadir/periodika/kurdistan_report/9890/09.htm) oder Human Rights Watch ( http://www.rightsmaps.com/html/anfalbeg.html) sowie zahllose andere Personen und Organisationen dokumentiert haben, war der Angriff auf Halabja Teil einer mehrmonatigen Offensive (die sog. Anfal-Offensive) der irakischen Armee zwischen Februar und Juni 1988) bei der nicht nur Halabja sondern hunderte weitere Dörfer in verschiedenen kurdischen Siedlungsgebieten zerstört wurden, 150.000 (vielleicht mehr) KurdInnen vertrieben und tausende umgebracht wurden bzw. für immer verschwanden.

Wenn der unsägliche Text von Rupp weitergelesen wird, stellt mensch fest, dass die Giftgasangriffe auf Halabja plötzlich doch stattgefunden haben sollen, aber mehr als ein Unfall bei den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen iranischer und irakischer Armee. Rupp/CIA: "Irak setzte Chemiewaffen ein, um die Iraner zu töten, die das (irakische) Dorf unweit der iranischen Grenze besetzt hatten. Wenn also dabei kurdische Zivilisten getötet wurden, dann hatten sie das Pech, ins Kreuzfeuer geraten zu sein. Aber ganz sicher waren sie nicht das Hauptziel der Iraker".

Also doch das irakische Regime als Täter? Nein. Widersprüchlich heisst es nämlich weiter unten bei Rupp/CIA: "In diesem Bericht stand ganz klar, daß iranisches Gas die Kurden getötet hatte und nicht irakisches. Der Angriff auf Halabja sei vom Iran erfolgt und das Giftgas nachweisbar iranischer Herkunft." ) Wenige Sätze weiter oben hiess es noch, es sei unklar von wem das Gas stamme, jetzt wird es plötzlich als gersicherte Erkenntnis präsentiert.

Was hier zum kotzen ist, ist nicht so sehr die Möglichkeit, dass Halabja, das tatsächlich nahe der iranisch-irakische Grenze liegt, nicht doch von dem iranischen Regime (mit Giftgas) bombardiert worden sein könnte, sondern die Suggestion, dass die gesamten Gifgasangriffe auf KurdInnen reine Erfindung sind. Und zwar von Bush im Jahr 2003 erfunden, nachdem 15 Jahre weltweit über Halabja und die irakische Täterschaft berichtet wurde. Erfunden, lediglich um einen Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen. Und es wird suggeriert, wenn es zu Toten bei der kurdischen Bevölkerung gekommen sei, dann war es ein Versehen und keine Absicht. Dies ist Geschichtsklitterung und leugnet in der Tat den Tod (und die Schuld des irakischen Regimes am Tod) von tausenden Menschen.

Der erste Giftgasangriff des irakischen Regimes auf seine eigene Bevölkerung fand am 15.4.1987 statt (vgl. "Tatort Türkei, Iran , Irak" der Kampagne Produzieren für das Leben - Rüstungsexporte stoppen, 1987). Es bombardierte dort mehrere Dörfer in der Region Soran sowie in der Provinz Dohuk sechs Tage lang mit Senfgas und Tabun. Danch kam es immer wieder zu Giftgasangriffen auf kurdische Dörfer. Bis zu dem Angriff auf Halabja wurden ca. 200 Dörfer bombardiert, 30.000 Menschen waren auf der Flucht. (vgl. "Tatort Kurdistan" der Kampagne Produzieren für das Leben - Rüstungsexporte stoppen und KOMZI Idstein 1989). Die übrigen zahlreichen Giftgasangriffe der Anfal - Offensive entnehmt bitte der grafischen Darstellung des Human Rights Watch:  http://www.rightsmaps.com/html/anfalbeg.html. (Genocide in Iraq: The Anfal Campaign Against the Kurds 1993, Human Rights Watch)

Ich erwarte eine Stellungnahme der jw-Redaktion, oder auch von einzelnen AutorInnen (wie Karin Leukefeld) und eine klare Distanzierung von Rainer Rupps Artikel (ein Tritt in seinen Arsch wär besser)


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junge welt 3.2.03 ( http://www.jungewelt.de/2003/02-03/005.php)

Rainer Rupp

Bushs erfundener Genozid

CIA-Veteran enthüllt Wahrheit über angeblichen irakischen Giftgasangriff auf das kurdische Halabja

Am vergangenen Freitag hat sich in einem inzwischen weit beachteten Artikel in der New York Times Professor Stephen C. Pelletiere zu Wort gemeldet. Pelletiere hat, aufgrund seiner Biographie und seines Wissens als führender Mitarbeiter der CIA und der US-Army, eine der hinterhältigsten Lügengeschichten zur Rechtfertigung des nächsten US-Krieges gegen Irak nicht nur entkräftet, sondern sie wie eine Seifenblase zum Platzen gebracht. Es geht um die Behauptung, daß Saddam Hussein chemische Waffen gegen die Bürger seines eigenen Landes eingesetzt habe. Dies ist inzwischen zum festen Bestandteil der Vorwürfe all jener geworden, die den Machthaber in Bagdad als Monster darzustellen versuchen, der nur noch mit einem »Präventivkrieg« von Schlimmerem abgehalten werden könne. Der angeblich schlagkräftigste Beweis für die abscheulichen Untaten Saddam Husseins, der immer wieder angeführt wird, betrifft den als Genozid dargestellten angeblichen Giftgasangriff der irakischen Armee gegen das wehrlose kurdische Dorf Halabja in der Nähe der iranischen Grenze. Dort wurden im März 1988, gegen Ende des acht Jahre dauernden Kriegs zwischen Iran und Irak, angeblich bis zu 5000 Dorfbewohner getötet.

»Aufgrund meiner früheren Tätigkeiten weiß ich Bescheid, denn während des Iran-Irak-Krieges war ich Chefauswerter für Irak in der Central Intelligence Agency (CIA), und von 1988 bis 2000 war ich Professor am Army War College«, schrieb Stephen C. Pelletiere in der NYT und fuhr fort: »Ich hatte Zugang zu dem geheimen Material, das mit dem Persischen Golf zu tun hatte und durch Washington floß. Außerdem habe ich seit 1991 eine Untersuchungsgruppe der US-Army geleitet, die herausfinden sollte, wie die Iraker einen Krieg gegen die Vereinigten Staaten führen würden.« Daher habe er sich auch intensiv mit der sogenannten »Halabja-Geschichte« befaßt, über die es einen »sehr detaillierten Geheimbericht« gebe, aus dem jedoch nicht ersichtlich sei, wer nun tatsächlich für die Toten in Halabja verantwortlich ist.

»In Wahrheit wissen wir nur, daß an diesem Tag die Kurden von Halabja mit Giftgas bombardiert wurden. Aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, daß es irakische Chemiewaffen waren, welche die Kurden getötet haben«. Aber das sei »nicht die einzige Verfälschung in der Halabja-Geschichte«, so Pelletiere.

»Die Vergasung von Halabja, und das wissen wir mit Sicherheit, erfolgte während einer Schlacht zwischen Irakern und Iranern«, führt Pelletiere in der NYT weiter aus. »Irak setzte Chemiewaffen ein, um die Iraner zu töten, die das (irakische) Dorf unweit der iranischen Grenze besetzt hatten. Wenn also dabei kurdische Zivilisten getötet wurden, dann hatten sie das Pech, ins Kreuzfeuer geraten zu sein. Aber ganz sicher waren sie nicht das Hauptziel der Iraker«, betonte der ehemalige CIA-Auswerter, um dann auf einen »dunkleren Teil der Geschichte« hinzuweisen:

»Unmittelbar nach der Schlacht (von Halabja) führte die DIA (der militärische Geheimdienst der US-Army) eine Untersuchung durch, deren Ergebnisse in einem Geheimbericht festgehalten wurden«, so Pelletiere. »In diesem Bericht stand ganz klar, daß iranisches Gas die Kurden getötet hatte und nicht irakisches. Die Agency (DIA) hatte herausgefunden, daß beide Seiten in der Schlacht um Halabja Giftgas eingesetzt hatten. Der Zustand der Leichen der Kurden deutete jedoch darauf hin, daß sie mit einem Gift getötet wurden, der über die Blutbahnen wirkt, d.h. mit einem Gas auf Zyankali-Basis, das – und dies war bekannt – von Iran eingesetzt wurde. Die Iraker, bei denen davon ausgegangen wurde, daß sie Senfgas eingesetzt hatten, hatten zu jener Zeit kein Gas, das über die Blutbahnen wirkt«, führt Professor Pelletiere seine Beweisführung über die Lügen der Regierungen Bush und Blair zu Ende.

Zugleich brachte Pelletiere sein Erstaunen darüber zum Ausdruck, daß »diese Fakten schon seit langem öffentlich bekannt sind, aber im Zusammenhang mit der Halabja-Affäre so gut wie nie erwähnt werden«. Bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen der DIA-Bericht, daß iranisches Gas die Kurden von Halabja getötet hat, dennoch erwähnt würde, würde sofort spekuliert, daß der Bericht zugunsten Saddam Husseins politisch frisiert worden sei, der 1998 von Washington noch als guter Freund gehätschelt wurde. »Ich versuche hier nicht, Saddam Hussein zu rehabilitieren«, schließt Pelletiere, er sei schließlich für viele Verstöße gegen die Menschenrechte verantwortlich. Aber »ihm die Vergasung seiner eigenen Leute in Halabja als Akt des Völkermords vorzuwerfen, das ist nicht korrekt.«
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Ergänzungen

Ist schon Lächerlich!

Heike 02.02.2003 - 23:32
Wie sich die Gifgas Gärtner in ihren Glashäusern die Steine um die Ohren schmeißen.

Aber nicht dabei gwesen zu sein, oder Augenzeugen Ton Bild oder Schriftl. Aufzeichnungen oder Chemisch / Biologische Proben zu haben, und Verbindliche Aussagen dazu zu machen ist schon ein Journalistisches Wagniss.

Ekliger als die Junge Welt geht nicht mehr

02.02.2003 - 23:55
Ein Kommnentar zu diesem Pelletiere aus dem Opinionjournal. Ansonsten wird die Junge Welt sicher als nächstes behaupten die Anfal Kampagne hätte nicht stattgefunden, wäre eine "hinterhältige Lügengeschichte" etc. pp.

BY JAMES TARANTO
Friday, January 31,
Hey, Quit Picking on Poor Saddam!
How desperate is the New York Times to keep Saddam Hussein in power? Today the "paper of record" runs an op-ed piece that actually seeks to minimize Saddam's human-rights violations. "Until Washington gives us proof of Saddam Hussein's supposed atrocities, why are we picking on Iraq on human rights grounds, particularly when there are so many other repressive regimes Washington supports?" asks author Stephen Pelletiere. Everyone's always picking on Saddam, the poor baby.

Pelletiere, an erstwhile CIA analyst, cites a Defense Intelligence Agency report from the late 1980s that "asserted that it was Iranian gas that killed the Kurds, not Iraqi gas," in the infamous Halabja massacre of 1988. The evidence? "The condition of the dead Kurds' bodies . . . indicated they had been killed with a blood agent--that is, a cyanide-based gas--which Iran was known to use. The Iraqis, who are thought to have used mustard gas in the battle, are not known to have possessed blood agents at the time.

A report from Human Rights Watch--not exactly a war-mongering outfit--refutes this decade-old claim by the man Daniel Pipes has described as "Saddam Hussein's chief apologist in the United States" and the New York Times perversely sees fit to reair on the eve of Iraq's liberation:

Books on the Iran-Iraq War have routinely echoed the unsubstantiated report that both sides had used chemical weapons in Halabja. This notion originated in a study for the U.S. Army War College: Stephen C. Pelletiere, Douglas V. Johnson II and Leif R. Rosenberger, Iraqi Power and U.S. Security in the Middle East (Carlisle Barracks, PA: Strategic Studies Institute, U.S. Army War College, 1990). It is repeated in a later book by Pelletiere, a former U.S. intelligence officer, The Iran-Iraq War: Chaos in a Vacuum (New York: Praeger, 1992). This strongly pro-Iraqi work comments, "On May 23 (sic), in fighting over the town, gas was used by both sides. As a result scores (sic) of Iraqi Kurdish civilians were killed. It is now fairly certain that Iranian gas killed the Kurds." (pp. 136-137)

The supposed factual basis for this conclusion is that the Halabja victims had blue lips, characteristic of the effects of cyanide gas--which Iraq was not believed to possess. Cyanide gas, a metabolic poison, would indeed produce blue lips, but they are far from being a specific indicator of its use. Nerve agents, which are acetylcholinesterase inhibitors that cause respiratory paralysis, would also turn victims' lips blue.

 http://www.opinionjournal.com/best/?id=110003006

was nämlich,

weist 02.02.2003 - 23:57
wenn's 1988 dem DIA zu peinlich gewesen wäre, aufgrund der Indizien darauf schließen zu müssen, daß das Gas aus Anlagen, die von Firmen des Verbündeten BRD gebaut worden waren und mit von der US-Regierung gegen Widerstand in den eigenen Reihen durchgedrückten Krediten finanziert worden wäre, und daß das Gas unter anderem auch von genau den Hubschraubern mit 'Vorrichtungen zum Versprühen von Schädlingsbekämpfungsmitteln' eingesetzt wurde, die auf persönliches Betreiben der Herren Reagan und Rumsfeld 1984 an den Irak vercheckt wurden?

Mit den Iran war (zu dieser Zeit noch) ein bequemer 'Satan' vorhanden, dem man so ziemlich alles unterjubeln konnte, was die eigene Regierung und die der guten Freunde drüben im alten Europa so verbockt hatten. Die CIA als Organisation wußte nämlich NICHT bescheid über die Machenschaften westlicher Regierungen bei der Aufrüstung des Irak - einzelne ihrer höherrangigen Beamten waren im Bild, aber das Risiko, daß irgendein unegaler Schnüffler die Wahrheit erfährt und an die Öffentlichkeit geht, ist zu groß.

Man kann seine Agenten schließlich nicht wissen lassen, bei was für einer Scheiße man selbst mitgewirkt hat, wenn man will, daß sie linientreu bleiben und keine Zweifel an der moralischen Richtigkeit ihres Tuns haben, klar?

Kann sein, daß es anders ist. aber diese Erklärung würde zumindest plausibel abdecken, warum 'Insider' völlig abweichende Theorien vertreten und die sogar noch mit 'Fakten' stützen können. Habt ihr schon mal interne CIA-Dokumente gelesen (z.B. 'Study of Assassination' oder 'Psychological Operations in Guerilla Warfare', erhältlich über jedes ordentliche p2p-Netzwerk)? Die Typen tragen dermaßen dick auf, daß sie moralisch im Recht sind - auch wenn die Faktenlage ganz anders aussieht - daß man nur noch kotzen könnte.
Naja, sie haben halt eins begriffen: auch Spione haben Moral, und man sieht besser zu, daß diese mit der offiziell vertretenen Position kompatibel ist!

Halabja!

03.02.2003 - 00:20
soll sich dieser rupp bitte doch die bilder anschauen aus halbja:  http://www.kdp.pp.se/chemical.html
erst killen sie tausende kurden mit giftgas aus deutschland und dann behaupten sie, es wäre eine lüge.

Mach mal nicht so ne Welle !!

steven 03.02.2003 - 00:26
@egal : Du solltest den Artikel genau lesen, und nicht solchen Unsinn posten. Rupp macht nur eines: Er informiert aus anderen Quellen und das ist legitim, gerade, wenn es die NYT ist.

Es bleibt die alte Frage von Oliver Stone: Wem soll ich glauben ???


Um sich überhaupt ein Bild machen zu können, gehören auch diese Informationen dazu,nicht mehr und nicht weniger !

@steven

egal 03.02.2003 - 00:53
steven schreibt: "Rupp macht nur eines: Er informiert aus anderen Quellen"

Rupp macht viel mehr als darüber zu berichten, was andere sagen. Wer journalistisch arbeitet, weiss, welche sprachliche Bandbreite AutorInnen beim Referieren anderer Quellen zur Verfügung steht. Sie reicht von zustimmenden über neutrale (laut ... ") und distanzierten ("angeblich ...") bis zu ablehnenden Zitierweisen. Rupp entschied sich für das Maximum an Zustimmung für den Ex-Cia ("CIA-Veteran enthüllt Wahrheit") und Distanz zu Berichten über irakische Täterschaft ("angeblichen irakischen Giftgasangriff") und hat auch als eigene journalistische Leistung noch eine Überschrift produziert, in der er weit über die von ihm zitierte Quelle hinausgeht ("Bushs erfundener Genozid").

HRW beweist Einsatz von Giftgas

03.02.2003 - 01:00
In a development that could have far-reaching consequences for the enforcement of the chemical weapons treaty, scientists have been able to prove the use of chemical weapons through the analysis of environmental residues taken years after the attack occurred. Soil samples taken from bomb craters near a Kurdish village in northern Iraq by a team of forensic scientists assembled by Boston-based Physicians for Human Rights and New York-based Human Rights Watch have been found to contain trace evidence of the nerve gas GB, also known as Sarin, as well as mustard gas.

 http://www.hrw.org/reports/1993/iraqgas/

auch egal 03.02.2003 - 01:02
@steven: Konsumiere deine Hollywood-Gewissheiten ungestört, aber störe auch niemanden damit.
@egal: An allem ist zu zweifeln, sagt die Kritik. In diesem Sinne: Danke für den Bericht...

Human Rights Watch zur Täterschaft v.Halabja

egal 03.02.2003 - 01:24
In the first, the March 16 poison gas attack on the Kurdish city of Halabja, near the border with Iran, the Iranian authorities made it their business to show off the site to the international press within a few days of the bombing. Even so, the illusion has long persisted, fostered initially by reports from the U.S. intelligence community, which "tilted" strongly toward Baghdad during the 1980-1988 Iran-Iraq War, that both sides were responsible for the chemical attack on Halabja.7 This is false: The testimony of survivors establishes beyond reasonable doubt that Halabja was an Iraqi action, launched in response to the brief capture of the city by Iraqi peshmerga assisted by Iranian Revolutionary Guards (pasdaran). The thousands who died, virtually all of them civilians, were victims of the Iraqi regime

@egal produziert eigene Überschrift !!!

steven 03.02.2003 - 01:35
egal schrieb: junge welt leugnet irakische Täterschaft an Giftgas - Massaker



Die Methode die Du dem Autor Rainer Rupp vorwirfst, nutzt du selbst, um einen reisserischen Bericht zu verfassen.

Keine nüchterne Distanzierung, sondern die "Leugnung" in Ablehnung an die Holocaustleugner.

Im übrigen ging es bei dem Bericht der NYT darum, wer und unter welchen Umständen für den Tod der Kurden in Halabja verantwortlich ist, und nicht, um die Leugnung der Kurdenverfolgungen im Allgemeinen.



egal schrieb: "Was hier zum kotzen ist, ist nicht so sehr die Möglichkeit, dass Halabja, das tatsächlich nahe der iranisch-irakische Grenze liegt, nicht doch von dem iranischen Regime (mit Giftgas) bombardiert worden sein könnte, sondern die Suggestion, dass die gesamten Gifgasangriffe auf KurdInnen reine Erfindung sind."


Das ist eine böswillige Verleumdung Deinerseits gegenüber Rainer Rupp. Er hat nirgendo geschrieben, dass alle Giftgasangriffe eine reine Erfindung wären. Das interpretierst nur Du so !!

Deswegen: Erst lesen, dann schreiben ..und nicht gezielt Falschinformationen verbreiten.




Auswertung irakischer Dokumente ...

egal 03.02.2003 - 01:44
... durch Human Rights Watch und Middle East Watch im Jahr lassen keinen Zweifel an irakischer Täterschaft.

Nach dem Aufstand der KurdInnen im Nordirak gegen Ende des 2. Golfkriegs fielen mehrere Tonnen bürokratischer Papiere des irakischen Regimes in die Hände der Peshmergas. Sie konnten sichergestellt und in den USA von Menschenrechtsorganisationen ausgewertet werden. Das im Jahr 1994 präsentierte Ergebnis liess keinen Zweifel an der alleinigen irakischen Täterschaft bei den Giftgasangriff auf Halabja. Die Untersuchung passen genau zu forensischen Untersuchungen oder ZeugInnenaussagen, die in Halabja in der den Jahren nach dem Massaker gesammelt wurden.

Zitat:

Most notable perhaps among our findings is the unequivocal evidence we have been able to accumulate of Iraq's repeated use of chemical weapons against the Kurds. To summarize the evidence: we have found several documents that report on specific air and artillery attacks carried out by Iraqi forces with chemical agents against Kurdish villages in 1987 and 1988. These documents match in precise detail testimonial and forensic evidence collected by Middle East Watch in northern Iraq in 1992. The documents are crystal clear, for example, on the issue of culpability for the chemical attack on Halabja on March 16, 1988, in which some 5,000 Kurdish civilians were killed. While some writers in the United States continue mystifyingly to insist that the attack was carried out by both Iraqi and Iranian forces,12 the Iraqi state documents, which report widely on Iranian military actions, make no reference to an Iranian gas attack on Halabja at all. Instead, they refer to the occupation of Halabja by Iranian troops and rebel forces belonging to the Patriotic Union of Kurdistan, as well as to the subsequent "Iraqi chemical attack on Halabja."13 In one very explicit case, an Istikhbarat document states that "as a result of the bombing by our planes and our artillery on the area of Halabja and Khurmal, approximately 2,000 enemy forces of the Persians and agents of Iran were killed."14

das orginal aus der NYT

steven 03.02.2003 - 01:50
Bei:  http://jerusalem.indymedia.org/news/2003/01/103973.php

findet sich auch der Orginalartikel von STEPHEN C. PELLETIERE aus der NYT vom 31.01.2003.

Did Saddam REALLY gas "his own people"?
by Stephen C. Pelletiere • Friday January31 , 2003 at02 : 37PM
But the truth is, all we know for certain is that Kurds were bombarded with poison gas that day at Halabja. We cannot say with any certainty that Iraqi chemical weapons killed the Kurds. This is not the only distortion in the Halabja story

January31 , 2003

A War Crime or an Act of War?

By STEPHEN C. PELLETIERE

MECHANICSBURG, Pa. — It was no surprise that President Bush, lacking smoking-gun evidence of Iraq's weapons programs, used his State of the Union address to re-emphasize the moral case for an invasion: "The dictator who is assembling the world's most dangerous weapons has already used them on whole villages, leaving thousands of his own citizens dead, blind or disfigured."

The accusation that Iraq has used chemical weapons against its citizens is a familiar part of the debate. The piece of hard evidence most frequently brought up concerns the gassing of Iraqi Kurds at the town of Halabja in March1988 , near the end of the eight-year Iran-Iraq war. President Bush himself has cited Iraq's "gassing its own people," specifically at Halabja, as a reason to topple Saddam Hussein.

But the truth is, all we know for certain is that Kurds were bombarded with poison gas that day at Halabja. We cannot say with any certainty that Iraqi chemical weapons killed the Kurds. This is not the only distortion in the Halabja story.

I am in a position to know because, as the Central Intelligence Agency's senior political analyst on Iraq during the Iran-Iraq war, and as a professor at the Army War College from 1988 to2000 , I was privy to much of the classified material that flowed through Washington having to do with the Persian Gulf. In addition, I headed a 1991 Army investigation into how the Iraqis would fight a war against the United States; the classified version of the report went into great detail on the Halabja affair.

This much about the gassing at Halabja we undoubtedly know: it came about in the course of a battle between Iraqis and Iranians. Iraq used chemical weapons to try to kill Iranians who had seized the town, which is in northern Iraq not far from the Iranian border. The Kurdish civilians who died had the misfortune to be caught up in that exchange. But they were not Iraq's main target.

And the story gets murkier: immediately after the battle the United States Defense Intelligence Agency investigated and produced a classified report, which it circulated within the intelligence community on a need-to-know basis. That study asserted that it was Iranian gas that killed the Kurds, not Iraqi gas.

The agency did find that each side used gas against the other in the battle around Halabja. The condition of the dead Kurds' bodies, however, indicated they had been killed with a blood agent — that is, a cyanide-based gas — which Iran was known to use. The Iraqis, who are thought to have used mustard gas in the battle, are not known to have possessed blood agents at the time.

These facts have long been in the public domain but, extraordinarily, as often as the Halabja affair is cited, they are rarely mentioned. A much-discussed article in The New Yorker last March did not make reference to the Defense Intelligence Agency report or consider that Iranian gas might have killed the Kurds. On the rare occasions the report is brought up, there is usually speculation, with no proof, that it was skewed out of American political favoritism toward Iraq in its war against Iran.

I am not trying to rehabilitate the character of Saddam Hussein. He has much to answer for in the area of human rights abuses. But accusing him of gassing his own people at Halabja as an act of genocide is not correct, because as far as the information we have goes, all of the cases where gas was used involved battles. These were tragedies of war. There may be justifications for invading Iraq, but Halabja is not one of them.

In fact, those who really feel that the disaster at Halabja has bearing on today might want to consider a different question: Why was Iran so keen on taking the town? A closer look may shed light on America's impetus to invade Iraq.

We are constantly reminded that Iraq has perhaps the world's largest reserves of oil. But in a regional and perhaps even geopolitical sense, it may be more important that Iraq has the most extensive river system in the Middle East. In addition to the Tigris and Euphrates, there are the Greater Zab and Lesser Zab rivers in the north of the country. Iraq was covered with irrigation works by the sixth century A.D., and was a granary for the region.

Before the Persian Gulf war, Iraq had built an impressive system of dams and river control projects, the largest being the Darbandikhan dam in the Kurdish area. And it was this dam the Iranians were aiming to take control of when they seized Halabja. In the1990 's there was much discussion over the construction of a so-called Peace Pipeline that would bring the waters of the Tigris and Euphrates south to the parched Gulf states and, by extension, Israel. No progress has been made on this, largely because of Iraqi intransigence. With Iraq in American hands, of course, all that could change.

Thus America could alter the destiny of the Middle East in a way that probably could not be challenged for decades — not solely by controlling Iraq's oil, but by controlling its water. Even if America didn't occupy the country, once Mr. Hussein's Baath Party is driven from power, many lucrative opportunities would open up for American companies.

All that is needed to get us into war is one clear reason for acting, one that would be generally persuasive. But efforts to link the Iraqis directly to Osama bin Laden have proved inconclusive. Assertions that Iraq threatens its neighbors have also failed to create much resolve; in its present debilitated condition — thanks to United Nations sanctions — Iraq's conventional forces threaten no one.

Perhaps the strongest argument left for taking us to war quickly is that Saddam Hussein has committed human rights atrocities against his people. And the most dramatic case are the accusations about Halabja.

Before we go to war over Halabja, the administration owes the American people the full facts. And if it has other examples of Saddam Hussein gassing Kurds, it must show that they were not pro-Iranian Kurdish guerrillas who died fighting alongside Iranian Revolutionary Guards. Until Washington gives us proof of Saddam Hussein's supposed atrocities, why are we picking on Iraq on human rights grounds, particularly when there are so many other repressive regimes Washington supports?

Stephen C. Pelletiere is author of "Iraq and the International Oil System: Why America Went to War in the Persian Gulf."

www.nytimes.com/2003/01/31/opinion/31PELL.html

Junge Welt Tradition

Alexandra Cohen 03.02.2003 - 09:24
Der unsägliche Artikel des Herrn Rupp ist mehr als traurig. Solche Artikel haben in der Jungen Welt Tradition. Er folgt dem einfachen Schema " Der Feind meines Feindes ist mein Freund". Die Anfal- Operation 1988 kostete nach kurdischen Angaben 180000 Menschen das Leben. Nach Angaben des irakischen Regiems 100000 Menschen. Es gab Zeiten, da rühmte sich das irakische Regime selbst, wegen solcher TATEN. Leuten wie Rainer Rupp geht es nicht um Fakten, sondern nur darum ein billiges Freund-Feind Schema hinzuzaubern. Tote und mörderische Aktionen werden dabei großzügig ignoriert. Der gute Saddam, der tolle Milosevic und die Helden aus Palästina gegen den bösen Rest. Ein toller Antiimperialismus ist das. Jetzt werden deutsche Giftgasproduzenten die den Irak versorgten in Schutz genommen. Klar wenn Saddam nicht mit Absicht Kurden tötete, wer könnte dann noch den deutschen Todeshändlern negatives nachsagen.

ähm, Frau Cohen,

Grimm 03.02.2003 - 10:46
nicht nur in der jW hat diese Denke Tradition. Es ist schon sehr erstaunlich, wie die Kurdenfresser des antinationalen Lagers plötzlich ihr Herz für "unterdrückte Völker" wiederentdecken, wenn es nur den Zielen des angloamerikanischen Imperialismus dient. Und die genauso stumpf instrumentalisierenden Antiimps gehen eben umgekehrt vor. Kommies haben schon immer die Realität nur so wahrgenommen, daß sie sich mit ihrer jeweiligen "wissenschaftlichen" Weltanschauung vereinbaren ließ. Mensch schaue nur in die Jungle World...

Werte A.Cohen

Ich 03.02.2003 - 11:14
Bitte unterlassen Sie es in Zukunft den rechtmäßigen Präsiedenten Slobodan Milosevic und die Palestinenser in eiem Zusammenhamit Saddam Hussein zu nennen!

bei diesem kindergarten

j 03.02.2003 - 12:03
und dieser verharmlosung von hundert bis hundertachtzigtausend toten wird mir schlecht.
wer für seine eigenen argumentationszwecke morde relativiert um dem politischen "gegner" schaden zu können ist keinen deut besser als der, der die morde begeht oder ansich gut heißt.

@oben (saddam, der friedensfürst)

heiner 03.02.2003 - 17:00
danke für ein wenig ironie in dieser verquasten diskussion

javier 03.02.2003 - 18:25
Die beste Halabja-Infoseite wird von den irakischen Kurden selbst gemacht:

 http://www.krg.org/reference/halabja/index.asp

Die Leute dort bereiten sich zur Zeit auf neue Giftgasangriffe vor. Diejenigen "human shields", die es ehrlich meinen, sollten vielleicht mal in den Nordirak fahren statt nach Baghdad...

Wenn die Archive der irakischen Armee für die Weltöffentlichkeit geöffnet werden, wird Herr Rupp sich wohl nicht mehr an diesen Artikel erinnern wollen.

Lesen, lesen, lesen

Maria Schneider (Bremen) 03.02.2003 - 18:39
Also die Überschrift verspricht ja einiges: "Junge Welt leugnet Giftgasangriffe auf Kurden" oder so ähnlich.

Dabei wird beim genauen Lesen doch klar, dass der Autor das gar nicht in Frage stellt, er zitiert nur aus der Zeitung "New Yorck Times", wo drin stehen soll, dass die Kurden auch durch Iranisches Giftgas getötet sein können. Hier wird eine Hinterfragung der Schuld vom Irak als "Lüge" bezeichnet, dabei steht in der Jungen Welt doch drin, wen sie als "Gift-Täter" vermutet: nämlich den Iran.

Lesen, statt lügen!

Nie wieder Faschismus!
Nie wieder Krieg!

Das ist die einzige Leere aus Auschwitz. Nicht Solidarität mit den USA oder irgend so eine blöde "Scheiße"!

Saddam Slobo und die USA

Alexandra Cohen 03.02.2003 - 19:24
Saddam war und ist ein Mörder. Jeder der etwas anderes behauptet, ist ein menschenverachtender Zyniker. Das heißt aber nicht, dass ich für den Krieg der USA bin. Ich hege den Verdacht, dass die USA gegen eine wirkliche Revolution im Irak ist. Dabei denke man nur an 1991, als die Kurden und Schiiten von den US-Strategen verraten wurden. Mich stört aber auch die deutsche "Friedenspolitik" gegenüber dem Irak. Letztere zementiert ein mörderisches Regime. Das ist REAKTIONÄR und am Profit für die deutsche Wirtschaft orientiert. Zu den Slobo Freunden eine kurze Anmerkung: Euer Held ist ein Nationalist und Mörder. Anläßlich der letzten Präsidentschaftswahlen in Serbien, forderte er seine Anhänger dazu auf, den Faschisten Seselj zu wählen. Dieser Tschetnik Seselj ist eng mit Le-Pen verbunden. Euer Held hat als juristischen Chefberater in Den Haag den pronazistischen Advokaten Verges an seiner Seite. Ihr könnt euch mit dem "Kampfbund deutscher Sozialisten" rühmen, den gleichen "Helden" zu verteidigen. Nicht umsonst empfahl der KDS die Junge Welt als Lektüre.
Antiimperialist kann man nur sein, wenn der Hauptfeind im eigenen Land bekämpft wird. Wer dabei einen imaginären Guten wie Saddam oder Milosevic braucht ist ein inhumaner Ignorant und am Schluß ein deutscher Nationalist.

Wieso die Aufregung

fritz 03.02.2003 - 20:09
Wieso diese Aufregung?
Nur weil über eine Sache, zudem aus der NYT berichtet wird, die einigen Kriegstreibern einfach nicht in den Kram passt. Saddam ist sicher kein besonders zuvorkommender Mensch, aber man sollte doch wohl über Fakten reden können und nicht an den Positionen kleben, die für ganz bestimmte Positionen benutzt werden.

@Maria Schneider

03.02.2003 - 20:16
Die jw titelte mit "Bushs erfundener Genozid". Das allein reicht schon, um klar zu machen, dass hier der Giftgasangriff geleugnet werden soll. Dass der Text aus der NYT das dann nicht hergibt ist das Problem der jw.

@ Maria Schneider

egal 03.02.2003 - 20:17
Lesen wir gemeinsam, Wort für Wort. In der ersten Zeile erfahren wir, dass ein Genozid erfunden wurde. "Bushs erfundener Genozid" Von Bush also. Welcher Genozid? Steht in der 2. Zeile: den "angeblichen irakischen Giftgasangriff auf das kurdische Halabja". Wir fragen uns: "angeblich" deswegen, weil der irakische Giftgasangriff nicht stattgefunden hat? Grammatisch könnte die irakische Täterschaft, aber ebenso auch das Stattfinden des Giftgasangriffs überhaupt gemeint sein. Lesen wir weiter. "Pelletiere hat, aufgrund seiner Biographie und seines Wissens als führender Mitarbeiter der CIA und der US-Army, eine der hinterhältigsten Lügengeschichten zur Rechtfertigung des nächsten US-Krieges gegen Irak nicht nur entkräftet, sondern sie wie eine Seifenblase zum Platzen gebracht." Aha. Hier wurden also Lügen verbeitet - zu welchem Zwecke ist auch genannt. So. Wie lautet die Lüge? "Es geht um die Behauptung, daß Saddam Hussein chemische Waffen gegen die Bürger seines eigenen Landes eingesetzt habe." Ich erfahre bis zu diesem Punkt, dass die allgemein bekannte Tatsache, dass Saddams Regime Giftgas gegen die irakische Bevölkerung (KurdInnen) eingesetzt hat, eine Lüge sein soll! Auch ich habe solche "Lügen" jahrelang verbreit. Hat es also nicht?! Kommen wir zur Beweislage. "Der angeblich schlagkräftigste Beweis für die abscheulichen Untaten Saddam Husseins, der immer wieder angeführt wird, betrifft den als Genozid dargestellten angeblichen Giftgasangriff der irakischen Armee gegen das wehrlose kurdische Dorf Halabja in der Nähe der iranischen Grenze." Wieder das gleiche Spiel wie oben: "angeblicher Giftgasangriff". Wenn das schlagkräftigste Argument (Halabja) widerlegt ist, dann sind vielleicht auch die anderen "abscheulichen Untaten" (mensch bemerke die zynische Ironie, die nur heissen kann, so abscheulich wars gar nicht) widerlegt. Und dann: "Dort wurden im März 1988, gegen Ende des acht Jahre dauernden Kriegs zwischen Iran und Irak, angeblich bis zu 5000 Dorfbewohner getötet. Wie ist das zu verstehen? Wieder dieses "angeblich". Wurden weniger getötet, mehr? Ganz klar ergibt sich aus dem bisher gelesenen, aus den verwendeten rhetorischen Figuren, dass der Tod an bis zu 5000 DorfbewohnerInnen ebenso eine "hinterhältige Lüge" sein muss.

Das meine ich mich Suggestion. Rupp spricht zu uns zwischen den Zeilen.

Bis hier ging auch etwa der Textanteil, den Rupp selbst formuliert hat. Der Rest ist im wesentlichen Paraphrasierung und Übersetzung von Pelletiere.

Was auch zur Suggestion gehört, ist die Tatsache, dass Halabja immerhin eine gewisse internationale Öffentlichkeit erfahren hat, während die Anfal-Offensive relativ unbekannt geblieben ist. Für viele Menschen bleibt danach nicht mehr viel übrig, was sie gegen das irakische Regime vorbringen könnten.

Liebe Maria Schneider. Zu den Fakten wurde von anderen genug geschrieben. Wie war es denn jetzt wirklich aus Ihrer Sicht? Wer hat wen ermordet? In welcher Zahl? Zufällig oder mit Absicht? Mit welchem Interesse? Wer trägt die Schuld an den "angeblichen" Toten. Ich glaube, Sie wissen es immer noch nicht und eigentlich wollen Sie es auch gar nicht wissen, stimmts? Weil: wie könnte mensch dann noch gegen den 3. Irak-Krieg sein?

Ich finde mensch kann sehr gut gegen das diktatorische, massenmordende, irakische Regime und gegen eine Invasion der Allierten sein, ohne stattgefundene Massaker der irakischen Armee zu leugnen oder zu suggerieren, sie hätten nicht stattgefunden.

Ich finde Rupps Texte sind langsam eine Anaylse DISS wert.

@goebbels lässt grüßen

steven 04.02.2003 - 06:20
Lest endlich das Orginal aus der NYT und Ihr werdet merken, dass die Überschrift "Bushs erfundener Genozid", den Aussagen des Autors STEPHEN C. PELLETIERE entspricht, in dem es hier heisst:


"I am not trying to rehabilitate the character of Saddam Hussein. He has much to answer for in the area of human rights abuses. But accusing him of gassing his own people at Halabja as an act of genocide is not correct, because as far as the information we have goes, all of the cases where gas was used involved battles."

Rainer Rupp gibt damit direkt, in unziertierter Weise, die Gedanken von STEPHEN C. PELLETIERE wieder, der mit diesem Artikel vom Freitag den 31.01.2003 in der NYT niemand anderen als die momentane Bushregierung als Verantwortlichen sieht, die Halabja für ihre momentan Kriegsziele nutzen.

STEPHEN C. PELLETIERE:"These were tragedies of war. There may be justifications for invading Iraq, but Halabja is not one of them."

Mir ist echt zum kotzen zu mute, wenn sich einzelne hier mit solchen Lügengeschichten profillieren müssen !


@Alexandra Cohen

tanja 04.02.2003 - 08:09
Was in Ihren Worte wirkliche Revolutionen sind, wissen wir sehr genau: Rassenreines Kosovo, Neoliberalismus pur, Frauen- und Waffenhandel, Drogenschmuggel und das alles im Namen der Freiheit der UCK. Jugloslawien und der Balkan ist ein richtig tolles Natobordell geworden, und dass im Namen Ihrer Freiheit.

Richtigen Revolutionen ??: Das brauchen wir von den Flügelgruppen der UCK nicht, die Ihre eigene Bevölkerung verraten hat, eigene Abrechnungen herbeimordet (wobei es im Kern nur um lukrative Geldquellen unideologischer Art geht)und nun rumjammern, dass sie keinen Platz an den Fleischtöpfen der "Revolution" gefunden haben.

Im übrigen,wer den franzöischen Juristen Verges als Nazi (er verteidigte den Faschisten Barbie und prangerte in diesem Prozess auch die Selbstgerechtigkeit der franzöischen Linken an) tituliert, nur , weil er wie jeder Jurist der Auffassung ist, dass auch Milosevic das Recht auf einen Anwalt hat,der pfeift nicht nur auf die einfachsten bürgerlichen Freiheiten, sondern diffamiert eine Person, von der Sie nicht wissen!

Alexandardra, nur noch einmal ganz für Sie: Nach deutscher Lesart in FAZ und Spiegel, galt Milosevic als der letzte Kommunist und Sozialist der beseitigt werden musste, mit Ihm dasjenige Jugoslawien, das dem Expansionsdrang deutscher Konzerne nach Osten im Wege stand. Deshalb jubbelte Euch der Westen zu. Ihr habt die Drecksarbeit erledigt, und bleibt dass, was ihr schon immer wart: Terroristen.

Bleib beim Thema Tanja

Genc Mustafa 04.02.2003 - 09:46
Herr Verges verteidigte den Nazimörder Barbie mit pronatzistischen Argumenten. Deshalb hat er in Frankreich zurecht einen schlechten Ruf. Was du über Kosova postest sind billige Phrasen. Das wurde dir an anderer Stelle schon klargemacht Das die Junge Welt durch Herrn Rupp die Giftgasmorde an den Kurden im Irak leugnet ist abscheulich. Aber zu diesem Thema hat Tanja nichts zu sagen.

Free Slobo, Protect Saddam!

Proletarier 05.02.2003 - 02:50
Das über den Kosovo ist leider Realität. Und was Saddam angeht: nur das irakische Volk hat ein Rercht zu bestimmen, ob und wan er abgelöst wird. nicht die USA und auch nicht Genc Mustafa. Und schon garnicht rechtfertigen serbische Tschetnikbanden, die es ohne Zweifel gab) NATO-Bomben oder die massenhafte Vertreibung von Serben aus dem Kosovo zwecks völkischer Reinheit. Das aber ist UCK-
Politik. Es hat schon seine Gründe, warum deren politsische Freunde nicht die Mehnrheit der Kosovaren vertreten. Erzählt doch nicht dauernd einen vom Pferd. das langweilt schön langsam

Proletarier

Ilir Hoti 05.02.2003 - 09:44
Weder Frau Cohen noch Genc Mustafa finden Nato und USA Krieg gut. Sie sind nur gegen Junge Welt Methodik andere Verbrecher zu verteidigen gut. Saddam hat za. 180000 Kurden getötet. Das ist Tatsache. Milosevic war auch grausamer Nationalist den du und Junge Welt gut findest. Das ist keine Politik gege Imperialismus. Deine primitive Feindschaft gegen UCK verbindet dich mit albanischen, serbischen und deutschen Faschisten.Schaut auf deutsche Naziseiten, dort wird ähnlich geschrieben wie von "Proletarier" Die sind für Milosevic und Saddam. Proletarier ist nur für Milosevic und gegen Saddam. Aber wie Saddam verharmlost wird in Junge Welt kritisiert er nicht.

Ich glaube es geht um was anderes

dr. evil 05.02.2003 - 16:49
Ich hoffe Proletarier versucht nur klarzustellen, daß in der Situation eines Angriffskrieges durch im,perialistsichen US/NATO-Mörder auch bürgerliche Politiker und Autokraten zu schützen sind. Saddam ist der Stalin des Nasserismus. Eine Person also deren Rolle man Dialektisch und höchst vorsichtig zu analysieren ist. im aktuellen Kräfteverhältnis im Irak wäre jede realistische Alternative zu Saddam ein Rückschritt. Ähnlich ist es mit Milosevic und Jugoslawien. Nur das dort die Dinge einen Lauf nach dem Willen des Westens nahmen. Im Falle Irak müssern wir das Verhindern. Übrigens hat die UCK real mit Enver Hoxha´s Politik so viel zu tun wie meine Katze mit Mäusezucht.
Wir müssen uns auch klar sein, daß eine Mitte-Links konstellation in Arabien gegen feudale proimperialistische Regime ohne die Bath-Bewegung nicht möglich ist. In sofern ist der Kampf zwischen Kommunisten und Bath (nicht nur im Irak) eine Tragödie internationalen Ausmaßes (woran zumindes im Falle Irak die Regierung Sadddams logischerweise die Hauptschuld trägt). Ein Schmerzhafter Prozeß der neuformierung und zusammenführung der fortscchrittlichen Kräfte Arabiens ist unumgänglich. Ein solcher Prozeß würde der deutschen linken übrigens auch gut tun. Der Abschied der PDS aus dem Bundestag ist übrigens neben dem Opportunismus auch ein Produkt der Unfähigkeit der Linken (besonders der damaligen PDS -Führung) die Gemeisamkeiten in den Vrodergrund zu stellen. aber das sit eine andere Geschichte und wird ein anders Mal disdkutiert....(Wink mit dem Zaunpfahl!!!!!)

Halabja Konferenz "10 Jahre Halabja"

Medienkompetenz 07.02.2003 - 20:50
Halabja Konferenz "10 Jahre Halabja"vom 27.März bis 28.März 1998 im Haus der Kulturen der Welt, Berlin Gedenkminute für die Opfer des Giftgasangriffes auf Halabja
 http://www.kakm.de/1/Doc/halabja10J.htm

jw nicht eintönig

jw-leserin 13.02.2003 - 15:38
immerhin hat ulla jelpke, die seit anfang des jahres in der jw-redaktion so eine art gegendarstellung geschrieben. darin weist sie sehr wohl auf die wahren hintergründe der tat hin. all dies sollte berücksichtigt werden, wenn hier voreilig über die jW geurteilt wird. im tageskampf (und die zeitung wird tag für tag mit heißer nadel gestrickt) ums überleben, den die jw macht, ist es manchmal schwierig, auf soetwas zu achten. im übrigen jelpke arbeitet in der redaktion, rupp nicht:

hier der link
 http://www.jungewelt.de/2003/02-06/006.php