Suche nach Alternativen zu Kapitalismus

R.F. 24.01.2003 16:48 Themen: Soziale Kämpfe
Wir leben in einer Zeit, in der klassische Ideen und Theorien einer revolutionären Überwindung des Kapitalismus (und mit ihm aller bestehenden Herrschaftsysteme) veraltet und gescheitert sind. Das bedeutet nicht, dass eine Revolutionierung der Verhältnisse und eine Überwindung von Machtstrukturen gescheitert wären, sondern dass neue Ansätze und Strategien entwickelt werden müssen. In den nachfolgenden Ausführungen soll dies, ausgehend von den gesellschaftlichen Veränderungen in Argentinien, (ansatzweise) versucht werden. Dabei will ich allerdings keinen "Weg der Erleuchteten" aufzeigen, sondern Ansätze beschreiben, die nur als Prozess begriffen werden können, Hierarchien zu hinterfragen und zu überwinden. Es gibt nicht bloß eine Revolution, sondern tausende. Mehr dazu im Text...
Einleitung

In diesem Text möchte ich die zentrale Frage beantworten, welche Auswirkungen der Aufstand der Bevölkerung in Argentinien vom 19./20. Dezember 2001 auf die Strukturen der dortigen Gesellschaft hatte. Zudem will ich auch darauf eingehen, inwiefern die Protestbewegung Argentiniens Teil einer globalen Bewegung ist, die sich nicht auf die vorherrschenden Theorien zur Überwindung von kapitalistischen Verhältnissen bezieht, sondern neue Ansätze entwickelt und umsetzt. Da dieses Themenfeld sehr komplex ist und es schwer ist, glaubwürdige Quellen zu finden, möchte ich mich dabei auf die Untersuchung der Bewegungen, vor allem der "piqueteros" und der Nachbarschaftsversammlungen, sowie der besetzten Fabriken konzentrieren. Zunächst geht es um die Frage, was sich seit den Kämpfen der Arbeiterbewegung der 60er Jahre verändert hat und inwiefern es zu einem Wechsel, weg von gewerkschaftlichem Kampf, hin zu sozialen Aufständen gekommen ist, deren bisheriger Höhepunkt der "Argentinazo", der Aufstand vom 19./20. Dezember 2001, war. Anschließend werde ich auf die Alternativen und Auswege eingehen, die die Menschen aus Misstrauen gegen die "traditionelle Politik" in Eigenverantwortung aufgebaut haben, um daran anknüpfend die Frage zu stellen: "Welche Perspektiven gibt es?". Dazu nehme ich die Untersuchungen und Theorien des Colectivo Situationes und des Professors für Politikwissenschaft John Holloway zu Hilfe, um daran anknüpfend in einer globalen Perspektive der Kämpfe Ansätze der Revolutionierung der Verhältnisse und der Überwindung des Kapitalismus aufzuzeigen.


Inhalt:

1. Wandel von einer Arbeiterbewegung hin zu sozialem Protest
1.1. Das Ende der traditionellen Arbeiterbewegung
1.2. Aufstände als neue Methode sozialen Protests
1.3. piquetes als organisierter Ausdruck sozialer Aufstände
1.4. El Argentinazo - Der Aufstand vom 19./20. Dezember 2001


2. Krise der traditionellen Politik und Beispiele von Auswegen
2.1. Unzufriedenheit mit der herrschenden Klasse in Argentinien
2.2. Versuch der Selbstverwaltung in Fabriken
2.3. Versuch der Selbstorganisierung in Nachbarschaftsversammlungen


3. Eine Gesellschaft auf der Suche nach Alternativen
3.1. Die Gefahr der Vereinnahmung
3.2. Vielfalt und radikales Nein
3.3. Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen
3.4. Globalität der Kämpfe


(Quellen/Fußnoten)
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Ergänzungen

auf der Suche nach Alternativen...

TNT 25.01.2003 - 01:30
möchte ich auf folgendes Buch hinweisen:

'Hacia una Democracia Inclusiva' von Takis Fotopoulos,

die spanische Übersetzung der englischen Ausgabe

von 'Towards an Inclusive Democracy' ist grade bei

Nordan/Montevideo erschienen.

'HACIA UNA DEMOCRACIA INCLUSIVA. Un nuevo proyecto liberador'.

LA CRISIS DE LA ECONOMIA DE CRECIMIENTO

* La economia de mercado y el proceso de mercantilization
* La economia de mercado y el estatismo socialista
* La economia de crecimiento y el sur
* La crisis generalizada de la economia de crecimento
capitalista

HACIA UNA DEMOCRACIA CONFEDERAL INCLUSIVA

* Hacia una democracia confederal inclusiva
* Una democracia inclusiva confederal
* Desde 'aqui' hasta 'alla'

HACIA UN RATIONALISMO DEMOCRATICO

* Como justificamos el proyecto de una democracia inclusiva

Epilogo.

auf deutsch angekündigt für Frühjahr 2003 beim Trotzdem Verlag: 'Umfassende Demokratie. Die Antwort auf die Krise der Wachstums- und Marktwirtschaft'

Ende 2002 ist dieses Buch auf französisch bei Seuil, Paris
erschienen: 'Vers une democratie generale. une democratie directe, economique, ecologique et sociale'.

" This is a graceful, thoughtful text of philosophical and empirical substance, reaffirming agency, social solidarism, creativity and hope over domination."

from a review by D.Freeman (Thesis Eleven. Jornal of Critical Theory. no.069, may 2002)
www.inclusivedemocracy.org/fotopoulos

Workshop anhand dieses Textes aufm Jukß?

wichtel 25.01.2003 - 17:41
Krieg spontan Lust anhand dieses Textes Fragen zur Überwindung des Kapitalismus in einem Workshop aufm Jukß zu diskutieren & werd das wahrscheinlich anbieten.
 http://www.jugendumweltkongress.de/

26.01.2003 - 13:50
erstmal: toller Text! sehr inspirierend.
die "Umfassende Demokratie soll schon seit ner ganzen Weile auf Deutsch rauskommen und wurde immer wieder verschoben. ich freu mich aber auch schon ewig darauf

find ich gut

clandestino 27.01.2003 - 18:13
Lasst uns eine Revolution machen, um den Raum zu schaffen, in dem eine Revolution stattfinden kann: Lasst uns eine Situation schaffen, die jede Rückkehr unmöglich macht. Yeah.
Hab auch mal son Versuch gestartet, aber der ist gescheitert:  http://www.de.indymedia.org/2002/10/31900.shtml

Kopie des Textes

system-exit 28.01.2003 - 12:49
Ich würde gerne diesen Text (komplett und an die neuen Lizensbedingungen angepasset) für ein eigenes Website- Projekt (noch im aufbau) über alternative emanzipatorische Gesellschaftsformen verwenden. Der Text würde dann aber unter einer anderen Lizens veröffentlicht werden (unter der Gnu GNU Free Documentation License  http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html). Ich bitte um ein Ok der momentanen RechteinhaberIn.

@system-exit

R.F. 29.01.2003 - 12:22
Du kannst den Text frei verwenden und weiterverwenden, indymedia ist anti-copyright, wer hier einen Text veröffentlicht, gibt ihn automatisch auch frei. Dein Projekt hört sich spannend an, vielleicht kannst du mal eine Beschreibung davon posten, wenn es startet.

Anarchist FAQ

anarcho 29.01.2003 - 22:01
An der Stelle wollte ich nochmal auf ein Projekt hinweisen, dass recht umfangreich ueber die Ideen einer herrschaftslosen Gesellschaft aufklaert:

 http://www.infoshop.org/faq/index.html

@anarcho

clandestino 30.01.2003 - 23:37
Hast du vielleicht ne Ahnung, wanns mal mit ner deutschsprachigen Version des Anarchist FAQ soweit ist? Schliesslich gibts das Teil mittlerweile sogar schon auf Portugiesisch, Hebräisch und Japanisch...

@clandestino

kai 31.01.2003 - 06:22
deine fähigkeiten sind gefragt!
machs und alle freuen sich - ehrlich!
wenn du anfängst und ein preview irgendwo ablegst.

tip: die faq gehört(natürlich!) zum lieferumfang des debian-systems:
 http://packages.debian.org/stable/doc/anarchism.html.

dann schau ich mir auch gern durch und verbessere nur insgesammt- ich komme nicht dazu. obwohl ichs vor hatte!
die stowasser geschichten kennst du wahrscheinlich - lass mal hoffen, dass der utopie server wieder ans netzt get.

achj @clandestino

kai 31.01.2003 - 06:33
vielleicht ist das interessanter in dem zusammenhang:
 http://packages.qa.debian.org/a/anarchism.html

Noch mehr in diese Richtung...

Tom 01.02.2003 - 13:50
...gibts u.a. unter  http://www.puk.de/download - Ende des globalen Kapitalismus - das neue Historische Projekt. Texte von Heinz Dieterich, Arno Peters etc. über die Situation in Lateinamerika, Partizipative Demokratie und Äquivalenzökonomie als Alternative zum Neoliberalismus/globalen Kapitalismus. Auf dieser Grundlage entsteht ein weltweite Bewegung, u.a. gibt es in Argentinien die Movimiento Democracia Participativa (MDP), die Texte werden in spanischer, russischer, chinesischer...Sprache verbreitet, demnächst auch auf Deutsch.
Weitere Infos und Texte wie gesagt unter  http://www.puk.de, wir sind an Meinungsaustausch, Diskussionen etc. interessiert.
ENDE DES GLOBALEN KAPITALISMUS. Wird höchste Zeit.

"Neues historisches Projekt" auf www.puk.de

clandestino 02.02.2003 - 15:10
Hmm, naja, die Einleitung zu den Texten des "neuen historischen Projektes" auf www.puk.de macht mich ein wenig stutzig...

„Der erste Lebenszyklus der modernen Gesellschaft nähert sich ihrem Ende. Seit über zweihundert Jahren, von der Französischen Revolution (1789) bis in die Gegenwart, hat die menschliche Gattung die beiden großen Wege der Evolution, die ihr zur Verfügung standen, durchschritten: Den Kapitalismus und den historischen (realexistierenden) Sozialismus. Keinem von beiden ist es gelungen, die drängenden Probleme der Menschheit wie Armut, Hunger, Ausbeutung und Unterdrückung ökonomischer, sexistischer und rassistischer Natur, die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen und das Fehlen einer real teilhabenden Demokratie zu lösen. Demzufolge ist unser Zeitalter charakterisiert durch die Erschöpfung der sozialen Projekte der Bourgeoisie und des historischen Proletariates, und die Öffnung der globalen Gesellschaft hin zu einer neuen Zivilisation: Der partizipativen (teilhabenden) Demokratie, dem Sozialismus des 21. Jahrhunderts..“

1. war der Kapitalismus nie dazu da, irgendwelche Probleme zu lösen, "ihm" konnte also nichts "gelingen", was nie sein Ziel war und...

2. war der „realexistierende Sozialismus“ eine staatsbürokratische Missbildung, weder Kapitalismus noch Kommunismus.

Keines von beiden halte ich für ein Projekt der Emanzipation, das fehlgeschlagen ist, denn keines von beiden hatte überhaupt das Ziel der Emanzipation (dazu muss gesagt werden, dass der "realexistierende Sozialismus" das Licht der Welt erst auf den Trümmern der revolutionären Rätedemokratie erblickt hat, die- trotz aller Mängel- nicht fehlgeschlagen, sondern bewusst zerstört worden ist).

nein lieberclandestino

kai 02.02.2003 - 19:35
der realexistierende kommunismus, war genau das was bakunin behauptet hatte, zu was kommunismus verkommen würde. genau weil bakunin diese sachen so vorrausgesehen hatte ging die erste internationale zu bruch.
natürlich ist bakunin an einigen stellen rassismus und antisemitismus vorwerfen kann(marx im übrigen auch und zusätzlich das er ein ziemlicher schläger zuhause war dazu!).
es bleibt jedoch schon sehr bedenklich wen etwas so eintritt, wie es im streit vorrausgesagt wurde. es war und ist genau dass die sachen wovor anarchisten angst, dieser real existierende kommunismus konnte nur so entstehen, weil es möglich war! du weisst, der alte murphy: "wenn etwas schief gehen kann, dann geht es schief"/"wenn etwas falsch lief, dann musste es falsch laufen". das ist einfach richtig so und da haben die kommunisten drann zu knabbern und sich was zu überlegen!
so einfach sagen: "das war kein kommunismus" ist zu kurz gegriffen, da gab es eine revolution und die leute hatten keinen bock auf den zaren und die wollten kommunismus. einem lenin ist alles mögliche zu unterstellen, aber bestimmt nicht, dass er kein kommunist war. an der stelle gibt es etwas aus der geschichte zu lernen: wo muss ich aufpassen, dass nicht wieder grundstöcke für eine diktatur gelegt werden.
das heisst nicht, dass kommunismus so verlaufen muss, das heist aber sehrwohl, das die kommunistischen theorien da hinlaufen können(!)-
ich erinnere mich auch gut, an die zeit als die welt noch in ordnung, also in kommunismus und kapitalismus eingeteilt war. ich erinnere mich gut, das die kommunisten immer gemeint haben, das wäre alles nur propaganda. ich erinnere mich gut, wie sie dann, als es nichts mehr zu leugnen gab, sagten:"das hat ja keiner wissen können".
nein, leute das ist das falsche herangehen. aus der geschichte lernen und fehler nicht wiederholen ist angesagt! dazu gehört auch, zu erkennen, das der verlauf nicht zufällig war sondern, klar in der form liegt, wie die diktatur des prolitariats ausgeübt werden sollte. da gibt es einiges an überlegungen anzustellen, wie zu verhindern ist das so eine struktur nicht als unterdrückungsinstrument dienen kann. denn kann sie es, dann - murphie - wird sie es auch tun!

zu einer richtigen analyse gehört natürlich auch dazu, das nicht alles zu verdammen, was da lief. da ist ja wenigstens mal ernsthaft versucht worden, dem kapitalismus etwas entgegenzustzen! ging in die hose. na und wenn schon! das nächstemal werden die fehler eben nicht wiedeholt!

die zeichen stehen so, als gäbe es ein nächstes mal. sie sind deutlich zu erkennen. sozialabbau, deutlich zunehmende repression, globalisierung, kriege, "regression" ... sind die zeichen. vorallen sie können gar nicht mehr anders, sie müssen. vielleicht mal wieder eine konservative revolution zwischen drin. das beschleunigt den prozess nur! die zerfallen schneller als du schauen kannst! der kapitalismuss nimmt genau den verlauf, den er muss. varamung der masse, konzentrierung des kapitals, bis die masse es sich nicht mehr gefallen lässt - nicht mehr gefallen lassen kann. klar fangen sie an mit militär im inneren und immer schärferen gesetzen zur aufstandsbekämpfung - weil sie müssen, sonst haben sie den aufstand vor der tür. politisch ist da im kapitalismus wenig zu machen. zumindest da wo wir stehen. soziale gesetzgebung, die die situation der leute mildert, dass sie nicht gar so unzufrieden sind, ist kaum noch möglich(woher nehmen?). irgendwann ist das rad am ende, irgendwann ist die überwachung und die repression so gross, dass sie keine abschreckende wirkung mehr hat... es dreht sich genau in die richtung. der kapitlismus nimmt seinen verlauf. achja deswegen gebe ich auch nichts auf irgendwelche meinungen von leuten, die meinen ausschreitungen führten zu mehr repression. das tun sie zweifellos. ist aber reine konsequenz der unmöglichkeit politischer aufstandsbekämpfung. natürlich lassen sie es nicht gefallen, wenn ihnen jemand an den kragen will. natürlich machen sie immer schärfere gesetze, um das zu verhindern. das heisst, dass sie nicht anders konnten. entweder du wehrst dich oder du lasst es bleiben, dazwischen geht nicht ... nicht im kapitalismus(mit nem schönen gruss an die grünen).

@kai

clandestino 02.02.2003 - 21:34
ich weiss nicht, was du unter kommunismus verstehst, aber für mich hat das etwas mit der emanzipation des menschen zu tun, mit dem ende des wahnsinns der herrschaft und dem selbstzweck der kapitalverwertung. das heisst für mich kommunismus, nicht mehr und nicht weniger.

emanzipation

kai 02.02.2003 - 23:34
emanzipation wolte lenin genau wie stalin auch!
das heisst nicht, dass da unbedingt was tolles bei rauskommt!
mit emanzipation kannste alles erschlagen.
befreiung ja. die frage ist doch welche analyse dahintrsteck und ob das dann am ende auch zur befreiung führt. wenn du emanzipation meinst, dann sag emanzipation. wenn du kommunismus meinst, dann nenne es so. da ist einiges an konkretisierung dabei. kommunismus ist erstmal eine wirtschaftsanalyse und dann eine wirtschaftssform, die wohl der befreiung dienlich sein kann. zu wirtschaften indem die produktion in händen der gemeinschaft gelegt werden, die kommune. der idee die prokuktionsmittel(vorallen die) in gemeineigentum zu wandeln und als solches zu betrachten im gegensatz zum kapitalismus, der auf privateigentum und wettbewerb um die produktionsmittel und kampf um die position am markt setzt(als naturgegebener wettbewerb). für mich hat kommunismus auch viel damit zu tun, ob die wirtschaftlichen widersprüche als hauptwiderspruch gesehen werden. ob die verteilung der produktionsmittel letzendlich die ursache allen übels ist. also mit der abschaffung des kapitalismus(der auch "nur" eine wirtschaftsform ist) alle anderen probleme automatisch verschwinden(wie es engels und marx sahen). also die befreiung aus dem kapitalistischen konkurrenzkampf automatisch alle anderen kämpfe unnötig werden. es hat viel damit zu tun ob ich alles rein materialistisch betrachte oder nicht. ob nun zum beispiel ausbeutung von frauen, rein materialistische ursachen hat. ob unterdrückung und diktatur rein materialistischen hintergrund hat. ich sage dir ganz ehrlich, das ich das nicht denke, dass ich sehr wohl glaube. das ich an eine vielfalt von widersprüchen glaube. wobei natürlich in unserer kapitalistischen gesellschaft schon alle widersprüche durch den kapitalismus kräftig gefördert werden. (zb durch die wirtschaftliche abhängigkeit, frauenunterdrückung gefördert wird). ich glaube sehr wohl das die materialistischen vorraussetzungen notwendig sind um sich zu befreien, das aber nicht reicht!
ich meine du kannst jedem wort jede bedeutung geben, aber über kommunismus ist zu viel geschrieben worden um ihn unabhängig von marx und engels betrachten zu können. wenn du das nicht willst und das was im kommunistischen manifeststehst ablehnst( als das ersatzdokument zu einem gesamtsozialistischenn manifest, dem endlichen ergebnis der ersten internationale, und dem werk, das als kleinster gemeinsammer kommunistischer nenner dienen sollte), dann solltest du dir überlegen ob du das auch wirklich kommunismus nennen willst.
das manifest ist für mich grundlage dessen was ich als kommunismus bezeicnen will. auch grundlage für kommunismuskritik. dabei spielt die entstehung des manifests, also die erste internationale, der streit marx-bakunin mit der folge, dass eben nur eine kommunistisches und kein sozialistisches manifest entstanden spielt eine erhebliche rolle und zeigt deutlich die bedeutung dieses dünnen heftes. es waren die befürchtungen der anarchisten, die das kommunistische manifest als alleingang begründeten. es sind genau diese befürchtungen, die eingetroffen sind. es gibt dabei für mich nicht die notwendigkeit das kommunismus da immer reinläuft, allerdings sollten kommunisten daraus gelernt haben, und eben überlegungen anstellen wie das vermieden werden kann. ich weiss das das auch viele machen und bin sehr froh darüber. die situation und die analysen haben sich auch, glücklicherweise geändert. dass ist gut und macht hoffnug bei allem streit unter sozialisten, dass doch das gemeinsame ziel, eben der emanzipation erreicht werden kann.
und ich sag dir auch klar, an die emanzipation, die nur im kopf geschieht, glaube ich nicht. das ist nur einrichten nur zusammen geht es nur im kampf kannste auch im kopf was ändern. alles andere bleibt realitätsfern. nur im streit und handfester umsetzung kannst du ach deine rolle festlegen und ändern um dich zu befreien. alles andere ist scheinfreiheit. im kapitalismus gibt es keine freiheit. wenn du um das fressen und das überleben kämpfen musst hilft es dir wenig, zu wissen, dass du es nicht tun solltest weil es unsinn ist. es hilft dir wenig zu wissen, dich nicht ausbeuten zu lassen, wenn du den job zum überleben brauchst. es hilft dir als arbeitgeber wenig zu wissen, das du unterdrückst, wenn du pleite gehst, tust du es nicht. dann biste draussen ohne job und musst wissen das den job den du kriegst, der arbeitsplatz des anderen ist. du versuchst eine bewerbung zu schreiben, die sich von den anderen abhebt um herauszustechen, dass du den job bekommst und nicht ein anderer. deine ganze kopfmässiege befreiung hilft dann nichts - weil du mitten im kapitalismus bist. im kapitalismus musst du so handeln, sonst tuts jemand anderer und da geht es dann um deine existenz. du kannst natürlich ein bischen abschwächen und versuchen, dass nicht so krass zu machen. du kannst versuchen möglichst fair zu bleiben. wenigstens schauen das du dem ganzen nicht auch noch bewusst vorschub leistest. am ende aber bleibst du teil des marktes und musst da irgendwie überleben auch wenn es nicht deine regeln sind. dann biste heilfroh, wenn du einen job bekommen hast, ohne darüber nachzudenken, dass es wohl wieder so gewesen sein wird, dass die personalabteilung über deine wirtschaftliche verwertbarkeit entschieden hat, und eine frau den job nicht bekommen hat, weil es ja sein könnte, dass sie schwanger wird - also weniger verwertbar ist. dann lernst du das dass so ist. du hast eine beziehung mit einer frau und die ganze geselschaftliche lage situation spiegelt sich wieder im kleinen. weil du weisst, dass du leichter einen job bekommst als die frau, musst du schauen, dass du auch genügend kohle ranschafst, dass ihr überleben könnt, selbst wenn die frau keinen job bekommt. vielleicht gehste in eine wg und federst das ganze ein bischen ab, weil ihr(wie immer weniger wgs) die kohle zusammenlegt und solidarisch euch gegenseitig unterstützt. die rolle bleibt. du musst da am ende sehen dass du durchkommst. natürlich kannste sagen, das du das nicht willst. selbstverständlich wirst du glücklich sein, wenn die frau nen job hat. aber am ende musst du damit rechnen, dass es wahrscheinlicher ist, dass sie rausfliegt als du. am ende hast du es leichter einen job zu finden. am ende bekommst du für die gleiche arbeit mehr kohle als die frau. am ende ist die rolle schon wieder vorgegeben. der rolle musst du gerecht werden weil du sonst, und deine frau und deine kinder mit, den bach runtergehen und scheisse biste wieder drin. das ist jetzt sehr aus hetero männersicht. schwule paare haben das problem wohl weniger - dafür dann andere und beteiligen sich genauso an dem spiel - wieviele von denen haben ihre vorzeige freundinen, die sie in der gesellschaft rumführen? weil ich keine frau bin, werde ich mich nicht über frauen auslassen. aus männersicht muss ich sagen, wird sich an der scheisse nichts ändern, geschieht die emanzipation nur im kopf und nicht auch "auf der strasse".

kommunismus

clandestino 03.02.2003 - 00:22
Ich habe auch keine Lust, mich jetzt um den Begriff "Kommunismus" zu streiten. Sollen wir uns einen neuen Namen ausdenken? Weil der alte so ein schlechtes Image hat? Wozu? Die Gegner der radikalen Linken werden ihn eh wieder zum Synonym aller möglicher Horrorgeschichten machen. Völlig wurscht ob "libertärer Sozialismus", "Kommunismus", "Anarchismus" oder "Sozialismus des 21. Jahrhunderts", das tut überhaupt nichts zur Sache.

lieber clandestino

kai 03.02.2003 - 01:52
tut es schon. einige kommunisten werden sich sehr dagegen verwehren, wenn du sie als libertäre sozialisten bezeichnest.
nein, du sollst dir keinen neuen namen ausdenken. aber nicht anfangen kommunismus als was anderes zu bezeichnen als es ist. kommunismus bleibt kommunismus und da wird so schnell nichts anderes draus. des weiteren sollst du aus der vergangenheit lernen. das wars. nicht dem kommunismus abdanken. nichts neues erfinden - nur aus der vergangenheit lernen und auch sehen das die scheisse in der udssr, schon auf kommunistischen ideen fusst. einfach nur den leuten nicht absprechen, dass sie kommunisten waren. sie waren ganz klar kommunisten - auch wenn das heute unangenehm ist. darüber ob lenin kommunist war, brauche ich wirklich nicht streiten. er war kommunist - was nicht heisst(zum dritten mal) das alle kommunisten genau so handeln. dass sind zwei paar schuhe. das eine ist gulag zu rufen wenn das wort kommunismus fällt. das andere ist zu leugnen, dass das kommunismus war, was die in den vereinigten soviet republiken umsetzen wollten. es gab den versuch kommunismus umsetzen und das waren eben die udssr. das ganze, auch da wiederhole ich mich war mit viel hoffnung auf seiten aller kommunisten verbunden. es gab ja auch einiges an erstrebenswerten was da umgesetzt wurde. das eigentum wurde ja versucht in gemeineigentum umzuwandeln, es wurde ja versucht, soziale misstände zu beseitigen. es war ja der konkrete versuch über eine diktatur, die ungerechtigkeit zu beenden. wenn ich mir die ideen anschau war das auch für damaligen stand der dinge nicht alles schlecht. wenn ich mir überlege, dass marx der auffassung war, dass genügend güter produziert werden müssen um den nötigen überfluss zu schaffen, damit alle reichlich haben. dann verstehe ich auch, wie der auf die idee kommt, dass eben die, die sich nicht drann beteiligen wollen dazu zu zwingen sind. daraus und daraus das marx davon ausging das eine derbe produktionssteigerung nötig sein würde, die erstmal erreicht werden muss, bis das irgendwann durch die abschaffung des kapitalismus dann alles unnötig würde und die strukturen vorhanden sind, damit der überfluss auch ohne zwang vorhanden ist, ist auch die art wie die planung gemacht wurde und die rationierungen dann greifbar. sie wollten es schaffen du produktion rauf zu bekommen und sie wollten es schaffen, das alle auch handanlegen und nicht wieder privateigentum entsteht. das ist kein zuckerschlecken sondern ein verdammt schwieriger prozess und es bedarf entscheidungen, die richtig getroffen sein wollen. einige sind falsch getroffen worden - lange nicht so viele wie in kapitalistischen ländern wenn ich da so herumschaue. es ist durchaus rational, was marx schreibt. es ist gut begründet und wenig an den haaren herbeigezogen. lenin hat das gemacht, was er für richtig hielt um das auch umzusetzen. aber und das ist wichtig, wir können uns das jetzt anschauen und analysieren. wir können jetzt sagen, so nicht sondern anders. wenn kommunismus dann nicht mehr so, sondern wir schauen wie wir das anders hinbekommen. wir können jetzt entscheidungen anders treffen als damals. wir können heute sagen: diesen und jenem bauen wir vor, dass es nicht wieder so läuft. das geht nicht, wenn ich das alles einfach verleugne in dem ich sage: das hat doch mit sozialismus nichts zu tun. doch, natürlich hat das was mit kommunismus und sozialismus zu tun und es hat was damit zu tun wie die befreiung umgesetzt werden soll. es hat was damit zu tun, ob du mit der sache am ende wieder auf die schnauze fliegst oder ob dir die emanzipation am ende gelingt.

im übrigen, libertärer sozialismus hat einen name: anrchie.

ich werde mich auch weiter als linker, als radikaler linker, als sozialist und als anarchist bezeichnen. danke für den link übrigens!

Eine Welt in der viele Welten möglich sind

Grassroots 04.02.2003 - 00:27
Ich selbst würde mich niemals als xxx-ist bezeichnen wollen. Wozu ein label, wozu eine Flagge oder eine Parte/ideologischeGruppe? Es sind doch bestimmte Prinzipien, um die es geht - nicht Ideologien. Oder doch?
Ansätze der Zapatistas oder anderer Grassroots-Bewegten Menschen wie "Eine Welt in der viele Welten möglich sind" oder "das gemeinsame und nicht den Unterschied sehen - auf der Welt ist Platz für alle Ideen" sind mir da wesentlich lieber.

auch ne ansicht

kai 04.02.2003 - 03:35
ja, das hat was.
nein, es geht mir nicht um ideeologie obwohl das aucherstmal nichts verwefliches ist.
allerdings hat es auch was damit zu tun eine klare ausage zu machen und sich zu positionieren. für andere klar ersichtlich so ungerfähr dieses oder jenes ist zu erwarten. so nichfestlegen kann auch daraufhinauslaufen sich einfach nicht festlegen zu wollen. ich trage auch nicht das schild "anarchist" oder so vor mir rum. allerdings will ich schon etwas verändern und dazu gehört für mich auch klar zu sagen, in welche richtung das ganze geht. auch klar zu sagen wie ich mich zu sache stelle. auch mit dabei, das in der diskussion bleiben und angegriffen werden können, das führt dann auch weg von der ideeologie. ich finde sozialismus erstrebenswert natürlich nur in kombination mit freiheit(natürlich nicht kapitalfreiheit sondern die, die aus emanzipation entsteht), das ganze hat einen namen: anarchie. da brauch ich nicht rumtun, sondern das label passt. das will ich, dann ich das auch offen sagen. das ist auch immer so eine geschichte, die ganze welt ist voller verschiedenster dinge, wenn ich dem zeug keinen namen gebe dann ist das kommunikationshemmend. ein fenster ist ein fenster, ein stuhl ein stuhl, ein schüler ein schüler, ein politiker ein politiker und ein sozialist ein sozialist. es gibt bezeichnungen, dann kann ich sie auch verwenden - es sei denn ich will mich da nicht festlegen. ich schon! ich will das sich etwas ändert und zwar linksradikal und meine utopie bleibt anarchie. das ist klar deutlich und für jeden unmissverständlich, wo ich hinwill. ich meine das sind ja ohnehin schon sehr weit gefasste begriffe!
das hat auch mit der ermordung von wolfgang grams was zu tun! das war der letzte schritt wo mir klar geworden ist, klare stellungnahmen sind wichtig. der steinmetz konnte sich in würzburg einnisten weil er sich nie äussern musste. davor war es immer ein bischen unsicherheit, was nun besser ist,hauffenweise diskussionen darum ob nun nur das nötigste gesagt wird oder offenheit an den tag gelegt wird. meine erfahrung ist klar, dass gerüchte eher entstehen wenn nicht offen geredet wird. dass auch die spitzel die brocken, die dann trotzdem zu finden sind schon zusammenbasteln und dem schlecht entgegengewirkt werden kann. ich will ja auch etwas verändern und in die öffentlichkeit mit meinen vorstellungen. leute, die sich nicht stellen sind mir ersmal suspekt bei der politischen arbeit. wie will ich auch irgendein politisches ziel anstreben, wenn mir nicht klar ist wo die anderen hinwollen?

das ich nicht falsch verstanden werde: anna und arthur halten trotzdem das maul, was aktionen angeht. es ist unerheblich welche einzelperson nun einen stein geschmissen haben könnte oder eine eisenbahnschiene angesägt haben könnte. es ist allerdings nicht unerheblich, ob du klar sagst, was du für politische ziele hast!
mal öffentlichkeitsarbeit und schulung aussenvor, natürlich werde ich keinen vokü-besucher anmachen, weil er unpolitisch ist-das ist was anderes. wenn ich aber auf ner demo in ner kette bin möchte ich schon wissen, wer da neben mir steht und mit was für verhalten ich rechnen muss! wenn ich ein flugblatt schreibe möchte ich schon, dass diejenigen die drann mitarbeiten, das auch wirklich tun und nicht nur tippen - nach steinmetz art! wenn ich in die öffentlichkeit gehe kann ich es schlecht brauchen wenn sich dann einige aufeinmal distanzieren und ich dann alleine dastehe, weil vorher das nicht klar gestellt wurde. "die zähne zeigt, wer das maul aufmacht" war mal ein radi-plakat. ziemlich war!

@grassroots

clandestino 04.02.2003 - 16:24
Hmm, ich möchte dir da etwas widersprechen. Was du da als die schönen Seiten der "Ideologielosigkeit" anpreist, ist eher ein schöner Schein, denn "Ideolosigkeit" ist doch in der Praxis nichts anderes als pure Beliebigkeit.
Eine Ideologie ist nichts schlimmes, wenn man sie als ein Werkzeug anwendet, um der Wirklichkeit auf die Pelle zu rücken. Zu nichts anderem sind sie meiner Meinung nach da. Eine Ideologie muss ein Werkzeug deines Denkens sein, nur so kann sie nützlich sein; wenn das Denken zum Werkzeug der Ideologie verkommt, ist´s vorbei mit der Emanzipation.

@ clandestino

ich4 05.02.2003 - 02:03
find ich nicht: ich finde, daß die menschen in chiapas oder argentinien mehr gerissen kriegen, als hier in deutschland, wo sich jeder "ordentliche linke" erst mal ein fahne aufsetzen muss.
wenn du schreibst, daß beliebigkeit das resultat aus nicht-ideologisch ist, dann hast du es nicht verstanden! es geht darum, daß gemeinsamkeiten gesucht und unterschiede respektiert werden. wer nach der "revolution" (was auch immer das sein soll) seine kommune "kommunistisch" oder "anarchistisch" oder so wie bisher (also den namen selbst) nennen will - bitte. warum auch nicht?

nein ich4

kai 05.02.2003 - 03:25
natürlich hat clandestino völlig recht. der EZLN ideologielosigkeit vorzuwerfen, ist eigentlich schon grob daneben.
nein, da hast du nicht verstanden was ideologie ist - das war übrigens auch was ich gemeint hatte, als ich schrieb an ideologie sei an sich nichts verwerfliches. der ideologie, die starr bleibt wohnt die von clandestino beschriebene gefahr inne, und dem kann durch austausch und weiterentwicklung entgegengewirkt werden. falsche dinge dürfen auch als solche erkannt werden. ideeologie als wegweiser auf der suche ist nicht zu verschmähen. ideeologie als absolute wahrheit begriffen ist schwachsinn, was aber schon daran liegt das wahrheit keinen absolutheitsanspruch hat. das macht auch die ezln aus.

@clandestino

kämpfend und fragend und schauend 05.02.2003 - 12:08
---clandestino schrieb: ---
"Ideolosigkeit" ist doch in der Praxis nichts anderes als pure Beliebigkeit.
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Das ist falsch. Ideologielosigkeit bedeutet die Revolution als offenen Prozess zu begreifen. Dazu zitiere ich John Holloway:

"Das Wissen der Revolutionäre des letzten Jahrhunderts wurde besiegt. Aber es ist mehr als das: Unser Nicht-Wissen ist auch das Nicht-Wissen derjenigen, die begreifen, dass Nicht-Wissen Teil des revolutionären Prozesses ist. Wir haben jegliche Gewissheit verloren, aber die Offenheit der Ungewissheit ist für die Revolution von zentraler Bedeutung. "Fragend gehen wir voran", sagen die Zapatisten. Wir fragen nicht nur, weil wir den Weg nicht kennen (wir kennen ihn nicht), sondern auch, weil das Fragen nach dem Weg Teil des rvolutionären Prozesses selbst ist."

"Fragend gehen" contra "Ich hab die Lösung"-Denken

Gassroots 05.02.2003 - 14:42
Mag ja sein, daß die EZLN (sind ja auch nicht die einzigen) auch nicht ganz frei von Ideologien sind - aber: Hier in Europa und besonders in Deutschland sind Ideologien sehr viel fester. In Parteien, linken Gruppen etc. Gibts sowas wie "Group-Think" und wenn ich nicht mit der Ideologie der Gruppe übereinstimme, ist die nichts für mich. Die verschiedenen ideologischen Gruppen verwenden einen großen Teil ihrer Zeit und Kraft auf Machtkämpfe mit anderne ideologischen Gruppen.
In den Bewegungen "neuen Typs" ist das anders - da finden ganz verschiedene Anszätze nebeneinander Platz und es gibt vor allem regionale Unterschiede. Die Landlosen-Bewgung in Brasilien, der argentinische Aufstand oder eben Chiapas (wo in jeder autonomen Gemeinde andere Prinzipien gelten) sind da Beispiele. ... Indymedia, Reclaim The Streets, Open Theory, PGA-Gruppen, das ESF (auch wenns reformistisch ist und Funktionäre es institutionalisieren wollen) sind ein Beispiel dafür, wie dieses Prinzip auch in Europa fuss fassen könnte - für mich hat das nichts mit Beliebigkeit, sondern was mit Offenheit zu tun! Wer eine feste Ideologie hat, hinterfragt nicht mehr wirklich.
Prinzipien und ein festes "ich will das und das", wie Kai sagt, kann ich durchaus ok finden, Ideologien sind aber noch mal was anderes. Ideologien bedeuten imemr auch, sich von anderen abzugrenzen, recht zu haben und vor allem zu glauben (ja, sogar im religiösen Soinne zu glauben, wenn wir uns besonders dogmatische Ideologien ansehen).
Die Anarchisten (und libertären Kommunisten) haben schon mal im Gegensatz zu den meisten Marxisten verstanden, daß Staat und Macht selbst das Problem sind und es nicht darauf ankommen kann, einfach einen besseren Staat herbeizusehnen. Die mentale Evolution sollte weitergehen: Jetzt sollten wir erkennen, daß starre Weltbilder, Fahnen und feste Ideologien nicht wirklich in eine bessere Welt führen!

Jemand meinte mal zu mir: Erst kommt ein Aufstand/soziale Unruhe, es ebtwickelt sich vielleicht was - aber wenn die linken Organisiationen mit ihren Ideologien kommen, beginnt der Machtkampf...

"Fragend gehen wir voran"

clandestino 05.02.2003 - 15:36
hab ich nichts grundlegendes gegen einzuwenden, was john holloway da sagt. aber das holloway-zitat passt nicht als gegenargument zu dem, was ich gesagt habe, sondern kritisiert (ebenso wie ich) jene menschen, die ideologien als festen fahrplan zur revolution und nicht als werkzeug des denkens begriffen haben (und davon sprach ich). "fragend vorangehen" ist sehr gut und richtig, aber warum ohne theoretisches rüstzeug?

eine revolution braucht die dialektik von theorie und praxis. fehlt die theorie, ist das "fragend vorangehen" nur ein "vorangehen" und nicht mehr; fehlt die praxis, fragt man nur, bekommt aber keine verbindlichen antworten. in diesem kontext sehe ich ideologie als theorie-werkzeug, dass uns hilft, besser zu verstehen. diejenigen, die sich als gegner jeglicher ideologie sehen, haben dasselbe falsche verständnis von ideologie übernommen wie die ideologen, die sie verurteilen. die ideologie ist nicht das eigentliche übel (ebensowenig wie sie die heilslehre ist), solange man nicht vergisst die ideologische brille regelmässig zu putzen und auf ihre schärfe hin zu überprüfen. und wenn sie zu nichts mehr nutze ist, schmeisst man sie meinetwegen weg. aber auch erst dann.

im übrigen gibt es wohl keinen menschen auf der welt, der nicht irgendeiner ideologie unterliegt, ob es seine religiöse oder politische überzeugung oder "seine" moralvorstellungen sind. wer glaubt, so frei zu sein, dogmatismus und "ideologie" (im sinne des vorwurfs) wäre immer das teufelswerk von anderen, irrt sich ganz gewaltig. konsequente selbstkritische reflektion ist gefragt, überall, bei jedem.

ich halte den streit für müssig

kai 05.02.2003 - 16:40
an der stell bin ich es, der nicht spalten will. ich bleibe bei meiner position zur ideologie. erkenne aber in den postings die in der schule gelernte bedeutung von ideologie. so wie ihr ideologie auffasst ist sie abzulehnen. allerdings möchte ich hinzufügen, dass mit einer solchen auffassung von ideologie wenig land gewonnen werden kann - sie taugt gut zur diskreditierung. passt damit bitte ein bischen auf.
ideologie so wie ich sie auffasse und für wichtig halte lässt sich aus dem begriff selber ableiten. sie ist die lehre von einer idee. das heiss die tiefere(evtl wissenschaftliche) auseinandersetzung mit so einer idee und die suche nach der wahrheit. das ist auch, wie das kommunisten normalerweise sehen(dabei unterscheidet sich das ganze wieder wenn ich tiefer gehe-dann reicht diese einfache definition nicht aus).

marx fast ideologie natürlich auch negativ auf, er vertritt ein materialistisches weltbild wo ideen keinen platz haben. die idee wird bei ihm im gegensatz zum materiell begründeten wissenschaft gesehen. er hat sich da ziemlich ausführlich drüber ausgelassen.

in der schule wird oft definiert das ideologie, das ist was sich als wissenschaftlich nicht erweisbar herausgestellt hat. eine lehre die ein hirgespinst geblieben ist sozusagen. diese definition geht auf napoleon zurück und wird von mir persönlich zurückgewiesen.

das problem ist das dann aber diese beiden sachen über einen haufen geworfen werden und mit anderen ideologiedefinition vermengt werden(dadurch das der begriff einfach irgendwo auftaucht und gar nicht hinterfragt wird was denn damit gemeint sein könnte) das führt gerne zur diffamierung von leuten die ideologie schaffen.

ideologie bleib für mich die lehre von einer idee, die bleibt wichtig, wenn eben diese idee auch angreifbar bleibt und nicht als absolutum begriffen wird. in diesem sinne, der meines wissens ursprünglichsten und natürlichsten auffassung der ideologie hat die ezln selbstverständlich eine ideologie.

es wird da manchmal die unterscheidung theorie und ideologie herangezogen um sich da nicht zu verwickeln die theorie ist dann aber sicher weder fest noch ein hirngespinnst aber m.e. nicht unbedingt materiell begründet.

dann ist die abgrenzungsgeschichte. das habe ich auch schon klar gesagt ich will mich in einer gewissen weise abgrenzen, abgrenzen in dem sinne das ich schon an vorstellungen arbeit wie ich leben will. damit grenze ich mich selbstverständlich von anderen ab. das heisst auch mal mit leuten die anderer meinung sind streiten. das ist meisten gar nicht so das was in dem streit sofort erkannt wird - sondern die eigenen widersprüche die aufeinmal auftauchen wenn du einem anderen deine position darlegen willst. oft dann erst am nächsten tag oder später wird mir dann aufeinmal klar das da was nicht zusammenpasst oder was die tragweite einer aussage die ich noch im gespräch wehement bestritten hatte. das ist gut das ist für mich schon emanzipatorisch. das ist aber auch nur möglich, wenn du mal anfängst vorstellungen zu entwickeln und dich auch positionierst. das hat für mich aber wenig mit machtkampf zu tun. darum darf es beim streit nicht gehen, es muss schon um die weiterentwicklung von ideen gehen und nicht das irgendwie an den haaren herbeigezongene begründen von adabsurdum geführten ideen. das findet leider auch viel zu oft statt. ich liebe es aber schon mit leuten abende durchzustreiten, die eben auch um die eigene unbedarftheit wissen und den lernprozess kennen und den streit auch vom persönlichen trennen können. die richtig scharf zur sache kommen aber eben mit respekt und zur sache und das wars dann.

ja und das mit staat und macht hat marx im endeffekt auch, er führt die dinge nur allesammt auf den kapitalismus zurück, den er entsprechend auch definiert. er und mehr noch engels sitz der annahme auf, dass mit der abschaffung des kapitalismus auch der staat von selber auflösst und machtgelüste im kapitalismus ihre ursachen haben und damit mit der abschaffung des kapitalismus diese auch von selber verschwinden.
da ist natürlich widerspruch von anarchistischer seite angesagt, weil dort eben auch macht als ein zentrales moment angesehen wird, das konkreter schritte bedarf(das gehört auch zu der udssr-problematik von oben).
an der stelle kommen dann die kommunisten mit dem vorwurf das anarchisten keine kapitalismuskritik hätten weil sie das ausmass des kapitalismuss unterschätzen. von anarchisten der kadervorwurf. hier geschenkt, ich denke das kennen wir alle zum erbrechen - oder? demnächst wieder, wenn es anlass gibt;), wie gesagt ich streite mich schon gerne;)

schade

ich4 05.02.2003 - 16:49
"eine revolution braucht die dialektik von theorie und praxis. fehlt die theorie"
es fehlt keine theorie - nur ist diese theorie eben nicht (weltfremd) zuvor im stillen kämmerlein dahingeschrieben worden, sondern sie wird an der praxis regelmässig weiterentwickelt und getestet. sie ist offen.

versuch doch mal zu überlegen, ob in den worten nicht vielleicht auch wahrheit stecken önnte, ob nicht vielleicht ideologien das denken behindern, statt voranzubringen. versuche nicht einfach eine diskussion zu "gewinnen", sondern aus ihr zu lernen! und mit rethorischen phrasen wie "im übrigen gibt es wohl keinen menschen auf der welt, der nicht irgendeiner ideologie unterliegt" kann alles begründet werden. stalinisten sagen oft "auch wozu basisdemokratie, die anarchisten haben doch informelle hierarchien"

@ich

clandestino 05.02.2003 - 21:16
>>"eine revolution braucht die dialektik von theorie und praxis. fehlt die theorie"
es fehlt keine theorie - nur ist diese theorie eben nicht (weltfremd) zuvor im stillen kämmerlein dahingeschrieben worden, sondern sie wird an der praxis regelmässig weiterentwickelt und getestet. sie ist offen.

Als ob ich dem widersprechen würde... ihr lest Gespenster ;)
Falls du mit "stilles Kämmerlein" und "weltfremd" auf Marx anspielst (sprechen wir hier beim Thema "Ideologie" nicht vor allem von seinen Schriften? ist schliesslich ja auch DER Monsterdogmat überhaupt), befürchte ich, du hast dich nie eingehender mit seiner Analyse von Wert und Ware befasst. Solche Analysen ergeben sich nicht von selbst aus der Praxis, dazu muss sich schon mal jemand in eine Bibliothek verkriechen, auf seinen Arsch setzen und sein Hirn zermartern, das ist ebenso wichtig wie die Praxis. Im übrigen ist so eine Arbeit nie komplett losgelöst von der weltlichen Realität, sie befasst sich ja gerade mit ihr.
Dass es keinen Fahrplan für die Revolution gibt, ist völlig klar und auf diesem Feld hat Marx sich ebenso verzettelt wie all die andern, die versucht haben, eine Utopie in Worte zu fassen. Trotzdem ist seine Analyse immens wertvoll und nützlich. Es scheint aber viel bequemer zu sein, Marx auf das "Kommunistische Manifest" und diesen kindischen Streit mit Bakunin zu reduzieren, bei dem beide sich ziemlich bescheuert verhalten haben, soweit ich das beurteilen kann. Marx ist komplexer.
--->  http://www.marx-forum.de

>>versuch doch mal zu überlegen, ob in den worten nicht vielleicht auch wahrheit stecken önnte, ob nicht vielleicht ideologien das denken behindern, statt voranzubringen.

Ja, ganz unbestritten: bei denen, die die Ideologie zur Heilslehre machen. Ganz meine Meinung. Zum wievielten Mal sag ich das eigentlich?

>>versuche nicht einfach eine diskussion zu "gewinnen", sondern aus ihr zu lernen!

Tu ich pausenlos, ich habe das meiste durch Diskussionen gelernt. Das kann man aber auch tun, ohne grundlegende Positionen aufzugeben. Und die Gegnerschaft zu Kapitalismus und Staat ist so eine. Darüber hab ich mir meine Meinung gebilde, warum sollte ich sie der Beliebigkeit preisgeben, so nach dem Motto "Kapitalismus ja oder nein, tut doch nichts zur Sache, Hauptsache alles ist schön bunt und laut und wir machen ne Demo zusammen"? Als radikaler Linker bleib ich auch bei dieser Einstellung, ansonsten wäre ich garkeiner.
Es wird oft so getan, als wäre jegliche linke Theorie vor Seattle ´99 und der Geburt der "Antiglobalisierungsbewegung" nur noch einen Dreck wert, aber das ist schlicht falsch. Warum komplett bei null anfangen, als wäre nie etwas geschehen? Warum auf dieselbe Verarsche nochmal reinfallen, wieso nochmal dieselben Fehler wiederholen? Die "Bewegung der Bewegungen" wird dominiert von Selbstzweck-Reformismus, "Gang durch die Institutionen", die alten Märchen rund um Papa Sozialstaat, neu aufgewärmt von ATTAC-Funktionären... das hat eher was von Anti-Aufklärung.

>>und mit rethorischen phrasen wie "im übrigen gibt es wohl keinen menschen auf der welt, der nicht irgendeiner ideologie unterliegt" kann alles begründet werden.

Es ist garnicht mein Ansinnen, damit irgendwas begründen zu wollen. Ich sage nur, dass jeder zum dogmatischen Ideologen werden kann, Marxisten ebenso wie Anarchisten, Liberale ebenso wie Christen, etc. ...das Recht zu sagen: "Mein Denken ist frei von Verblendung und Irrtum" hat kein einziger Mensch auf dieser Welt.

noch ne kurze erwiederung

ich 06.02.2003 - 02:47
zum ersten: nein auf marx spreche ich nicht an, sondern ich meine seine "jünger", die nur ihn lesen und anderes ignorieren. ich selbst habe marx auch gelesen, wie ich auch vieles andere gelesen habe. aus büchern ziehe ich mir aber nur das raus, was ich gebrauchen kann.

zu attac und so: die sind nicht das, was mit "bewegung der bewegungen" gemeint ist. attac ist eine struktur, die irgendwo zwischen ngo und sozialer bewegung steht. die globale bewegung, die mit dem aufstand in chiapas ihren neu(?)beginn nahm, kritisert von anfang an die alten fehler: ideologie, hierarchie, ngo-ism und reformismus.

"Es wird oft so getan, als wäre jegliche linke Theorie vor ... nur noch einen Dreck wert, aber das ist schlicht falsch"
nein, es wird sich sehr stark auf ältere sachen bezogen, nur eben mit einer gesunden differenz und viele neuere theoretiker wie bookchin oder negri finden beachtung.

(soweit scheinen wir nicht voneinander entfernt zu sein, mir gings eher um dieses fahnen-tragen und "meine ideologie ist besser")

auch nochn punkt zu den attacis

kai 06.02.2003 - 15:54
ich denke, auch diese bewegung die ich auch mal mit attac in verbindung bringe hat eine berechtigung.
allerdings finde ich durchaus nicht im politischen. da sind die sachen die tiefer gehen wichtiger deutlich wichtiger. solche bewegungen wie attac schaffen es dadurch, dass sie nicht so tief einsteigen und nur auf die für jeden ersichtlichen symptome bezug nehmen grosse menschen massen zu mobilisieren und für kritik an misstände aufzuschliessen. es ist auch nicht angebracht von jeder zu verlangen sich wirklich für politische zusammenhänge zu interessieren - obwohl das natürlich schön wäre. aber die leute, die politische arbeit machen brauchen den rückhalt einer masse. sie dürfen sich auch nicht im stile einer raf als elite begreifen und sich abkoppeln und den bezug verlieren, zu dem was im alltagsleben an auswirkungen des kapitalismus die leute betrifft. dafür schaft diese attac bewegung den boden. das schafft den boden um sich auf die wichtigen sachen zu konzentrieren und die symptome den anderen leuten zu überlassen. danit meine ich du kannst anfangen zu agieren und aktiv versuchen etwas zu ändern. den rückhalt für diese arbeit kannst du dann eben in der massenbewegung, die nicht agiert sondern reagiert holen. das finde ich sehr wichtig. die einzige gefahr bei solchen massen bewegungen, dass sie manchmal umschwappen und die aktive arbeit dadurch stören, dass sie sich kontraproduktiv einbringen.
beispiel
ich kann ein haus besetzen und schauen, dass ich da etwas voranbringe. dann ist es gut, wenn die leute wenigstens soviel mitbekommen, dass die mieten zu teuer sind und das überhaupt zuwenig wohnraum da ist und das da doch ganz interessante sachen gemacht werden. wenn sie tiefer einsteigen und mitbekommen, dass das auch eine auseinandersetzung mit der geselschaft ist und anfangen sich auch damit zu beschäftigen, das sowas ein angriff auf eigentum ist und anfangen über eigentum nachzudenken, wenn sie anfangen über ihre eigene isolation nachzudenken und den kapitalismus erkennen ist das prima. die unterstützung aber ist wichtig, denn sonst stehste den bullen alleine gegenüber und hast am ende wenig erreicht.
die gefahr entsteht wenn leute, die nur gegen wohnungsnot sind anfangen, sich in so einem projekt breit zu machen und kapitalistische strukturen anwenden. also anfangen einen verein zu gründen, interne regeln aufstellen, eben das ganze ins passive treiben, dann geht das project so langsam den bach herunter.
ich habe nicht den anspruch an jede sich auch gleichtief mit politik zu befassen, dafür ist die welt in der wir leben zu komplex. es gibt auch andere wichtige dinge. aber den rückhalt um etwas zu verändern brauche ich schon. in der richtung machen die attac leute gute arbeit, auch wenn ihr politischer anspruch m.e. oft arg an der oberfläche bleibt.
dabei sehr erwähnt, dass die eine arbeit ja nicht unbedingt alles andere ausschliesst. einige ngo`s machen excelente arbeit und haben auch deutliche kapitalismuskritik. an die masse kommen sie halt auch nicht damit ran.
macht alles nichts, hauptsache sie sind da, wenn sie dann gebraucht werden.

Buch und link empfehlungen

Ralf Engelke 12.02.2003 - 09:48
Die Blindenflecken der Ökonomie Bernd Senf DTV
Der Nebel um das Geld Bern Senf
Geld ohne Zinsen und Inflation Margret Kennedy

www.Geldreform.net
www.Geldreform.de

Viel Spaß beim Lesen und stöbern.

Ralf Engelke

aha

kai 12.02.2003 - 12:39
einmal der:
 http://www.christiania.org/
(bilder anschauen, davon träumen, dass es so ist, wie es aussieht und wieder aufwachen!)
den hatte ich gesucht:
 http://www.christiania.org/~ditlev/utopia/

weil nämlich währung und geld thematisiert ist:
 http://www.christiania.org/~ditlev/utopia/engelsk/comcur.htm

und ein link dahin vorhanden ist:
 http://www.transaction.net/money/

ich finde, dass das mit kritischem blick angeschaut werden muss. es ist trotzdem eine wahnsinnig gute zusammenfassung darüber, was geld ist und wie es funktioniert! vom informationsgehalt gigantisch und verständlich.(naja, die deutsch übersetzung fehlt halt auch da-hmmm, was solls).
naja und christiania ist trotz aller mucken auf jedenfall ein grosses emanzipatorisches projekt, das einen blick wert ist.

ps: damit ihr die bildchen auch findet:
(in deutsch):
 http://www.christiania.org/tour/tysk/main.html
selbstdartellung(in deutsch):
 http://www.christiania.org/self1/tysk/main/


Hallo R.F.

Timo Berger 04.03.2003 - 21:56
Zurzeit bereiten mehrere Asambleas und politische Gruppen Aktionen vor, um am Tag der Präsidentschaftswahl (27. April) den "normalen Verlauf" zu stören. Nachdem der erste Versuch, die gebietsorientierten Versammlungen zusammenzubringen scheiterte, weil die traditionellen linken Splitterparteien ihre Punkte auf die Agenda setzten, Grabenkämpfe ausfochten und einer Konvergenz der Kämpfe weitgehend im Weg standen - gibt es nun eine neue Initiative für eine Versammlung der Versammlungen unter anderem ausgehend von der "unabhängigen" Asamblea Cid Campeador (aus Villa Crespo) und der Gruppe Intergalactica. Ich glaube, das sind ganz spannende Ansätze. Wenn du mal Lust hast, auf eine Diskussion der argentinische Situation, mail mir einfach.