bedenkenswertes zu argentinien
aktuelle situation in argentinien ist weniger "aufstaendisch" als es vermittelt wird. kritische statement zu asambleas, picas, cazerolazos.....
die welt feiert argentinien. die grossartige basisdemokratie, die alternativen tauschmaerkte, die blockierten finanzzentren.... schoen und gut.
einige punkte zum bedenken.
die cazerolazos entstanden aus der mittelschicht. wuetende menschen die ihr erspartes verloren haben. nicht das das schoen waere, auch weil wir alle konten dieser banken haben, die davon profitierten, aber was schwerer wiegt ist das in diesem land auch kinder verhungern. dies ist nachwievor die gleiche mittelschicht, die menem unterstuetzte und bei den militaers schwieg.
aehnliches bei den helden der basisdemokratie. viele asambleas triften auseinander, wollen nichts mit den nachbarbarrios zutunhaben. in barrio norte von la plata zb sorgt mensch sich um durch einen durch defekt der wasserversorgung entstandenen schaden an elektrogeraeten. ein barrio weiter sterben kinder an leicht heilbaren krankheiten. vorschlaege zur hilfe werden abgelehnt und ungewuenschte personen rausgemobbt. diese tendenz zeigt sich auch in bs as. zum interbarrialen treffen erscheinen immer weniger menschen. dennoch existieren auch noch andere erfreulichere beispiele.
cazerolazos, asambleas, bleiben die piceteros. seit wochen haelt sich das geruecht, dass in gewissen gruppen ein gewisser herr menem seine finger mit im spiel hat. was sich wie ein bloeder scherz anhoert ist leider realitaet. menem bezahlte diese um systematisch fuer unruhe zu sorgen, um seinen konkurrenten innerhalb der pj duhalde zu schwaechen und mit seiner konzept der harten linie (zb wiedereinfuehrung todesstrafe, miltaer nach innern(!)) punkte zu sammeln.
argentinien ist bestimmt nicht ein land mit einer starken linken. im gegenteil. das was nach der diktatur davon uebrigblieb ist nachwievor marginal. es bleibt eine hoffnung, dass wir zz den beginn einer genesung dieser gesellschaft erleben, in dem sinne, dass vielleicht in 10, 15 jahren eine starke linke, wie in anderen laendern lateinamerikas ueberhaupt existieren wird. aber bei den wahlen im maerz wird ein durch unbildung geblendetes volk wieder den kandidaten der peronisten waehlen.
dieser artikel will durchaus nicht die erfreulichen beispiele des wiederstandes (aufstand ist uebrigens was anderes) diskreditieren. aber die argentinische gesellschaft ist keinesfalls so einfach gestrickt (revolutionaer, basisdemokratisch, aufstaendisch) wie es, bei allem respekt fuer dieses medium hier, in gewissen artikeln scheint. die realitaet ist kaelter.
einige punkte zum bedenken.
die cazerolazos entstanden aus der mittelschicht. wuetende menschen die ihr erspartes verloren haben. nicht das das schoen waere, auch weil wir alle konten dieser banken haben, die davon profitierten, aber was schwerer wiegt ist das in diesem land auch kinder verhungern. dies ist nachwievor die gleiche mittelschicht, die menem unterstuetzte und bei den militaers schwieg.
aehnliches bei den helden der basisdemokratie. viele asambleas triften auseinander, wollen nichts mit den nachbarbarrios zutunhaben. in barrio norte von la plata zb sorgt mensch sich um durch einen durch defekt der wasserversorgung entstandenen schaden an elektrogeraeten. ein barrio weiter sterben kinder an leicht heilbaren krankheiten. vorschlaege zur hilfe werden abgelehnt und ungewuenschte personen rausgemobbt. diese tendenz zeigt sich auch in bs as. zum interbarrialen treffen erscheinen immer weniger menschen. dennoch existieren auch noch andere erfreulichere beispiele.
cazerolazos, asambleas, bleiben die piceteros. seit wochen haelt sich das geruecht, dass in gewissen gruppen ein gewisser herr menem seine finger mit im spiel hat. was sich wie ein bloeder scherz anhoert ist leider realitaet. menem bezahlte diese um systematisch fuer unruhe zu sorgen, um seinen konkurrenten innerhalb der pj duhalde zu schwaechen und mit seiner konzept der harten linie (zb wiedereinfuehrung todesstrafe, miltaer nach innern(!)) punkte zu sammeln.
argentinien ist bestimmt nicht ein land mit einer starken linken. im gegenteil. das was nach der diktatur davon uebrigblieb ist nachwievor marginal. es bleibt eine hoffnung, dass wir zz den beginn einer genesung dieser gesellschaft erleben, in dem sinne, dass vielleicht in 10, 15 jahren eine starke linke, wie in anderen laendern lateinamerikas ueberhaupt existieren wird. aber bei den wahlen im maerz wird ein durch unbildung geblendetes volk wieder den kandidaten der peronisten waehlen.
dieser artikel will durchaus nicht die erfreulichen beispiele des wiederstandes (aufstand ist uebrigens was anderes) diskreditieren. aber die argentinische gesellschaft ist keinesfalls so einfach gestrickt (revolutionaer, basisdemokratisch, aufstaendisch) wie es, bei allem respekt fuer dieses medium hier, in gewissen artikeln scheint. die realitaet ist kaelter.
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Ergänzungen
merci
Klar ist die Argentinische Lage
Ist ja auch ein Kind des Kollabierten Kapitalismus!
Aber die Lage in Argentinien ist die Beste Ausgangslage für eine Revolution, und da das mit dem Kapital nicht so geklappt hat, sollte man schnellsten wieder versuchen sich Eigenständig ohne das Kapital Regional in Selbsthilfe zu arrangieren, sonst hat das Kapital den Fuß bald wieder Zentral in der Tür.
Lasst die Finger vom Geld!
Zitat eines Argentinischen Austauschschülers
danke!
Daß die Cazerolazos und ihre süßen Töpfchen entwöhnte Wohlstandskinder sind und ihre Pötte vormals anderes enthielten als Reisbrei (Leute, argetinisches Rindfleischist momentan echt billig - dort kann sich's kaum wer noch leisten...) ist immer noch nicht bei manch einer topfschlagenden Demo an den noch-Futterkrippen des Neoliberalismus angekommen.
Man beschränkt sich hierzulande so gern auf die Floskel der 'Solidarität', ohne zu merken, daß eine Solierklärung billig ist, aber nicht zu Taten verpflichtet.
Aber eine Solidarität der Tat ist es, was man braucht: Statt gegen andere Gruppen zu polemisieren, nicht, weil sie bellizistische oder antisemitische Positionen vertreten, sondern weil ihr persönlicher Flair der gesellschaftlichen Veränderung (Marxisten-Leninisten gegen Trotzkisten, Linkssozialisten gegen Syndikalisten, Reformisten gegen Revolutionäre...) nicht radikal genug oder 'falsch' zu sein scheint, sollte man endlich erkennen, daß es noch nicht an der Zeit für solche Flügelkämpfe ist.
Stattdessen ist die Mission der Stunde, andere Ansätze zu tolerieren. Man muß mit den Leuten ja nicht zusammenarbeiten, aber sich über eine zukünftige Gesellschaftsordnung zu streiten (obwohl keine der beteiligten Fraktionen bislang mit einem real durchführbaren Weg zu ihrer Realisierung aufgekommen ist; z.B. existiert kein Konzept, wie im Falle der revolutionären Variante mit den Sicherheitskräften umgegangen wird - die meisten Linksrevolutionäre sind lausige Schützen!), obwohl diese nicht in greifbarer Nähe ist, heißt, alles leichtfertig zu verspielen, so wie SPD und Grüne 1998-2002 ihre Chancen, es endlich einmal anders zu machen als in den 16 neoliberalen Jahren zuvor verspielt haben (die Argumentation war, daß das dadurch angerichtete wirtschaftliche Chaos ein Festhalten an der destruktiven Politik nötig machen würde).
Wenn viele unterschiedliche Gruppen in gegenseitigem Respekt daran arbeiten, daß die große Aufgabe, das Herbeiführen eines weitläufigen gesellschaftlichen Umdenkens, endlich möglich wird, kann sie erreicht werden; und die Zeit wird ohnehin herausstellen, welche Strömung denn mit ihrem speziellen Zukunftsmodell Recht gehabt hat.
Wenn wir uns allerdings jetzt schon wegen ungelegten Eiern zerfleischen, haben wir bereits verloren: wie können wir erwarten, Millionen unterschiedlichster Menschen ein gemeinsames Zukunftsmodell zu geben, wenn wir noch nicht einmal zu ein paar Tausend zusammenleben können, ohne uns verbal die Köpfe einzuschlagen?
Die unterschiedlichen Strömungen sind lediglich Repräsentanten einer Gesellschaft, die in ihrer Erkenntnis der Notwendigkeit weitreichender Veränderungen uneins ist - momentan haben sogar die Neoliberalismusgläubigen (denn auch die wollen Reformen, aber solche, die aus unserer Sicht in das Elend führen) zumindest einflußmäßig noch die Mehrheit. Also ist es wichtig, diese Uneinigkeit zu nutzen: jede Strömung innerhalb der linken oder progressiven Bewegungen bedient andere Leute da draußen im 'echten Leben'. Das heißt, man erreicht mit einem Nebeneinanderher unterschiedlicher Gruppen mehr menschen für eine positive Änderung der Verhältnisse als mit einer Zwangshomogenisierung, die ohnehin nicht machbar ist.
VERHUNGERN
Gegen Staat und Nation
Oder Brasilien: Dort haben sie auch extrem schlechte soziale Umstände. Doch der einzige Effekt, der linksnationalistischer Lula wird Präsident und alles soll besser werden. Wers glaubt ist selber schuld. Eines ist allerdings klar: Auf einen erfolglosen politischen Linksruck folgt allenfalls eine konservative Wende und das Rad der parlamentarischen Demokratie dreht sich weiter....links-rechts-links-rechts..
Es wäre Zeit diese Kreisläufe zu durchbrechen indem wir uns auf die soziale Revolte von unten, auf den Widerstand des Alltags konzentrieren.
Zum 19./20. Dezember, ein Jahr nach dem Aufstand:
Revolutionäre Situation in Argentinien?
http://www.wildcat-www.de/aktuell/a024arge.htm
Subversion des Alltags
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/kolinko/deut/d_kosub.htm
Zur kleinen Linken
Stimme Me zu
re:
Soviel also zu den kurzfristigen Aussichten eines revolutionären Ansatzes.
Bei weiterschreitender Verelendung sind wir in 25 oder 50 Jahrne vielleicht soweit; aber dann, so scheint es mittlerweile festzustehen, werden Ressourcenausbeutung, nichtnachhaltiges Wirtschaften, Klimaveränderungen etc. das langfristig mögliche zivilisatorische Niveau auf Kurs frühes Schlammloch gesenkt haben - nichts mehr, wofür sich eine Revolution lohnt; und vor allem: ohnehin eine Sache, die bei unseren Kiundern besser aufgehoben ist als bei uns, die wir dann konservative, verkrustete Halbgreise sein werden.
Gesellschaftliche 'Evolution' ja - gut erkannt, Mann! Scheiß auf Memetik, wie ich immer sage; aber ist ist ja nicht nur eine Frage des ob (Gesellschaft evolviert dauernd, und alle paar Jahre sogar auf großem und langfristig spürbarem Maßstab), sondern des wohin!
Aber im Gegensatz zu genetischer Evolution können wir ja auf den Verlauf Einfluß nehmen, bzw. bestimmen ihn sogar zum Großteil selbst (das Sein bestimmt das Bewußtsein bestimmt das Sein bestimmt das...).
@anarcho: cool, die Bones...
Aufstand ist machbar, Herr/Frau NachbarIn!