Beeindruckende Gorleben-Demo am Samstag

Wendländische Nachrichtenagentur 10.11.2002 16:34 Themen: Atom
12 Fotos vom Umzug von Gedelitz zur Großkundgebung am "Erkundungsbergwerk"
Weit über allen Erwartungen lag die TeilnehmerInnenzahl bei der sehr gelungenen Großdemonstration an der Endlagerbaustelle in Gorleben am gestrigen Samstag, den 9. November 2002: Die Veranstalter tippen auf ca. 5.000 Personen, gerechnet haben Optimisten mit 3.000.

Der NDR spricht übrigens von 3.000 und die Polizei kommt in ihrer Pressemitteilung im Internet auf gerade "bis zu 1.500" Demonstranten; wobei in manchen Sendern auch Polizeiangaben von 1.000, 2.000 und 2.200 Demonstranten zitiert werden.
Ein gewisses "Understatement" kennt man ja bei den Angaben der Polizei zu DemoteilnehmerInnenzahlen; wenn man allerdings allein den beeindruckenden Umzug von Gedelitz zur Endlagerbaustelle gesehen hat (der länger war als die ganze Strecke dorthin!), scheint es bei der Polizeipressestelle gestern wohl doch wieder etwas zu viel Alkohol gegeben zu haben, was zu erheblichen Sehunschärften geführt haben dürfte ;-) - Karneval zu früh gestartet?

Trotz Regenwetter und dem Veranstaltungsort "am Ende der Welt" (früher war es das viel zentraler gelegene Lüneburg) kamen die AtomkraftgegnerInnen in Scharen - offenbar doch kein bißchen "Mobilisierungsmüdigkeit"!

vgl. auch  http://www.de.indymedia.org/2002/11/33756.shtml

Hier einige Fotos für alle, die nicht kommen konnten.
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Ergänzungen

Danke

10.11.2002 - 17:42
Tolle Bilder - auch technisch! War wirlkich eine schöne Demo.

Nazi ?

Trainer 10.11.2002 - 18:17
Das Foto, wo der mündige Bürger einen Konfliktmanager Beschimpft, finde ich nicht in Ordnung. Wenn es so wäre, das das Konfliktmanagement eine Nazimethode ist und ich bin Teil des Konfliktmanagementes, müsste ich dann nicht im Umkehrschluss auch ein Nazi sein ???

Ich weiss aber: ich bin kein Nazi !

nazimethoden...

b.obachter 10.11.2002 - 19:07
hier wird angeprangert, dass nazipropagandamethoden übernommen wurden...
ob du jetzt als ausführender dich als nazi identifizierst oder nicht, die methoden, die von der polizei angewendet werden, sind nichts als propaganda... (auch wenn ich den nazi-vergleich hier als ziemlich strittig ansehe...)
oder kannst du mir im gegenzug genau erklären, wozu leute wie du, die keine verantwortung haben, die auf gut deutsch gesagt nix zu melden haben bei den kollegen, wozu seit ihr gut, wenn denn ein konflikt auftritt?
ich glaube nicht mal, dass ihr als loyale zeugen des bürgers die wahrheit vor gericht sagen würdet und kollegen in normaler uniform, die neben euch gesetzeswidrigkeiten wie das verprügeln eines unbedarften dritten begehen, zur verantwortung ziehen würdet...
ich hab doch im märz letzten jahres gesehn, wie einer von euch seine rote jacke sehr schnell anziehen konnte, nachdem er vorher gut "auf unserer seite" die stimmung angeheizt hatte... schönes konfliktmanagment...
aber genug davon, was hastn du jetzt im speziellen bisher geleistet, wo hast du die konflikte denn "managen" können?

schade dass ich dieses jahr nicht dabei sein kann,
wäre auch gerne wieder gekommen um rot/grün zu zeigen,
wofür ich sie eigentlich gewählt hatte...

grüße ins wendland, gebt nich auf,
ein aktiven

nazi-methoden

beckstein 10.11.2002 - 19:19
nein, das bedeutet es im umkehrschluss nicht..es heisst nur, dass du nazi-methoden anwendest.

wenn der mensch mit kinderwagen das so gesagt hat, kann der autor das imho auch so schreiben...nur ich hätte es weggelassen (aber bei indy sind die manche halt so drauf).

Naja..soill man von Komunikaitonsbullen halten was man will (ich halte nichts von euch, da ihr eh nur eingesetzt werdet, wenn die einsatzleitung aus irgendeinem Grund das knüppeln vermeiden will...aber die strasse muss nunmal blockiert werden..folglich erreicht ihr nicht viel) "Nazimethoden" setzen sie nicht ein.

@Trainer

NN 10.11.2002 - 21:00
Ach, du musst kein Nazi sein. Einfach nur ein Instrument.

Don Quichote

Ralph S. 10.11.2002 - 21:29
Demonstrieren für seine Überzeugung ist OK. Da das Dilemma Atom nun einmal vorhanden ist, wären statt Proteste auch sinnvolle Vorschläge der Endlagerung besser. Auch nutzen einige "Demonstranten" ("ziviler Ungehorsam" ?) die Situation, um mal wieder Frust abzubauen und durch unkonventionelle "Demonstrationsmethoden" aufzufallen, um sich im Nachgang feiern zu lassen (möglichst pressewirksam). Welchen Sinn gibt es, die eingesetzten Beamten zu beleidigen? Ich glaube, Don Quichote war erfolgreicher.

Nicht nachvollziehbar...

Für Friede, Freude, Eierkuchen & Blockaden 11.11.2002 - 15:17
inwiefern dieses "Konfliktmanagement" eine Nazi-Methode sein soll. Mir sind solche Assoziationen schon bei verschiedenen "Konflikten" mit der Polizei gekommen - z.B., als wir ca. 1986 bei einer bis dahin gewaltfreien Demonstration in Brokdorf, bei der man weder nach hinten noch sonstwohin weglaufen konnte, dermaßen mit Gas aus einem Wasserwerfer und aus Gasgranaten beschossen wurden, die einfach in die dicht an dicht stehende Menschenmenge geschmissen wurden, so dass manche Leute in Todesangst schreiend zu flüchten versuchten und dabei so viel Gas einatmeten, dass sie den Rest der Woche krank waren, oder eine Frau, die in ihrer Panik versuchte, durch den ca. 2 Meter tiefer gelegenen Graben wegzukommen, und die sich den Arm dabei brach.
Oder z.B. beim 5stündigen Stehen in einem Kessel (300 Leute? 500 Leute? Weiß´ nich mehr), ein paar Grad über Null, leichter Regen, einsetzende Dunkelheit, die Polizei richtet von einem auf einem Bulli installierten "Turm" einen Scheinwerfer auf uns, die Beine werden steif und zittern, Unterkühlung, später noch Beschimpfungen.
Oder z.B. bei Misshandlungen in der Zelle.

Aber ich möchte solche Ausdrücke wie "Nazi-Methoden" nicht durch inflationären Gebrauch entwerten und schlucke diesen finsteren Gedanken deshalb im Allgemeinen runter.

Als jemand, der ungern auf die Fresse kriegt und dem die Knochen auch der MitdemonstrantInnen was wert sind, wünsche ich mir mehr Konfliktmanager bei der Polizei, weniger Knüppelbullen, Knarren und durchgeknallte Köter.