Hartzer Kase! Protest am 16.8. in Köln

A-Infos (www.ainfos.ca.) 08.08.2002 20:14 Themen: Soziale Kämpfe
Das Kölner ArbeitslosenKombinat faxen dicke und das @llgemeine syndikat köln der FAU rufen für den 16. August 2002 ab 10 Uhr zum Protest vor dem Kölner JobCenter auf
Hartzer Käse! Wir sind dagegen!

Die von der Regierung eingesetzte Hartz-Kommission stellt am 16. August 2002 in Berlin die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Schröder sieht seine letzte Wahl-Chance in einem Generalangriff auf die Rechte der Lohnabhängigen und Erwerbslosen. Dummerweise will Stoiber genau dasselbe. Dennoch schafft es die SPD mal wieder, den DGB wie einen altersschwachen Dackel hinter sich her zu ziehen.

Das Kölner ArbeitslosenKombinat faxen dicke und das @llgemeine syndikat köln der FAU rufen für den 16. August 2002 ab 10 Uhr zum Protest vor dem Kölner JobCenter auf:

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An alle Erwerbslosen und Lohnabhängigen!

Die Hartz-Vorschläge sind ein Generalangriff auf die Rechte der
Lohnabhängigen und die sozialen Sicherungen. Das im Grundgesetz verbriefte Recht auf
freie Wahl des Wohnortes und des Arbeitsplatzes geht ihnen am Arsch vorbei. Sie
bekämpfen nicht die Arbeitslosigkeit, sondern die Lohnabhängigen, die
Erwerbslosen und Menschen, die von Sozialhilfe leben müssen.

Unsere Prognose zu den Hartz-Vorschlägen:

- Erwerbslose werden durch die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe in die
Armut gedrängt.

- Erwerbslose werden per angeblicher Zumutbarkeit und Umkehrung der Beweislast in Billigjobs gezwungen, von denen sie nicht existieren können. Da sie diese Jobs überall aufnehmen müssen, werden ihre sozialen Bindungen zerstört.

- Die massive Einführung von Leiharbeit, Billigjobs und
Scheinselbstständigkeit wird reguläre Arbeitsplätze im großem Maße vernichten und das allgemeine Lohnniveau dramatisch senken. Die Einnahmen der öffentlichen Hand werden
rigoros sinken und die Aufrechterhaltung der sozialen Sicherungssysteme schließlich unmöglich sein. In den Betrieben werden die Lohnabhängigen weder ihre Arbeitnehmerrechte einfordern können noch irgendein Mitspracherecht haben,
schließlich sind die Leiharbeitsfirmen - die Sklavenhändler - ihre Arbeitgeber.

Werden die Hartz-Vorschläge verwirklicht, findet eine weitere, massive Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums zu unseren Lasten statt.
Die Bundesregierung - egal ob unter Stoiber oder Schröder - will die Hartz-Vorschläge nach der Bundestagswahl zügig umsetzen.

Die 1000 Unerträglichkeiten des Dr. Hartz! Wir sind dagegen!
Wehren wir uns gemeinsam gegen diese Verelendungspolitik!

Protest gegen die Hartz-Vorschläge: Freitag, 16. August 2002 ab 10 Uhr vor dem JobCenter in Köln (Luxemburger Str. 121)

AK faxen dicke - ArbeitslosenKombinat für Selbsthilfe und Gegenwehr
Kontakt:  AKfaxendicke@gmx.de

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Das Kölner JobCenter: ein Modellversuch für den Hartzer Käse

In Köln wird die Verzahnung von Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe und Zeitarbeit seit einiger Zeit praktiziert. Bereits seit 1998 werden jugendliche Sozialhilfe-Empfänger in sogenannten "Job-Börsen" zum Arbeiten angetrieben. Seit 2001 wurde das System durch ein so genanntes JobCenter neben dem Arbeitsamt auf
alle über 25-jährigen ausgeweitet. Die Zeitarbeitsfirmen, die wir
Sklavenhändler nennen, unterhalten ihre Vertretungen inzwischen schon in den Räumen des Arbeitsamts.

Die angeblichen Erfolge des Kölner Modells beruhen zu einem Großteil auf Abschreckung der Erwerbslosen: Sie werden mit dem Ziel unter Druck gesetzt, sie aus dem Leistungsbezug herauszudrängen.
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Ergänzungen

Denk auch dran ...

08.08.2002 - 21:08
... euch an dem antikapitalistischen Block am 14. September in Köln zu beteiligen ;-)

Kampf gegen Arbeitslose

saul 08.08.2002 - 21:31
Einen solchen Verein gibt es auch in Frankfurt, die PEWG arbeitet bereits nach den Harzprinzip und da gehts darum das die Leut da 8 Stunden drinhocken und eine Bewerbung nach der anderen schreiben, egal wofür.Solang, bis du den lezten Kackjob nimmst oder entnervt verschwindest und 6 Wochen Sperrzeit kriegst. Dagegen gabs eine Demo mit Go In der Falz, wurde sogar im HR gesendet. In der FAZ erschien ein Artikel über diesen Verein in dem die PEWG in höchsten Tönen gelobt wurde und die Demonstranten diffamiert wurden, etwa, ja wer eh nicht arbeiten will...
Nun ist bekannt, das die FAZ wie viele auch, leute entlässt und der Schreiber könnte diesen Verein bald als "Kunde" statt als hofierter Journalist kennenlernen.

Texte hier nicht einfach reinkopieren !

init 09.08.2002 - 12:21
Das tolle am WWW ist, dass ich mir meine Informationen dort abholen/rausziehen kann, wo ich das will. (Pull-Media)
Wenn ich also Texte von A-Infos lesen will, brauche ich nur hier auf der Starrtseite auf den a-infos-Link zu klicken und kann dort nach dem suchen, was mich interessiert.
Ich brauche aber niemanden, der/die Texte, die er/sie für wichtig hält, für mich aus anderen Quellen kopiert und hier reinklebt.(Push-Media)
Hier will ich selbstgeschriebene Texte von Leuten lesen, die selbst Aktionen gemacht oder zu Themen recherchiert haben.
Bitte respektiert das.

Ich denke indy ist ein Linkes News!

Wenn es Wichtig ist 09.08.2002 - 13:36
Demo Berichterstatter gibts ja nun auch genug.

09.08.2002 - 14:05
Ninas aber auch

Besetzungsaktion bei der PEWG

saul 10.08.2002 - 18:59
Erklärung dazu auf  http://www.galida.de

So dann fang ich mal die Diskussion an...

Rheinländer M. 17.08.2002 - 02:15
Liebe Menschen,
mich hat vor 2-3 J. auch schon mal ein Arbeitsamt superkurzfristig in so ein "Bewerbertrainig" von "Donner+Partner" gesteckt.
Dort war es genauso wie im Artikel beschrieben, nur dass wir da schon um 15-16 Uhr gehen durften... [wie grosszügig] (Es war August und super Bade und Gartenwetter ;-)
Die haben auch darauf bestanden, dass die Deinen Lebenslauf verwahren und das gab´s auch keine Datenschutzverpflichtung oder so... Auch sind die meisten in der sogenannten Sicherheitsservice Branche untergekommen bzw. haben einfach nichts anderes gefunden.
Natürlich haben auch einige gute Jobs gefunden, das will ich garnicht abstreiten. Es wird übrigens in Jeder Gesellschaft immer einige, meist wenige geben, denen keine Anstrengung zu gross ist, um sich nicht in einem kommerziellen Job verwerten zu lassen. Auf die eine oder andere Weise. Das kann Mensch auch als LebenskünstlerIn ausgestalten. Was ich übrigens versuche, sehr kreativ, vielfältig, nützlich, genüsslich, umweltfreundlich, politsch aktiv, bewusst, neugierig, hoffnungsvoll, lustvoll und positiv... zu gestalten. Ich denke schon das Jeder und Jede nach seinen Ihren Fähigkeiten einen positiven Beitrag zu Befriedigung unserer (erweiterten Grundbedürfnisse) leisten sollte.
Zurück zum Thema, später vieleicht mehr...
Also ich versuche da zum Arbeitsamt zu kommen, obwohls nicht gerade nah ist, aber an dem Tag ist ja sonst noch einiges in Köln geboten bzw. los bzw. kann gemacht werden...
Konkret schlage ich vor: das mit der "Harz Komission" auf eine andere etwas andere Art wörtlich zu nehmen und tatsächlich und körperlich mit "Harzer Käse" [dieser kalorienarmen, gesunden, billigen, n kleinen runden Rheinischen Käsespetialität] politik zu machen und unmittelbar zu reagieren. Deshalb hol ich Hartzer Käse oder Mainzer Handkäse mit Musik schon jetzt (Mo.) da ich gut vorbereitet sein will. Den einen zum Essen als Wegzerung [mmmhh...], den anderen, äh... sagen wir als handliches, strengduftendes, gutfliegendes, nicht verletzungsgefärdendes Wurfgeschoss!
Da Mensch ja eigentlich nicht mit Nahrungsmitteln werfen sollte [aus Respekt vor dem Leben und in Gedenken an die Hungernden - nichtphatetisch, undogmatisch, nichtreligiös gemeint] nehme ich noch reichlich faules Obst und rumliegenden Müll als Ergänzung, wenn es denn angesagt sein sollte, was ich schwer hoffen werde...
Das ich mir übrigens fast nie die Mühe mache sowo eine Ergänzung oder einen Kommentar einzugeben, würde ich mich besonders über Reaktionen von Menschen freuen die evtl. auch nach Köln fahren, sonst auch weniger sowo reinschreiben, sich angesprochen fühlen und dann auchmal zur Tat schreiten - mit Gesicht oder auch anonym, wenns angzeigt ist, wie jetzt... -trau Dich doch bitte.
So, jetzt bist Du dran...

also ich...

ich 17.08.2002 - 04:32
ich fände auch jede menge theateraktionen wie etwa hier:  http://www.indymedia.de/2002/08/27802.shtml beschrieben schön. die könnten ja überall in der stadt (oder parallel für die die nicht nach köln fahren in anderen städten) sein und richtig nervend für die "öffentliche ordnung sein". da liesse sich das mit dem käse bestimmt integrieren.