versuchter angriff auf strasbourger synagoge
da der vorfall immer wieder herunterzuspielen versucht wird, nochmal eine kleine ergänzung zu dem versuchten angriff auf die strasbourger synagoge im zuge der border-camp demo am mittwoch:
als der demozug die synagoge erreichte, bin ich - da ich mit dem schlimmsten rechnete - natürlich gleich hin gerannt. vor der synagoge haben dann etwa 20 bis 30 leute eine art kette gebildet, um das gebäude vor übergriffen zu schützen. ein gutes dutzend leute (vielleicht auch mehr, es war im gewirr nur schwer auszumachen, wer was vorhatte) versuchte dann auch mit spraydosen zur synagoge zu gelangen. wir haben die leute immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei dem gebäude um eine synagoge handelt, und wir auf keinen fall zulassen werden, dass diese in irgendeiner form beschädigt wird.
es mag nun tatsächlich sein, dass der/die eine oder andere nicht wusste, was das für ein haus ist (obwohl es mit dem fünf mal drei meter grossen siebenarmigen leuchter und der hebräischen inschrift eigentlich kaum zu übersehen war, na ja) und einfach nur irgendwas zutaggen wollte. aber ich habe selbst mit drei leuten eine extrem heftige diskussion gehabt, in der ich ihnen versuchte zu erklären, warum es scheisse ist, hier zu sprühen. darauf brüllten sie nur herum: "why not this building?" "israel is a fascist state!" "sharon is a murderer!". soviel zu der these, die leute hätten alle nicht gewusst, dass das eine synagoge ist.
mindestens drei mal versuchten leute trotzdem an das gebäude heranzukommen - sie konnten allerdings jedesmal weggedrängt werden (einmal wurde irgendwie die kamera weggeklappt). letztlich verhinderte einzig die tatsache, dass die "verteidiger" mehr leute waren als die "angreifer", schlimmeres.
in einem anderen posting hatte ich die etwas unüberlegten aktionen des "black bloc" kritisiert, hier muss ich allerdings zur "ehrenrettung" desselbigen sagen, dass es hauptsächlich die leute aus dem bb waren, die sich schützend vor die synagoge gestellt haben, während der rest der demo diesem vorfall - (vermutlich) gleichgültig - zugeschaut hat.
ich denke es geht jetzt nicht darum, wieder eine diskussion antideutsch vs antiimp loszutreten oder darüber zu spekulieren, ob die mehrheit des camps antisemitisch ist. vielmehr ist ernsthaft zu fragen, warum solche dinge nicht gegenstand der plenumsdiskussionen geworden sind? um das für-und-wider des bierverkaufes auf dem camp konnte schliesslich auch stundenlang debattiert werden. ich hätte die sache gern selbst thematisiert, musste aber mittwoch nacht schon wieder heimfahren.
solidarische grüsse an die teilnehmerInnen des camps,
problem child
es mag nun tatsächlich sein, dass der/die eine oder andere nicht wusste, was das für ein haus ist (obwohl es mit dem fünf mal drei meter grossen siebenarmigen leuchter und der hebräischen inschrift eigentlich kaum zu übersehen war, na ja) und einfach nur irgendwas zutaggen wollte. aber ich habe selbst mit drei leuten eine extrem heftige diskussion gehabt, in der ich ihnen versuchte zu erklären, warum es scheisse ist, hier zu sprühen. darauf brüllten sie nur herum: "why not this building?" "israel is a fascist state!" "sharon is a murderer!". soviel zu der these, die leute hätten alle nicht gewusst, dass das eine synagoge ist.
mindestens drei mal versuchten leute trotzdem an das gebäude heranzukommen - sie konnten allerdings jedesmal weggedrängt werden (einmal wurde irgendwie die kamera weggeklappt). letztlich verhinderte einzig die tatsache, dass die "verteidiger" mehr leute waren als die "angreifer", schlimmeres.
in einem anderen posting hatte ich die etwas unüberlegten aktionen des "black bloc" kritisiert, hier muss ich allerdings zur "ehrenrettung" desselbigen sagen, dass es hauptsächlich die leute aus dem bb waren, die sich schützend vor die synagoge gestellt haben, während der rest der demo diesem vorfall - (vermutlich) gleichgültig - zugeschaut hat.
ich denke es geht jetzt nicht darum, wieder eine diskussion antideutsch vs antiimp loszutreten oder darüber zu spekulieren, ob die mehrheit des camps antisemitisch ist. vielmehr ist ernsthaft zu fragen, warum solche dinge nicht gegenstand der plenumsdiskussionen geworden sind? um das für-und-wider des bierverkaufes auf dem camp konnte schliesslich auch stundenlang debattiert werden. ich hätte die sache gern selbst thematisiert, musste aber mittwoch nacht schon wieder heimfahren.
solidarische grüsse an die teilnehmerInnen des camps,
problem child
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Ergänzungen
Black Blocker
Gut so!
Ich bin zwar alles andere als ein Sharon-Verteidiger, aber eine Synagoge besprühen zu wollen, ist jawohl absolut hirnrissig.
wie ich es erlebt habe
-antisemitismus bekämpfen-
-solidarität mit allen fortschrittlichen menschen in palästina und israel-
ihr ward Helden!
Anmerkungen
Zum Black Block. War interessant festzustellen, wie in Straßburg die Aktivisten des Schwarzen Blocks zu Beginn noch kräftig abgefeiert wurden, d.h. ihre Aktionen waren innerhalb der Demo durchaus vermittelbar. Alle Aktionen wurden durch das typische Gejauchze und Gejohle linker Grupierungen und Beifallgeklatsche begleitet, Kritik sie sollen mit dem Scheiß aufhören, gab es nicht. Es war bis dahin auch ein nettes Spaßevent. Als es von der Polizei dann mal für die TeilnehmerInen mit Tränengas und Gummigeschossen auf die Schnauze gab, wurde sich schnell wieder von den militanteren AktivistInnen distanziert und sie alleine für die Eskalation verantwortlich gemacht. Das ging bis zum Verständnis für den brutalen Polizeieinsatz. Aber selbst die jungen Vermummten konnten den Polizeieinsatz wenig entgegenbringen und mussten schnell erkennen, dass es bei der Auseinandersetzung ohne eigenem, hohen Risikoeinsatz nichts zu gewinnen gab. Was war den eigentlich bis zur brutalen Polizeieinsatz auf den verschiedenen Demos zu verzeichnen. Einstündige Blockade der Europabrücke, Zahlreiche Überwachungskameras wurden gesmasht, sexistische Reklameschilder umgestaltet, Leuchtreklamen ausgeschaltet und eine riesige Werbetafel von Mac Donalds regelrecht in alle Einzelteile zerlegt. Weiterhin gabe es viele Sprühereien und Farbbeutel gegen staatliche Gebäude und nen paar Barries gegen die nachfolgenden Polizisten. 700 Leute genossen diese Aktionen sichtlich. All das reicht sicherlich auch hier bei uns in Doofland aus , um ne Demo einzumachem, aber wenn ich die Abwertung der Aktionen als sinnlose Randale hier lesen muss, könnt ich kotzen. Sie kommt sicherlich gerade von den Leuten, die auf der Demo zunächst keine Probleme mit dem Schwarzen Block hatten!
P.S. Viele Schwarzgekleidete, auf der Demo waren meiner Meinung nach alles andere als kampferfahrene Streetfighter(innen). Sicherlich gab es einige wenige, denen beim Angriff der militärisch perfekt agierenden Staatsgewalt nicht gleich das Herz in die Hose rutschte und die sihc mehr oder erfolgreich wehrten. Überall herrschte doch eine ziemliche Panik und an akiver Gegenwehr war kaum noch zu denken. Im Grunde genommen ist Straßburg glimpflich verlaufen. Wenig Verhaftete und Verletzte auf unserer Seite und einige Rücktransporte von Gefangenen in das Camp, die üblicherweise in Sammelzellen endeten.
PS. Über Bier auf dem Camp diskutier ich jetzt nicht, das ist euer Bier! Schlecht schmeckte es mir zumindestens nicht.
BigProblem
international
Und ausserdem ueberlegt euch bitte, dass die internationale Diskussion um Israel anders oder (gar nicht) laeuft als die deutsche. Deshalb wuerde ich das jetzt nicht so ueberbewerten.Es waren ja auch dochaus dem franzoesischen Raum einige Araber usw. da.
Türkische Botschaft
Alles is vergiftet...
Um nochmal eins klar zu stellen, es gab tatsächlich ein paar Versuche von Einigen was gegen die Synagoge zu machen. Was aber wie schon erwähnt verhindert wurde. Inwieweit der Rest der Demo dazu steht, ist schwer abzuschätzen und den Leuten spekulativ was zu unterstellen, is eigentlich nich unser Ding. Wir werden jedenfalls auch näxtes wieder die Synagoge schützen, besser wärs natürlich, wenn das nich notwendig wär.
NIEDER MIT DEM ANTISEMITISMUS!
zu: Alles is vergiftet...
hier mal ein beispiel:
http://www.anarcotico.net/immagini/genova02/images/anticorteo/P7200134.jpg
oder
http://www.anarcotico.net/immagini/genova02/images/anticorteo/P7200193.jpg
oder hier die supi aktion dazu:
http://www.anarcotico.net/immagini/genova02/images/anticorteo/P7200308.jpg
dies kids sehen irgendwie so aus wie ein paar mitläufer-antifa-kiddies, die in italien im urlaub waren und versuchen wie was auszusehen, was sie mal irgendwo gesehen haben und irgendwie toll finden. ob das was mit politik zu tun hat, weiss ich nicht. vielleicht mal über den tellerrand schauen?
DANKE...
Noch am Mittwoch musste ich mir, nachdem ich mich zuvor auch schützend vor die Synagoge gestellt habe, fast die Fresse einschlagen lassen. Das deshalb, weil ich den Frevel beging die positive Seite, das die Synagoge aus der Demo heraus beschützt wurde, der Negativen, das ein paar Deppen sie besprühen wollten vorzuziehen.
Diese Agression ging allerdings nur von einer einzelnen Person aus. Diese Sorte Individuum musste ich in letzter Zeit jedoch leider häufiger ertragen.
DOGMATISMUS DOGMATISCH BEKÄMPFEN!!!!
adsf
eine kleine geschichtsstunde zur synagoge
vielleicht sollte die linke davon absehen an synagogen vorbeizuziehen (vor allem in strasbourg). im jahre 1997 gab es da die grosse demo gegen lepen, und vor allem deutsche antifas hatten nichts besseres zu tun, als die vor der synagoge postierten hundertschaften riotcops mit steinen einzudecken, und mit der zielsicherheit, die sonst mit vorliebe die eigenen hinterkoepfe treffen laesst, segelten dann auch etliche steine an das gebaeude mit der menorah.
erinnert sei auch an die, an die solidemos fuer palis in Essen und duesseldorf im jahre 2000 sich anschliessenden, uebergriffe auf die dortigen synagogen von palis und deutschen linken, und den uebergriff auf eine meine mahnwache vor der kreuzberger synagoge in den tagen danach durch linke deutsche.
adorno hat den kategorischen imperativ von marx (ihr wisst schon "alle verhaeltnisse umzuwerfen usw.") nach 45 in etwa so formuliert: alles zu tun damit auschwitz sich nicht wiederhole, nichts aehnliches geschehe.
mensch koennte grob formuliert sagen, diese linke ist seit 1967 an diesem imperativ gemessen kolossal gescheitert.
oi ,shalom!
LOL !
Anmerkung
An diesem Punkt hatte ich meine Zustimmung verweigert.
Sie hätte mich dann wohl am liebsten als Ketzer verbrannt.
Ich will hier auch gar nicht wieder anfangen auf irgendeiner bestimmten Gruppe oder Strömung rumzuhacken.
Meiner Meinung nach müsste die Linke zunächst alle Sektierer und Dogmatiker ignorieren und politisch ausgrenzen um jemals wieder einen Fuss auf den Boden zu bekommen.
Zur Zeit sind wir als geselschaftliche Alternative nicht ernstzunehmen.
Und so lange die Linke einem ziemlich grossen Haufen profilierungsüchtiger Vollspacken eine Plattform bietet wird sich das auch nicht ändern.
No Religion!!!
und die andern Kirchen ?
btw., eine Synagoge zu besprühen im Hinblick auf eine Kritik der Politik Israels ist natürlich nur scheisse. Allerdings finde ich die grossen fetten weissen Mauern der synagoge haben gerade dazu aufgefordert, als tag-träger zu dienen [für irgendwas] , und schlussendlich bleibt es eine Kirche.
ni dieu ni maitre
aber hättet ihr euch auch vor arabische Kleinläden gestellt auf die irgendwelche Zionisten "israel vaincra" sprühen ? [ein anblick der, unabhängig vom camp, in der strasbourger banlieu durchaus zu sehen war]
naja whatever, eine synagoge ist und bleibt eine kirche, und nicht irgendwie ein symbol der emanzipation, was ja nicht heisst dass mensch sie im speziellen angfreifen soll.
yesterday - nazi, leftis today