Genua: der blutigste und brutalste G8-Gipfel überhaupt, ein Jahr später.
Carlos Mutter erwartet mehr als 40.000 Menschen bei der Erinnerungsdemonstration für Carlo Giuliani, 23, am 20. Juli 2002 in Genua. Vor genau einem Jahr wurde Carlo während des G8-Gipfels letztes Jahr von der italienischen Polizei erschossen. Er ist seitdem zu einer Ikone der "Bewegung" geworden und er wird im Gedächtnis bleiben wegen seines Todes, der die Macht des Staates wie auch den Kampf gegen die Globalisierung und des westlichen Kapitalismus repräsentiert.
Es werden große Proteste vor vielen Botschaften weltweit erwartet, aber in Genua werden sich die meisten an ihn erinnern. Genua ist immer noch mit dem Tod eines jungen Aktivisten beschäftigt und das, was in der Piazza Alimonda geschah wird diskutiert werden neben dem Überfall auf die Diaz-Schule und den Gründen dafür, warum Genua für mehrere Tage in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde.
Es werden große Proteste vor vielen Botschaften weltweit erwartet, aber in Genua werden sich die meisten an ihn erinnern. Genua ist immer noch mit dem Tod eines jungen Aktivisten beschäftigt und das, was in der Piazza Alimonda geschah wird diskutiert werden neben dem Überfall auf die Diaz-Schule und den Gründen dafür, warum Genua für mehrere Tage in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde.
[Das Bild wurde im Krankenhaus aufgenommen - Markus "Sky" Covell wurde vor der Diaz-Schule so verprügelt, dass er tagelang zwischen Leben und Tod schwebte. Die Ü'in]
Ein großer der Teil der Wahrheit über das, was in Genua geschah muss erst noch bekannt werden, denn noch immer reichen verletzte DemonstrantInnen Klagen und Berichte über Folter und Misshandlungen durch die italienische Polizei ein. Es gibt auch viel Wut gegen die Polizei. Haidi, Carlos Mutter hofft, dass die Demonstration friedliche sein wird und sie hat die Polizei aufgefordert, sich von der Kundgebung zurückzuhalten um Konfrontationen zu vermeiden. Dennoch werden sicher viele Menschen "Assassini - Mörder" an die Adresse der Polizei rufen.
Für Haidi Giuliani ist die Bewegung ihr Leben geworden. Ihr Kampf ist ein Teil der Bewegung geworden. Ich habe gestern lange mit ihr während eines sehr emotionalen persönlichen Interviews gesprochen, beim Treffen zum Überfall auf die Diaz-Schule, das von Peace Link arrangiert worden war.
Bezogen auf die Polizei und ihre Untersuchung ist sie noch immer sehr verbittert. Sie sagte, dass "es ist, als ob die Mörder sich selbst untersuchen. Es wird im Fall des Todes meines Sohnes niemals Gerechtigkeit geben."
Carlos Vater ist noch voller Trauer und auch sehr wütend. Beim Diaz-Treffen prangert er die anwesende Polizeigewerkschaft an, deren VertreterInnen sich entschuldigen wollten. Es herrschte das Gefühl vor, dass die Polizei sich sehr um ihr Image im Land als auch international sorgt wie auch, dass ihre Versuche, ihre Handlungen während des G8 zu erklären, die faschistische Politisierung innerhalb der italienischen Polizei nicht wegreden konnten.
Amnesty International untersucht den G8-Gipfel noch immer ausführlich. Berichte wie Beweise zur Brutalität kommen auch ein Jahr nach dem Gipfel noch regelmäßig. Amnesty International benennt die ursprünglichen Ergebnisse erneut, deren Bedeutungen noch immer von der italienischen Linken analysiert werden. Heute morgen begannen verschiedene TV-Stationen und Zeitungen über den Jahrestag von Carlos Tod, den Diaz-Schulen-Überfall und die Straßenschlachten zu berichten. Wichtiger ist aber, dass Italien um sein internationales Image ein Jahr nach dem blutigen G8-Gipfel besorgt ist und sein sollte.
Eine ganz wesentliche Forderung der Opfer des Diaz-Überfalls ist, dass Gianfranco Fini, Premierminister und Vorsitzender der Llega Nord für seine Aktionen während des G8 und des Diaz-Überfalls, bei dem 93 Opfer verhaftet und geprügelt wurden, verantwortlich gemacht werden muss. Von ihnen wurden 61 in Krankenhäuser eingeliefert - einer davon war ich als Indymedia-Journalist. Es wird für die Zukunft erwartet, dass es hierzu eine Erklärung geben wird wie auch zu der Tatsache, dass Fini möglicherweise Klagen vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof zu erwarten hat.
Ich kann bestätigen, dass die Folter, die im Bolzaneto-Gefängnis stattgefunden hat, sehr kompliziert ist, und dass es noch einige Zeit dauern wird, die Wahrheit über das, was geschah, ans Licht zu bringen. Chefankläger Meloni wird Erklärungen zu seinen Untersuchungsergebnissen zu den Ereignissen im Bolzaneto-Gefängnis abgeben, wo auf vier BritInnen und einE Ire/-in uriniert wurde und die tagelang mit Schlafentzug, willkürlicher Prügel und ständig gebrüllter faschistischer Propaganda gefoltert wurden.
Vittorio Agnoletto, Leiter des GSF, unterbrach ein Treffen in Süditalien um nach Genua zu reisen um die Aktionen der Polizei wie auch die Berlusconis zu verurteilen. Beim Besuch von "Living Marxism2002" letzte Woche sagte er: "Ich will bei Haidi und den Opfern des Gipfels sein beim Jahrestag von Genua."
Einige der Diaz-Opfer sind insbesondere nach Rom eingeladen worden um dort vor italienischen Abgeordneten dem römischen Parlament weitere Beweise vorzulegen.
Weitere Berichte werden in den nächsten Tagen folgen...
Marcus Covell. IMC-UK Journalist. Opfer des Diaz-Überfalls, 21./22.Juli 2001,
G8 Summit-2001. (geschrieben am 15.7.02)
-----*--
Übersetzung aus dem Englischen
Ein großer der Teil der Wahrheit über das, was in Genua geschah muss erst noch bekannt werden, denn noch immer reichen verletzte DemonstrantInnen Klagen und Berichte über Folter und Misshandlungen durch die italienische Polizei ein. Es gibt auch viel Wut gegen die Polizei. Haidi, Carlos Mutter hofft, dass die Demonstration friedliche sein wird und sie hat die Polizei aufgefordert, sich von der Kundgebung zurückzuhalten um Konfrontationen zu vermeiden. Dennoch werden sicher viele Menschen "Assassini - Mörder" an die Adresse der Polizei rufen.
Für Haidi Giuliani ist die Bewegung ihr Leben geworden. Ihr Kampf ist ein Teil der Bewegung geworden. Ich habe gestern lange mit ihr während eines sehr emotionalen persönlichen Interviews gesprochen, beim Treffen zum Überfall auf die Diaz-Schule, das von Peace Link arrangiert worden war.
Bezogen auf die Polizei und ihre Untersuchung ist sie noch immer sehr verbittert. Sie sagte, dass "es ist, als ob die Mörder sich selbst untersuchen. Es wird im Fall des Todes meines Sohnes niemals Gerechtigkeit geben."
Carlos Vater ist noch voller Trauer und auch sehr wütend. Beim Diaz-Treffen prangert er die anwesende Polizeigewerkschaft an, deren VertreterInnen sich entschuldigen wollten. Es herrschte das Gefühl vor, dass die Polizei sich sehr um ihr Image im Land als auch international sorgt wie auch, dass ihre Versuche, ihre Handlungen während des G8 zu erklären, die faschistische Politisierung innerhalb der italienischen Polizei nicht wegreden konnten.
Amnesty International untersucht den G8-Gipfel noch immer ausführlich. Berichte wie Beweise zur Brutalität kommen auch ein Jahr nach dem Gipfel noch regelmäßig. Amnesty International benennt die ursprünglichen Ergebnisse erneut, deren Bedeutungen noch immer von der italienischen Linken analysiert werden. Heute morgen begannen verschiedene TV-Stationen und Zeitungen über den Jahrestag von Carlos Tod, den Diaz-Schulen-Überfall und die Straßenschlachten zu berichten. Wichtiger ist aber, dass Italien um sein internationales Image ein Jahr nach dem blutigen G8-Gipfel besorgt ist und sein sollte.
Eine ganz wesentliche Forderung der Opfer des Diaz-Überfalls ist, dass Gianfranco Fini, Premierminister und Vorsitzender der Llega Nord für seine Aktionen während des G8 und des Diaz-Überfalls, bei dem 93 Opfer verhaftet und geprügelt wurden, verantwortlich gemacht werden muss. Von ihnen wurden 61 in Krankenhäuser eingeliefert - einer davon war ich als Indymedia-Journalist. Es wird für die Zukunft erwartet, dass es hierzu eine Erklärung geben wird wie auch zu der Tatsache, dass Fini möglicherweise Klagen vor den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof zu erwarten hat.
Ich kann bestätigen, dass die Folter, die im Bolzaneto-Gefängnis stattgefunden hat, sehr kompliziert ist, und dass es noch einige Zeit dauern wird, die Wahrheit über das, was geschah, ans Licht zu bringen. Chefankläger Meloni wird Erklärungen zu seinen Untersuchungsergebnissen zu den Ereignissen im Bolzaneto-Gefängnis abgeben, wo auf vier BritInnen und einE Ire/-in uriniert wurde und die tagelang mit Schlafentzug, willkürlicher Prügel und ständig gebrüllter faschistischer Propaganda gefoltert wurden.
Vittorio Agnoletto, Leiter des GSF, unterbrach ein Treffen in Süditalien um nach Genua zu reisen um die Aktionen der Polizei wie auch die Berlusconis zu verurteilen. Beim Besuch von "Living Marxism2002" letzte Woche sagte er: "Ich will bei Haidi und den Opfern des Gipfels sein beim Jahrestag von Genua."
Einige der Diaz-Opfer sind insbesondere nach Rom eingeladen worden um dort vor italienischen Abgeordneten dem römischen Parlament weitere Beweise vorzulegen.
Weitere Berichte werden in den nächsten Tagen folgen...
Marcus Covell. IMC-UK Journalist. Opfer des Diaz-Überfalls, 21./22.Juli 2001,
G8 Summit-2001. (geschrieben am 15.7.02)
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
ANTIFA???
@sXe
korrektur zu herrn gianfranco fini
Im folgenden Artikel aus der Jungle World zum Polizeieinsatz in Genua 2001 und den Ermittlungen dazu ist auch von ihm die Rede:
http://www.jungle-world.com/_2002/23/14a.htm
@grau
wird nen toller tag
wir haben auch einiges geplant!
Rache für Genua!!!
Veranstaltung zum Todestag im Sama-Café
Informationsabend zur Ermordung von Carlo Giuliani
Genua ist nicht vergessen !
Zum Jahrestag der Ermordung von Carlo Giuliani und dem Polizeiterror während des G8-Gipfels in Genua, veranstalten wir einen Informationsabend mit 3 Video-Dokumentationen und Schilderungen der Vorgänge.
Die Veranstaltung läuft im Rahmen des bundesweiten Aktionstag.
20.07.02 - 21.30 Uhr
Sama-Café
Samariterstraße 32
10247 Berlin-Friedrichshain
[U5 bis Samariterstraße]
Sommercamp Assisi/Italien
Infos unter: www.antiimperialista.com
habt respekt vor einander..
ich will hier sachen lesen die um carlo gehen. ich bin traurig lesen zu müssen das hier sich leute wieder bekriegen. habt respekt!!
mich hat die ganze genua geschichte sehr betroffen und aktiv gemacht. ich dachte mir, mal kucken was hier so steht.
aber ich bin entäuscht über ein teil der kommentare. immer kontra .
alle gegen alle! was soll das?
united and strong!!!!!
Jahrestag
Die Ermittlungen von Seiten der it. Staatsanwaltschaft werden nach wie vor aufrecht erhalten, und seien die Indizien noch so dünn und zusammengedichtet. So reichten die Zigarrettenfilter, Streichhölzer, Autowerkzeug, schwarze Kleidung u.v.m. aus, um gegen 17 Menschen die bis zu 10 Wochen dauernde U-Haft zu bestärtigen. In den Polizeistationen und im Gefängnis kam es dabei in den ersten Tagen zu äusserst brutalen Attacken und Überfällen gegen die Inhaftierten, faschistische Äusserungen und physische Gewalt waren die ganze Haftzeit gegenwärtig.
-Die Verfahren sollen sofort eingestellt werden!
-Die Überfälle in den Polizeiwachen und im Gefängnis müssen
aufgeklärt werden!
-liebevolle Grüße an die Mutter und den Vater von Carlo und
an alle Menschen die um ihn trauern!
-die wundervolle Blume der Solidarität an die Demonstration
in Genua!
-Freiheit und Glück für die Angeklagten von Genua
mail to: genova.libera@gmx.net (INFO-Verteiler)
eMail: genova.libera@gmx.net
Not only Carlo...