Demobericht von der Pro-Palestina-Demo in Berlin.

rfo 13.04.2002 20:49 Themen: Antirassismus
Demobericht von der Pro-Palestina-Demo in Berlin.

Es war wie zu erwarten.

Fotos:  http://www.krasse-zeiten.de/foto.php?dir=pali020413
Pro Palestinensische Demonstration in Berlin

Ein kurzer Erlebnisbericht

Leider war die Demonstration wie zu erwarten war von antisemitischen und fundamentalistischen Kräften durchsetzt. Kaum eine der dort teilnehmenden DemonstrantInnen schien dies grossartig zu stören, liefen doch alle brav bei der Demo mit und konnten mit Ihrem Gewissen und Wissen vereinbaren als Statisten für die Darstellung von fundamentalistischen Gruppen und antisemitischen Verschwören zu dienen. Auch wenn man/frau das Selbstbestimmungsrecht Palestinas für eine wichtige und legitime Forderung hält, hätte es auf der Demo genügend Gründe gegeben diese schnellstens wieder zu verlassen. Alleine das Schwenken von Hamasfahnen, Lobgesänge auf Hamas und Al-kaida müssten bei allen fortschrittlichen Menschen zu einer Abgrenzung von der Demo führen, da dies leider keine Einzelfälle waren und von allen Beteiligten schon am Anfang auf der Kundgebung zu sehen gewesen war. Wer des Lesens mächtig war, dem hätten dann doch die Transparente und Schilder auffallen müssen, die auch ohne grosses politisches Verständnis als eindeutig antisemitische (es komme mir jetzt keiner damit, das Palestinenser auch Semiten sind, der Begriff Antisemitismus ist ein politischer Begriff, der den Hass/Vorurteil u.s.w beschreibt, die sich gegen Juden richten) Äusserungen zu erkennen waren. So impliziert ein Davidsstern, in dem USA geschrieben stand und dieses mit einem Totenkopf gleichgesetzt wird die alte Mähr von der jüdischen Weltverschwörung. Bei der Losung: „Juden=Mörder“ wird nichtmal mehr versucht den Antisemitismus hinter einem Antizionismus zu verstecken. Die Gleichsetzungen Judenstern=Hakenkreuz waren selbstverständlich massivst vertreten. Stoppt den Holcaust an den Palestinensern zeugt im besten Falle nur von Unwissenheit über das, was die Shoah war; über „Verhindert ein neues Auschwitz in Israel“ braucht wohl kein Wort verloren werden, sagt es doch alles über die Geisteshaltung seines Trägers aus. Die Klassiker „Israel=Nazi“ waren natürlich auch wieder vertreten. Ein positives Transparent soll hier nicht unerwähnt bleiben: „Für ein sozialistisches Palestina“ – war es doch eines der wenigen.
Und was Völkermord und Genozid und Vernichtungskrieg ist, darüber müssen sich auch noch einige Leute informieren. Israel führt eine Krieg gegen Palestina, aber es ist mitnichten ein Vernichtungskrieg, hat er doch nicht die Ausrottung der Palestinenser zum Ziel, auch wenn er für die Opfer grausam ist, genauso wie jeder Krieg für die Opfer grausam ist, genauso wie die Terroransschläge in Israel für die Opfer grausam sind. Schlimmstenfalls hat der Krieg eine weitee Vertreibung zur Folge, was aber noch lange kein Vernichtungskrieg oder Genozid ist. Es sei denn, man/frau ist einer Blut und Boden Ideologie anhängig, die in einer Vertreibung die Vernichtung eines Volkes ansieht, weil es mit dem Land so verwurzelt ist, dass es an anderer Stelle nicht lebensfähig wäre. Es ist ein Krieg, vielleicht ein Vertreibungskrieg/Besatzungskrieg aber kein Vernichtungskrieg. So wies ein Plakat auch daraufhin, „Vernichtungskrieg ist Nazivokabular“ doch folgte in der zweiten Zeile „Israel führt einen Vernichtungskrieg“ und führte die erste Feststellung ad absurdum.
Ein Frage ist bleibt noch, was der Tag Qud ist, denn das ist der Tag, an dem die islamische Welt den Imperialismus besiegt, laut eines Transparentes.
Soweit so schlecht. Aber es geht noch schlimmer. Als die Demonstration in sichtweite der Antideutschen Pro Israel –Kundgebung kam, waren bei vielen Teilnehmern auch die letzten Dämme gebrochen. Es hätte eine NPD-Demonstration sein können, denn vom deutsche Gruss bis zum „Tod den Juden“ und „Juden klatschen bis um sechs, abends kommt der Rest“ gebrüll fehlt auch rein garnix. Ein unangenehmes Gefühl neben diesem Mob zu stehen und sich das Treiben anzusehen und anzuhören. Die Kommentare der anderen Umstehenden waren wie folgt: „Es hält sich ja noch in Grenzen“ – ja, natürlich hätte es schlimmer kommen können, aber das Schlimmer wäre dan wohl ein Lynchmob gewesen. Oder auch „Haben sie doch selber Schuld wenn sie eins aufs Maul bekommen, was müssen die Antideutschen auch auf der anderen Brücke demonstrieren.“
Soviel zu einer Pro-Palestina-Demo in Berlin im Jahre 2002. Photos kommen später (So. oder Mo.)
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Ergänzungen

@rfo

bh 13.04.2002 - 21:12
kein mensch mag dich in dieser welt, es tut mir leid, aber das ist nicht zu ändern

@bh

rfo 13.04.2002 - 21:18
genügend. aber wenn du die wahrheit nicht veerträgst, dein problem

gleichzeitig gruselig und frustrierend

clandestino 13.04.2002 - 23:16
aber danke für den Bericht

Solidarität mit Israel? Palästina? Mit wem?

Gruppe Landfriedensbruch 13.04.2002 - 23:29
Solidarität mit Israel? Solidarität mit dem palästinensischen Volk? Mit bitte wem?
Etwas wundert uns in den Debatten - politisch und strategisch, d.h. warum es so penetrant auftritt: Die national-völkische Schubladenbildung. Warum sprechen eigentlich alle (fast alle?) immer von Israel und Palästina oder Israel und "den Palästinensern" oder "dem" palästinensischen Widerstand". Das irritiert uns. Es hat ja mit politischer Analyse so gar nichts zu tun. In Palästina gibt es z.B. auch einen Widerstand gegen Arafat (ist auch bitter nötig). Und in Israel viele GegnerInnen des sharonschen Militarismus. Warum also werden diese beiden Blöcke gebildet? Wer braucht das?
Denk, denk ... eigentlich finden wir nur einen Grund: Die deutschen "linken" Gruppen brauchen diese Projektionen genauso wie viele Regierungen und Institutionen weltweit - für sich selbst und als Legitimation ihres Handelns. Denn so können sie sich am Konflikt abarbeiten und zwar gegeneinander. Das ist in "linken" Gruppen dann ganz ähnlich wie in der internationalen Politik. Dort werden die Konflikte ja auch immer nur instrumentalisiert, um eigene Konflikte und Machtgerangel auszuführen.
Mich kotzen diese ganzen Debatten genau deshalb an und ich habe keinerlei Lust auf sie. "Solidarität mit Israel/Palästina" sagt in beiden Varianten ja genau NICHTS darüber aus, wer da eigentlich gemeint ist, mit dem mensch solidarisch sein soll. Heißt "Solidarität mit Palästina" etwas Solidarität mit dem Arafat-Clan oder mit den Menschen, die gerade ihre Häuser durch israelische Bomben und Bulldozer verlieren, oder mit denen, die gerade in der Folterkammer des Arafat-Regimes sind? Und wen meint "Solidarität mit Israel"? Die orthodoxen Regierungsmitglieder, die offen aussagen, alle Palästinenser vernichten zu wollen? Oder dem Militaristen Sharon? Oder den Menschen in Israel, die für den Frieden demonstrieren, Angehörige durch palästinensische Bomben verloren haben oder in Angst vor diesen leben müssen?
Das alles ist völlig ungeklärt. Aber die inhaltsleeren Aussagen "Solidarität mit ..." reichen offenbar, um Saalschlachten und Prügeleien, Anpisse und arrogante Machtansprüche zu organisieren. Und ich habe den Eindruck: Deshalb werden sie gemacht. Die Menschen unter den nationalen Herrschaftsstrukturen Israels und Palästinas interessieren dabei gar nicht - sie werden instrumentalisiert. Ihre Selbstbestimmung ist offenbar nirgends das Ziel. Sharon, Arafat oder irgendwelche ihrer NachfolgerInnen sind wohl eher nicht diejenigen, die das überhaupt wollen.

traurige wahrheit

daniel 13.04.2002 - 23:33
danke für deinen artikel, zwischen den zeilen thematisiertst du sehr schön die absurde sympathien der deutschen linken für ein volk, das von religiösem fanatismus geprägt, einer geisteshaltung der sich eigentlich die linke, wenn sie sich auf ihre wurzeln besinnt sehr fremd seien sollte, ebenso einen autismus in bezug auf historische zusammenhänge, eben weil es haufenweise photos von palestinensern gibt, die hakekreus schwingend für die weltpresse sich in pose werfen, und dann grade ihre landsleute in Dtl zusammen mit ihren, ich möchte sie schön fast als mit blindheit geschlagenen, antifas dem staate israel eine faschstische haltung vorwerfen.
kurze frage an alle:
habt ihr
a. schon mal was von national befreiten zonen in Dtl gehört
und b. schon mal daran gedacht, was dagegen zu unternehmen?

liebe grüße auch in zeiten fehlender internationaler solidarität und wieder erstarktem links faschismus

alles schlecht?

mila 13.04.2002 - 23:34
Nicht alles war so schlecht, wie oben beschrieben. Ich habe nicht die oben genannten Hassparolen gehört (das lehne ich auch 100%ig ab) aber diese Demonstration als fast ausschließlich *antisemitisch* darzustellen ist absurd und unsinnig. Aber mittlerweile ist ja jegliche Kritik an Israels Politik = Antisemitismus.

13.04.2002 - 23:41
"mittlerweile ist ja jegliche Kritik an Israels Politik = Antisemitismus."

So wie sie in Deutschland formuliert wird allerdings!
Und übrigens: wenn "Juden raus!"-Brüller, Holocaust-Relativierer und Hitlergußzeiger in dieser Demo geduldet wurden, kann der Rest der Teilnehmer so toll auch nicht gewesen sein.

@Gruppe Landfriedensbruch

sektenbeauftragter 14.04.2002 - 00:03
Der denkende Geist scheint doch noch da zu sein. Merci vielmals. Es ist in der Tat so,das Mensch sich in der momentanen Pali-Debatte zwischen zwei suboptimalen Propaganda-Kampgagnen entscheiden müsste: Für Palästina oder für Israel. Es gab einmal die Zeit,als Linke jede Staatssoli abgelehnt oder zumindest nur mit Bauchschmerzen auf Demos mitgetragen hat. Im Zweifelsfall ist Mensch nicht hingegangen. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein: Es ist Krieg in Israel/Palästina und da funktionieren nur noch Feindbilder und Vereinfachungen. Ob das so bleiben muss,entscheiden die übriggebliebenen Akteure der Restlinken. Das die Palästinenser im Moment alle Ressentiments der Deutschen gegen Israel und Juden unkritisiert propagieren können und Kritiker dieser Haltung verprügelt und nundtot gemacht werden,lässt mich allerdings nicht gerade auf eine denkende und handlungsfähige Restlinke hoffen. Eine entschlossene Diskussion und wahrscheinliche Abkehr von den palästinensischen Extremisten ist für mich der Minimalkonsens. Sollen die Extremisten mit der NPD laufen. Dann laufe ich lieber mit 7000 Leuten weniger durch die Stadt, anstatt vom Faustrecht und Fundamentalismus umgeben zu sein, der so garnichts von Herrschaftsemanzipation erwarten lässt. Was ihr allerdings intelligenterweise ausspart,ist ein Ansatz gegen den linken Antisemtismus,der durch die Konfrontation in der Pali-Soli deutlich an die Oberfläche getreten ist. Den könnt ihr nicht einfach wegdenken und so tun,als habe es den nie gegeben. Wenn das nicht diskutiert wird, werden beim nächsten Krieg die selben Wunden aufbrechen. Das die Antideutschen die Einzigen sind,die den linken Antisemtismus sichtbar benennen und aus der Reserve locken,ist traurig genug für den Zustand der Linken. Ich bin schon dabei,die Linke zu verlassen und viele tun und taten es schon - ich erinnere nur an die Debatten im Golfkrieg. Nix für ungut,euer Beitrag ist jedenfalls ein Lichtblick.

free postings abschaffen

n.n. 14.04.2002 - 00:32
bin für die abschaffung des open postings. 90% müll.

@rfo

kgh 14.04.2002 - 01:06
ich finde die Hamas, El Kaida und sonstige Konsorten auch scheiße. ich finde es auch scheiße, die USA in einen Davidstern zu malen und wenn es deutsche machen würden auch antisemitisch. auch hitlergrüße lehne ich 100% ab. jegliche Plakate, die den derzeitigen krieg mit der Shoa vergleichen sind auch völlig danebn und total falsch. ich stimme dir auch völlig zu, dass das im westjordanland kein "vernichtungskrieg" ist. ist er ganz bestimmt nicht. aber sieh das nicht alle s aus der sicht eines deutschem. die palästinenser hatten mit der shoa nichts aber auch gar nichts zu tun. der gesamte 2.Weltkrieg hat sie praktisch unberührt gelassen. in europa, vor allem in nazideutschland, aber auch in anderen ländern gab es neben den pogromen und der shoa tausend antisemitische klischees, wie die juden beherrschen die weltbank, der bolschewismus ist der versuch der juden, dass russische volk zu unterwerfen, es gäbe eine amerikanisch-jüdische weltverschwörung usw. deshalb sollte heute vor allem jeder deutsche in politischen diskussionen überspitzungen, die ja in solchen üblich sind, genauestens auf antisemitische klischees hin überprüfen und solche sein lassen, auch wenn keine antisemitisches motiv dahinter steht. man könnte vielen anderen völkern eine minimale teilschuld an der shoa geben, den palästinensern nicht. die palästinenser haben einen konkreten konflikt mit juden, da sie sich mit welchen von ihnen um das gleiche land streiten. und so wichtig ein jüdischer staat ist, dessen existenz ich auch befürworte, würdest du dich lächerlich machen, wenn du jetzt schreiben würdest, es gäbe überhaupt keine grund dafür, dass die palis auf die israelis sauer wären. diese palästinenser machen sich bestimmt keine gedanken über die antisemitischen klischees die bis heute in weiten teilen europas vorherrschen. warum auch? sie haben sie nie betrieben und jetzt stelle dir palästinenser vor, die "sauer" (sehr milde ausgedrückt) sind, weil die israelis ins westjordanl. einmarschiert sind, und die sehen dass die USA und Israel bestens befreundet sind. damit du mir nicht erzählst, das wäre anders: "Es ist eine Freundschaft, die du nichts zu zerbrechen ist." Colin Powell uber Verhältnis USA-Israel, stand heute in den westfälischen nacchrichten. warum sollte dieser palästinenser die davidstern-usa-kombination nicht rumtragen? erzähl mir nicht daran könntsest du sehen er wäre ein antisemit. er hat etwas für ihn ersichtliches in eine überspitzte form gebracht. DAS IST NICHT ANTISEMITISCH!

first we take manhatten, then we take berlin

postpunk 14.04.2002 - 02:35
nun, immerhin ist festzustellen, dass angesichts offensichtlicher naziaktionen, die zumindest die duldung und verharmlosung der restlichen demo gefunden haben, auch hier die stimmen etwas überlegter werden. oder die schlimmsten hetzer mal für ein paar tage den mund halten. immerhin.

@kgo: leider muss ich dir eine kurze geschichtslektion geben.
in kurzform:

* es gab eine muslimische SS-division, in der neben bosnischen nazis auch arabische söldner kämpften

* der mufti von jerusalem, damals führer der palästinenser, war nicht nur ein grausamer antisemit, sondern auch ein enger und hofierter verbündeter hitlerdeutschlands.

* beitrag zur familienchronik: sein neffe hat es weit gebracht, momentan ist der der präsident der autonomiebehörde. blut ist wohl dicker als wasser.

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------------- 14.04.2002 - 03:37
Das Verbrennen von Fahnen in Nazi-Manier (egal, ob es israelische, US-Fahnen oder was-auch-immer sind) und diese völkische Scheiße ist der Linken diametral entgegengesetzt und erbärmlich.
Wie hieß es doch mal: Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten...--?

Hoch die internationale Solidarität!

14.04.2002 - 06:19
na wie schön - schon einen ausschlussgrund für antikriegs-demonstrationen gefunden ... und vermutlich inofizielle mitarbeiter haben ihn freundlicherweise geliefert ... ab wieviel "neonazis" wird aus einer antiisrael-demo eigentlich ein neonazi-umzug ... is eh eine frage der richtigen perspektive ...

ok sone schwachsinnsargumentation ist ja mittlerweile normal - sonst funktioniert das system ja nicht -

das allerdings schon die vertreibung der palästinenser als akzeptable alternativlösung zu einer eher deutschen lösung gesehn wird ...

soviel ideologischer wahnsinn hat den entscheidenden schritt ins paradoxe gemacht

btw. die bilder der pro-israel demo letzte woche und die der heutigen demos waren eindeutig unterschiedlich inszeniert - - pro israel - individuen im anzug vorm mikro, redebeiträge - pro -palästina - verschleierde horden die die gefahr von terroranschlägen heraufbeschwören könnten ...

naja gute alte propaganda - je primitiver desto wirksamer

ps: da ich den beitrag nur als vorfabrizierte argumentationsschablone verstehe, gehe ich sowieso nicht davon aus das es ein "richtiger" beitrag ist

ein paar antworten

rfo 14.04.2002 - 09:35
@ mila
"Aber mittlerweile ist ja jegliche Kritik an Israels Politik = Antisemitismus."
wo entnimmst du das dem Bericht?
@ sektenbeauftragter
nicht jedeR KritikerIn des Antisemitismus in der Linken gehört zum Antideutschen Spektrum und Kopf hoch, nicht aufgeben.
@ kgh
"die palästinenser hatten mit der shoa nichts aber auch gar nichts zu tun. der gesamte 2.Weltkrieg hat sie praktisch unberührt gelassen"
Deswegen sag ich ja auch, dass vergleiche mit der shoa bestenfalls von Unwissenheit zeugen. In WK2 gab es eine starke pro Deutsche Bewegung im ganzen Arabischen Raum, weil Deutschland sich als Befreier von den Kolonialstaaten aufgespielt hat. Diese Reaktionen kannst Du auch heute noch in vielen arabischen Ländern (aber auch teilweise in Nordirland, aber ohne Judenhass erleben.) erleben. Deutsche = gut weil gegen Engländer/Franzosen und Juden
"die palästinenser haben einen konkreten konflikt mit juden, da sie sich mit welchen von ihnen um das gleiche land streiten" - mit den Israelis.
zum rest: ich weiss, warum die Palestinenser so reagieren, ich weiss auch, warum Israel so handelt wie es handelt, aber trotzdem muss ich keine der beiden Handlungen richtig finden. Die Palestinenser können meinetwegen "Tod den Juden" rufen wie sie wollen, doch dann ist es keine Demonstration mehr, an der sich Linke beteiligen sollten.
Was an dieser Demonstration als positiv zu bewerten ist, ist die Tatsache, dass weniger Deutsche mit antisemitische Transparenten anwesend waren als auf dem Ostermarsch.

@ ohne namen
ps: da ich den beitrag nur als vorfabrizierte argumentationsschablone verstehe, gehe ich sowieso nicht davon aus das es ein "richtiger" beitrag ist

"Schön, wenn Leute nicht mehr weiter wissen, dann bezweifeln sie den Wahrheitsgehalt. Aber wie der bei meinen Kommentaren angegebenen Webadresse zu entnehmen ist, gehöre ich nicht dem Teil der linken an, die du wohl meinst.

...

d.i.m. 14.04.2002 - 14:18
keine solidarität mit den selbstmordattentätern der hamas und co. und auch keine solidarität mit der kriegstreiberischen politik israels. ist euch schonmal aufgefallen, daß beide seiten einfach nur menschenverachtend vorgehen? ist solidarität mit menschenverachtern links, emanzipatorisch oder revolutionär? leute denkt doch mal einfach nach...nehmt euch ein beispiel an den landfriedensbrechern weiter oben!
für eine freie welt ohne hass und unterdrückung (träum...)

A

B 14.04.2002 - 14:39
Ich verstehe überhaupt nicht, wie mensch sich mit irgendwelchen Staaten solidarisieren kann. Wir sollten uns mit den Menschen solidarisieren, die sich in Israel und Palestina für ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben einsetzten und mit sonst niemanden!!!! KEINE SOLIDARITÄT - WEDER MIT ISRAEL, NOCH PALESTINA, SCHARON ODER ARAFAT!!!

die das was du schreibst sondern warum ..

imranx (vorher ohne nick) 14.04.2002 - 14:46
>"Schön, wenn Leute nicht mehr weiter wissen, dann >bezweifeln sie den Wahrheitsgehalt. Aber wie der bei >meinen Kommentaren angegebenen Webadresse zu entnehmen >ist, gehöre ich nicht dem Teil der linken an, die du wohl >meinst.

ich bezweifele nicht den wahrheitsgehalt dienes berichts an - was sollte ich da auch bezweifeln - sondern ich habe das was du schreibst kritisiert ... eine absichtliche vermischung von demobericht mit israelagitation ...

nein du wolltest die demonstrationsteilnehmer natürlich nicht diffamieren sondern nur deinen vertreibungsscheis unterbringen ...

israel ist ein militaristischer und rassistischer STAAT ... und keine gedenkveranstaltung für die opfer vorherigen staatlichen wahnsinns



Ergänzung

Anne Wandlang 14.04.2002 - 15:49
 http://www.indymedia.de/2002/04/19976.shtml

Mit freundlichen Grüßen von Anne!

traurig aber wahr

Togliatti 14.04.2002 - 16:48
Wenn der Typ, der den schönen begriff "postpunk" als Nickname mißbraucht, von "Blut" redet, beißt sich die Schlange wieder selber in den Schwanz. Allerdings sind die Propali-Demos wirklich problematisch. Ich war gestern auf der kleinen Demo in Osnabrück, und es war grauenvoll. Die überwiegend arabischen DemonstrantInnen hielten so etwas wie Geschlechtertrennung ein: zuerst schnurbärtige Kerle, dann ein "Frauenblock", in dem massenhaft gegen das Vermummungsverbot verstoßen wurde (Totalverschleierung). Die meistgerufenen Parolen waren "Allahu akbar" und "Israel Kindermörder". Bilder von irgendwelchen Mullahs wurden ebenso mitgeführt wie Bücher, wohl Koranausgaben, und Hisbollah-Fahnen. Frauen ohne Kopftuch konnte mensch an den Fingern einer Hand abzählen. Die einzigen halbwegs progressiven Einsprengsel unter den geschätzt 500 TeilnehmerInnen waren ein Mensch mit DKP-Fahne, vielleicht 15 Friedenbewegte u. max. 2 Punx. Ich bin immer noch kein Freund von Bush, Sharon und Kriegsführung, aber auf so eine Veranstaltung gehe ich nicht noch einmal.

Hass ist Ballast!

Mensch 14.04.2002 - 17:37
Pro Israel, pro Palestina, da Ergebniss ist immer glecih: HASS,HASS und nochmal HASS!! Die JUden müssten eigentlich wissen, wie es ist vertrieben zu werden, aber sie wiederholen nicht den Holocaust und sind erst recht keine Nazis, es ist leicht, solche Beschuldigungen und Behauptungen von sich zu geben, aber über seinen Horizont hinauszudenken und neue Wege zu finden, fällt den meisten leider schwer. Wenn auf einer pro palestina demo von einigen fanatischen holköpfen z.B. zur Gewalt aufgerufen wird, frage ich mich, was die Demo bringt, da könnten wir auch sagen "Frieden zwischen Israelis und Palestinänsern, -rottet die Israelis aus" oder umgekehrt. Es ist schon traurig das die Menschliche Rasse sich untereinander in Länder, welche durch tötliche Grenzen abgesichert sind einteilt, sich am besten mt Gewalt artikulieren kann etc.

@postpunk

kgo 14.04.2002 - 18:16
wenn du die beteilung der araber an der ss-division als berechtigung ansiehst, dass sie juden sich palästina als ihr land nehmen dürfen, tust du mir leid. denn dann kann ich dir sagen jedes volk in europa hat so einen scheiß gemacht. ukrainer, litauer, schweden, russen, kroaten, ungarn, rumänen usw. usw. ohne deutschland wäre die judenvernichtung im 2.wk nicht gelaufen. garantiert nicht. im vergleich zu den deutschen habna alle anderen eine absolute minimalschuld. und vor allen kann man nicht id epalis kollektiv dafür beschuldiegn, die deutschen schon. also warum habn die juden sich nicht einen teil deutschland sfür ihren staat genommen?

Erwartungen erfüllt, Misson erfolgreich...

diskurspirat 14.04.2002 - 19:22
Weshalb ist obiger Berichterstatter denn eigentlich zur Demo gefahren??? Um seine Vorurteile bestätigt zu bekommen???
Ausgangspunkt einer linken Position können zwar sicherlich keine antisemitischen palästinensischen Demos sein, aber zionistische Jubelinszenierungen ebensowenig.
So wie Berichtet habe ich mir diese Demos tatsächlich vorneweg ausgemalt. Deshalb bleibt mensch auch gerne mal zuhause. Wer aber glaubt der Widerstand gegen die israelische Besatzung und Kriegspolitik hätte sich damit erledigt und als genereller Bestandtteil antisemitischer Formierung entlarvt, der macht es sich zu einfach und blendet die Realität zugunsten einer reinen Ideologie aus. Hauptsache einen Trennstrich zwischen sich und dem wie auch immer garteten Feind gezogen. Keine Widersprüche, keine Zweifel oder Fragen. Alles ist eins mit der strahlenden Schönheit der eigenen politischen Verortung. Da will ich nicht weiter stören und Wünsche einen guten Weiterflug ins linke Paradies....

kommentare

soulbomb 14.04.2002 - 19:26
Warum muß das erste, was zu der Demo gepostet wird, so eindeutig ein Kommentar und kein Bericht sein? Palästina wird übrigens mit "ä" geschrieben. Abgesehen davon waren ungefähr 30 000 Leute da, und das ist erstmal positiv. Es gab durchaus Rufe wie "Juden Raus", die aber der Slogan einer absolut kleinen Minderheit waren. Ein Freund von mir ist zu einer Gruppe von Kids gegangen, die das vor allem am Ende sehr vehement gerufen haben und hat sie gefragt, was das solle, er sei selber Jude und ist immerhin auch auf dieser Demo. Der offensichtliche Anführer der Kids sagte ihm, daß er recht hätte, das war Scheiße und eigentlich meinen sie Israel. Nichtsdestotrotz ist sowas zu verurteilen, aber solche Sprüche sind nicht mit einem Antisemitismus gleichzusetzen, den es im 3.Reich und in Europa gab und ideologisch auch noch gibt. Vielleicht sollte man versuchen, zu verstehen, wie solche Sprüche zustande kommen. Die Kids haben keinen Bezug zum Holocaust und ihre Menschenrechte werden von einem Staat mit den Füßen getreten, der sich als jüdisch definiert. Das ist der einzige Bezug, den sie zum Judentum haben. Die Demo war nicht antisemitisch, rechte Grüppchen wie das BüSo wurden entfernt, die erste Auseinandersetzung gab es auf dem Alex, als zwei (deutsche) Menschen versuchten, eine israelische Flagge anzuzünden und das von den (palästinensischen) Ordnern verhindert wurde. Es gab massive Steinwürfe auf die britische Botschaft, daran kann ich weder etwas schlimm noch antisemitisch finden. Insgesamt war die Demo eine großartige Aktion und wir werden noch mehr davon sehen und hoffentlich können wir das mit den Relativierungen des Faschismus und antisemitischen Parolen beim nächsten Mal unterbinden. Hoch die internationale Solidarität!

14.04.2002 - 20:26
ich weiß für mich persönlich nicht wie ich mich positionieren soll, aber ich finde es verfehlt, wenn man eine eingefahren meinung wie israelis=böse hat.
ich würde es mal gut finden, wenn mal die angebliche linke überdenkt, ob nun staaten sinnvoll sind und wenn ja, ob man den nahost-konflikt und die art und weise wie er ausgetragen überhaupt sinnvoll finden kann.

@ togliatti

saul 14.04.2002 - 20:51
Pass auf das du nicht als Rassist abgestempelt wirst, solche Wahrheiten darf man hier nicht schreiben trotzdem ein netter Bericht über die neue Demokultur. Mich haben se dafür gelöscht. Tia, die Wahrheit tut weh:-))))

unterschiedliche Demos

Redfighter 14.04.2002 - 22:26
also ich weiß ja nicht auf welcher Demo du warst aber unter den 11.000 Leuten hab ich keine Hitlergrüße gesehn und det an der Brücke warum diese Provokation?Vereinzelt waren Bilder von Omar zu sehn und Kinder in Millitäranzügen aber diese haben nicht mal 1% ausgemacht und der internationale Block war echt nicht radikal nicht alles schlecht machen und kannst du eigentlich arabischh oder wie hast du die Gesänge verstanden

zum Kotzen

APOkalypse 15.04.2002 - 04:45
ich war just zur gleichen Zeit in Berlin und finde diese seltsamen Demos uns besonders die propalestinensischen Demos zum Weinen. Es dokumentiert den Niedergang der deutschen Linken, aber gründichst. Hier wird nicht mehr vernünftig gedacht und agiert. Ich finde das ganze eher zum Kotzen. Die palistinensische Linke gibt es faktisch nicht mehr. Diese Palistinensischen Oppposition auf solchen Demos werden wohl eher von religiösen Fundamentalisten dominiert und deswegen frage ich mich was haben dann Ultralinke auf einer solchen Demonstration zu suchen. Denn diese Palästinenser wollen eher einen "Gottesstaat", dabei werden auch die palistinensischen Christen auch mißachtet. Dieses ganze Gehabe ist eher widerwärtig, inhaltslos und helfen wird es niemand, weder den Palästinensern und den Israelis. Die deutschen Linken haben wohl verpennt das der sozialistische Arm der Palästinenser nicht mehr so stark wie Jahrzehnte vorher und das diese Islamisten eher die Szene dominieren. Und solche Demos werden keinen Frieden bringen sondern nur Haß schüren und daher unterstütze ich sowas nicht und als die Eigenlügen von den linken welche solche faschistoiden Teilnehmer schlichtweg ignorieren halte ich für einen fatalen Fehler. Laßt bloss keine Nostalgie aufkommen diese zeiten sind vorbei, man sollte lieber der blanken Realität ins Auge bicken.Hetzparolen werden hier der vertrackten in Israel/Palästina nicht helfen. Hier hilft nur noch gesunder Menschenverstand und Herz.

schlechter demobericht

david 15.04.2002 - 11:43
hi,
leider ist der demobericht ziemlich schlecht. leider. hier wird versucht stimmung zu machen gegen palästinenserInnen und ihr anliegen.
warum wird unterschlagen, dass ziemnlich viele linke, sozialistische und antirassistische gruppen und initiativen gemeinsam mit palästinenserInnen demonstriert haben.
insgesamt waren weit! mehr als 11.000 menschen da, die demo war insgesamt ziemlich bunt. d.h. dass die verschiedensten strömungen anwesend waren.
ich will nicht sagen, dass die erlebnisse falsch waren, die oben geschildert werden, aber ich habe sowelche antisemitische / rassistische szenen nicht beobachten können. insofern ist der kurze erlebnisbericht ein kleiner subjektiver eindruck, der beim lesen ein verzerrtes bild der gesamtdemo wiedergibt.
meine aufforderung an die autoren solcher berichte: mehr objektivität, mehr aufrichtigkeit bei der berichterstattung.
lügen und einseitige berichterstattung hilft niemanden.

mit solidarischen und antirassistischen grüßen

d.

- besatzung ist terror!
- für das selbstbestimmungsrecht der palästinenserInnen!

sehr solidarisch...

keine solidarität mit hamas & FreundInnen 17.04.2002 - 03:12
Du möchtest nicht sagen, daß es nicht so stattgefunden hat, schreibst dann aber: "meine aufforderung an die autoren solcher berichte: mehr objektivität, mehr aufrichtigkeit bei der berichterstattung. lügen und einseitige berichterstattung hilft niemanden." Was wiederum unterstellt, daß der Berichtende doch "gelogen" hat. Und einseitig ist der Bericht für dich wahrscheinlich deshalb, weil er nicht einfach "objektiv" darüber weggesehen hat, daß sich deutsche Linke mit Hamas und andere arab. Klerikalfaschisten inkl. Hitlergruss und Juden raus-Rufen solidarisiert haben. Aber das macht ja auch nix, wir sind ja so tolerant. Außerdem stehen die ja auf der richtigen Seite, da darf mensch dann auch nix böses schreiben.