Der Castor rollte ins Wendland

imc wendland 11.11.2001 21:30 Themen: Atom
- Von Castoren und strahlenden Siegern..
- Wendland - Polizeigewalt und Medieninteresse

Mittwoch 14.11.01:
Der Castor verließ Verladebahnhof Dannenberg um circa 6.00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war die Sitzblockade bei Laase noch nicht lange geräumt. In Quickborn wurde die Polizei von einer Sitzblockade zwischen dem 2. und 3. LKW überrascht. Kurz nach 7.00 Uhr erreicht der Transport die Kartoffelscheune in Gorleben.

Dienstag 13.11.01:
Als der Castor nächstens durch die Lande fuhr gab es Aktionen u.a. in Ostwestfalen-Lippe, Melsungen, Herford und Göttingen. Während der Zug den Umweg über Hamburg nahm und einen technischen Defekt erlitt, entstanden in Splietau die ersten Sitzblockaden. Die Polizei räumte zügig (Foto). Ein Waldspaziergang nahe Hitzacker führte bis Neu-Tramm. Auf seinem Weg nach Lüneburg stoppten zwei unter den Schienen fest gekettete Menschen den Transport. In Dahlenburg [Bericht mit Fotos] fanden immer wieder kleinere Blockaden statt. Zwischen Lüneburg und Dannenberg (6 Fotos) hingen Robin Wood-Leute in Seilen über den Schienen (Fotos), bei Pommoissel fanden kleinere Aktionen statt. . Am Verladekran wurde die Strahlenmessung von Robin Wood behindert. In Splietau und Laase wurde neue Straßenblockaden teilweise unter massivem Einsatz polizeilicher Gewalt versucht zu räumen. Abends gab es in Hamburg eine Soli-Kundgebung.

Hier findet ihr Hintergründe zum diesjährigen Castortransport.

Bilder gibt es z.b. bei: Randbild, setzdichlieber.de, Subkontur und hier.

Audios findet ihr u.a. hier, hier, hier und hier.
Diese Aufzählung ist nicht vollständig. Sie umfaßt zur Zeit nur Aktionen, zu denen es Berichte bei Indymedia gibt. Also: schreibt selbst Berichte. Einfach hier hier klicken.

Aktuelle Meldungen fandet ihr in den Breaking-News im Newswire und im Open Posting sowie beim Tag X Ticker und der Agentur 70

Montag 12.11.01:
Seit Heute steht der Versorgungstand in Gorleben und leidet auch sofort unter Repression. Zur Mittagszeit fand in Uelzen eine Demo statt. Was in Dahlenburg als Schneckenplage begann führte über Dumstorf wieder zurück nach Dahlenburg. In Dannenberg demonstrierten Ärzte gegen den Castor, in Lüneburg Fahrradfahrer. Nachdem der Castor in Wörth angekommen war gingen Leute von Dannenberg nach Hitzacker. Während in Wörth noch rangiert wurde, wurde Marburg und Berlin blockiert. Abends gab es in Hitzacker einen Zauberkessel. Heilbronn konnten die Castoren nur im Schritttempo passieren und Göttingen wurde aus der Tourenplanung gestrichen.

Sonntag 11.11.01:
Am Sonntagabend sind die Castoren aus der WAA La Hague auf den Weg geschickt worden.
Währenddessen ist die Infrastruktur im Wendland aufgebaut und wartet auf eifrige Nutzung. Hunderte AktivistInnen widerSetzten sich bereits in Splietau, wurden dort eingekesselt und weggetragen. Rund um Quickborn fanden Treckerblockaden statt. [ Kurzbericht von der Rückreise ]. Ein paar Eindrücke aus Nebenstedt und Breese. In der Nacht führte die nicht immer uniformierte Polizei PKW-Kontrollen durch und erteilte willkürlich Platzverweise. Auch in Wörth, wo der Castor umgekoppelt wird, steht ein Aktionscamp, die Schienen der Umgebung wurden bereits ausgiebig erkundet.

Samstag 10.11.01:
Zwei Busse aus Berlin wurden von einem vermummten Polizeiaufgebot geentert und die Insassen für mehrere Stunden "In Gewahrsam genommen" (Betroffenentreffen). Sie waren auf dem Weg zur Auftaktdemo in Lüneburg, bei der an die 10.000 gegen den bevorstehenden Transport protestierten. U.a. wurde zum zahlreichen "WiderSetzen" aufgerufen und ein Beitrag Skandinavischer AktivistInnen verlesen. Auch in Karlsruhe demonstrierten rund 800 Menschen [ Infos zum hören, lesen und angucken ]. Die Fachhochschule in Lüneburg wurde als Übernachtungsmöglichkeit geschlossen. Aber in den Camps wirds langsam gemütlich.

Freitag 09.11.01:
In Meuchefitz wurde ein Gasthof durchsucht und 6 Personen in Gewahrsam genommenspäter aber wieder freigelassen.
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Ergänzungen

soligrüße aus hamburg

jule 12.11.2001 - 09:49
ich drücke euch ganz arg die daumen und wünsche viel kraft für einen gelungen gelebten widerstand! kann diesmal nicht aus hamburg weg - sollte ein nächster castor rollen, bin ich dabei - und bring noch viele mit.

STOP THE BASTARD!!!

Aron 13.11.2001 - 21:03
...sending you my love and wishing you all the best for your actions. i wish i could be there with you. many people over here are thinking of you tonight.
regards from the UK

Atomkonzern Siemens

Informant 13.11.2001 - 23:40
Hat wer schon mal was vom Maheshwar-Staudamm in Indien gehört? Dabei geht es darum, daß ganze
Bevölkerungsteile einfach so vertrieben werden sollen. Das Projekt ist energiewirtschaftlich total unsinnig
und wird wohl nur gebaut, weil Konzerne davon profitieren und Politiker schmieren. Es gibt seit jahren
riesigen Protest. 100.000e protestierten regelmässig dagegen. Zehntausende besetzten das Gelände
dauerhaft.
Gerhard "The Evil" Schröder hat jetzt Geld für den Bau locker gemacht. Und wie heisst wohl der Konzern,
der das bauen soll und dem Verbrecher Schröder wohl etwas Taschengeld gezahlt hat? Fängst mit S an.
Ach ja es handelt sich um eine "Hermes"-Bürgschaft: Der Bürger zahlt aus seiner Tasche die Vertreibung der
Menschen dort für deutschen Profit. Auch diese Themen sollten vielleicht mit in den Castor-Protest
einfliessen. (Neoliberalismus und Atomwirtschaft)

Kuschel

wwwwwww 23.11.2001 - 12:57
Der Widerstand beim Castor im Nóvember war ja wohl lächerlich 3000 leude gegen 5 mal soviele Bullen!
Im März hat alles viel besser geklappt.
Hoffen wir, dass es nächstes Jahr wieder aufwärts geht!!!
ACAB KUSCHEL