Bericht der Redworld zum 1. September in Leipzig

Redworld 03.09.2001 23:08
Leipzig am ersten September!
Das war ein erlebnisreicher Tag für alle beteiligten. Aber mal schnell zusammenfassend: Nazis gestoppt, Krawalle und eine große Linke Demo! (Viel Spass)
Leipzig am ersten September - Desaster Area



Ausführlicher Bericht zu allen Aktionen rund um den ersten September in Leipzig


Eigentlich war es ja schon lange klar, das Tausende Faschisten durch die Innenstadt Leipzig ziehen werden, jedoch als das Oberverwaltungsgericht in Bautzen am letzten Donnerstag den Aufmarsch entgültig erlaubte, löste dies schon einen Schock bei allen GegnerInnen aus! Man sollte wissen, das am 1. September 1939 der zweite Weltkrieg von Hitler - Deutschland begonnen wurde, indem das Deutsche Reich Polen überfiel. Doch an diesem Tag sollten nun doch die Neonazis marschieren dürfen. Die Linke in Leipzig hatte an diesem Tag daher zwei Ziele: Zum einen mit allen Mitteln und möglichst vielen Menschen den Aufmarsch zu einem Desaster werden zu lassen und zum anderen den 1. September als Antikriegstag zu nutzen, um der "Zivilgesellschaft" zu zeigen, das mit ihrer Zurückhaltung gegenüber dem neuen Militarismus in Deutschland ein weitere Schritt getan wird in die Richtung: Deutschland - eine neue militärische und imperialistische Weltmacht!


Es ging schon früh los in Leipzig, da eigentlich schon am Freitag damit begonnen wurde "Linksradikale" von der Stadt fernzuhalten. So kam es in allen Regionen um Leipzig zu zahlreichen Straßenkontrollen. Nachdem die Bullen aber in den Autos nichts fanden, mussten sie die GegendemonstrantInnen ziehen lassen. Jedoch verzögerte sich so deren Anreise um mehrere Stunden. Auch von der braunen Seite gab es Versuche Linke DemonstrantInnen nicht nach Leipzig zu lassen, so wurden z.B. in Bitterfeld 15 Antifas von Nazis aus dem Zug gejagt und angegriffen. Aber sonst blieb es im Vorfeld relativ ruhig. Bis auf den Innenstadt Bereich waren eher wenig Bullen in der Stadt und auch als man ankam erinnerte zunächst wenig an den Naziaufmarsch. Das sollte sich aber später ändern. An diesem Tag erwartete man 3500 Polizisten, mindestens 3000 Faschos und noch mal so viele Linke Gegendemonstranten. Die Nazis wollten mit einer 10 km Route einen mächtigen Aufmarsch durchführen. Er sollte sie vom Leipziger HBF zum Völkerschlachtdenkmal und nach einer 2stündigen Kundgebung wieder zurück führen. An prominenten Neonazis waren u.a. Steffen Hupka, Christian Worch und Röder (alles hohe Nazikader) anwesend. Dazu kamen noch einige ehemalige Waffen SS-ler und Wehmachtssoldaten. Also ein gemischter Zug aus alten und neuen Nazis. Der ganze Vorplatz des Bahnhofs war von Sondereinheiten der Bullen, des BGS und sogar einer speziellen Eingreifstruppe abgeriegelt. Ein Wasserwerfer war auch anwesend. Am Anfang hieß es auskundschaften und schauen wo und wie man die Faschos angreifen könnte. Aber später musste man merken das es rund um den Bahnhof unmöglich war. Also zogen die meisten Linken zu einem großen Event weiter, denn dieser Tag stand unter dem Motto: "Deutschland den Krieg erklären, den neuen Zivilmilitarismus und die neue Weltordnung angreifen!"; Am Augustusplatz wurden ca. 40000 (?) Leipzigerinnen und Leipziger erwartet, um den "tollen" Reden des OBMs Tiefensee (SPD) zu lauschen, der gegen diesen Aufmarsch reden wollte. Zahlreiche Vereine, Parteien und die Kirche waren vertreten. Die Linken wollten sich auch zu diesem Zeitpunkt auf dem Augustusplatz einfinden, um zu hören wie ernst es den Herrschenden und Bürgerlichen mit ihrem "Antifaschismus" ist. Jedoch schon bei den ersten Worten konnte einem schlecht werden. Da war die Rede von einem freien Deutschland, in Erinnerung an die friedliche Revolution ("Wir sind nicht vor 10 Jahren auf die Straße gegangen, um jetzt den Faschisten die Möglichkeit zu geben in Leipzig zu marschieren!") so Pastor Führer von der Nikolaikirche in Leipzig. Vom Prinzip her vollkommen richtig, nur schauen sie doch mal was von ihren Zielen von früher ( Meinungsfreiheit...) noch übrig ist! Und so kam es, dass der "Angriff"auf die Zivilgesellschaft darin bestand, den Menschen zu zeigen was wirklicher Antifaschismus ist. So wurde die Kundgebung mit Parolen wie: "Nazis morden, der Staat schiebt ab! Das ist das selbe Rassistenpack" oder Nie wieder Deutschland, sowie zahlreiche Buh - Rufe und Pfiffe gegen Tiefensee gestört. Zum Höhepunkt kam es, als einige Aktivisten der Linken Szene, die Bühne erklimmen konnten und ein Transparent mit der Aufschrift:"Leipzig Courage zeigen -Deutschland den Krieg erklären!"entfalteten. Diese Aktion wurde jedoch von einer vermummten Sondereinheit der Bullen beendet. So wurde die Bühne von den Bullen abgeriegelt. Sicher waren die 20000 Menschen auf dem Leipziger Augustusplatz keine Befürworter der Faschisten, aber mit ihrer Aktion erreichen sie erstens nichts, denn die Nazis können trotzdem ungehindert weiter marschieren und zweitens an einem solchen Tag mit Parolen wie: "Keinen Platz für Extremisten, egal ob Links oder Rechts!"( das nennt man dann Meinungsfreiheit! ) oder "Für unser Vaterland!" muss den Veranstaltern doch klar sein, das sie keinen guten Eindruck bei den Linken machen. Denn sie setzen damit die Linke Szene mit der Naziszene gleich! Außerdem vertreten die Bürgerlichen auch nur eine andere Form des Nationalismus. Diese Menschen gehen vor allem gegen Nazis vor, weil sie um das Ansehen Deutschlands im Ausland fürchten. Denn das schreckt bekanntlich Investoren ab. Der Soziale und Menschliche Gedanke gegen die Nazis ist den bürgerlichen "AntifaschistenInnen" weitestgehend egal. Jedoch war nun auch den Linken bewusst, das man sich jetzt nicht länger mit der "Zivilgesellschaft" rumstreiten sollte, sondern lieber dem eigentlichen Ziel an diesem Tag nachzugehen. Die Nazis hätten inzwischen loslaufen müssen, denn es war kurz nach 12 Uhr. Eine große Straße die, die Faschos passieren mussten, war die Prager Straße und das sah man auch an Hand der zahleichen Grün-weißen Autos die hier parkten. Immer mehr Linke fanden sich hier ein. An einer großen Kreuzung waren nun gut 500 GegendemonstrantInnen aus allen Linken Gruppierungen anwesend. Und es kamen immer noch mehr. Jedoch begannen nun die Bullen schon mit Schuppen und Kesselversuchen die Demonstranten an ihrem Vorhaben zu hindern. Immer mehr jagten sie die Linken durch die Straße. Bis ca. 1000 Linke sich versammelten und anfingen Barrikaden aus Absperrungen, Mülltonen, Möbeln und anderem zu bauen. Man sah schon das es hier gleich zur Sache gehen würde, denn die Bullen rückten mit Wasserwerfer und Räumungsfahrzeugen auf die Barrikaden zu. Als sie in unmittelbare Nähe waren flogen die ersten Steine und Flaschen. Die Bullen zogen sich wieder zurück. In dieser Zeit gingen viele Fensterscheiben der anliegenden internationalen und imperialistischen Geschäften zu Bruch. Nun hatten die Bullen anscheinend genug und rannten von beiden Seiten auf die DemonstrantInnen zu. So löste sich die starke Gruppe auf, denn jeder rannte wie er nur konnte.
An diesem Tag waren ca. 3000 Gegner der Nazis anwesend, unter ihnen zahlreiche Autonome. Als die Bullen den Pfaden verloren und an allen Seiten mit Demonstranten zu tun hatten, geriet die Lage vollkommen außer Kontrolle. Der Höhepunkt war wohl, als die Bullen auf ca. 100 sitzende Gegendemonstranten mit brutalster Gewalt eingingen, unter anderem auch mit einem Wasserwerfer. Die Autonomen nahmen nun langsam die Straßen auseinander, überall brannten Barrikaden, es war praktisch kein Verkehr mehr möglich auf den Straßen. Überall zerfolgen die Fensterscheiben. Nach ca. einer Stunde rumziehen lösten die Bullen die Krawalle auf. Von allen Seiten jagten BGS, Bullen und SEK die Demonstranten durch die Stadt. Wenn sie welche zu fassen bekamen wurde sie mit brutalster Gewalt niedergeschlagen. Es kam zu mind. 30 Verhaftungen bis hierhin. Durch diese Krawalle war es der Polizei nicht möglich die Nazis marschieren zu lassen, da es praktisch überall Barrikaden gab. So kam es dazu, das die Faschos um ca. 15.00 Uhr noch nicht mal losgelaufen waren. Erst ca. 16 Uhr konnten die Nazis loslaufen, aber schon jetzt war klar das sie bis zum Veranstaltungsschluss um 17 Uhr nicht mehr weit kommen würden. Als nach ca. 500m Naziparolen wie "Sieg Heil!"; und "Ruhm und Ehre der Waffen SS!" gerufen wurden, fingen die Bullen an die Demo einzukesseln. Sie griffen mind. 10 Personen raus, es kam zu gewaltsamen Handlungen zwischen Bullen und Nazis. Als dann die Nazis weiterlaufen wollten, stoppte eine große Straßenblockade von mind. 1000 Personen der Linken Szene die Nazidemo entgültig. Sie nutzten ihre Zeit um dann auf der Straße die letzten Kundgebungen abzuhalten. Diese gingen aber in den "Nazis Raus!" Rufen unter. Als dann die Bullen die Faschos zum Bahnhof zurückbegleiten wollten, kam es zur bisher größten Aktion der Linken. Sie besetzen mit ca. 2000 Menschen den gesamten Bahnhofsvorplatz. Nun fuhren 3 Wasserwerfer auf. Jetzt drohte die Situation zu eskalieren, denn über Kettenbildung wollte man verhindern das die Bullen den Platz räumen konnten. Die Bullen gingen dabei mit brutalster Gewalt vor und nahmen keine Rücksicht auf Verletzungen. Der Wasserwerfer wurde sofort eingesetzt und schoss auf alle die nicht schnell genug waren. Die Bullen jagten alle in den Park. Dann als man dachte jetzt wäre alles wieder gut, jagten sie die Menschen wieder aus dem Park raus, auf den Bahnhofsvorplatz. Da muss man sich doch fragen was das sollte? Die Aktionen der Bullen hatten nichts anderes vor, als die DemonstrantInnen zu jagen, ja sogar fertig zu machen. Als ein Erschöpfter fragte, wo wir denn hin sollten, sagte ein Bulle: "Raus aus Leipzig!" da sah man mal wieder wie weit es mit Meinungsfreiheit in diesem beschissenen Staat steht! Am Ende war es vielen jedoch möglich in Richtung Connewitzer Kreuz, den Bahnhofsvorplatz zu verlassen, da hier die Große Linke Demo stattfinden sollte. Die Nazis fuhren anschließend sofort nach Hause, da sie genug hatten von diesem Tag und wahrscheinlich auch Schiss vor den mehr als doppelt so vielen Linken. Es waren nur ca. 1500 Nazis gekommen, entgegen den 4000 die kommen sollten. Trotzdem viel zu viele.
Die Demo: "Deutschland den Krieg erklären, den neuen Zivilmilitarismus und die neue Weltordnung angreifen, verlief weites gehend friedlich. Lediglich im hinteren Teil der Demo kam es zu einzelnen Verhaftungen. Am Ende um ca. 20 Uhr gab es vor der "Nato" noch ein spontanes Punkkonzert, bei dem ca. 500 Menschen mitfeierten. An der Demo beteiligten sich ca. 1000 Menschen. Am gesamten Tag wurden mind. 80 Personen verhaftet aber zum Teil abends wieder freigelassen. Es kam zu mehreren Verletzungen durch Einsatz der Bullenknüppel und der Wasserwerfer. Aber auch auf Seiten der Bullen gab es 3 Verletzte. Trotz der zum Teil heftigen Krawalle blieb es meistens friedlich was die relativ geringe Zahl an Verletzten beweißt. Wie hoch der Schaden an Straßen und Gebäudeschäden ist läst sich jetzt noch nicht sagen.



Leipzig - Desaster Area für die Nazis und die Bullen!


Ja zu feiern gab es viel für die Linken. Zum einen wurde der ach so große Naziaufmarsch verhindert und gestoppt. Auch wenn alle behaupten das dass an den Naziparolen lag, sind wir uns sicher das die Autonomen und alle GegendemonstrantInnen mit ihren Aktionen, den größten Teil dazu beitrugen. Warum sonst sind die Faschos erst 15 Uhr statt 12 Uhr losgelaufen? Aber das dass die bürgerlichen Medien niemals zugeben würden war klar. Die Bullen verhielten sich wie schon am ersten Mai in Berlin nicht deeskalierend sondern eskalierend und überhaupt äußerst ungewöhnlich. Sie gingen zum Teil mit brutalster Gewalt vor und machten keine Unterschiede zwischen Steinewerfern und friedlichen DemonstrantInnen. Am Ende muss man sagen das es ein großer Erfolg der Linken Bewegung war, dieser erster September 2001. Es gab 3 Verlierer an diesem Tag. Als erstes die Nazis, dann die "Zivilgesellschaft" und die Bullen, die als Quittung für ihr Verhalten eine zum Teil verwüstete Innenstadt bekamen. Das BGR Leipzig und alle anderen Teilnehmer danken allen Zugereisten Unterstützern für ihre Hilfe bei allen Gegenaktivitäten. Sollte wieder solch eine Aktion in Leipzig stattfinden, werden wir wiederkommen! Es hat sich wiedereinmal gezeigt das wirklicher Antifaschismus nur von der Linken Bewegung vertreten wird und das der "Antifaschismus" der "Zivilgesellschaft" nichts als eine Lüge ist! Aber auch das man nicht ein Gewalttäter sein muss wenn man Linksradikal ist und das Extremismus von Links erstens: Nicht mit dem der Nazis zu vergleichen ist und zweitens das er normalerweise nichts mit Gewalt zu tun haben muss. Das wird diese Gesellschaft aber nie lernen, weil ihre Herrscher sie das nicht lernen lassen wollen! Ein Appell an alle Menschen kann nur heißen: "Aufwachen, Widerstand leisten und kämpfen für eine neue, eine bessere Welt!"



Kapitalismus abschaffen!
Tod dem Faschismus und dem Staatsterrorismus!


Bilder zu diesem Tag folgen nächste Woche!


Leipzig - 1. September 2001 Der Bericht

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Ergänzungen

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Le Grex 03.09.2001 - 23:44

04.09.2001 - 00:12
Kligt mir nen bisschen zu euphorisch der bericht. also ich denke man sollte nicht den aspekt aussenvorlassen, dass diese, von euch als bekämpfenswert angesehene, zivilgesellschaft teilweise ehrlich gegen nazis undunterdrückung ist. sie wollen teilweise dasselbe wie ihr, nur dass sie nicht zu dem schluss kamen, dass es mit gewalt ablaufen muss, ja sogar nur mit gewalt. bei euch hat man das gefühl, dass ihr nicht mehr ohne das mittel der gewalt agieren könnt. das verbaut euch leider viele chancen und lässt euch zumindest nicht sehr intelligent wirken. dass es auch in dem interesse derjenigen ist, die den "aufstand deranständige" ausrifen, dass die nazis nicht triumphieren habt ihr auch nicht bedacht. ich denke dass es ein konzept zwischen den "anständigen" der tadt und des landes war, den nazis due show zu stehlen, es war vorher klar, dass die polizei einen vorwand nehem würde, den marsch zu stoppen und die nazis aus der stadt zu schaffen. in göttingen haben ie dass auch gemacht obwohl kaum gegner an die nazis rankamen und die situation alles andere als kritisch war. Ihr habt eure rolle gespielt und ihr habt wohl spass gehabt mehr war es meiner meinung nach nicht. ich fände als militante aktion viel besser die ankunft von nazis zu verhindern, sei es durch buseangreifeen oder durch sabotage an den schienen etc. also es muss nicht immer strassenkampf sein. hier haben die bullen im moment eh die hoheit. ( machen wir uns nichts vor: die mutigsten sind wir auch nicht, es will eh keiner mehr was riskieren) ich bin gegen hohle phrasen und gegen verbalradikalismus. das eigene handeln darfalles aber es muss sich an der realität messen lassen. kreativ planen und militanz als ein mittel und nicht das mittel sehen. mfg is bald.

Ja aber mit Deuschland den Klieg erklären!

Wang 04.09.2001 - 01:00
erschreckste de Bloss Oma Gretchen.

wichtig noch mal der hinweis...

m 04.09.2001 - 01:22
der begriff "zivilgesellschaft" wird von der reggierung missbraucht. deshalb gilt es das, was die reierung wirklich damit meint zu bekämpfen. an und für sich ist mit dem begriff etwas gemeint, was auf jeden fall weit links vn unser jetzigen gesellsacht steht.

kritik

winston 04.09.2001 - 03:16
also nicht das ich was dagegen hätte für die öffentlichkeit bestimmte zahlen (teilnemerInnen usw.) ein bisschen zu korrigieren aber das was in diesem artkel steht ist mal was dermassen von an den haaren herbeigezogen, das es einfach zu einer komplett falschen einschätzung führt. tatsächlich waren die verhältnisse umgekehrt, wenn die medien von 1400 nasen reden gehe ich doch eher mit den einschätzungen einiger genossInnen die von 2000 und mehr berichteten. und entweder ihr zählt den bürgerInnen protest jetzt dazu oder nicht, aber wenn ihrsie auf der einen seite für ihren selbstbeweihräuchernden pseudo-antifaschismus angreift, was auch richtig ist, könnt ihr sie nicht auf der anderen seite zur bechönigung der zahlen heranziehen. diese mal weggenommen komme ich auf höchstens 300 militante antifas und vielleicht nochmal 500 weitere die entschlossen waren einwenig mehr zu tun als auf dem augustusplatz sich einen klassischen nachmittag zumachen. angesichts dessen möchte ich nicht gerade von einem mobilisierungs erfolg sprechen. gut war die aktion auf dem fest schon, wenn cdu/spd gegen rassismus demonstriert ist es auf jeden fall wert die verhältnisse klarzustellen. schade war ,dass die aktion vielen besucherInnen schleierhaft blieb und so die möglichkeit verpasst wurde durch flugis und so aufklärungsarbeit zuleisten. militante aktionen wie am ostplatz wo gezielt die bullen angegriffen wurden (obwohl ich mich frage wie ihr von 150 militanten auf 1000 kommt) und gezielt versichenungen und banken entglast wurden waren leider die ausnahme. wenn leere stassenbahnen angegriffen, telephonhäusschen zerdeppert und verängstigte autofahrerInnen angepöbelt werden ist das für mich politisch absolut nicht mehr vertretbar. ich denke hier muss ziemlich schnell eine diskussion in der militanten linken her. trotz allem, das der naziaufmarsch verhindert wurde und die demo am abend ganz nett war hat den tag doch noch zu einem erfolg gemacht. solidarische grüsse

04.09.2001 - 03:56
was soll eigentlich der begriff nasen?? ich mag nasen, denn es gibt grosse krumme und stubsige. nazis find ich scheisse und das ganze faschistenpack. so will ich es auch nennen.

"rote" Brille aufgehabt ?

ein "überraschter" 04.09.2001 - 13:12
ich muß mich meinem "Vorredner" Winston anschließen.
ich verstehe die "Selbsbeweihräucherung" in diesem Artikel nicht.ich war in leipzig mit meinem Drahtesel unterwegs und konnte mir so einen guten Überblick über die situation und die Anzahl der leute verschaffen.Also von "nur" 1500 Nazis zu sprechen ist meiner meinung nach blödsinn und bringt nichts. Durch meine Beobachtungen und Gesprächen mit den Bulllen, komme ich zu dem schluß, daß es gut und gerne 2.200 bis 2.600 faschos waren.die Anzahl der so nach unten zu korriegieren ist mir nicht plausiebel und verfälscht das ganze.Auch die Anzahl der Antifas, vor allem der militanten dürfte sich wohl eher so darstellen wie Winston es beschrieb.Interesierte BürgerInnen die sich jetzt ein Bild von den Geschehnissen in Leipzig machen wollen werden sich doch schwer überlegen wem sie nun glauben sollen und BürgerInnen die vor Ort waren werden die Linke in Deutschland als lügnerInnen darstellen.Also lautet mein Fazit : nächstes mal den Arsch hochbekommen und hingehen, dann brauchen wir auch nicht mit Phantasiezahlen jonglieren.
P.S. das selbe "Problem" dürfte der Grund f. die Auflösung der Fascho-demo sein, da es wohl eher an der Dummheit der "kameraden" lag das die Demo aufgelöst wurde, denn am Widerstand (die Bullen haben schon mehr als 300-500 leute weggeknüppelt)lag es meiner ansicht nach traurigerweise nicht.

sach ich doch immer, Nur Glatzen sind Nazis!

Polyp 04.09.2001 - 14:28

Erklärung:

Redworld 04.09.2001 - 14:59
Hallo,

also nun mal vo vorne. Dieser Artikel entstand noch am gleichen Abend, als der Nazischeiß in Leipzig zu Ende war. Ich war dort, auf dem Augustusplatz, in der Prager Straße, bei Blockaden und meiner Einschätzung nach waren es auf der Pragerstraße schon um die 500 Antifas. Weil der gesammte Banhofsvorplatz durch uns besetzt war ging ich mal davon aus das es sich um gut 2000 Menschen handeln konnte. Wir waren bei der Plünderung des SB marktes dabei, und das waren 100% mehr als 150!!!!!!! Aber soweit so gut, sicher jetzt wo die Medien und alle anderen andere Zahlen ausspucken muss ich sagen das ich mich in manchen verschätzt habe. Zum Beispiel die 1500 Faschos kommen daher zustande weil das dass Infotelefon in Leipzig sagte!!! Und der Rest war Selbstsshätzung. Der Bericht ist einer von vielen und wenn ihr der Meinung seid das andere Zahlen stimmen dann nur zu! So war jedenfals mein Eindruck!

bleibt noch zu sagen das es aufjedenfall schön war in Leipzig und der Nazisscheiß durch sie selbst und uns beendet wurde!

Ciao und Revolutionäre Grüße
Redworld
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@Winston

d-struct 04.09.2001 - 15:34
Mit einem hat Winston ganzz klar recht: Der militante Teil der Demonstrierenden hatte kein irgendwie abgeklärtes Vorgehen. Woher auch, Randale gibt es erst seit kurzem wieder in einem wahrnehmbaren Ausmaß, und diejenigen die sie betreiben sind großteils jung, Die Regeln der Autonomen aus den 80érn gelten für niemanden mehr.
Was also her muß ist eine Diskussion über Militanz, in etwa in Richtung Randale- Handbuch.
Mein Beitrag dazu ist vorerst nicht mehr, als das es meiner Meinung nach immer als erstes gegen den Staat (die Bullen) gehen sollte, gegen persönlichen Besitz nur in Ausnahmefällen.
Aber diese Diskussion braucht auch sicher etwas mehr Raum als nur eine Demo-Auswertung.

Ich schätze ...

Zecke 04.09.2001 - 15:57
..., dass es sich um 1500 bis 2000 Nazis handelte. Und, dass die Nazis wegen ihrer Parolen zurück mussten glaube ich auch nicht, denn die haben schon für ihre ca. 400 m 2h gebraucht, das macht 0,2 km/h - da is ja meine Oma schneller -, sondern, dass das schon an uns lag, denn die Nazis wurden immer wieder aus den Seitenstraßen attackiert!

Mülltonnen gegen nazis?!

Bademeister 04.09.2001 - 18:48
Ich finde wir brauchen uns hier nicht über die Zahlen der faschos oder der antifas zu streiten. Egal ob es 1200, 1500 oder 2200 waren, dann waren es trotzdem viel zu viele!
Außerdem würde ich mich nicht der Form des Widerstandes anschließen, der im Mülltonnen anbrennen - Straßenbahn entgleisen - usw. besteht. Es ist zwar allemal besser als auf dem A.platz gegen"Gewalt von Links, wie von Rechts" zu demonstrieren und von dem Aufstand der Anständigen zu quatschen, aber trotzdem:
eine friedlich (Sitz)blockade wie in Greifswald bringt es auch. Es war gut das die schweine gestoppt werden konnten und der Tag im großen und ganzen als erfolg gewertet konnte.
Auf das das IMMER und ÜBERALL so sein wird. no justice, no peace!!

Bomber-Harris wäre unzufrieden

Lin Wei 04.09.2001 - 19:38
Erst großmäulig-deutsch "Deutschland den Krieg" erklären, dann aber nur einige Mülltonnen anzünden, die Nazis sich selbst im Wege stehen lassen, Dirigenten mit Wurfgegenständen beschmeissen und über einen "normalen" Bulleneinsatz jammern. Was würde wohl das große Vorbild der völkisch-antideutschen "Kriegserklärer", der Massenmörder Bomber-Harris, zu dieser Mickrigkeit sagen? Mit sozialrevolutionärer Revolte hatte dies alles nichts zu tun. Für den Kommunismus! Für die Anarchie! Arbeit NUR für Nazis!