Schwerte: rechtsradikaler Mord

muss ausgefüllt weden 17.04.2005 18:02
+++ Mord in Schwerte bei einem Fest in den Ruhrwiesen hat rechtsradikalen Hintergrund +++
Am Freitagabend wurde ein 34jähriger Bochumer von einem gleichaltrigen Mann mit fünf Messerstichen tödlich verletzt und starb. Der Mörder und seine Freundin hatten zuvor einen Streit mit einer Gruppe Leute auf einem Fest in den Ruhrwiesen in Schwerte, bei der der Angreifer - laut WDR-Angaben - auch rechtsradikale Parolen von sich gegeben hatte. Der Täter und seine Freundin flüchteten, wurden aber von der Polizei zu Hause festgenommen. Er soll laut Polizeiangaben bereits wegen Körperverletzung vorbestraft sein.

Aus Protest gegen den tödlichen Messerangriff des Rechtsradikalen ist für Sonntagabend um 18 Uhr eine Protestkundgebung in Schwerte geplant.

Siehe auch den Artikel:
 http://de.indymedia.org/2005/04/112064.shtml

Die Tat ist nun schon der dritte Messerangriff mit rechtsradikalem Hintergrund in den letzen Wochen in Dortmund und Umgebung.

Dazu ein Bericht zum Mord an dem Punker "Schmuddel":
 http://de.indymedia.org/2005/04/111558.shtml
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

detaillierter Berricht der ddp:

bläh 17.04.2005 - 18:50

Presse

westline 17.04.2005 - 19:19
Hitler-Gruß löste Streit aus

Bochum/Schwerte - Der Gruß "Heil Hitler" war Auslöser für die tödliche Auseinandersetzung am Freitagabend um 20.50 Uhr in Schwerte, bei der ein Bochumer (34) starb.

Ein Sondereinsatzkommando der Polizei nahm den Täter kurz nach 5 Uhr am Samstagmorgen in seiner Wohnung fest und fand dort die Tatwaffe. Christian W. (34) leistete nach Angaben des Hagener Staatsanwaltes Bernd Maas keinen Widerstand.

Am Tattag hatte W. seit Mittag mit seiner Freundin (18) Alkohol konsumiert, sich mehrfach Nachschub aus einem Supermarkt besorgt. Gegen 20 Uhr traf man auf die Gruppe des Bochumers Arthur K. Der mutmaßliche Täter W. grüßte die Gruppe laut Maas mit den Worten "Heil Hitler". Es kam zur Auseinandersetzung, die eigentlich beendet schien. Doch: "W. wollte zumindest Tacheles reden, wenn er nicht Anderes im Sinn hatte", so Maas. Die Männer beschimpften sich, es kam zur Schubserei. "Die Freundin will schlichten, zieht das spätere Opfer an den Haaren", schildert der Staatsanwalt. Der Bochumer versetzt ihr einen Faustschlag gegen das Kinn. Daraufhin zieht W. ein Klappmesser. Die acht bis zehn Zentimeter lange Klinge trifft Arthur K. fünf Mal. Auch beim Opfer seien Rauschmittel im Spiel gewesen. Maas will W. trotz seines kahl geschorenen Kopfes nicht der rechten Szene zuordnen: "Dafür fehlt ihm der Hintergrund." W. ist wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung vorbestraft. Jetzt wurde er dem Haftrichter in Hagen vorgeführt. Welche Kontakte der Bochumer nach Schwerte hatte, ist noch unbekannt. . - mba
17. April 2005 | Quelle: Ruhr Nachrichten


 http://www.westline.de/nachrichten/lokal/index_nachricht.php?file_name=630_001_1770953&newsline=lokal&catchline=bo/%/ln&szm_flag=1

junge welt zum mord

Heinz 17.04.2005 - 20:58
18.04.2005

Titel
Markus Bernhardt / Peter Wolter

Neonazis morden weiter

34jähriger wurde in Schwerte erstochen. Zahlreiche neofaschistische Aufmärsche in Ost- und Westdeutschland. Militanz nimmt offenbar weiter zu

Mit einem erneuten Mord und mehreren provokativen Aufmärschen haben sich deutsche Neofaschisten am Wochenende weiter auf den 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus eingestimmt. In Schwerte (Nordrhein-Westfalen) wurde ein 34jähriger Bochumer erstochen, in Essen, Erfurt, Stolberg bei Aachen, Ahlbeck (Mecklenburg-Vorpommern), Heilshoop bei Lübeck sowie auf den Seelower Höhen (Brandenburg) kam es zu Kundgebungen und Aufmärschen. Mehrfach bemühte sich die Polizei, die Neofaschisten vor Gegendemonstranten zu schützen.

Der 34jährige hatte sich am Freitag abend Zeitungsberichten zufolge dagegen verwahrt, daß der später Festgenommene auf den Schwerter Ruhrwiesen in aller Öffentlichkeit faschistische Parolen brüllte. Daraufhin soll es zunächst zu einem Streit gekommen sein, in dessen Verlauf der mutmaßliche Täter ohne Vorwarnung fünf Mal mit einem Klappmesser zugestochen haben soll. Antifaschistische Gruppen hatten für Sonntag abend (nach Redaktionsschluß) in Schwerte zu einer Trauer- und Protestdemonstration aufgerufen.

Die Polizei nahm den ebenfalls 34 Jahre alten mutmaßlichen Täter am Samstag in seiner Wohnung fest. Die Ermittlungen führt die Dortmunder Kriminalpolizei, die auch den Mord an einem 31 Jahre alten Punk untersucht, der am Ostermontag in Dortmund von einem Neofaschisten erstochen wurde.

In Essen waren am Samstag etwa 300 Neofaschisten aufmarschiert, um unter dem vernebelnden Motto »Keine Waffen für Israel – keine Unterstützung für Zionisten!« gegen Juden zu hetzen. Anmelder der Demonstration war Axel Reitz vom »Kampfbund deutscher Sozialisten«, der auf Plakaten den Mord an dem Dortmunder Punk begrüßt hatte. Dennoch sah Essens Polizeipräsident keinen Anlaß, der Verbotsforderung der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten) nachzukommen. Statt dessen kesselte die Polizei eine Gruppe von Antifaschisten ein und griff sie mit Schlagstöcken und Pfefferspray an. Mindestens sechs Personen wurden verletzt.

In Stolberg bei Aachen demonstrierten 260 Antifaschisten gegen eine Veranstaltung der NPD in der örtlichen Stadthalle. In Erfurt ging die Polizei brutal gegen 1 000 Antifaschisten vor, die sich einer Demonstration von 70 Rechten in den Weg gestellt hatten. Die Beamten setzten Wasserwerfer, Pfefferspray und Schlagstöcke ein, 14 Antifaschisten und fünf Rechte wurden festgenommen.

In Ahlbeck auf der Insel Usedom zogen knapp 150 Neofaschisten durch das Ortszentrum, nachdem das Bundesverfassungsgericht ein Demonstrationsverbot des Greifswalder Oberlandesgerichts aufgehoben hatte. Die Greifswalder Justiz hatte in dem Motto des Aufmarsches »60 Jahre Befreiungslüge« eine strafbare Volksverhetzung gesehen.

In Seelow störten Neofaschisten eine Gedenkveranstaltung für die 50000 Soldaten, die dort vor 60 Jahren beim Kampf um Berlin ums Leben gekommen waren. Daß die Polizei ausnahmsweise die Rechten attackierte, ist sicher dem Umstand zu verdanken, daß Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) Hauptredner war. Neun Neofaschisten wurden festgenommen, 18 Platzverweise ausgesprochen.

Auch in Heilshoop bei Lübeck kam es zu neofaschistischen Übergriffen. Ein Antifaschist wurde verletzt, als der Betreiber eines Landgasthofes, in dem mehrfach neofaschistische Veranstaltungen stattfanden, ihm ein Transparent entriß. Über 200 Menschen hatten zuvor an einer Demonstration unter dem Motto »Nazigasthof dichtmachen« teilgenommen.

Kein rechtsradikaler Hintergrund

M4$ 19.04.2005 - 12:02
Hallo!

Ich kannte den Täter seit Jahren und komme selbst aus Schwerte.
Er entspricht nicht der gesellschaftlichen Norm und er ist ein Provokateur sowie gewaltbereit, wenn vor allem auch noch Alkohol oder/und Drogen im Spiel sind. Aber ein Rechtsradikaler/Faschist oder Neo-Nazi ist er nicht, und diesmal entsprechen die polizeilichen Angaben sogar der Wahrheit. Ein rechtsradikaler Hintergrund ist in diesem Fall auszuschließen, und der Mordfall ist traurig genug, als das er von paranoiden Antifas instrumentalisiert wird. Aus einem ziemlichen dummen Streit wurde eine schreckliche Tragödie für alle Beteiligten.
Allen Nazis tagtäglich entgegenzutreten ist schon schwierig genug, aber bitte macht nicht einen Fehler, der zum Alltag der Gesellschaft gehört: Falsche Rückschlüsse ziehen.
Zudem vermute ich, dass Einige von den Vielen, die jetzt wie der gemeine Pöbel schreien und hetzen, dass sei eine rechtsradikale Täterschaft gewesen, zu feige sind, Rechtsradikalen auf der Straße oder sonstwo entgegenzutreten.

gruß,
m4$

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

@abc — antifa

@abc — Antifa

@M4$ — Kein rechtsradikaler Hintergrund