Studiengebühren: Protest Mahnwache in München

chr 27.03.2003 21:38 Themen: Bildung
Am heutigen Donnertag begann in der Residenz München der zweitägige Kongress (27./28. März 2003) der Bayerischen Rektorenkonferenz zum Thema "Studienqualität gestalten - Neue Wege der Studienfinanzierung".
Um auf die, auf diesem Kongress kaum repräsentierten Argumente der GebührengegnerInnen aufmerksam zu machen, veranstalte das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren Bayern (in Gründung) heute vor Beginn des Kongresses um 10 Uhr eine Protest Mahnwache vor der Feldherrenhalle.
Am heutigen Donnertag begann in der Residenz München der zweitägige Kongress (27./28. März 2003) der Bayerischen Rektorenkonferenz zum Thema "Studienqualität gestalten - Neue Wege der Studienfinanzierung".
Auf diesem nicht öffentlichen Kongress soll laut der TU München (TUM), wohl eine der Hauptinitiatorinnen, auf die Frage "Wie lässt sich ein exzellentes Studienangebot finanzieren?" eine Antwort gefunden werden. Finanziert wird der Kongress u.a. durch das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), Quandt-Stiftung (BMW) und Hans-Böckler-Stiftung.
(Presseerklärung TUM:  http://www.tu-muenchen.de/system/pressPresenter.tupl?id=384)

Nach einem Blick auf die RednerInnenliste wird jedoch schnell klar, dass diese Antwort bei der überaus großen Zahl der BefürworterInnen von Studiengebühren wohl ?Bildungsbeiträge? lauten wird.
(Kongressprogramm:  http://www.tu-muenchen.de/system/upload/presspdf/384.pdf)

Diese hartnäckige Verknüpfung von Verbesserungen in der Lehre mit Studiengebühren praktiziert die TUM schon seit längerem mit ihrem Projekt ?ExcellenTUM? ( http://www.excellentum.de/). In dessen Rahmen veranstaltete die TUM an den drei Hochschulstandorten Diskussionen, welche jedoch von den Studierenden schnell als Propagandaveranstaltungen pro Studiengebühren entlarvt wurden ( http://www.excellentum-forum.de/). Die guten Inhalte die der Verbesserung der Lehre dienen, sollten nur als Rechtfertigung herhalten. ?ExcellenTUM? entstand ursprünglich aus einer geheimen TU-CHE Projektskizze, deren Auftauchen im Mai letzten Jahres bundesweite Empörung auslöste.
(ABS ? Presseerklärung:  http://80.237.200.139/projekte/gute-bildung/presse/presse.php?id=17)

Um auf die, auf diesem Kongress kaum repräsentierten Argumente der GebührengegnerInnen aufmerksam zu machen, veranstalte das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren ABS (in Gründung)(Positionspapier:  http://www.bayern.gew.de/lass/hochschulgruppen/muenchen/inhalte/gebuehren/abs-position.htm) heute vor Beginn des Kongresses um 10 Uhr eine Protest Mahnwache. Unterstützer des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren sind: ABS, AK-Gewerkschaften, AStA Uni München, Attac-Campus, fzs, LAK, Juso-HG, LASS GEW-BY, TUM Fachschaft Mathe/Physik/Info.

Unter mehrseitigen Auflagen der Polizei und beäugt von einem unverhältnismäßig großen Polizeiaufgebot (insgesamt 6 Einsatzfahrzeuge) führten die rund 25 GebührengegnerInnen ihre teilweise auch lautstarke Mahnwache vor der Feldherrenhalle, ca. 100 Meter vor dem Eingang zum Kongress, von 9 bis 11 Uhr durch.
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Ergänzungen

Sehr gute

Harald 28.03.2003 - 01:06
Aktion und hervorragend dokumentiert, vielen Dank. Wenn es doch nur gelänge, mehr als die 25 "Unbeirrbaren" zu überzeugen, daß hier eine der wichtigsten Errungenschaften in Nachkriegsdeutschland, das einigermaßen frei-zugängliche Hochschulstudium und mithin auch der gesellschaftliche Rang von Bildung in humanistischer Tradition, den Bach runter geht.

Solche!

dräger 28.03.2003 - 10:47
Leute kenne ich schon. Dräger in Hamburg ist ein gutes Beispiel dafür.
Scheinbar wurden die alle von einer Wirtschaftsschule geschult, um die Unis nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten aszurichten! Das Wort "Elite" ist dabei Geschmackssache, doch es läuft überall gleich...